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Rr. IS». W2. Jahr«. Leipzi-er To^rbla kl. Sv««abeu». SS. Ju«i 19S8. i< k Leukeker Sank- u. Lparkanenverein ru Lchrig ^Ictlv«. 19 Vierund fünfzigster Jahrgang 60 02 6 556 s12s! 6556 Leipzig, den 20. März 1908. SL» »Lier s vou Ge- «010« SI. I>»L«inI»er LV07 Ski»»» 57 85 1303 50 5 000 201 tigen ! an St Gener« den Ve essenter könne. freier die He einfind Alsvau Gründ Bcrgso in län zeit d« „Frkf. bckann beim von 11 Die A züalich Luowi erwirk An Zinsen-Einnahm« .... - Jnventar-Konto ...»'?. « Sprzlal-Rrserve-Konto . . . - Eintrittsgeld im Reserve-Konto Schneiderin f. Klndersachen, weicht gut ausbessert, empf. sich ins Haus. Ost. ». Lotmeiliörin postl. Möckern erb. tiiSL tt An Kassen-Konto . . . , - Wechsel-Konto . < . . « Hypotheken-Konto . . . - Konto-Korrrnt-Kooto. . > Jnventar-Konto. . . . - Außenstehende Zinsen. . llellli'eüei'e- L Ikeulisml-ülllieiigezkllzcllsfl ru fl'snllflil'l s. IVI.. 8 Bilanz zeigen . 8 ist in Unter, runa r Aussül Ltr» svvtlüslvr der lanae Jabre in England und Amerika lebte, sucht Tl«t»^raetLNn«»a r»aa «I«-in »nxlkaelivn In« Vvntavk»« gegen mäßige« Honorar zu übernehmen. Offerten nimmt entgegen «ne, HVtUsvNm I>tvk«»er, verlagSbmddLL-ler, LeipM. rst schrieb« stiacre, dilligui rungen vorrag und sch neut , Stämn Dvulsck Oclsni bank i, — Kol Kohlen in Mi kohlenl 625 B wieder Der K Eisenn gende letzt engliscl empfiehlt sich in allen Teilen der Massage kni» Settzer Straße 28, U. Tages finden über i forder Bevoll Abbau vorliel r werklck zur V sestgest freie L stücke Oierncl schäft sie sick menti« verhai 8 rektioi ausges Carl bestell A 12 s13 Tonn« l339 5< y schäsls ties: d etwa Abonnement bei allen j)ostanstalten und Zeitungsspeditionen, Probenummeru sendet gratis auf 8 Tage "MW manu über di anwält Bankie dringe, erschien Rath Sachs Leip/ Geweri Herr j obwohl auch ni „Leipzi Versau Nachri« den sei bestand auaebei sucht, t legte hi dem en L i n, i den sei und 80 lich ge Erstau bau ur sau.tsui auf de> sicherge die Sp schäft ü die ers könne, bestimi es nach eine 0 Zktzow atmete» ans, Nörgeleien gab eS nicht wehr, der PwcK -rmrdr wieder »menschlich hergerichtet", so der eigene ArÄtzrrwch d« stmg« Witwe, Vermöge» war io da, sogar sehr viel, di« Lmmjer« KoÜ» V Ende erreicht. Wagen rollte auf Wagen vor Ker breiten Hohen-Zitzvwer Freitreppe vor, man aß höchstens noch bei Frau lltandleb so gut, lustiges Lachen schallte wieder durch die Räume, die vollkommen modern cragerichdet worden waren. — Auch Egon Rautenschlag hatte sich eines Tage» eingcfnnden. Aber er blieb nicht lange, die dicke BierbrauerStochter war da, die verdarb ihm immer die Laune, und dann fand er auch Anstoß an dem ganzen Treiben. Die junge Witwe brachte die Zinsen deS großen Vermögens in einer Art unter die Leute, die ihm nicht behagte. Sie hatte ganz mit der Vergangenheit gebrochen, wollte sich nicht mehr entsinnen, daß sic noch vor wenigen Jahren ein armes, verblühendes Mädchen ge wesen, nur an die Gegenwart dachte sie, — vielleicht auch an die Zu kunft! Aber die Vergangenheit war tot! Sprach einer von ihrem ver storbenen DLanne, dann runzelte sie die Stirne und sah starr vor sich