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Aus Siam. Der König von Siam hat beschlossen, seiner Haupt» und Residenzstadt Bangkouk, die bis jetzt von einem Militär- Gouverneur regiert wurde, ein ganz nach europäischem Muster ge schaffenes Gemeinde-Statut zu geben, so daß die Bürger nun selbst ihren Bürgermeister und die nöthigen Gemeinderäthe werden wählen können. Nach amtlichen siamesischen Aufzeichnungen leben jetzt in der Hauptstadt Bangkok bei 50,000 Buddhapriester, so daß auf je acht Einwohner ein Priester kommt. Von diesen Priestern leben 3000 in den königlichen Palästen, wo sie aus Kosten der Civilliste erhalten werden, 32,OM leben in den Klöstern und Tempeln und der Rest in Privatwohnungen. Aber alle diese Priester werden vom Volke ernährt. Rinteln, 4. Sept. Unfreiwillige F a st e n haben seit einigen Tagen die Bewohner unserer Stadt. Nach entsprechender Verhand lung hat der Stadtrath ein städtisches Schlachthaus eingerichtet und den Metzgern aufgegeben, nur in diesem zu schlachten, bei Strafe von 60 Mark für jeden Fall. Die Metzger haben sich dem Unter nehmen von Anfang an verneinend entgegengestellt und sich vereinbart, cs dadurch lahm zu legen, daß sie überhaupt nicht s ch l a ch t e n. Mit dem I. d. ist die betreffende Verordnung in Kraft getreten, und da seitdem kein Vieh mehr in der Stadt geschlachtet ist, so sind wir zu Fisch- und Eierspeise verurlheilt, bis die Metzger auf andere Ge danken gebracht werden. Als gestern verlautete, daß von auswärts Fleisch eingesührt werden sollte, haben sich mehrere der „in ihren Interessen Gekränkten" mit Knüppeln u. dergl. ausgemacht, um den Proviantzug abzuschneiden. Der betr. Unternehmer soll jedoch vor gezogen haben, den Konflikt durch Fernbleiben zu vermeiden. Das Mittel gegen Epilepsie, welches nach einem im Groß herzoglich mecklenburgischen Archive ausbcwahrten alten Rezepte in Schwerin bereitet wird, ist jetzt von ProfessorHimly in Kiel unter sucht worden. Derselbe hat gesunden, daß es eine Zusammensetzung ist aus 91,2, Theilen Päonienwurzelpulvcr und aus 8,77 Theilen kohlensaurem Kalk, welche Bestandtheile in 24 Pülverchen und einem Glas Maiblumenwasser das Mittel bilden. Die Bevölkerung der Erde. Die Erde hat gegen wärtig 1,439,645,280 Bewohner, so meldet uns der soeben erschienene fünfte Jahrgang einer sehr verdienstvollen Ucbersicht über neue Areal berechnungen, Gebietsverändcrungen, Zählungen und Schätzungen der Bevölkerung der gesammten Erdoberfläche, welcher von C. Behm und Professor Wagner hcrausgegcben ist und das 55. Ergänzungsheft zu Pelermann's „Geographischen Mitthcilungen" bildet. Im deutschen Reiche ließen sich die Angaben ohne besondere Schwierigkeiten er langen. Die Hauptzahlen sind hier 9803,9 geographische Quadral- meilen mit 42,727,360 Einwohnern. Auch in den übrigen europäischen Staaten, mit Ausnahme der Türkei, war im Großen und Ganzen das neueste statistische offizielle Material vorhanden, sodaß wir dar aus folgende Zahlen mittheilen können: Oesterreich-Ungarn 37,350,000 Einwohner auf 11,304,2 Quadratmeilen, das europäische Rußland 72^92,927 Einw. aus 90,799,6 Quadratmeilen, Frankreich 36,905,788 Einw. aus 9599,4 Quadratmeilen, Großbritannien 34,242,966 Ein wohner auf nur 5719,8 Quadratmeilen u. A. m. Selbst in interessante Details ist bei den europäischen Staaten eingegangen worden. Die Bevölkerung Frankreichs ist seit 1872 um etwa 800,000 Seelen ge stiegen und vertheilt sich die gegenwärtige Gesammtzahl auf etwa 7 Vs Millionen Ehepaare gegen 19 Millionen