Volltext Seite (XML)
den von Calais und Ostende kommenden Dampfern eine dächtig der Beobachtung unterstanden. E'n Zusammen« des bin ick schon längst gewesen, der sagte mir aber, wort, der von Der Hang der Erkrankungen mit den UntcrkunftSverhältnissen scheint nicht in Betracht zu kommen. Vermischtes. * Ein wirkliches Duell auf der Bühne. Ein tragischer Zwischenfall auf der Bühne ereignete sich am Sonnabend bei der Aufführung des „Faust" im Tamberlik- Theater in Le Ferrol. In der Duellszene griff der Bassist M. Dubois den Tenoristen M. Biel wütend mit seinem Degen an, und bald entspann sich ein ernsthafter Kampf. Als man hinter der Szene sah, was vorging, stürzten Leute auf die Kämpfenden, die aber nur mit Mühe getrennt Streits ist unbekannt. * Flitterwochen in Port Arthur. Zu Eskorte »es Generals Stößel bei der Uebergabe Arthur durch die Mandschurei bahnte. An seinem Hoch zeitstage erhielt der Leutnant den Befehl, sich nach Port Arthur einzuschiffen. Aus seine Bitte wurde ihm erlaubt, seine junge Frau mitzunehmen. Selten wurden wohl die Flitterwochen unter so merkwürdigen Umständen verlebt. Frau Newelskoy leistete den Verwundeten in der belager ten Festung große Dienste. Sie hatte sich in St. Peters- burger Krankenhäusern als Pflegerin ausgebildet und arbeitete gemeinschaftlich mit der Gattin des Generals Stößel Lag und Nacht, um die Leiden ihrer unglücklichen Landsleute zu lindern. Leutnant Newelskoy wurde zwei mal wegen hervorragender Tapferkeit ausgezeichnet. * Eine Frau mit einem Panther im Kampfe. Aus Osweley County in Kentucky wird berichtet, in welcher Weise Frau Laura Burkhart den Kampf mst einem Rieseupanther siegreich durchzuführen verstand. Sie war gerade beim Melken ihrer Kuh, als sie durch das Weinen ihres dreijährigen Kindes, das sie bei sich hatte, auf einen etwa zehn Fuß von ihr entfernten großen Panther aufmerksam wurde. Im selben Moment sprang daS Raubtier auch bereits auf das Kind los, verfehlte aber sein Ziel, weil es zu hoch gesprungen war. Frau Burkhart packte ihren schweren Milchkübel und schlug damit so wuchrig aut den Panther ein, daß er schleunigst ausriß und sich im Unterholz versteckte. Dann brach die heldenhafte Mutter ohnmächtig zusammen. Die aus der Nachbarschaft zugeeilten Männer folgten mit ihren Flinten den Spuren des frechen Räubers und erlegten ihn. * Dos Glück nach -em Tode. Im Juli v I verübte in einem Hotel tn Arkansas City ein Engländer Selbstmord. Nun stellt sich heraus, daß dem Verstorbenen, der in England ein großes Vermögen verschwendet hatte und dann nach Amerika gegangen war, testamentarisch die Summe von zwei Millionen Mark zugefallen ist. Ein Londoner Advokat ist nach New-Aork gereist, um Frau und Kinder des Selbstmörders ausfindig zu machen. Der so voreilig aus dem Leben Geschiedene hielt sich in dem Hotel unter dem angenommenen Namen Charles Turner auf und wandte sich mehrmals um Hilse an seinen Bruder, die dieser jedoch stets abschlug. Aller Mittel entblößt, beging er dann Selbstmord. Bisher sind die Nachforschungen des Rechtsanwalts nach den Erben ohne Erfolg gewesen. " Die Kupfernase. König Ludwig I. unterhielt sich gern mit dem groben, aber witzigen Pferdehändler Fränkel in München. Er neckte ihn oft und wollte sich lotlachcn über die derbe Art, mit der ihm Fränkel ant wortete. Eines Tages sagte er zu ihm-, „Fränkel, Ihr habt eine so schöne rote Nase, dre ist gewiß aus echtem Küpser; geht doch in