hin; man merkte, sie wollte an ihn nicht erinnert werden. Es mögen ja auch Kricgsjahre in des Wortes verwegenstem Sinne gewesen sein! Alle Welt aber war sich einig. Wenn zu der einer kam, der ihr Halbwegs gcsiel, würde sie nicht Nein sagen, wenn er um sie anhielt. Egon Rautenschlag hatte seinen Plan: Die wollte er Albrecht-Kraft Sonthausen anhängen, keine andere! Die Folling hatte ein Kind und war zu gut für ihn, sagte er sich im stillen, und die Nandleb würde nicht nach dem Geschmack des Freundes sein. Da mußte er eine große Stufe hinuntersteigen, das tat ein ehe maliger Pasewalker Kürassier, der mit Stolz auf die Vergangenheit seines Namens und des alten glorreichen Regiments „Ansbach-Bay reuth", so hieß cs zur Zeit des Alten Fritz, sah, nicht gern. Das würde auch die Schwester, die Fürstin Maria Crelen, nicht dulden! Bei dem Gedanken umwölkt sich Egon Nautcnschlags Stirne! (Fortsetzung folgt.) veutreder SM- u. Zgurwrenvereiu kl. 6. m. d. Ü. Der varoo von Dussel. ck. 6. Gegner. Per Geschäftsanteil-Konto « Svareinlagen-Konto - Obligations-Konto . - Darlehns-Konto . . - Reserve-Konto . . - Spezialreserve-Konto - ZInsen-Konto . . . - Dividend« . < . , 20 fest, zenber Vorsto Li Otto 6 Wörde: An Unkosten-Konto. . . - Zinstn-AnSgabe« 1907 - Effekten-Konto . . . - Dividende . . . . « Reservesonds-Konto . - Svezialrejerve-Konto, ksWMlMMM ÜMckri i« klmM Hierdurch beehren wir unS, unsere Herren Gewerken Hu der am Sonnabend, den 11. Juli 1908, nachmittags 3 Uhr im Hat«I zu stattfindenden RÄentlieden Keverken -Versrulwlnux unserer Gewerkschaft ergebenst einznladen. 1) Vorlegung und Genehmigung deS Jahresberichts und der Bilanz für da- Jahr 1907. 2) Anträge von Gewerken: a) Mar Philipp, Berlin, vom 10. März, aus abschriftliche Mitteilung deS Revisionsberichts vom 8. Februar 1908. d) Anträge lMax Philipp, Berlin, vom 10. März, R. Schrader, Heidel berg, vom 12. März und E. Noehte, Berlin, vom 13. März) auf Inanspruchnahme von Mitgliedern der Verwaltung. o) Antrag Weinert, Leipzig (v. 17. März 1908) aus Statutenänderung. 3) Erörterung und eventl, Beschlußfassung über erfolgte Kuxenkaduzierung. 4) Entlastung deS Grubenvorstandes. 5) Bericht über den weiteren Ausbau deS Werke« unter Berücksichtigung der eriorderlichen Mittel. 6) Bewilligung von Mitteln. 7) Neuwahl des Vorstandes. 8) Bevollmächtigung deS Vorstände- zum Erwerb loder zur Aufgabe Abbanrechten. 9) Statutenänderung. — (Die Herren Gewerken werden «och vor der Werkenversammlung einen Stalutenentwurf erhalten.) Breanödorf, den 18. Juni 1908. ve» vrnlkeiivorMtwilÄ. Dr. Nailmlllan Sedader, Vorsitzender. ssviixMiiei', LL l)r. W. SchwabeS Polikl., behdlt. nach homöopathischemu.Ltchtheilverfahren KMMMl-LLL'L Influenza, Luftröhrenkatarrhe, Asthma, Ischias,Gicht, Rheumatis mus, Wasserdrücke. Vans Spezial-Lichtbehandlung Von IldUt größter Zuverlässigkeit geg. Weistflutz. Nachweisb. vorzügl. Erfolge, langj.Ershrg. ttl«ster-affe2/4,n. Fahrstuhl im Hause. Sprechzeit: 9—2, 5—8, Sonnt. 