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r :r i. l- Y st ch t- d, :r m c- r- n t: r It !>e id e- f- r- m ei !tzl irr ng 13 »z- :nq >nd ert -ft.) die der auf be« hen mt- ein, gel- an lein die des md, lien gen, s- lgeu eut- rren die It«- der ips" der iger dige eine dige i die ama 5» ente, ! an- riseo. rllen, vor- Le der nter- -rsche ulen, leben Ge- des rums dem der daß nchen dem adten iteren n bet rngen nehrt, irden, alirnt Lkrast krau- vülste rurtS- Ungen dielen lgende iührte iudolf 'n g- haflS- e der ft vor, Verein ierk« iherrn liag. änden, itrakte örojekt :d, sie Gruppe lasjea lebhaft le st, itektuih >orden. esiorin chuitze- it dem ganz« Neuer au» aller Welt. Ter Aufstieg »es Grafen Zeppelin. Wie schon gemeldet, beabsichtigt Graf Zeppelin den Beweis dafür, daß sein starres Flugschiff ohne Schaden auch auf dem festen Boden landen kann, auf dem Exerzierplätze zu Konstanz zu liefern. Zu diesem Zwecke sind, wie aus Friedrichs hafen gemeldet wird, Vorkehrungen getroffen worden, um, falls die große Dauerfahrt hieran ange,chlofsen wird, die GaSsülluug der einzelnen Ballons zu ergänzen. Die dazu erforderlichen Stahlbehälter mit Wasserstoffgas befinden sich bereits auf dem Exerzierplatz«, der etwa eine halbe Slunde von Konstanz entfernt liegt. Die Landung soll jedoch nur dann ausgeführt werden, wenn die geschulten Mannschaften des Luflschiffer - Bataillons aus Berlin zur Stelle sind und ebenso, wie dies bisher bei de» Ballonnetluftschiffen der Militär verwaltung und des Partevalsystems stets geschehen ist, Vie erforderliche Hilfe leisten. Die beute hier herrschende Wetterlage verspricht auch sür morgen günstige Witterungsverhältnisse. Bis zu 600 m Höbe herrscht geringe wechselnde Luftbewegung. Bis 900 m herrscht Nord ostwind von 6 m Stärke in der Sekunde. Bis 1500 m ist Südostwind von 2,3 m und dann Sücwest von 10,8 m Stärke. Das Luftschiff wird kaum über 1000 w bei seiner Fahrt steigen. Wenn es so bleibt wäre der morgige Tag besonders gut für die Fahrt geeignet. Gerhart Hauptmann als Geschworener. Aus Hirschberg i. Schl, wird dem „Berl. Tagebl." geschrieben: Einen interessanten Ausgang nabm eine Verhandlung vor dem hiesigen Schwurgericht. Der Arbeiter Friedrich Rabe ans Buchwald, ein zwanzigjähriger, bisher uqbe- strafter Mensch, batte, wie er selbst zugab, am 15. April auf dem Fabrikhose der Erdmannsvorfer Spinnerei drei hölzerne Schuppen in Brand gesetzt. Ueber das Motiv zur Tat gab Rabe keine Aus kunft. Er bekundete nur, er habe immer eine besondere Vorliebe sür Revolverschießen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern gehabt. Sonst wurden keinerlei Momente vorgebracht, die für eine geistige Unzurechnungsfähigkeit des Angeklagten sprachen. Deshalb stellte der Verteidiger den Geschworenen Vie Bejahung der Schuldfragen anheim und trat nur sür die Bewilligung mildernder Umstände ein. Trotzdem verneinten die Geschworenen alle Schuldfragen, worauf der Gerichtshof auf Freisprechung erkennen mußte. — Bei dieser Verhandlung fungierte übrigens Gerhart Hauptmann als Geschworener. Bor »em Toilettenspiegel erschossen. In Pest hat die 26jährige Schauspielerin Lili Görbe aus Verzweiflung über ein unheilbares Leiden ihrem Leben ein Ende bereitet. Lili Görbe war vor wenigen Jahren als vielversprechendes Talent an das Ungarische Theater engagiert worden. Ihre Hoffnungen wurden jedoch bald zunichte; sie begann an einem Herzleiden zu laborieren, und die immer häufiger austretenden Krämpfe und Ohnmachtsanfälle machten es ihr unmöglich, die Bühne zu betreten. Sie