jene Kupferschmiede und verlaust sie, Ihr bekommt gewiß ein ganz hüchscheS Sümmchen dafür!" „Beim Kupferschmied," lautete die trockene Ant Aurze Lhrsnik. Sturmschäden. Aus London meldet der Tele- graph: Der hesllge Südweststurm am Sonnabend bereitete schlimme Ueberfahrt, bei der sie von schweren Sturzwellen überspült wurden. — Der deutsche Dampfer „Progreß" aus Lübeck strandete zwischen den Piers von Dover. Zwei Schlepper versuchten bisher vergeblich, den Dampfer abzubringen. — Der belgische Postdampfer „Marie Hen- ritte" strandete am Strandpier, sodaß der Landungssteg zertrümmert wurde. — Der Londoner Schlepper „Gugana" lief leck vor Folkestone auf den Strand auf. -- Der Kapitän eines Segelschiffes, der in einem Boote mit seiner Frau und Tochter und einem Matrosen das Schiff zu verlassen versuchte, wurde auk eine Morastbauk ge trieben. Die Frauen erfroren in der Nacht, während die Männer schwer erkrankt sind. Eine FamittentragSdie. In Budapest erschoß sich der königliche Forsttnspektor HavaSz mit seinem Jagd gewehr, nachdem seine Gattin aus Verzweiflung darüber, daß Havasz in kurzer Zeit 60000 Kronen im Spiele ver loren hatte und dennoch nicht seiner Leidenschaft entsagen konnte, Gift genommen hatte Ein eingeschnetter Ort. Die in besonders ex ponierter Lage mfi.wlicke und wegen ihres rauhen Klimas bekannte südböhmffche Ortschaft Reiterschlag an der Straße Hasbach-Friedberg ist durch die letzten großen Schnee stürme völlig eingeschneit worden, sodaß nur die aus den Schneewehen hervorragenden Schornsteine das Vorhanden sein menschlicher Wohnstätten vertraten. Der Ort ist vom Verkehr völlig abgeschnitten. Um mit einander ver kehren zu können, treiben die Bewohner Tunnels durch die Sckneemassen. Ein internationaler Schwindler. Im Deutsch- ordenö-Konvent in Lano (Tirol) entwendete im Jahre 1902 ein Unbekannter dem Priester Augustin Blank einen AusmusteruvgSschein. Auf Grund dieses Scheines ließ sich der Unbekannte vom deutschen Konsulat in Florenz ein StaatsaugehörigkeitSzeugnis ausstellen und erlangte damit beim deutschen Konsulat in Genua Anstellung. In dieser Stellung stahl er Siegelmarken, Formulare und Briefpapier zu betrügerischen Zwecken. Ende 1S03 ver schaffte er sich als Dr. Anton Zdesar Aufnahme im evangelischen Missionshaus? in Basel. Im vorigen Jahre trat er in Elsaß, in Baden und Württemberg aus. Vor dem Betrüger, der wahrscheinlich bet Gelegenheit die katholischen und evangelischen Geistlichen brandschatzt, sei eindringlichst gewarnt. Der Gesuchte ist ca 30 Jahre alt, mittelgroß, hager, er hat dunkelblondes Haar, eben- solchen spitzen Vollbart, große braune Augen. Er spricht deutsch, französisch, italienisch, russisch, tschechisch, lateinisch, hat Kenntnisse des Alt- und Neu-Griechischen und des Sanskrit. Zwei schwere Einbrüche wurden in Hannover ausgesüyit. In bas Kasino der Wollwäscherei zu Döhren wurde eingebrochrn und daS gesanite Silberzeug, sowie das Messing- und Kupfergeschirr aus der Küche gestohlen. Ferner nahmen die Diebe außer einer Summe baren Geldes mehrere Sparkassenbücher mit. Em zweiter Ein bruch fand im Hause Nordmannstraße 3 statt. Auch dort fielen den Dieben mehrere hochbelegte Sparkassendücker in die Hände. AlS der Diebstahl nach einer Stunde bemerkt wurde, hatten die Diebe bereits 600 Mark auf ein Spar kasienbuch erhoben. Ein 31stöckiger Zeitungspalost in New-York. Die „Newyork Times" lst am 1. d. M. in chr ueucrvauieS 