10-1. Llektrl8elitz 9—12, 2—9, Sonntag- 9—1 Uhr. Damen wochentags 10—12, 3—6. ons« -Herüger TotonenS!" brummte-Lmtrjp«, «dem er sich bemüht«, sei« »erde -schammeuzubalteu, während dre Ciociaren Verwünschungen auSHeeßen. „Zur Höll« verdammte Seetou!" schrie er ihnen zu und eos- «eve laufend, mit seiuem Stock eiuherschlagend und «Stein« m Leu irr nächster Nähe gwün«cheu Eichenhain schleudernd, dorthin, wo die Eichen Leuchteten, wo kühler Schatten und die Lieder von Fiora lockten. Flora saug aus voller Kehle. Sie saß an einem Abhang, wo Brom beeren tvucherte», während ihre Ziegen um sie Blatt and Gras rupften oder zur Höhe kletterten. Sie sang dort angesichts der gigantischen Eichen, die sich mit massigem Stumpf zur Höh« reckten und ihr Glätter- aekräusel, übervoll von Früchten, in erneu Rausch von Duft, Luft und Licht hinausstreckteu. Der Wind wehte leicht hinein; es rauschte im Laub und die Zweige bewegten sich w« Wellen, di« Eicheln leuchteten, und das Hcurze Pflonzenvolk unter den Bäumen schien zu leben, unten, wo der Schatten wie vom 'Auge der Sonne durchbrochen und belebt schien. Die Schweine zerstreuten sich überallhin; sie iMvelgten und wälzten sich mit frohem Grunzen in dieser Fülle. Und Fiora sang ihr Lied von den Nelken, und Tulesprr, ganz verschmachtet, trank die Frische und das Lied. Und über dreiem gangen Bilde von Gesundheit und strotzender jugendlicher Heiterkeit, von Pflanzen, von Tieren und von Menschen weitete sich der tiefblaue Himmel. Tulespre lagerte sich in die feuchte Irische von Kraut, das noch hier und dorr unberührt stand. Er fühlte, ime sein Blut kochte und gleich jungem Most in den Adern gärte. Nach und nach drang ihm auf dem kühlen Lager der Schweiß aus den Poren. Von verdampftem und ver sengtem Grase kam ihm berauschender Heugeruch in die Nase, unter Gras und Blumen hörte er das Geräusch der Insekten, auf der Haut und im wolligen Haare fühlte er Stechen und Prickeln — und das Herz schlug ihm beim wilden Rhythmus vou Fioras Liedern. . . . Dann stand er auf und lauschte. Dann begann er aus der Erde Wie ein Jaguar gegen die Beute zu kriechen. „Ah!" schrie er dann plötzlich, indem er vor ihr mit einem Ausbruch von Lachen und Heiter keit auf die Füße sprang: stämmig sah er dabei aus, garm Muskel, mit rot verbrannter Haut, mit zwei Augen, aus denen «Gesundheit, Mut und Liebe sprühte. Die Ziegenhirtin hatte keine Furcht. Mit dem Munde zog sie eine unbeschreibliche Miene, wie zur Verteidigung. „Oho! Was bildest du dir ein?" sagte sie herausfordernd. „Gar nichts." Dann schwiegen sie beide. Von weitem rauschte die Pescara, auf der Höhe dort oben und unten im Hain bei den nackten Felsen. Aber Tulespre stand da und war ganz Auge. Mit seinem Blick verschlang er jene Prachtgestalt, deren Fleisch wie Kupfer leuchtete. „Sing doch!" brach er schließlich mit Leidenschaft in der Stimm« hervor. Fiora wandte sich lachend um; aus ihrem roten Munde blitzten die beiden hellblanken Reihen von Zähnen wie Mandelkerne. Dann raffte sie eine Handvoll von frischem Laub und warf es ihm mit einem heißen Ungestüm ins «Gesicht, so wie wenn «sie ihm eine Liebkosung, einen Kuß, entgeaenwiürfe. Tulespre erschauerte; berauschender und schärfer als Heu geruch schien ihm der Duft von jenem Weibe. Jozzo bellte und eilte auf den Ruf seines Herrn hierhin und dort hin zu den verstreuten Schweinen. Es war um die