mußte dem Tbeater für immer Lebewohl sagen. Sie suchte mehrere Kurorte auf, ihr Leiden verschlimmerte sich aber von Tag zu Tag. In der letzten Zeit gesellte sich zu dem Herzleiden noch hochgradige Nervosität, die der jungen Ex schauspielerin schlaflose Nächte bereitete. NachmittaaS wurtö sie plötzlich von einem Herzkrampf befallen. Sie schickte das Mädchen fort und be fahl ihr, die Tur von außen zu schließen. Als das Stubenmädchen nach einer halben Stuude das Zimmer betreten wollte, bot sich ihr ein er schütternder Anblick. Vor dem Toilettenspiegel saß in einem Fauteuil zurückgelehnt Fräulein Görbe; neben ihr auf dem Fußboden lag ein kleiner Revolver, aus dem sie sich eine Kugel in die Schläfe gejagt hatte. Die polizeiliche Kommission fand auf einem Nähtischchen einen Zettel mit den Worten: „Das Motiv des Selbstmordes ist meine unheilbare Krankheit. Lili Görbe." Zur Lemoine-Affäre. Der Untersuchungsrichter Le Poittevin, auf dessen widerspruchsvolles Verfahren hingewieien wurde, ist, wie bereits kurz gemeldet, auf Veranlassung des InstizministerS Briand von seinem Amte entfernt worden. Er wird fortan nur noch nach einer Pariser Depesche die Funktionen eines Richters aus üben. Le Poittevin ist seit 1890 Untersuchungsrichter Und ein sehr geschickter Beamter, seitdem sein Name im Pan ama Prozeß hervorgetreten ist. Dennoch hielt Briand seine Disqualifizierung für angemessen, weil sein Verfahren Lemoine die Möglichkeit zur Flucht gab, nachdem durch seine provisorische Freilassung die öffentliche Meinung über den Fall bereits irregeführt worben war. Von Lemoine fehlt bis jetzt noch jede Spur. Postkongretz in Kopenhagen. In Kopenhagen tagte am Donners- tag ein Postkongreß, zu dem sich etwa 250 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern angemelvet hatten. ES wurden außer verschiedenen rein posta lischen Angelegenheiten auch wichtige Fragen von allgemeinem Interesse behandelt. So hat Professor Otto IeSpersen über die neuesten Schritte zur Verwirklichung einer Weltsprache berichtet und die bis herigen Weltspracheushsteme, allen voran das Esperanto, einer näheren Betrachtung unterzogen. Auch über die Möglichkeit der Verwendung eines Weltpostzeichens wird ein höherer dänischer Postbeamter Vortrag halten. Ein gemeinsamer Ausflug nach Marienlyst beschloß den Kongreßtag. Drama im Juwelierladen. Aus New Aork wird gemeldet. In dem Iuwelierladeu des reichen Juweliers Btoomer hat fick ein tra gischer Unglücksfall ereignet. Seine Schwester, Fräulein Myriam Bloom er, die vor 10 Jahren die erste Braut des gegenwärtigen Schwiegersohnes des Präsidenten Roosevelt gewesen war, ein 29jährigeS, sehr hübsches Mädchen, trank aus Unvorsichtigkeit aus einem Glas mit Zyankali und starb nach wenigen Minuten. Man hatte das Zyankali zum Reinigen der Diamanten benutzt, was Fräulein Bloomer nicht wußte. Rongvetz für gerverbttehen Neehtrsehutz Leipzig Nach der letzten Arbeitssitzung trat noch einmal das Vergnügen in sein Recht, als die Handelskammer zu Leipzig gestern abend den Teilnehmern am Kongresse einen Abschiedstrunk im großen Saale der Neuen Börsebot und sie noch einmal vor dem heute ge planten Ausflug nach Plauen und Jocketa zu freundlichem geselligen Verkehr berief. Es war ein guter Gedanke gewesen, für dieses Rendezvous das Börfengebäude zu bestimmen, denn hier im Mittelpunkte des KvngresseS durfte mit Fug und Recht auch das Abschiedswort von dem allen liebgewordenen Leipzig erklingen. In einen herrlichen Maienwald war die riesige Halle des Börsenverkehrs umgewandelt