31 stückiges Gebäude übergesiedelt. Das Gebäude ist, vom Fundament bis zur Dachspitze gemessen, 476 Fuß hoch und das höchste Gebäude der an „Himmelsk-atzern" so reichen Stadt Newyork. Der Bau dringt 55 Fuß in die Tiefe, quer durch die Mitte geht die 54 Fuß breite, kürzlich eröffnete Tiefbahn. Die Uebersiedelung wurde um Mitter- nacht durch das Abbrennen eines Brillantfcuerwerkes von der Spitzt des Gebäudes gefeiert. Der Typhus in Landan. Amtlich wird jetzt das Auftreten des Unterleibstyphus beim 18. bayrischen bureau. Väter durften dort ihre mannbaren Töchter zur Ehe feilbieten. Di« Preise sckwankten nach Stand und Alter der Mädchen und waren von einer weisen Obrigkeit gesetzlich geregelt. Wer keine Jungfrau erschwingen konnte, ließ sich an einer Wittib genügen. Witwen kosteten durch schnittlich nur halb so viel wie Mädchen; überdies waren die Wttwenpreise wiederum sinnreich nach Qualitäten abgestuft. Eine Feld-, Wald- und Wiesenwitwe vierter Güte gab es schon für 4 Schillinge. Zu 12 und zu 20 Schilling bekam man schon was Besseres. Wer indessen eine Pimawitfrau begehrte, mußte immer 50 Schillinge anlegen. Ein Wandel trat zu Anfang des 19. Jahrhunderts insofern ein, als nickt mehr, wie einst die Väter ihre Töchter, sondern die Männer ihre Frauen verkauften. Das Verfahren bei einem solchen Handel aber blieb für die Frau so peinlich wie je. Gewöhnlich führte sie der Mann mit einem Strick um den Hals auf den Viehmarkt, band sie dort an einen Pfosten und verkaufte sie dem Meist bietenden in Gegenwart der nötigen Zeugen. Die Preise überstiegen selten wenige Schillinge. Die Verkaufte wurde jedoch die rechtmäßige Gattin des Käufers und die der Kaufehe entspringenden Kinder waren legitim. Aber man braucht nach Beispielen für den seltsamen Gebrauch kein Jahrhundert weit in der englischen Geschichte zurückzugehen. Erst dieser Tage wurde vor dem Pojizei- gericht in Marlborough Street ein Fall verhandelt, wo ein Mann seine Frau für eine halbe Krone an einen anderen losgeschlagen hatte. Dadurch angeregt, hat man Englands Annalen ehelicher Kulturentwicklung nach Parallelsällen durchstöbert, wobei sich ergab, daß Frauen verkäufe dieser altbewährten Art noch heute Landesbrauch find. In Aorkshire zumal leben Tausende von Leuten der festen Ueberzeugung, daß män mittels Verkauf und Kauf Ehen lösen und binden kann, und handeln danach unter Beobachtung bestimmter Formalitäten. Aus Leeds und Sheffield werden aus den letzten Jahren eine ganze Reihe von Fällen verzeichnet. Ueber jeden besteht ein von Zeugen unterzeichnetes, dokumentarisches Protokoll. Bei Lichte besehen steht die uns so eigentümlich an- mutende Sitte in gar keinem unversöhnlichen Widerspruch zu sonstigen insularen Anschauungen vom Wert oder Unwert des Weibes. Ganz im Gegenteil. Auch auf den Höhen des englischen Lebens ist die Bewertung von Ehe frauen in Pfund, Schilling und Pence durchaus üblich. Hat ein deutscher Ehemann das Pech, von seiner Frau betrogen zu werden, so muß zwischen ihm und ihrem Mit schuldigen Blut fließen. Hier in England werden solche Differenzen nicht mit der Pistole beglichen, sondern mit dem Schreckbuch. Der beleidigte Ehemann klagt außer auf Scheidung auf Schadenersatz und läßt sich für den Verlust seines ehelichen Glückes in klingender Münze be zahlen. Wiederum ist eS nicht diese erbärmliche Auffassung von der Frau als einem unbesoldeten Dienstboten und des Familienglückes als