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das Haus des Fleischers Leber meder-gebrannt), ist heute in der 7. Morgenstunde in einer der oben erwähnten Scheunen ans noch uner mittelte Weise Feuer ausgebrochen und hat die ganze Reihe von Scheunen in kurzer Zeit in Asche gelegt. Dabei ist zu beklagen, daß nach kürzlich eingebrachter Ernte viele Vorräthe ihren Untergang ge funden haben, denn bei der rapiden Verbreitung des Feuers konnte nur Weniges gerettet werden. Ein hartes Stück Arbeit für die rasch herbeigeeilten Feuerwehren war es, die benachbarten Wohnhäuser zu sichern. Zwei den Scheunen gegenüberstehende Gebäude standen in größter Gefahr, fast sämmtliche Fenster sind von der Hitze gesprungen und eine Holzveranda brannte schon, wie auch verschiedenes Holzwerk angekohlt ist. War doch nur eine Straßenbreite zwischen so großem Feuerheerd. In gleich schwerer Gefahr befand sich unsere städtische Gasanstalt. Das Dach des Gasometers — kaum 30 Meter von der Scheune — fing bereits an zu brennen, wurde jedoch rechtzeitig ge deckt. Heute Abend liegen nur noch große Aschehaufen und Schutt am Brandplatze, der nun hoffentlich, fobald sich Bedürfniß nach neuen Wohnhäusern zeigen wird, mit solchen bebaut werden wird und so einen sich vortheilhaster repräseutirenden Eingang in unsere Stadt zeigen wird, als bisher. Böswillige Brandstiftung vermuthet man allgemein. Vermischtes. Verschiedene Zeitungen und Blätter theilten ein Mittel gegen den Biß toller Hunde mit, welches jedoch nach ärztlicher Ansicht, in der „Leipziger Zeitung", aus der es stammt, ungenau wiederge geben ist und wie auch der Förster Gast el es ausgesprochen haben dürfte, etwa so lauten muß: „Man mische halb warmen Weinessig und halb lauwarmes Wasser, wasche mit einem in diese Mischung getauchten Schwamme die Wunde rein aus und trockne sie ab mit weicher, alter Leinwand; dann gieße man so viele Tropfen Chlor- wasserstofffäure auf die trockene Wunde, daß diese gehörig davon ge füllt und bedeckt wird, lasse dann die Säure stehen,"bis sie von selbst verfliegt und die Wunde von selbst abtrocknet. Den Schwamm, mit welchem man die Wunde ausgewaschen und das Leinen, mit welchem man sie ausgetrocknet hat, verbrenne man, damit, wenn Gift hinein gekommen fein sollte, dies Niemandem nachher schade; bei der Aus waschung, sowie überhaupt bei der Berührung der Wunde nehme man sich auch noch sorgfältig in Acht." Gera. Im benachbarten Hohenleube hat in diesen Tagen eine blühende Jungfrau von 19 Jahren auf fchreckliche Weife ihren Tod gefunden. Sie ging am Abend nach einem in der Nähe ihres väterlichen HauseS gelegenen Brunnen, um Wasser zu holen. Während sie bemüht war, ihren an einen eisernen Haken mit langer Stange .eingehängten und so in den Brunnen hinabgelassenen Eimer aus dem selben in die Höhe zu ziehen, hat sie wahrscheinlich das Gleichgewicht verloren und ist in den Brunnen gefallen. Ihr Vater, der Cigarren fabrikant S., war ausgegangen gewesen und legte sich nach seiner Rückkehr, in der Meinung, seine Tochter habe sich zur Ruhe gegeben, ahnungslos schlafen. Als dieselbe aber am Morgen nicht erschien, wurden Nachforschungen angesteüt, in Folge deren man das un glückliche Mädchen als Leiche im Brunnen fand. Neustadt a. O. Am 20. August nahm ein Schütze, mit feinem Töchterchen spielend, seine eben noch zum Schützenfest gebrauchte Flinte zur Hand und zielte, ahnungslos, daß dieselbe geladen sei, auf das Kind. Im nächsten Augenblick stürzte das Mädchen, von einer Kugel durchbohrt, entseelt zu Boden. In Berlin starb ein junges Mädchen an der Diphteritis; die Mutter küßte die Tode wiederholt, wurde angesteckt und folgte der Tochter im Tode. Die höhere Fachschule für Maschinenbau, das bekannte Tech- nicum Mittweida (Sachsen), war im vergangenen II. Schuljahre von 415 Studirenden aus Europa (Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Rußland, Rumänien, Schweiz, Holland, Dänemark, Norwegen, Eng land), Amerika (Vereinigte Staaten, Californien, Brasilien, Holl. Guyana), Afrika (Capland) besucht, die im Alter zwischen 16 und 40 Jahren stehen und deren Eltern großentheils dem Kreise der