worden, in eine feierliche Stätte frohen Bewegens. Ein kurzes Wort der Begrüßung sprach der Vizepräsident des Kongresses, der Vorsitzende der Handels kammer zu Leipzig, Herr Geh. Kommerzienrat Zweiniger, ein Wort herzlichen Willkommens an alle Teilnehmer des Kongresses, Ver treter der Behörden, des Richter- und Anwaltsrandes gerichtet, und ein Wort des Dankes an alle die, die zum Gelingen des Kongresses mit- gowirkt haben. Das erste Glas aber erhob Redner unter freudiger Zustimmung aller Erschienenen zu Ehren unseres Kaisers, unseres Königs und unseres teuren Vaterlandes. Unmittelbar darauf erhob sich der Präsident des Kongreffes, Herr Direktor von Schütz. Mit vollem Danke wußte er die Handelskammer als Regulator der Organi-. sation, als erzeugende Kraft für das Gelingen des Werkes zu preisen und sie, die den Kongreß in unendlicher Liebe zur Sache in geradezu glänzender Weise vorbereitet und durchgeführt habe, in hoher An erkennung zu feiern. Ihm war es Bedürfnis und erhebende Freude, aller dieser Männer zu gedenken und Herrn Geh. Kommerzienrat Zwei niger und Sekretär Dr. Wendtland sowie der Handelskammer sein Hoch zu widmen. In Fortführung der Begrüßung feierte der Sekretär der Handels kammer Herr Dr. W e n d t l a nd ganz besonders die Verdienste der beiden ausländischen Vertreter im Kongresse, Herren Dr. Ritter Beck von Manaqetta, Präsident des Patentamts, und Oberinqenieur Nil- Rohm-Stockholm, sowie den Präsidenten des Kongresses Herrn Direktor von Schütz und die Referenden. Das nächste Hoch des Herrn Justiz rats Dr. Wildhagen galt den Damen, daS ves Herrn Geh. Kom merzienrats Zwei Niger dem verdienstvollen Sekretär der Handels kammer Herrn Dr. Wendtland.. Dann gedachte Herr Bürgermeister Dr. Dittrich des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen Eigentums und brachte ihm sein Hoch, woraus Herr Geh. Kommerzien rat Meißner die Verdienste deS Herrn Dr. Ludwig Volkmann in bezug auf das Buchgewerbehaus pries. Musikalisch wurden die Stun den des geselligen Beisammensein« durch di« Tafelmusik deS MusikkorpS des 77. Feldartilleric-Negnuents unter der trefflichen Leitung des Di rigenten Kurts auögefüllt. Letzte Lokalnachvichten. * Von einem Radfahrer »maeriffeu wurde gestern nachmittag an der Reichsstraße eine 25 Jahre alte Buchhalterin. Sie erlitt an Arm urü> Beinen Verletzungen, so daß sie die Hilfe der I. Sanitälswache in Anspruch nehmen mußte. * Unfall. Am Dresdner Bahnhof verletzte sich gestern ein Güter» bodenarbeiter. indem er mit dem Fuß gegen dir scharfe Kante einer Schubkarre schlug. Er zog sich eine größere Wunde an der rechten Ferse zu, die die Hilfe der Sanitätswache nötig machte. * Stellenlos. Ein stellenloses Dienstmädchen, das sich auf der Wohnungssuche befand, brach gestern nachmittag im Grundstück Tauchaer Straße 9 auf der Treppe bewußtlos zusammen und blieb liegen. Das Mädchen wurde von dort mittels Fahrbahre nach der Sänitätswache gebracht. Da es sich hier aber nicht erholte, ordnete der Arzt die Ueoerführung nach dem Krankenhaus an. Marokko-Debatte in der französischen T(aininer. Die französische Deputiertenkammer hatte gestern einen großen Tag. Stand doch eine Interpellation über die von der französi schen Regierung befolgte Politik in Marokko bevor, die allein schon deshalb von großem Interesse sein mußte, weil das Scherifenreich in Nordafrika immer mehr der politische Wetterwinkel geworden ist und dort Stoff zu Reibungen und Explosionen genug vorhanden ist. Vor allem aber blickt ganz Europa voll Spannung nach Paris, weil man wußte, daß