Vosperzeit, rings auf den Hügelketten «lag heißer Tagesquälm: wie Metall leuchtete es von dem Wlättergekräufel der Zweige, die matt herabhingen. Schwärme von wilden Vögeln zogen in der Höhe und verloren sich im roten Licht. Und von den Höhlen von Manoppello drang dann und wann ein Geruch von Pech und Astihalt herüber, und dann und wann hallte cs im Hain von der langen Strophe der Ziegenhirtin, dort unten im Dickicht von Busch und Laub. «Die Schweine zogen ihre Licken Körper durch das «Gelände, das von blühenden Lupinen übersät war, und Tulespre sang nochmals die Ent>- strophe des Liedes von den Nelken und lauschte dann, ob nicht ein weib licher Laut zu ihm dränge. Schweigen herrschte ringsum. Aber aus dem Schweigen erklangen tausend fremde Laute. Das Ave Maria läutete von Kirche zu Kirche, wie eine langsam und schwermütig hinziehende Welle, und rings drang aus Baum und Busch ein Duft und Dunst — wie vom Weibe für den verliebten Tulespre. In jungfräulichen Landen. Eine Farbenskrzze von Gabriele d'Annunzio, Deutsch von Hermann Albrecht. Ter Weg weitete sich unter der Glut der Julisonne. Er schimmerte weiß und staubig zwischen versengten Hecken, in denen rote Beeren leuchteten, zwischen Granatbäumen, die traurig und dunkel dastanden, und zwischen Agaven, die in Heller Blüte prangten. Ein Trupp von Schweinen brach in das schimmernde Weiß der Straße hinein und rührte dicke graue Staubwolken auf. Tulespre zog mit seinem Stabe hinter diesem Haufen von geschwärzten Rücken her, aus dem dumpfes Gegrunze und Gequietsche und ein Gerna, vo- heißem Fleisch hervordrang. Tulespre war ganz rot im Gesicht und voller Schweiß; dann und wann stieß er aus trockener Kehle rauhe Töne aus. Jozzo, sein schwarzgesprenkelter Hund, hinkte neben ihm mit gesenktem Kopfe, mit lang hervorgestreckter Zunge. So zogen sie alle zum Eichenhain der „Fara — die Schweine, um sich an den Eicheln zu ergötzen, Tulespre, um seiner Liebe nachzugehen. Ter «Straße nach ging es weiter. Aber dort bei St. Elemente tag ein Haufen von Ciociaren im Schlummer, dort im Schatten der steiner nen Bogen. Es sah aus wie ein Haufen ermatteter Körper: verbrannte Gesichter, die nackten Arme und Beine bläulich tätowiert. Sie schnarchten laut, und aus dem Haufen von lebendem Fleisch drang ein Geruch wie von Wild. Beim Vorübergehen des Schweinetrupp; erhob sich hier und dort einer auf den Ellbogen. Jozzo schnupperte, dann stand er auf seinen drei Beinen still und begann wild zu bellen. Die Schweine zerstreuten sich mit ärgerlichem Grunzen unter den Stockschläaen hier- und dorthin. Die Ciociaren sprangen, von dem plötzlichen Ueberfall überrascht, auf die Füße und blinzelten in das Helle und scharfe Licht, das ihre schlaftrunkenen Augen schmerzte; Staub legte sich auf alles, Bekanntmachung. Bei der am 12. Juni 1908 vorgenom menen Auslosung von Teilschuldvrr- schreibungen unserer 4"/»tgen Anleihe sind folgende Nummern gezogen worden: lüt. 4 Nr. 48, 80, 142, 210, 322, 345, 384, 386,396, 398,440,486. 575,594,610,612,619,620 636, 772, 791 über je 1000^« Illt.L Nr.860, 894, 920, 943, 978, 1009,1092,1099,1175,1176, 1177,1244,1251,1318,1345, 1365,1443,1474,1522,1546 über je 500 Diese Teilschuldverschreibungen werden hiermit zur Rückzahlung ans den 2. Ja nuar IVOS gekündigt, mit welchem Tage die weitere Verzinsung derselben aufhürt. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwerte vom 2. Januar 1909 ab: bei der Kaffe der Gesellschaft oder bei den Bankhäusern: s. L. 1,ekinnnll in Halle «.Saale, LelodolS kteekoerin Halle a.Saale, Hlxemelne ventsek« <re«tlt-An stalt, ^dtellanx veelcer L Oo., io Lei» li- gemäß den Anleihrbtdingungen. Rück ständig ist noch die Trilschuldverjchreibung Nr. 1148 über 500 ^l, rückzahlbar am 2. Januar 1906. Halle «. S., den 18. Juni 1908. Kalesche Slraßendahn. 60 03 77 70 29 Maff-us- ürztl. gepr., emps. s. f. jämtl. Mass. CzermaksGart.l3,III. »01011 Mtlil-nkl ärztl.ger>r.,Let>laystr.5,H. MMM, früher Härtklstr. n, Part. »oiosr Vibrat-u.rlrktr.Maffage^riik»DkieI, ärzti.gepr.,Turnersi.16,1,9-7,u.auß Hause. 10485 24 972 18 300 8195 226 3 766 877 169 k66 992 yetzt ktnwte» sie <m der Hauptstraße an; die Hecken an den Seiten schioefen staubbedeckt, im fahLeu Schimmer deS Vollmondes weitete sich vor ihnen der Weg uno aus dem schwarzen Fleck der Herde ertönte ge- kämpsteS Grunzen, dann eintöniges Gestampfe, eiutönlges Singen der Karreusührer fern auf der Straße, leises Wiehern der müden Stuten — und weithin überall tiefe Stille, ganz voll von Irische, voll von Dust und Mondlicht. Der Eichenhain wußte um das Geheimnis; in seiner Stille und lau schigen Pracht hatte er tert an der Scknrld. Denn am NLorgen jenes Tages frohlockten wie me di« Amseln, war deS Singens der Vögel kein Ende, blaute der Ammei wie nie vurch daS Filigrangegitter der Blätter und strahlte die Lonne in tausendfacher Iris aus Tau und Tropfen des flüchtigen Regens vor dem Tag. Und von der „Fara" her, von den Höhen der Hügel bis zu den Hainen der Ebene, dampfte die Erde m liebeswarmen Strahlen der Sonne. „Fiora!" rief Tulefpre, äls er die Hirtin von weitem zwischen den Granatbäumen kommen sah, sah, wie sic leichtfüßi-g hinter der Herde schritt. ,Lch will zum Fluß hinunter", gab sie zur Antwort und verlor sich mit den Ziegen im Gestrüpp. Dann hörte Tulespre das Geräusch von knackenden Zweigen, Geröll und Gemecker am Abstieg, dazwischen einen Laut, einen Klang und ein verlorenes Wort von Fioras Lied: Herde und Weide ließ er plötzlich im Stich und lief zu ihr, den Abhang hin unter — lüstern wie ein Tier. Aus Vrodem und feuchtwarmen Dämpfen drängte die verjüngende Kraft der Erde, aus Stümpfen und Stielen des Haines drängte neues Leben: wie Malachitgestein stand es starr und gestreift ringsum, wie Reptile gekräuselt und geringelt, wie Streiter vcvschlungen und in einander verwickelt — alles unter sich im Kampfe um einen Blick der Sonne. Die Orchideen, geldliche, bläuliche und rötliche, blutrote Rosen und goldige Ranunkel^ leuchteten bunt in jenem feuchten und lebens- warmen Gewirr «von Stiel und Blatt und Moos. Efeu und Geißblatt rankten sich um Baum und Ast und schmiegten sich unentwirrbar an die Rinde; in langen Dolden hingen die Beeren an den Stauden, und beim Windhauch erhob sich überall ein unruhevolles Nieseln, ein Raunen und Rauschen, ein Atmen wie aus Menschenbrust — und inmitten dieses Triumphes der