eines in Geld meßbaren Artikels, was den Weibertransaktionen unter dem biederen Land volk von Borkshire zugrunde liegt. Das beweist schon die stets sich gleich bleibende Niedrigkeit der Kaufpreise, die einem wesentlich symbolischen Zweck dienen. Ihre Zahlung besiegelt das Zustandekommen eines wirklichen Kausge- schäftes. Dieses selbst aber bildet ganz einfach die Form der Ehescheidung für Unbemittelte. Die Kostspieligkeit eines Prozesses vor dem Scheidungssenat des Londoner Obertribunals läuft auf eine Rechtsverweigerung für die ärmere Bevölkerung hinaus. Da greift diese denn unter Ignorierung der Klassenjustiz zur Selbsthilfe und macht kurzen Prozeß. Die Sheffielder haben deshalb ein ungalanter Sprichwort, das in schnurrigem Anklang an ein bekanntes deutsches Diktum also doppelsinnig lautet: „WaS nutzt mir 'ne Frau, wenn ich sie nicht verkloppen kann!" Eongtantin von ^sälür im „Berl. Lok.-Anz." Port Arthur gehörte auch der Leutnant Newelskoy. junge Offizier ist ein direkter Nachkomme des Admirals Newelskoy, der als erster Forscher den Weg nach Port werden konnten. Die Oper mußte unterbrochen werden, der Tenor war unfähig, weiterzufingen. Die Ursache Infanterie-Regiment in Landau zugegeben. Bis zum wort, „bin ick sckon längst gewesen, der sagte mir aber, Nachmittage des 13. Januars waren 27 Typhusfälle zu s das muß doch ein rechter Esel gewesen sein, der Euch verzeichnen, während außerdem 29 Mann al« typhuSver- diesen Rat gegeben hat!" Entlarvt. Noman von Moritz Lilie. 4) (Nachdruck verboten.) Der Graf nickte zustimmend, dann reichte er dem Advokaten die Hand. „Sie haben sich viel Mühe gegeben, ich danke Ihnen dafür", sagte er gerührt. „Es gehörte große Umsicht und außerordentlicher Scharfsinn dazu, die Spuren der Ver schollenen aufzufinden." .Einen groben Teil der Nachrichten verdanke ich Herrn Markhofer, dem ehemaligen Freunde und Reisegefährten des jungen Herrn Grasen. Zufällig erfuhr ich, daß vor kurzem ein Herr aus Australien zurückgekehrt sei: bei meiner nächsten Anwesenheit in Wien suchte ich den Diann ans, um mich zu erkundigen, ob er irgend etwas von dem Vermißten wisse, und fand nun zu meiner Freude, daß es der ehemalige Kollege des Gesuchten sei." .Dann haben Sie gewiß auch erfahren, was aus dein Kinde geworden ist", forschte Ancelot, seinen stechenden, durch dringenden Blick auf den Rechtsanwalt heftend. .Darüber konnte mir der Herr leider nur sehr spärliche Auskunft geben", versetzte der Gefragte. „Er wußte nur, daß Herr Reinhard einen mit der Schafzucht vertrauten Mann in seine Farm als Gehilfen anfgenommen hatte. Der Auswanderungsgenosse des Herrn Reinhard hatte inzwischen seine Farm verkauft und war nach Wcstaustralien gegangen, und als er zurückkehrtc, fand er seinen Freund tot und dessen Besitztum in fremden Länden. Wie man ihm mitteilte, war Raday — so hieß Reinhards Gehilse — mit seiner Frau und der kleinen Emmv, die sie zu sich genommen hatten, wieder nach Sidney zurückgekchrt; als er sie aber dort aussuchcn wollte, da er fest entschlossen war, für das Kind seines Freundes zu sorgen, erzählte man ihm, daß die Ehegatten sich ft» Unirieden getrennt hätten, die Frau fei mit zwei kleinen Mädchen nach Europa zurückgekehrt, während der Mann sich irgendwo in Australien aufhalte." „Mit zwei kleinen Mädchen, sagen Sie?" fragte der alte Herr. „Seltsamerweise — ja!" versetzte der Anwalt, „und noch dazu sind sie in gleichem Alter gewesen. Wer