Frankreich sich mit seiner offenkundigen Politik für den Sul tan Abdul Aziz gründlich festgefahren hatte und durch die Erfolge Muley Hafids vor Tatsachen gestellt wurde, von denen sich die Herren Minister am Quai d'Orsay nur wenig träumen ließen, mit denen sie jetzt aber gleichwohl rechnen müssen. Die bevorstehende Interpellation bildete daher schon seit einigen Tagen in den Wandelgängen der Pariser Kam mer den hauptsächlichsten Gesprächsstoff. Ueber den Verlauf der Kammersitzung und die Beantwortung der Interpellation wird uns berichtet: * Paris, 19. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Zu Beginn der I n t e r- pellation über Marokko in der Deputiertenkammer fragte der Abg. Gervais (Soz.), ob die Regierung der von der Kammer schon so oft gebilligten Politik treu bleibe, welches die Weisungen für General d'Amade seien und ob die Regierung fortfahre, die Algecirasakte als Grundlage des französischen Vorgehens zu beobachten. Gervais empfahl Neutralität zwischen Abdul Aziz und Wuleh Hafiü. (Beifall.) Der Abg. Deschanel (Republikaner) erklärte hierauf, Front, reich müsse sich bewußt bleiben, daß es Abdul Aziz sei, der die Algeciras- alte namens Marokko gezeichnet habe. Europa könne den Sultan, den Marokko die Freiheit habe, sich selbst zu wählen, nur anerkennen, wenn dieser die Algecirasakte unterschreibt. Paris. 19. Juni. (Eigene Drahtmcloung.) Deschanel schloß. Frankreich kämpfe seit 1834 um seine Stellung am Mittelmeer. In dem neuen Frankreich, welches es sich dort geschaffen, müsse es sich Zugänge zu erwerben versuchen. Dies sei der Grund seines sehr be grenzten Vorgehens. (Beifall links und im Zentrum.) Nachdem nun Jaures ebenfalls um Bekanntgabe der General d'Amade ge gebenen Weisungen gebeten hatte, verlas der Minister des Acußern, P i ch o n, die Instruktionen vom 19. Mai 1908. In den In struktionen heißt es, nach Wiederherstellung der Ordnung und schneller Bestrafung der schuldigen Stämme sowie der Beruhi gung des Schauiagebietes, wo Muley Hafid das Haupt hindernis gewesen sei, komme es darauf an, die Sicherheit im Lande aufrecht zu erhalten, um den europäischen Handel zu erleichtern. Die Okkupation solle vorübergehenden Charakter haben und aufhören, sobald dies ohne Gefahr für die Sicherheit im Lande möglich sei. General d'Amade solle einen Stützpunkt ein richten, um die Anarchie niederzuhalten, und nach und nach die französischen Truppen durch Eingeborene ersetzen. Die Instruk tionen schließen mit den Worten: Wir können hoffen, daß Ihr Werk, die Beruhigung des Landes erfolgreich vollendet zu haben, sich in kurzer Zeit dem Ende zuneigen und daß die Algecirasakte bald im „SAaujagebiet Wirksamkeit treten wird. Die Regierung vertraut Ihnen in bezug aus die zur Ausführung notwendigen Maß nahmen. Pichon verlas dann die dem General Liautey er teilten Instruktionen, die dahin gehen, daß bezüglich der algerischen Grenze das Abkommen mit Marokko innegehalten und nur die Rühe wieder hergestellt werde. Jaures führte hierauf aus, er sei damrt zufrieden, daß die Negierung mit Bestimmtheit das Vorgehen in Marokko als vor- übergehend bezeichnet habe. Er glaube aber, die Regierung täusche sich über die verschiedenen Machtmittel der beiden Sultane. Frankreich wolle leidenschaftlich den Frieden. Es werde aber nie mand auch nur den geringsten Ein'luß auf die Freiheit seiner Entschließungen in inneren und äußeren Angelegenheiten ein räumen. (Beifall.) Auf diese Anspielung auf eine Intervention fremder Mächte rief der Minister des Aeutzern Pichon energisch, auch