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Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag AbvnnementSpreiß vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Erscheine wöchentlich 2 Mal s Dienstag und Freitag. AbvnncnientspreiS vierteljährlich 1 Mark Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf Jnseratenannabme 5 U" Jnseratenannahme Montags ».Donnerstags A I H P HI DD S 8 »8 8 Montags u. Donnerstag» bis Vitt.» 12 Mr. bis Mittag 12 Uhr. Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. A m tsblatt sür die König!. Amtshanptmannschaft zn Akeißcn, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Zweiundvierzigster Kahrgang. Nr. 2. Freitag, den 6. Januar 1882. Bekanntmachung. In Verfolg einer Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft werden die Herren Bürgermeister von Siebenlehn und Wilsdruff sowie die Herren Gutsvorsteher und Gemeiudevorstände oller derjenigen Orte hiesigen Bezirks, on welchen sich Coneert« oder Wanzfäle befinden, hierdurch angewiesen, diese Säle in Bezug ans ihre Feuersicherheit und die Möglichkeit schneller und gefahrloser Entleerung zu untersuchen, über das Ergebuiß dieser Untersuchung aber längstens bis Ende Januar 1882 Anzeige anher zu erstatten. Meißen, am 31. December 1881. Königliche Amtsbauptmannschast. / v. Bosse. — Bekanntmachung, die Anmeldung zum einjährig freiwilligen Militärdienste betreffend. Bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungs-Commission werden in Gemäßheit der Bestimmung in tz 91 der Ersatzordnung vom 28. September 1875 im Laufe des Monats März dieses Jahres die diesjährigen Frühjahrsprüsungen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 27. Lebensjahr vollendet haben und im Be zirke der unterzeichneten Königlichen Prüfungs-Commission nach ßZ 23 und 24 der Ersatz-Ordnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Ge such um Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung an die unterzeichnete Stelle spätestens bi» znm I. Februar diese» Kahre» schriftlich gelangen zu lassen. Nach diesem Termine eingehende Znlassungsgesuche können nach Z 91 der Ersatz-Ordnung Berücksichtigung nicht mehr finden. Dem mit genauer Wohnungsangabe zu versehenden Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind beizufügen: 1) ein den Vorschriften in H 89,3 sub b der Ersatz-Ordnung genau entsprechendes Einwilllgungsattest des Vaters oder Vormundes, 2) ein Geburtszeugniß und 3) ein Unbescholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge höherer Schulen (Gymnasien, Realschulen, Progymnasien und höherer Bürgerschulen) durch den Director der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgesetzte Dienstbehörde auszustellen ist. Sämmtliche Papiere sind im Originale einzureichen. In dem Zulassungsgefuche ist gleichzeitig mit anzugeben, in welchen zwei von den fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen und englischen) der sich Meldende geprüft zu werde» wünscht. Auch hat derselbe einen selbstgeschriebenen Lebenslauf beizufügen. An die zur Prüfung zuzulasfenden Adspiranten wird rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. Uebrigens wird bezüglich des Umfanges der Prüfung und der an die Examinanden zu stellenden Ansprüche auf den Inhalt der der Ersatz-Ordnung als Anlage 2 zu Z 91 beigesügten Prüfung»-Ordnung zum Einjährigen-Freiwilligen-Dienste hingcwicsen. Gleichzeitig werden hiernächst die im Jahre 1862 geborenen jungen Männer, welche sich im Besitze eines den Vorschriften in § 90 der Wehrorduung entsprechenden Zeuguisfes über ihre wissenschaftliche Befähigung befinden, aufgefordert, bei Verlust de» Anrecht» zum einjährig-freiwilligen Militärdienste bis zu obengedachtem Tage ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheins unter Beifügung der oben unter 1—3 bezeichneten