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MsdrusserTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadtz» rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Mvs »Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2.— RM. Kei Haus, bei Postbestellung 1.L0 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Npfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- WöchtNolllll sÜk Wl!8drUsf U. ÜMgLgLNd gegen. Im Falle höherer Oswalt, Krieg od. sonstiger ' ' > « Betriebsstörungen besteht ks» Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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In herzlichem, brüderlich warmem Dank gedenken wir auch des Bauern und des Land arbeiters, die den Segen in mühevoller Arbeit bargen — was wären wir alle ohne das opferfreudige Schaffen des Landmannes, dem die Natur selbst Arbeitszeit und Arbeitsmaß überreich zudiktiert! Zum dritten aber danken wir Heuke unserem Führer Adolf Hiller, unter dessen Regierung die Sicherung der Nahrungsfreiheit unseres Volkes geschaffen wurde. Laßt uns heule in ernster Besinnung aus die Ähren blicken, in betendem Dank! Der religiöse Sinn des deutschen Bauerntums hat sich erhalten von der Heidenzeit und dem heiligen Glauben der Väter hinüber zum Christenglauben. Das Verbundcnsein Mit der Natur und das gläubige Vertrauen auf Gottes lebe «schaffende Kraft, diese lebendige Gemeinschaft mit Gott, hat sich ebenso^ wie das Blut der Vorfahren in seinen Adern fließt, in der Seele des Bauern vererbt. Am Erntedankfest faltet der Bauer die Hände im Hause des Herrn, dessen Altäre in Dorf und Stadt mit den Früchten des Feldes geschmückt sind, und betet zu Gott, der deutsches Korn auf deutscher Muttererde gedeihen ließ, damit es dem deutschen Volke das Nötigste zum Leben, die Nahrung, gebe. Stolz, doch ohne über Hebung, erhebt der Bauer sein Haupt als des Vater landes erster Sohn und völklscher Lebensquell,und dasganzedeutscheVolkbekennt sich amCrntedauktagzum Bauern, der trage «den Säule des vom Baucrnkanzler Hiller geschaffenen neuen Staates. Dankfest -es ganzen Bottes. Von Reichsminister des Innern Dr. Wilhelm Frick. N8L. Die nationalsozialistische Revolution hat seit der Machtübernahme ein Staatsgebäude von großer innerpolitischer Kraft und Autorität errichtet. Die diszi plinierte Gewalt des Nationalsozialismus, die von der versunkenen Welt der Systemparteien kaum geahnt wurde, hat gezeigt, daß diese Revolution des staatlichen Lebens kein gewöhnlicher Regierungswechsel, sondern die Er oberung des Slaatesdurch etneneue Welt anschauung war. Der überwältigende Sieg der nationalsozialistischen Bewegung war nur möglich, weil dis ganze Nation dem Rufe Adolf Hitlers folgte, weil Städter und Bauern, Arbeiter der Stirn und der Faust nach schier unerträglich langem Kampfe aller gegen alle erkannten, daß das Schick sal des Reiches ihr eigenes Los und die Ehre der Nation ihre eigene Ehre ist. An die Stelle der unfruchtbaren und trügerischen Solidarität der Internationale tritt nunmehr die lebensvolle G e m ei n b ü r g s ch aft der Volksgemein schaft. In tiefster Not erkennt der deutsche Mensch die Wahrheit des Satzes, daß alle leben können, wenn jeder zu opfern bereit ist. Aus dem Volkstum und seinem Lebenskampf geboren, entstanden in der SA. und SS. die großen Kampftruppen der Bewegung, die das leuchtende Symbol der Hakenkreuzfahne durch Kampf und Tod zum Siege trugen. Als der Nationalsozialismus an die Macht ge langte, schuf er dann den nationalsozialistischen Arbeits dienst, in dem Stadt und Land, Bauern und Arbeiter im Kampf um Arbeit, Frieden und Boden sich die Hände reichen. Wie aus den natürlichen Kräften der Bewegung ihre Kämpfer wuchsen, so formten sich aus dem lebendigen Sein des Volkes ihre großen Sinnbilder und Feste: Die großen Parteitage — der Tag der deutschen Arbeit — das Erntedankfest. In diesen Tagen feiert das ganze Volk das Staats fest des deutschen Bauerntums. Wie am 1. Mai die deutsche Arbeit im Mittelpunkt eines Staatsfestes und einer großen Kundgebung der Nation steht, so bildet den Mittelpunkt des Erntedankfestes der deutsche Bauer. Das ganze deutsche Volk aber darf an diesem Tage mit ein stimmen in das erhabene Lied der Freude am Erntesegen und am Frieden unserer Zeit. An diesem Tag des Erntedankfestes soll sich das ganze deutsche Volk zurückerinnern an die Zeit, in der Vrnderkämpfe Städte und Dörfer Deutschlands durch tobten, und Unrast selbst in die ruhigsten Landsitze des deutschen Bauerntums eingezogen war. An diesem Tage wird das ganze deutsche Volk dem Führer dafür danken, daß er es aus Not und Elend hinausführt in eine Zeit ruhiger Sicherheit