nicht ein einziges Mal habe irgendeine Macht Frankreich gesagt, daß es die Algecirasakte über schritten habe. Niemals habe irgendwer von Frankreich die von Jaures angedeutete Zusicherunavcrlangt. (Bewegung.) Jaures erwiderte, in einer politischen Korrespondenz sei 'davon die Rede gewesen, daß eine Anfrage erfolgte, ob Frankreich seine Truppen zurück zieh en wurde. Zwei Tage später habe der Botschafter Cambon in Berlin den Staatssekretär Schön besucht. Jaures schloß mit den Worten: Ersparen Sie uns in Zukunft derartige traurige Zusammenhänge. (Widerspruch links.) Ministerpräsident Elemenceau und Minister Pichon protestierten mit Entschiedenheit gegen diese Ausführungen. Pichon fragte mit großer Erregung, durch wen Jaures autorisiert worden sei, i m Namen Deutschlands zu reden. Jaures erwiderte, die Gerüchte seien von zwanzig beunruhigten Deputierten verbreitet worden, warum werde affo er allein angegriffen. Damit war der Zwischenfall erledigt. Paris, 19. Juni. (Privattelegramm.) Pichon fuhr fort, die Instruktionen für die Generale d'Amade und Liautey seien ge geben worden, ohne daß ein Druck ausgeübt wurde. Auch sei man über die im Parlament angekündiHten Grenzen nicht hinausge- gangen. Unsere Aktion ist eine provisorische, sie nützt uns, sowie ganz Europa. Sobald günstige Verhältnisse für eine allmähliche Räumung Marokkos vorliegen, wird man sie benutzen. Wir haben den in Algeciras offiziell erhaltenen Auftrag loyal erfüllt. Dank der geschaffenen Sicher heit kann Europa Handel treiben in einem Lande, das ehedem der Anarchie preisgegeben war. Wenn wir aus Marokko zurückgehen, wer den wir geordnete Zustände hinterlassen. Abdul Aziz ist noch immer der einzige legitime Sultan Marokkos. Wenn die Marokkaner Abdul Aziz verließen, geschah dies nicht, weil er sich für Frankreich bloßstellte, sondern weil er vor Europa ver sprochen hatte, Reformen durchzuführen. Solange Muley Hafid den heiligen Krieg auf seine Fahne schreibe, werde er von Europa nicht anerkannt werden können. Muley Hafid oder feder andere müsse vor seiner Anerkennung alle Verträge Marokkos mit Frankreich oder Europa unterzeich nen. Unsere Politik ist weit davon entfernt, den allgemeinen Frieden zu gefährden, für den wir mit von Tag zu Tag größerer Hingebung tätig sind. Daraus nahm die Kammer mit 243 gegen 136 Stimmen eine von der Regierung gebilligte Tagesordnung an, worin der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, ohne Einmischung in innere Angelegenheiten Marokkos und in Ueberein st immun« rpit der AlgeciraSakte die Rechte und Würde Frankreichs in Marokko zu wahren. Letzte Depeschen und Fernsprecbineldungen. Der kaffer in Hamburg. Ll. Hamburg, 16. Juni. (Privattelegramm.) Der Kaiser ist heute abend, von Hannover kommend, per Automobil hier ringe- troffen und hat sich sofort an Bord seiner Jacht .Höhenzollcrn" begeben. In den Straßen hatte ein zahlreiches Publikum Spalier ge- bsidet und den Kaiser mit Begeisterung begrüßt. Die Stadt trägt Flaggenschmuck. Der Bürgermeister Dr. Burchardt und der hiesige preußische Gesandte begaben sich an Bord der „Hohenzollern", um den Kaiser zu begrüßen. Morgen findet ein Korso statt. — Am Sonntag wirb der Monarch den Horner Rennen beiwohnen, zu denen auch das Kronprinzenpaar und Prinz Eitel Friedrich eintrefsen werden. Nach dem Rennen begeben sich die hohen Herrschaften zur Kieler Wb ch«. Der Erbfolgeprozeß des Grafen Erbach. 