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Wochenblatt fiir 1883 Dienstag, den 28. Ailgnft Rr. «9. einzuziehen. In Gemäßheit ß 14 Abs. 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird dieses Vorhaben hierdurch mit dem Bemerken bekannt daß etwaige Widersprüche dagegen binnen 3 Wochen unter gehöriger Begründung allhier anzubringen sind. Mittenstärke, 14 nr Länge. 21 von ein Nadelholz-Stämme I 11—24 m Länge, Reisstangen 26 Raummeter weiche Brennscheite, harte Brennknüppel, 2 1 137 212 41 1 6 1 1 11—15 - 16—22 - 23-29 - 40 - 16—22 - 24 32 - von 10—12 . 13—14 - 8 Erscheint wöchent ltch 2 Mal Dienstag und Freitag. LbonnrmentspreiS erteljährlich I Mark. Line einzelne Nummer kestet^o Ps. Znseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mitta, 12 llbr. 31,s<> Wellenhundert weiches Reißig, 37 Raummeter weiche Stöcke, gemacht, daß etwaige Widersprüche dagegen Meißen, am 21. August 1883. Nadelholz-Stamm Nadelholz-Klötzer Nadelholz-Klotz 0,2i fichtene Derbstangen 0,2« - - 0,10 Kgl. Revierverwaltung. I. V.: Päßler. Königliche Amtshauptmannschaft v. Bosse. Oberstärke, 3,» u. 4,g m Länge, 4,g m Länge, om Unterstärke, 10—14 m Länge, - - 12—17 - s -- 8 - - 1 Raummeter harte Aeste, Auktions Anzeige. Im Gasthof zur Laune in Tharandt sollen von Vormittags s Uhr an nachstehende aus dem Holzschlage in Abth. 26, sowie in den Abtheilungen 5, 7, 9, 12, 14, 16, 17, 20, 21, 38, 40 und 58 des aufbereiteten Stutz- und Brennhölzer, als buchener Stamm Bekanntmachung. Es wird beabsichtigt, den von Klipphausen nach Hartha führenden Fußweg, den sogenannten Reitersteg, innerhalb Röhrsdorfer Flur wein enthält ca. 45 "/o, Cognac 55 "/», f. Rum 60—70 °/o, guter Ab- synth sogar 70—80 "/o. Unsere Lagerbiere u. s. w. enthalten nur etwa 4—5 «/o, Wein, je nach seiner Stärke, im natürlichen Zustand 7—12 o/o. Man nimmt an, daß auf dem Naturwege niemals mehr als 15—17 o/„ Alkohol entstehen. Aller Alkohol wirkt als Gift, am wenigsten der im Wein ent haltene, am meisten der Kartoffelalkohol (Branntwein). „Die Ver heerungen, welche der übermäßige Genuß des Alkohols und ganz be sonders der im Kartoffelbranntwein vorhandenen schweren Alkoholarten auf den Organismus des Menschen ausgeübt hat und ausübt, sind entsetzlich." Unter der Einwirkung des fortwährenden reichlichen Ge nusses alkoholartiger Getränke vollzieht sich eine traurige Veränderung des Gesammtorganismus des Menschen. Zunächst wird das Blut desselben in hohem Maße verschlechtert und seiner Regenerationsfähig keit beraubt. Sodann treten im Körper des Trinkers Fettanhäufungen ein und es bildet sich die „fettige Degeneration". Die Verdauungs organe erkranken ebenfalls. Magenkatarrh und Geschwüre treten auf, Leber und Nieren werden krankhaften Veränderungen unterworfen, das Nervensystem wird zerrüttet und, da dem Gehirn eine zu große Menge von Blut häufig zugetrieben wird, so treten, abgesehen von geringeren Störungen der Gehirnthätigkeit, nicht selten selbst Lähmungen oder Gehirnschlag ein. Selbst die Epilepsie und eine besondere Augenkrank heit — amdl^opia aloostoUos, — haben ihre Ursache bisweilen im reichlichen Branntweingenuß. Dabei ist das Schlimmste, daß gerade der Alkoholismus und seine Folgen von den Eltern auf die Kinder vererben, daß insbeson dere „ein geschwächtes Nervensystem, Disposition zu Krämpfen, Gehirn entzündung Blödsinn, Taubstummheit, Epilepsie, Neigung zur Trunk sucht" das traurige Erbe ist, das trunksüchtige Eltern und namentlich auch Mütter ihren Kindern hinterlassen. Es giebt eine „Erbsünde." Tausendfach wird gerade von den Medizinern gelehrt, daß eine Ver erbung der elterlichen Laster uud Sünden besteht. . 