und innerpolitischen Friedens. Erntedankfest — das ist der Tag, an dem der gottlob auch in diesem Jahre über Erwarten reiche Erntesegen eines Jahres der Arbeit in den Scheunen ge borgen wird, und es soll das D ankfest d es ganzen Volk e s sein. Ernie-anklie-. Windet die gold'nen Getreidekränze, Mit den Früchten von Garten und Feld, Daß die Freude in Farben erglänze, Daß es dem Herrn gar wohl gefällt. Läutet ihr Glocken das Ehrenlied Unserem Schöpfer im Himmel droben. Mensch! Erfasse in tiefstem Gemüt: Gottes Treue verdient dein Leben. Wenn wir vergaßen in Frevelsmut, Heut wollen wir wieder glauben! Glaubcnssreudc und Glaubensglut Soll uns der elende Feind nicht rauben! Wohl! Die Knechtschaft der Herzen ist aus. Frei und beseligt nun wieder die Geister! Wallen wir gläubig zum Gotteshaus, Und verherrlichen wir den Meister! Wuchtig im Dankesliede erglüh' Wieder die heilige Symphonie! C. Langer. Erntedank. Geleitwort des Reichsbauernführers. ALL. Zum zweiten Male im neuen Reich begeht das deutsche Volk seinen Erntedanktag. Der diesjährige Staatsakt und Ehrentag des deutschen Bauern ist ebenso wie der vorjährige ein Symbol für die große völkische Schicksalsgemeinschaft aller Schaffenden. Bauernart ist es, zuerst dem zu danken, der uns wiederum das tägliche Brot schenkte. Aber darüber hin aus danken wir deutschen Bauern unserem Führer und Kanzler Adolf Hitler, der das Bauerntum zur Grundlage von Reich und Volk erhob. Am Erntedanktage gilt es, Rückblick und Ausblick zu halten, überprüft man die Geschehnisse des letzten Jahres auf dem Gebiete unserer nationalsozialistischen Bauernpolitik, so treten zwei Ereignisse deutlich hervor: das Reichserbhosgesetz und das Reichsnähr- standsgesetz mit seinen Marktregelungsver ordnungen. Durch das Reichserbhosgesetz haben wir den Bauern vor dem Zusammenbruch gerettet und endlich die alte Sehnsucht nach einem arteigenen Bauernrecht er füllt, das die Sicherheit der Scholle für alle Zukunft ge währleistet. Durch das Neichsnährstandsgesetz haben wir dem deutschen Bauern eine einheitliche, ständische Ver tretung geschaffen und ihm durch eine Kette wirtschaft licher Maßnahmen das Leben gesichert, ohne den Ver braucher — vor allem den Arbeiter — nennenswert zu belasten. Das Bauerntum steht heute nach einjähriger nationalsozialistischer Agrarpolitik gesund dawie Wohl kein anderes Bauerntum in Europa. So soll nun dieser Erntedanktag ein Bekenntnis des deutschen Bauerntums zu seinen Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat und auch gleichzeitig ein Bekenntnis der Volksgemeinschaft gegenüber seinem Bauerntum sein. R. Walther Darrö, Reichsleiter der NSDAP., Reichsminister und Reichs bauernführer. Der Gegen -es Bauernfleißes. Aufruf zum Erntedanktag. Reichspropagandaministcr Dr. Goebbels und de« Reichsernährungsminister R. W. Darrs haben folgende« Aufruf zum Erntedanktag erlassen: Der Deutsche Erntedanktag soll der Ehrentag des deutschen Landvolkes sein. In einem arbeitsreichen Jahre hat der Bauer für das tägliche Brot des deutschen Volkes gesorgt; seiner Mühe und seinem Fleiß ist es zu danken, wenn wir auch im kommenden Winter vor Ernährungs sorgen bewahrt bleiben. An dem Ehrentag des Bauern fühlen sich die Männer nnd Frauen der Städte mit dem Landvolk besonders verbunden. Sie wissen, daß im nationalsozialistischen Staate der Segen des Bauern fleißes auch ihnen zum Segen gereicht, daß die Sorgen des Bauern ihre Sorgen sind und daß alle schaffenden Stände des deutschen Volkes sich nur gemeinsam den Weg zum Wiederaufstieg erkämpfen können. Mit der Feier des Deutschen Erntedanktages danken wir alle dem Bauern als dem Urstande und Blutquell unseres Volkes, dem Hüter unserer heiligen Heimaterde. LeW Geschäftigkeit um den Vückeberg. Erntebäume und bändergeschmückte Erntekronen von riesigem Ausmaß bieten den Willkommensgruß am Aus- gang der Bahnhofshalle der Stadt Hameln, die in diesen Tagen einen großen Teil der Gäste aufnimmt, dir zum Staatsakt des großen Erntedankfestes nach dem Bückeberg kommen. Auf der Fahrt von Hameln zum Festplatz sieht man be- reits ringsum den kleinen Ort Tündern große Quartier- zelte errichtet, in denen die Hunderttausende untergebracht werden, die mit den 200 Sonderzügen, zu Fuß, zu Rad und zu Wagen kommen werden. In ununterbrochene, Folge reichen die Zeltstädte bis zum nächsten und übernächsten Dorf. Dazwischen liegen die großen Ver pflegungszelte nnd Verkanfsstände. Je näher man dem Bückcbcrg kommt, um so stärker wird der Verkehr. Es ist kein Zweifel, daß am Sonntag der Staatsakt von dem denkbar schönsten Wetter begünstigt sein wird. Daher ifl auch die Freude au der Arbeit beloudeeZ xu-aL.