6. Darmstadt, 19. Juni. (Privattelegramm.) In dem Erb- folgeprozeß des Grafen Erbach entschied heute das hiesige Landgericht, die Verhandlungen nochmals auifzunehmeu, um eventuell neues Material beibriugen zu lassen. Neues italienisches Beamteugesetz. ?. Rom, 19. Juni. (Privattelegramm.) Die Deputiertenkammer nahm mit großer Mehrheit einen Gesetzentwurf au, der die Vereins- und Versammlungsfreiheit der Staatsbeamten sehr beschränkt und eine strammere Disziplin anstrebt. Zum Agrarftreik in Parma. kk. Rom, 19. Juni. (Privattelegramm.) Als in Parma bekannt wurde, daß aus anderen Provinzen 600 Landarbeiter eintreffen, er wartete eine große Menfchenmasse auf dem Bahnhofe in Parma die Ankunft der A r b e i t s w i l l i g en, um e zur Wieder abreise zu bewegen. Erst nachdem herbeigerufene Kavallerie mehrere Male gegen die Menge vorgegangen war, zerstreuten sich die Massen. Die Menge warf mit Steinen gegen das Militär, wobei mehrere Soldaten, sowie ein Offizier verwundet wurden. Seitens der Arbeitswilligen wurde mit Revolvern in die Luft geschossen. Viele Demonstranten beider Parteien wurden festgcnommen. Die In- dustriearbeitervon Parma erklärten den G e n e r a l st r e i k, der Agrar streik dehnt sich auf neue Bezirke aus. Zur Einführuog von Reformen in Mazedonien. kk. Rom, 19. Juni. (Privattelegramm.) Nach einer autorisierten Mitteilung des „Corriere della Sera" besteht das Revaler lieberem- kommen betreffend die Reformen in Mazedonien in der Preisgabe des englischen Vorschlages der Schaffung eines mazedonischen Generalgou verneurs und der Gewährung eines beratenden Votums an den ita lienischen Kommandeur der mazedonischen Gendarmerie bei dem Ko mitee der internationalen Finanzagenten, sowie in einer Ersparnis an Militärausgaben für Mazedonien. Auch sollen die Mächte hiermit ein- verstanden sein und eine bezügliche offizielle Not: demnächst veröffentlicht werden. (Nach einer anderen uns zugezangenen Meldung haben die Kabinette von Rom und Paris noch keine Kenntnis von den ruffisch englischen Rcformvorschlägen über Mazedonien. D. Red.) Außerordentliche Tagung der bulgarischen Sobranje. Sofia, 19. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Durch einen heute erschienenen Erlaß des Fürsten wird die Sobranje zu einer kurzen außerordentlichen Tagung für den 28. Juni einberufen. * Der Aufstieg des Grasen Zeppelin. Friedrichshafen, 19. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Der für heute nachmittag anberaumte Aufstieg des neuen Zeppeljn- schen Luftschiffes ist unterblieben. Graf Zeppelin teilt darüber folgendes mit: Bei dem letzten Probeanlaufeu der Motore zur Auffahrt des Luftschiffes zeigte ein Auspufftopfmantel Undichtheit. Ter Schaden wird voraussichtlich morgen früh gehoben sein. Alsdann ist ein Aufstieg beabsichtigt. Letzte HLln-elrnachrichten. 6. T. I. Forst (Lausitz), 19. Juni. (Eigene Drähtmeldung.) Wollauktion. Das Angebot umfaßte 2500 Zentner deutsche Schweiß wollen. Bei animierter Stimmung wurde bis auf 200 Zentner alles ver kauft. Hauptkäufer waren die Fabrikanten. Die Preise waren teil weise bedeutend über der durch den Schluß letzter Londoner Auktion ge schaffenen Preisbasis. 8 Düsseldorf, 19. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Kohlenmarkt unverändert. Eisenmarkt anhaltend flau. ß Shelby (Ohio), 19. Juni. (Eigene Drähtmeldung.) Die dem Stahltrust gehörigen hiesigen Stahlröhrcnwcrke im Werte von über 2 Millionen Dollar sind vergangene Nacht durch Feuer zer stört worden. * Lissabon, 19. Juni. Wechsel aus Paris 605. * Havre, 19. Juni, 3,15 Uhr. Wolle schwach. Juni 134,50, De zember 137. * Havre, 19. Juni, 12 Uhr. Baumwolle stetig. Juni 74^, Do zember 65 * Havre, 19. Juni, 3,15 Uhr. Baumwolle stetig. Juni 7474, Juli 74A, August 73^>, September 72, Oktober 69, November 67, Mär- 64< Mai 64'4. * Havre. 