10 - Weiche - und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist, mereno versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt die mitunterzeichnete Revierverwaltung. Tharandt, am 18. August 1883. Kgl. Forstrentamt. Bekanntmachung. Der zweite Grasschnitt auf der Vogelwiese, vor und hinter der Schießmauer, rechts und links an der Tharandter Straße und der Brücke und auf der Parzelle am unteren Bache vom Stege bis zur Sachsdorfer Brücke zwischen dem Wege des Herrn Stadtgutsbesitzer Uibrig und der Saubach, sowie die diesjährigen Pslaumennutznnge« sollen nächsten Mittwoch, den 29. dieses Monats, Nachmittags 6 Uhr, im hiesigen Schießhause unter den daselbst bekannt gemacht werdenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Wilsdruff, am 24. August 1883. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Meißen^as^önigU Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Dreinndvierzigfter Bahrgang. R. v. Schröter. Der Alkoholismus. Keine der Epidemien, welche von Zeit zu Zeit als eine „Geißel Gottes" die Menschheit heimsuchen, keine Krankheit überhaupt richtet solche Verheerungen an, wie der Alkoholismus, der seit dem 15. Jahr hundert etwa in fast allen Staaten mit moderner Kultur sein Wesen treibt. Pest, Cholera und gelbes Fieber, wie die unheimlichste aller Krankheiten, die Tuberkulose, sind nach Umfang und Art ihrer Wir kung „unschuldige Kinder" im Vergleich mit der Branntweinpest, die allein in Europa jährlich Hunderttausende in das Grab stürzt, Fami lienglück zerstört, Kranken- und Zuchthäuser füllt uud dem National wohlstand unheilbare Wunden schlägt. Bereits hat das Uebel eine solche Ausdehnung gewonnen, daß der Kampf gegen dasselbe zu einer Pflicht Aller wird, daß es ange zeigt erscheint, Art und Wesen des Uebels auch in diesen Blättern zu besprechen und zur Mitarbeit insbesondere auch an demjenigen Verein, der sich auf Veranlassung wackerer Männer aus allen Ständen und verschiedensten politischen Parteien angehörig jetzt „zur Bekämpfung der Trunksucht" auch in Deutschland gegründet hat und überall Bun desgenossen wirbt, auch unsere Leser dringlich aufzufordern. Wir thun dies an der Hand eines in den „Zeitfragen des christ lichen Volkslebens" neuerlich erschienenen trefflichen Aufsatzes von Georg Friedrich Fuchs, Pfarrer in Beerfelden im Hess. Od., „Der Alkoholismus und seine Bekämpfung". Das Wort „Alkohol" stammt aus dem Arabischen. Im 16. Jahrhundert bezeichnete man damit den „Weingeist". Heute ist es im Gebrauch für das geistige, das eigentlich berauschende Prinzip in allen spirituosen Getränken. Die gegohrenen Getränke (Wein und Bier) enthalten dasselbe eben so gut, wie die durch Destillation erzeugten (Branntwein), wiewohl in sehr verschiedener Qualität und Menge. Am stärksten ist der Alkoholgehalt beim Branntwein. Deutscher Brannt- Grscheint wöchentlich 8 Mal Dienstag und Freitag AvonnememSprei« vierteljährlich 1 Mark Eine einzelne Nummer — kostet-10 Pf. 5 U" O Znseratenannahme Wilsdruff, Tyurundt, -r Nossen, Sievenlehn und die Umgegenden.