Papiere und des fraglichen Qualifieativnszeugnisses (Schulzeugnisses) schriftlich anher einzureichen. Schließlich wird noch bemerkt, daß die im Jahre 1862 geborenen Schüler höherer Lehranstalten, welche auf Grund der bei den letzteren abzuhaltenden nächsten Osterprüfung ein derartiges Besähignngszeugniß zu erlangen hoffen, gleichfalls -ei Verlust de» Anrecht» zum einjährig freiwilligen Militärdienste bis zum 1. Februar dieses Jahres ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheines unter Beilegung ver vorerwähnten Zeugnisse schriftlich allhier einzureichen und vor dem 1. April dieses Jahres das gedachte Qualifikations- zeugniß beizubringen haben. Dresden, den 2. Januar 1882. Königliche Prüfungs-Commission sür Einjahrig-Freiwillige daselbst. von Harttmnnn, Friedrich, Regierungsrath. Major. Hübler, S. auk OrlllsudurKsr Forstrevier. Im Gasthofe zu Grillcnburg sollen Montag, den S. Januar 1882, von Vormittags 9 Uhr an, 8VV Raummeter weiche und , Brennstöcke « - buchene l . in den Abtheilungen 3 und 6 einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Rcvierverwalter zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Abtheilungen zu begeben. Königliches Forstrentamt Tharandt und Königliche Revierverwaltnng Grillenburg, am 31. Dezember 1881. R. v. Schroter. Dost. Tagesgeschichte. Berlin. Es ist sehr bemerkt worden, daß Fürst Bismarck am Neujahr seit einer Reihe von Jahren zum ersten Male an der Spitze des Staatsministeriums zur Beglückwünschung des Kaisers im kaiser lichen Palais erschien. Es heißt, der Kaiser habe Gelegenheit genommen, dem Reichskanzler bei diesem Anlaß erneut seine vollste Sympathie zu erkennen zu geben. Fürst Bismarck begab sich sodann zur Beglück wünschung in das kronprinzliche Palais. Die Zahl der telegraphischen Glückwünsche, welche dem Kaiser zum Neujahrstage zngingen, soll die früherer Jahre noch übertroffen haben. Zu den ersten Glückwunsch telegrammen gehörten jene des Kaisers von Rußland, des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Bayern. Der Reichkanzler Fürst Bismarck konferirte Montag Nachmittag 4 Uhr fast eine Stunde lang mit dem Kaiser im königlichen Palais. Berlin, 2. Januar. Bei dem Nenjahrsempfang soll der Kaiser in den Einzelunterhaltungen wiederholt die feste Hoffnung auf eine ungestörte Fortdauer des europäischen Friedens ausgesprochen haben. Bedenklich berühmt waren ihrer Zeit die Sylvesternacht in Berlin und der Neujahrsmorgen in Paris. Ganz Europa lauschte damals ruf die erste Depesche über Napoleons Neujahrsgruß; jetzt ist der Kaiser längst ein stiller Mann. Auch die jüngste Berliner Sylvester nacht war viel stiller als sonst, es wurden nur 12 Hüte eingetrieben und nur 12 Krakehler verhaftet. Die Hutmacher sind sehr unzufrieden und können das fchlechte Geschäft nicht einmal auf die neuen Zölle schieben. Das Zeitungswesen in Berlin ist in fortdauerndem Aufschwung begriffen. Nach dem neuesten Berzeichniß erscheinen vom 1. Januar an in Berlin nicht weniger als 478 Zeitungen und Zeitschriften. Da von tragen 43 einen amtlichen Charakter, 66 sind politischer Natur, 143 cultiviren Kunst und Wissenschaft, 150 dienen dem Interesse von Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, 21 sind religiösen Inhalts und 55 dienen verschiedenen Zwecken. Alle unsere inneren und äußeren Verwirrungen und Verwick lungen hängen mit der kirchlichen Frage zusammen, an deren Lösung gearbeitet wird. Wie und mit welcher Aussicht auf Erfolg, das ist das große Räthsel, dessen Lösung das neue Jahr bringen soll. Als vor zehn Jahren die deutsche Einheit aus den Schlachtfeldern in Frank- reich erkämpft war, sahen wir Deutschen im neuen Reichstage die Männer der alten katholischen Fraktion des preußischen Landtages mit den seitherigen erbittertsten Feinden des Reiches in Süddeutschland