Unverheiralhete und 3 Millionen Verwittwete. Europa hat 179,725,3 Quadratmeilen und 312,898,480 Einwohner, Asien 814,124 Quadratmeilen, 831,000,000 Einwohner. Afrika 543,604,6 Quadratmeilen und 205,219,500 Ein wohner. Australien und Polymsten 161,009 Quadratmeilen 4,411,300 Einwohner. Amerika 743,484 Quadratmeilen und 86,116,000 Einw., in Summa 2,441,946,9 Quadratmeilen und 1,439,645,280 Einwohner. Das macht also 583 Einwohner aus die Quadratmeile Erdoberfläche. Die Mehrzahl der Berechnungen stützt sich aus das Jahr 1876, von dem für eine lange Reihe von Staaten besondere Zahlenangaben offiziell vorhanden waren. (N ur Ruh e!) „Doktor," sagte eine geschwätzige Dame, die durchaus krank sein will, zu ihrem Arzt, „Sie müssen mir etwas ver schreiben." — „Ach was," erwiderte der Arzt, nachdem er der Dame den Puls gefühlt, „Ihnen fehlt nichts, als ein wenig Ruhe." — „Aber so sehen Sie doch nur meine Zunge an," klagte die passtonirte Patientin. Der Doktor besteht die Zunge genau und sagt dann mit wissenschaftlichem Ernst: „Ja, Ihre Zunge ist es besonders, die Ruhe braucht." Allen praktischen Landwirthen wird dringend zum empfohlen, die bereits im 43. Jahrgänge wöchentlich 2mal in 1'/,—2 Bogen erscheinende —— Allgemeine Zeitung — für deutsche Land- und Forstwirthe. Central-Annoncenblatt für die Interessen der Land- nnnd Forstwirth- schaft. Preis pro Quartal 4 Mark. Für alle die Land- und Forst« wirthschaft berührenden Annoncen dürfte es ein wirksameres Organ nicht geben, ä Zeile 30 Pf. — JnsertivnS - Aufträge nimmt die Expedition dieses Blattes entgegen. Probenummern gratis und franko von der Expedition der Allgemeinen Zeitung für deutsche Land- und Forstwirthe. Berlin W., Körnerstr. 24. werden zum sofortigen Antritt bei hohem Lohne aus dem Rittergut Limbach gesucht. DM" ^.uotiOQ. -WW Nächsten Freitag, den SO. September, Vormittags V-d Uhr sollen im Hause Nr. 18 am Stadtgraben verschiedene Möbels und Federbetten u. s. w. an den Meistbietenden verauctionirt werden. Auctionator. Soeben erschien: „Erfolgreichste Behandlung der durch einfache, aber bewährte Mittel." — Preis 30 Pfg. — Kranke, welche glauben an dieser gefährlichen Krankheit zu leiden, wollen nicht versäumen sich obiges Buch anzuschaffen, es bringt ihnen Trost und, soweit noch möglich, auch die ersehnte Heilung, wie die zahlreichen darin abgedruckten Dankschreiben beweisen.— Vorräthig in der Buchhandlung von R. v. Aah«, Dresden, welche auch dasselbe gegen Einsendung von 35 Pf. franco per Post überall hin versendet. Das rühmlichst bewährteste Fabrikat für das Wachsthum der Haare, die ächte Süßmilch fche RieinutzölPommare A aus Pirna, L Büchse 50 Pf. bei Apoth. llvutner in Wilsdruff. Hiermit die ergebenste Anzeige, daß ich den 22. dieses Monats mit einem Trans port schöner 2'/- und 1 Vorjähriger dänischer Fohlen in Niedergruna eintreffe, welche den 22. und 23. zum Verkauf dastehen. Achtungsvoll IV Leines. 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Jedem, der mir einen Dieb von meinen Feldfrüchten bestimmt nach weifen kann, fei es begehend von Erwachsenen oder Kindern, zahle ich 3 Wark; ebenso verbiete ich alles Begehen, unerlaubtes Hüten von Horn- und Federvieh auf meinen Wiesen und Feldern. Wilsdruff. Lrclmann friirsoke, Gutsbesitzer. Wochenmarkt zu Wilsdruff, am 13. September. Eine Kanne Butter kostete 2 Mark 40 Pf. bis 2 Mark 50 Pf. Ferkel wurden eingebracht 290 Stück und verkauft a Paar 9 Mark — Pj. bis 21 Mark — Pf. Redaktion, Druck und Verlag von H. A. Berger in MlSdruff.