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„O Vater!" ries Hedwig erschreckt, „lieber wurde ich den Tod, als einen solchen Menschen zum Gatten wählen." „Ja, mein Kind, so spricht die Jugend immer," sagte der Kranke langsam und leise, „sie meint, mit dem Herzen könne sie Noth nnd Elend, Hunger und Kummer ertragen. Es ist eine Lüge, die Ge schichte von dem Herzen. Gesetzt, ich würde Dir die Wahl lassen zwischen völliger Enterbung, oder jener Heirath — was würdest Du wählen?" „Ein solcher Fall kann gar nicht eintreten," sprach Hedwig be stimmt, „dazu ist ein guter Vater, der sein einziges Kind liebt, wie Du es thust, nimmer fähig." „Sei nicht zu sicher," lächelte der Vater matt, „es könnte doch trügen. Sage also, was würdest Du wählen? Aber strenge Wahr heit!" „Nun denn, einer solchen Wahl gegenüber wäre die Enterbung immer noch ein Gewinn für mich." Der Vater schwieg, es arbeitete seltsam in ihm, einer solchen Entschlossenheit hatte er sein Kind nicht fähig gehalten. Die Gedanken jagten wie Leuchtkugeln unaufhörlich durch sein Gehirn. Er dachte sich den Fremden, der auf seine Bitte nicht einmal zu ihm gekommen, als Erbe seiner Millionen, während seine Kinder, sein armes Weib, das ihn mit rührender Aufopferung Tag und Nacht Pflegte, mit dem Bettelstäbe davonziehcn sollten. Ein Mensch, der in Jubel und Lust auf seinen baldigen Tod sehnsüchtig harrte, frohlockend über den tollen Krämer, der ihn sogar von der Fran befreite und ihm die Millionen in den Schoost warf, für welche er nichts, gar nichts gethan, als den hochmüthigen, frechen Junker herausgekehrt! Wallburg fuhr unwillkürlich empor, es war ihm, als höre er Gelächter ringsum. Die sauste Stimme seines Kindes führte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück, aber seine Unruhe war im Wachsen. Er konnte sterben, morgen, noch in dieser Nacht, und das unselige Testament befand sich noch immer in den Händen des Notars. War der alte Hoffmann auch ein Vcrräthcr? „Wer soll künftiger Chef sein?" Diese Frage klang aus's Neue in seinen Ohren. Hatte der ent setzliche Bastard sie ihm wieder zugerufen? (Fortsetzung folgt.) WS- Sachs.-Böhm. Dampfschifffahrt. -«8 Mehrfachen Wünschen entsprechend erfolgt von «Ion 28 o. an die planmäßige Fahrt No. 41 von Meißen anstatt fr. 6, bereits fr. 5^", von Niederwartha geg. 7 Uhr nach Dresden. Die übrigen Fahrten finden lt. Fahrplan vom 12. Mai d. I. unverändert statt. Dresden, den 25. Juni 1878. Lior voIlLiolion«!« Vireetor. Hönack. KeMrßeausßFung im Schießhause zu Sießentehn. Sonntag und Montag, den 30. Juni und 1. Juli, sowie Sonntag und Montag, den 7. und 8. Juli I. Für an gemeldete Vereine auch zwischen dieser Zeit. — Außer allerhand gewerblichen Erzeugnissen sind auch landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe vertreten. — Zu leichterer Vergleichung sind an allen Gegenständen die Preise angebracht. Eintrittspreis 25 Pfg. — Loose zu 1 M. sind zu haben. (I.v. 4717.) oilro> <14 111 ^»ii4 l>41lloll11. Riederlößnitz Kötzschenbroda. 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