das zweite Kind der Frau anvcrtraut hatte, wußte mein Gewährsmann nicht." „Es wird jetzt unsere Aufgabe sein, diese Frau Raday ausfindig zu machen", nahm der Graf das Wort, nachdem er eine Weile sinnend vor sich hingefchaut hatte. „Versäumen Sie nicht, dieses Ziel zu erreichen, lieber Hartwig, schonen Sie das Geld nicht, ich stelle Ihnen jede beliebige Summe zur Verfügung." „Und ich hoffe, wir werden auch in dieser Beziehung Erfolg haben", sagte der Advokat: .denn die Raday weilt ohne Zweifel in Wien." „Wie?" riefen der Graf nnd Ancelot wie aus einem Munde. „Der ehemalige australische Schafzüchter Markhofer hat mir versichert, die Raday in Wien gesehen zu haben. Er hat sie trotz der laugen Reihe von Jahren, die er sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, auf das Bestimmteste wicder- erkannt, da sie sich nur wenig verändert hat. An einem der letzten Abende, als Markhofer durch die Straßen der inneren Stadt ging, eilte eine Frau schnellen Schrittes an ihm vor über. Sofort glaubte er die Raday zu erkennen und folgte ihr. Vor einem Schaufenster mit Delikatessen blieb sie stehen, und der Australier harte nunmehr Gelegenheit, sie genauer anzusehen. Kein Zweifel, es war die Raday. Er redete sie an und nannte ihren Namen; die Frau aber wurde kreide bleich, schaute ihm eine Sekunde lang mit stierem Blick ins Gesicht, nnd einen heiseren Schrei ausstoßend, rannte sie dann in vollem Laufe davon und war bald feinen Augen ent schwunden. Selbstverständlich zog ich, nachdem mir Markhofer das erzählt hatte, sofort auf dem Polizeiamte Erkundigungen ein, aber ich konnte die Wohnung der Frau nicht erfahren." Der Graf holte tief Atem. „Die Frau muß gefnnven werden, Herr Advokat, ruhen und rasten Sie nicht eher, als bis wir sie ausgckuudschaftct haben", sagte der alte Herr. „Sie haben die Spur der Ver mißten bis in ferne Weltteile verfolgt nnd gefunden, und hier, unfcren Angen so nahe, sollten unsere Bemühungen vergebliche sein? Kein Zweifel, meine Enkelin lebt und befindet sich in den Händen der Frau, ihr ganzes seltsames Benehmen bei der Begegnung mit Markhofer deutet darauf hin!" Eine freudige Zuversicht leuchtete aus den Augen des alten Mannes, als er so sprach: die Hoffnung, seine Enkelin sehen und ausnehmen zu können, schien ihn zu verjüngen. .Wir werden sic finden, Herr Graf, wenn sic überhaupt noch unter den Lebenden weilt", beteuerte der Rechtsanwalt, „verlassen Sie sich auf mich!" „Auch ich will Leib nnd Leben daran setzen, die Vermißte zu findenl" rief mit einer Art von Begeisterung der junge Franzose aus, „und wenn es mir gelänge, die geliebte Enkelin dem teuren Großvater zuzuführcn — cs wäre das höchste Glück, daß mir widerfahren könnte! Der Edelsinn des Grafen dachte nicht an Falschheit: vertrauend legte er seine Hand auf Pauls Schulter und sagte leise mit inniger Betonung: „Ich danke Dir, Paul, der Himmel gebe seinen Segen!" III. ! Schwere Kämpfe. Auf einem einsamen Wege des Böhmerwaldes sprengte hoch zu Roß ein junges Mädchen dabin, gefolgt von einem Diener zu Pferde, welcher in angemessener Entfernung hinter ihr ritt. Die Reiterin war eine schlanke, feingebaute Gestalt, zart nnd elegant, ihre Bewegungen zeigten natürliche Anmut, und die lieblichen Züge ihres frischen, runden Antlitzes, aus welchem ein Paar große, dunkelgraue Augen treuherzig und unbefangen in die Well hmausschauten, deuteten auf Sanft mut und Milde. (Fortsetzung folgtO '