Fabrikanten, Fabrikdirectoren, Ingenieure, Werkführer und Gewerbe treibenden angehören, ein Beweis, daß die Schule in maßgebenden technischen Kreisen sich nach wie vor eines guten Rufes erfreut. Sehr zu billigen und beruhigend für die Eltern ist die Be stimmung aus den" Schulgesetzen, daß sogenannte studentische Ver bindungen strengstens verboten sind, „weil sie, wie es im Programm heißt, mit ihren unvermeidlichen Ansprüchen an Zeit und Geld ihrer Mitglieder einem fleißigen, regelmäßigen Studium entgegen sind, also dadurch gerade dem Zwecke hiesiger Anstalt widersprechen." Auf das Programm und den Jahresbericht der Anstalt, beides von der Direktion gratis zu beziehen, sei besonders aufmerksam gemacht. DasWintersemester beginnt am 15. Oktober o. U^-Auf den in heutiger Nr. befindlichen Omnibusfahrplan des Herrn Spediteur Herrmann machen wir besonders aufmerksam. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Am 11. Sonntag nach Trinitatis: Erntedankfest und Mitfeier des Constitutionsfestes. Vormittags predigt Herr k. Ur. Wahl. Der Nachmittagsgottesdienst fällt aus. von ca. 50 bis 150 Scheffel Areal, in guter, fruchtbarer Lage, zwischen Dresden und Meisten, wird von einem zahlungsfähigen Mann zu kaufen gesucht. Offerten bittet man unter Angabe des Flächeninhalts, Zahl der Steuereinheiten und des Preises unter 41 LL. -28S im niederzulegen. (I. D. 6511.) LMMHsöMichkr LM-Vernn im Königreich Sachsen. Die Aufnahme neuer Mitglieder, Einzahlung von Geldern, den Verkauf von Pfand- und Creditbriefen, Darlehnsgesuche vermittelt Ik. MichAUZLn. werden auch von Nichtmitgliedern jederzei angenommen und vom Tage der Einzahlung an mit 4 verzinst ZS. «> Bayrische Preiselbeeren, a Liter 14 Pfg., empfiehlt Dbrnnsi LZ«^ei. Omidus-MOn zur AnsMung vom 1. bis 0. September 1878 MüsärE imä vresäen. Mbfabrt von Dresden, Breitestraße 2, täglich früh 7 Uhr, Abends 6 Uhr, Abkabrt von Wilsdruff, Dresdnerstraße, täglich früh 6'/s Uhr, Nachmittags 3 Uhr und Abends 6 Uhr, I . Hirrrinrrirr. Indischen Lompen-Zucker zum Einsieden von Früchten und zur Bienenfütterung empfiehlt theile ich hierdurch mit, daß, außer für Herrn Fleischermstr. Wust lich, ich auch die geschlachteten Schweine der Herren Restaurateur Mor. Patzig und Fleischermeister E. Bretschneider auf Erich inen untersuche.1 Dünger-Auktion. Freitag, den 6. Sept., früh S Uhr, soll der in meiner Stallung befindliche Mferdedünger (ca. 6 Fuder) meist bietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Spediteur Herrmnnn, Wilsckruff. Fette Ganse sind stets zu verkaufen bei Earl Wittig, Federviehäudler, Wil^llinU- LL- L aSäxulvsr, dL in allen Nummern empfiehlt Zinder. Fertige und angefangene Stickereien empfiehlt aufs Billigste wohnhaft bei Frau verw. Mik, Dresdnerstr. vl-LMaunägsl, veailigMk, -dI so alle Sorten geschmiedete Nägel empfiehlt billigst 6. Lommerlatt, Nagelschmiedmstr., Schülgasse 185. Es empfiehlt eine schöne große Auswahl Strick- und Häkelgarne in l.LNlI>v., Lnglisctiiv., Mngvliv., Liäerv/., Zepkow., ^oosw., Mo- stairv., Vigognie, «aldvolle, so wie alle Arten Lii-umpfivaaren, auch werden selbige nach Wunsch gefertigt, bei reeller Bedienung und soliden Preisen. il 8 <1 ru tt, am Markt. 8 vIdro tv für Hühner- Hasen- und Rehjagd empfiehlt 6. k. Lngelmann. Löwenbräu wird von Sonnabend an im Gasthofe zu Limbach verzapft. — 4. Mmlltm zur Mm Welle. Heute Freitag Schlachtfest, wozu freundlichst einladct Wvlävman Humann. Lsrsliotwn Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unsers guten Gatten, Vaters, Groß vaters und Urgroßvaters Lari drängt es uns, für die vielen Beweise von Liebe und Theilnahme besonders für den überaus reichen Blumenschmuck, mit welchem so viele Bekannte und Freunde den Dahingeschiedenen beehrten, unsern innigsten Dank auszusprcchen; Dank dem Herrn Pastor Winton für die trostreichen Worte am Grabe; Dank dem Herrn Lehrer Mackon mit der Schule zu Nöhrsdorf, für die erhebenden Gesänge. Besonderen Dank dem Herrn vn. IfleMon aus Wilsdruff, welcher ihm bei seinem betroffenen Unglück und während feiner Krankheit mit Liebe und aller Mühe seine ärztliche Hilfe angedeihen ließ. . I)L« iHrrtVi-Issserrerr. Klipphausen, den 26. August 1878.