Natur frohlockten zwei Menschenkinder, schäumend in Liebeslust — folgten Tulespre und Fiora einander in eiligem Laufe hinab zur Pescara. Dann langten sie unten am Flusse an, zwischen Gesträuch und Geäst hindurch, durch Nesseln und Schilf, mit zerrissener Kleidung, blutig an Händen und Füßen, mit wogender Brust und mit Schweiß bedeckt. Ein Staubregen benetzte sie plötzlich vom Flusse her: die Pescara rauschte dort schäumend durch Fels und Stein, prachtvoll in ihrer Weiße und Frische, dort, unterhalb der trostlosen Dürre der Felsen, auf denen Sonnenhitze, die Glut des Löwen, brütete. Das Wasser bahnte sich tausend Wege durch das Gestein; es brandete gegen jedes Hindernis, es versteckte sich unter einer Schicht trockner Sträucher und ließ das Pflanzenkunde! wie den Leib einer Amphibie erzittern. Und strudelnd und gurgelnd brach es dann wieder zwischen Binsen her- vor.- Nackt und senkrecht ragten oben die Felsen, ohne Schatten, ohne «Gms und Moos, wie gleißendes Silber gegen den Himmel starrend. Fiora beugte sich gierig am steinigen Ufer und trank. Mit wogen dem Busen, die Zunge im Wasser^ glich sie in der Krümmung der Rücken- wnd Lendenlinie einer Pantherin: Tulespre umfing sie ganz mit heißem Blick und mit heißem Begehren. „Küsse mich!" ... vor Begierde versagte ihm di«c Stimme. „Nein!" „Küsse mich!" Er packte ihren Kopf zwischen seine Handflächen, er zog sie an sich und spürte mit geschlossenem Auge in seinen Adern die ssurze Wonne «des Genießens, die Wollust der feuchten, auf seinen heißen Mund ge preßten Lippen. „Nein!" rief sie wieder und schnellte zurück, indem sie mit der Hand Lider die Lippen strich, wie um ihnen den Kuß zu nehmen. Ader sie zitterte mehr wie Weidenblätter, und ihre Haut, vom schnellen Laufe er hitzt und gespannt, überlief ein Rieseln und Erschauern, und rings um sie lag alles in heißem Begehren, in Sonnenglanz und Älumenduft. Ein schwarzer Ziegenkopf lugte mit gelber Iris im blöden Blick aus Blättergerank auf Tulespres und Fioras Liebe — und die Pescara rauschte. -epr. T-ejtalisttn Ittüssajjv Wtndmnhlenftr.4Z,H.r. »0>l« Keselileelitsleiilen jed.Art, auch Harn-, Haut-u.Nervenkrankh. Vorzeit. Tchwächezustände rc. werden gründlustrena indivtvuell behLeipzig. »urprtnzttr. 5. Spr. 9—2 u. 4—8. ffsüiMk Vvlorsr, Lrrtt. aepr. ükssseusv, omxk. sieb in all. Dell.ä.AL88axe, Steruvarteusl.Z?,!!. -OSLO MliM Mnen-reitiing -4—»- erscheint zwölfmal wöchentlich. Mitgliederzahl am 31. Dezember 1SV7: »v Die Expedition: Uebernahme von Delkredere. — Diskontierung von Außenständen (Wechsel- und Buchforderungen). — Uebernahme von Treuhandgeschäften jeder Art. — Revisionen von kaufmännischen Unternehmungen, Büchern und Bilanzen. Durch führung gerichtlicher und außergerichtlicher Arrangements. — Uebernahme von Liqui dationen, Vermögensverwaltungen und Testaments-Vollstreckungen. Prospekte stchcn gerne kostenfrei zur Verfügung. Nsgooacka Mbnarauxeooperatenrlll massLtzvivlsA.Llallieurv Uo8sstr.9,ll.I. »007» 8.8trads,gepr.MasseusrGerb«st.13,H.l.r 00009 vern.Lii1l»r,N«»«a»«,LobIell«tr.6,IU »01080 ni»«I Urlnat - Hanta 763 59 9 785 58 50 800 — 3 276 50 1720 75 645 87 , 66 992 29 1498 69 892 55 2 45 169 70 226 60 3 766 03