Volltext Seite (XML)
für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. .sceil»,,, Seu 22. Akai >863. 21 Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: A. Lorenz. . j - . Am l8. Mai Abrn-s Nhr verschied die Prinzessin Elisabeth, Tochter Kr Königl. Hoheit, des Prinzen Georg, in Folge eingctretencr Aahnrntwickrtung in einem Alter von t Jahr 3 Monaten 4 Tagen Die schwer heinigcsochte Königl. Familie ist durch diesen neuen Todesfall in die tiefsie Trauer versetzt worden. Von tiefer Zeitschrift erscheint alle Freitag« eine Nummer. Der Preis für Len Vierteljabrgang beträgt !" Ngr. und ist jeteSmal vorauszubezahlen. SämmtNche Königl. Postämter nehmen Bestellungen daraus an. ."»iklgen, welche im nächsten §lück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl «in der Redaciionl, als auch ." der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Juscralc nur gegen ^sortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Dank« '"genommen, nach Befinden honorirt. Die Redaktion. Umschau. . Weder den Abgeordneten, noch den Ministern Preußen wird es web thun, wenn sie scheiden, Meiden ist schon eingctretcn. Dem Auftritte fischen dem Präsidenten des Volkshauses und Herrn v. Roon, der allzusehr Kriegs-Minister A folgte die schriftliche Erklärung sämmtlicher Minister, daß sie den Sitzungen des Hauses so ^nge nicht beiwohnen würden, als ihnen nicht das Präsidium garanlire, daß einem Minister eine Wortentziehung durch den Präsidenten nicht wieder Jassiren könne; der Kriegsminister sei bei demVor- Me in seinem verfassungsmäßigen Rechte gewesen "ad die Geschäftsordnung des Hauses gehe nur die Abgeordneten, nicht die Minister an. Dieses schreiben sammt Protokollen wurde sofort dem Ausschuß für die Geschäftsordnung zur schleunig- osn Berichterstattung übergeben. Dieser beschloß "nstimmig Ij daß der Präsident jeden Redner, nuch die Minister unterbrechen kann; 2) daß durch solche Unterbrechung das verfassungsmäßige Recht °sr Minister, jederzeit gehört zu werden, nicht be einträchtigt wird; 3, daß es dagegen verfassungs widrig, wenn die Minister ihre Gegenwart im Hause von Bedingungen willkürlich abhängig machen; 4) daß demnach das Haus auf das Verlangen der Minister nicht eingeben kann. Das A und O aller Dinge in Preußen ist: diese Abgeordneten und diese Minister tonnen nicht mehr gemeinschaftlich wirken. Die Fortschrittspartei will das dem Könige in einer Adresse rund heraus sagen. Sie will ibn bitten, die Minister und Personen, mehr noch das System zu beseitigen, welche den Thron und das l!and in's Verderben stürzen. Bei einem Rückblick, wie Preußen und sein Herrscherhaus vor einem Jahre gestanden, was sich seitdem in Deutschland und dem Ausland geändert, kenne das Abgeordnetenhaus kein Mittel mehr der Verständigung mit den Ministern. Cs lehne die Mitwirkung zu der gegenwärtigen Politik ab. Es werde alle Verfaffungsmitlel benutzen, wenigstens den Krieg unter der Herrschaft des gegenwärtigen Systems abzuwenden; möge der König verfassungsmäßiges Recht zurückgeben, die stolzen Banner der nationalen Macht und Ein heit wieder entfalten. Dieser Antrag liegt dem Hause zur Annahme vor. Was längst vorauszusehen war, tritt jetzt ein: Polen wird bezwungen. Ohne auswärtige Hilfe hatte cs keine Aussicht, das Joch abzuschütleln. Wohl treiben sich noch einzelne Haufen Insurgenten