19. Juni, 6 Uhr. Baumwolle stetig. Juni 75)4, Juli 75, August 73HH, September 72dL, Oktober 69Ä, November 67^, März 65 Mai 64>k. * London, 19. Juni, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Küpser ruhig Tagesumsatz 500 t, 58/7/6, 3 Monate 59, Maklevschlußpreis 58/5 bis 58/7/6, best selccted 62. elektrolytisches 70, zweiter Hand strvng fheets 72. Zinn stetig, Tagesumsatz 300 t, Straits 427/5, 3 Monate 128, eng lisches 128/10. Blei stetig, spanisches 12/15, englisches 13/2/6. Zink willig, gewöhnliche Marken 19, besondere Marken 20, gewalztes deut- sches 23. Quecksilber unverändert. New «orker Fondsbörse am 19. Juni. (Schlußkurse.) ! > uls ! vort^r i 11- 41, New Norker Prodnttenbörfe am 19. Juni. (Schlukkurie.i s heule j vorhers 42,93 565 S.6O r«d«u für Weizen: Willig. SL1- 1121« 82 71 12114 114^ SO 191, 351. 951, 95", 541« 4321« 9b 95''- 921. 4601-, HL 341. 128's- 4031. Wetzen «vier Winter- colo Juni Juli Leprem der Dezember Ra,» Juni Juli September Sieht Spring ivheat clearS «erreidefrachi Prtroirn». crSdi» dalaucw in Nerv Jork Zucker Zinn 851« 144'« 62 > 23'- 42'-! 37'i. 67 1471- 63 231« 431- _. 381, 12.10 10.7b 10.46 9.38 11"« 9.25 9.30 6'- 5.85 5L0 M>N..«ans.a.D»r.com.Syar. Missouri Pacific N. N. Tcntr. L Hudson-Riv. N. tz., Onlarto and Weilern Norf. andWeftern com.Shar. Northern Decuril. Share» Northern Pacific 8«i, Bond« Pennsylvania Phtlav. and Read..com.Shar. do. i. preserred SouthernNatirv. com.Shar do. preserred Southern Pacific Union Pacific com. ShareS do. preserred Wabash preserred Anaconda Toppe« Unit. St. Steel Lorp.com.SH. do. vreferres Amalgamared Topper »«»ter «iisr» 11 Jouudrq Nor thern rtnhischie«» vaomsollrloto >»N««Dorr Juni «uguv Januar in New Orleans Ltdmnll, Western Steam Rohe lic Brothers «afier. satr Rio Nr. 7 Heid-Darlehen 24 Stunden d». Zinsrate sür legte Dar lehen de» DageS Wechsel a. London L.TranSs. Wechsel ans London t>0L S. do. Paris Sicht do. Berlin Sicht Silber per Unze Nichts., Dop. a.S.F« comLH. do. preserred Baltimore and Ohio Lanadian Pacific Lhesapeake and Ohio Lhicaao, Milw. and St. Paul do. Terminal preserred Tcnver Rio Ärande pref. Sne Railroad com. ShareS do. 1. preserred Illinois Lentral LoutSvtlle and Nashville deute 27^ 4? 1021- vorher S7-- 481- 1041- 401. s heute s vorher 12,93 uemder Dendrn, Nir Mai«: Willig. vlstris l'anlv, alle Tanten, auch überhaupt alle Hausfrauen, die wirklich etwas von der WSiche- zubereitung verstehen, gebrauchen seit Jahren nicht« anderes mehr, wie LuhllS mit Rotband, und sie werdeu schon wissen, warum sie gerade mit LuhllS waschen! Wo »an etwa versucheu sollte, etwa» andere« als „gerade so gut" oder al« „dasselbe" zu unterschieben, schreib« man direkt au Lahns Seifenlabrik in Barmen, dann wird Ihnen gern sofort die nächste Bertanf-stelle mitgeteilt. vlms ckl« SLllck mit Lbrrrckor! Z Ttefredaktcur: At.ls Gchtedt. vernntw-rtliche Redakteur«! Jkr Politik O. SLiitze, die HaadelS^ttung L. Wittman», lokale und süchstsche «ngelegeisheiten W. v. Buttlar, das Feuilleton S. 8. Nowat, Musil it. e««»it!, Mubestunden und Vermischtes W Behrend, Spor» und vierichtSsaal z. -aarsrld Für den Inseratenteil a. Bretschnetder. Sämtlich in Leipzig. Druck und «erlag von ». Petz in «eipzi« Zuschriften sind nicht persSwtch »« adressier«», sondern an d«u verleg, di« Redaktion «der di« lkr-editiin zu richten. Dt« »nrUegevtze Nummer «wsnstt 1A Lette».