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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschafi und Das .Wilsdruffer Tagebla«* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. srer Haus, bei Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Npfg. Alle Postanstalten und Post- Koten, unsere Austräger u. , , .. es Geschäftsstelle, nehmen zu lederet Bestellungen ent- Wochenblatt sÜk WllstzrUff U. UMgegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt,Kriegod.sonstiger ' ' - Betriebsstörungen besteht kLi» Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises, Rücksendung eingejandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks L'Ä'' Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 m°nn -u-ch mutz °->°° de- Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten des St„nk- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits besttmmie Blatt' Stadt- Nr. 229 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt Montag, den 1. Oktober 1934 Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 I» MWn Älter EnledNM 700000 dauern vor dem Mrer. Der deutsche Erntedanktag auf dem Bückeberg. Erntedanktag auf dem Bückeberg! 700 000 deutsche Bauern und Bäuerinnen, deutsche Menschen aus den Städten Niedersachsens, der Nordseetüste und Mittel deutschlands haben am Sonntag auf dein Bückebcrg das Fest des Erntedankes mit dem Führer Adolf Hitler, dem preußischen Ministerpräsidenten General Göring, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, dem Chef des Stabes der SA., Lutze, mit dem SS.-Reichsführer Himmler neben dem Reichsbauern' führer Darrs und all denen gefriert, die im national' sozialistischen Staat die verantwortungsvolle Arbeit der Rettung des deutschen Bauerntums im letzten Jahre ge tragen haben. Es war der Tag des Sieges in einem Kamps, der ursprünglich auf Jahre angelegt war und den Deutschland in der knappen Zeit von zwölf Monaten schon fast gewonnen hat. Um 8 Uhr früh kamen die ersten Kolonnen von Hameln am Fuße des Bückeberges an. Wie im vergange nen Jahre, ist unten in der Ebene, wo die Straßen von Hameln und den umliegenden Orten Zusammentreffen, eine Tribüne für die Rede des Führers errichtet. Oben aus dem Berge steht die Tribüne für die Ehrengäste und für die Vertreter der Presse. Dazwischen, am Abhang hinab, die lebendige Masse der Siebenhunderttausend. Die Sonne, welche die schwere Arbeit der Errichtung der Tribünen und der Rüstung des Bückeberges für diesen Festplatz Tage hintereinander mit ihren heißen Strahlen getroffen hat, verschwand in den ersten Morgenstunden des Sonntags hinter einem düster verhangenen Himmel. Um 2 Uhr war der größte Teil der Kolonnen auf dem Bückeberg anmarschiert. Es ertönte das Kommando zum Anmarsch der Standarten und der Hakenkreuzbanner der SA., der PO., der SS. und der Hitler-Jugend. Sie marschierten alle den breiten Weg hinauf, der von der unteren zur oberen Tribüne führt, die Bauernabord- n ungen in Trachten aus ganz Deutschland. Da zwischen rollte den Berg das langsame Band der Fahnen hinab. Vor der unteren Tribüne waren nur noch Plätze für die Ehrenkompagnien der Reichswehr, des Arbeits dienstes und der Flieger freigehalten. Kurz vor dem An marsch der Fahnen rollte über die Bahnlinie und über die Weser, vor der Tribüne, der Sonderzug der Diplomaten aus Berlin an. Als kurz vor 3 Uhr die Ehrenkompagnien der Reichs wehr und des Arbeitsdienstes und der Flieger auf marschierten und der Beginn des Staatsaktes bekannt gegeben wurde, warteten auf den Führer die Vertreter jenes deutschen Bauerntums, die seit Jahrhunderten ihre Eigenart gepflegt haben und die das reinste Wesen des Deutschtums sich bewahrt haben. Triumphschrt des Mms von Goslar zvm Meverg. Seit 8 Uhr früh marschierten die Kolonnen der Fest teilnehmer in sieben Säulen von sechs Bahnhöfen in der Ebene der Weser, von Hameln, von den sechs großen Parkplätzen und von den Zeltstädten heran. Viele Tau sende hatten nach der Ankunft der Sonderzüge die Nacht in Zelten verbracht, waren schon früh wieder auf den Beinen gewesen, und sich dann auf den Weg zum Bücke berg gemacht. Als schon Hunderttausende hier bereit standen und den Massenfreiübuugen des Arbeitsdienstes zusahen und den Massenchören zuhörten, fuhr derFüh - rer vom Flughafen in Goslar zur Kaiser- Pfalz. Er kam durch das große Tor mit der Erntekrone, durch die Straßen, die mit Ähren in den Farben des Herbstes geschmückt waren, und zu dem Festplatz vor der Pfalz, auf dem alles zusammengeströmt war, was aus der Umgebung der Stadt, aus den Wäldern des Harzes in der Nacht den Eintritt in Goslar noch gefunden hatte. Jeder wußte, daß die Feier in der Kaiserpfalz mit dem Empfang der Abordnungen der deutschen Bauern aus dem ganzen Reich sich im engsten Rahmen vollziehen würde, aber die Menschen in dieser Gegend Deutschlands haben bisher kaum Gelegenheit gehabt, den Führer zu sehen und an vem Erlebnis einer nationalsozialistischen Feier teilzunehmen. In dem großen SaalderKaiserpfalz, der mit Grün und Fahnen geschmückt war stand der Führer gegenüber den breiten und hohen Fenstern, von denen der Blick über die zoten Dächer von Goslar an de» Tannen wäldern des Harzes entlang in die reiche niedersächsische Ebene geht. Zu diesem Land führte der Weg Adolf Hitler nach der Feier in Goslar über die Straße der 100 Kilometer, die zum erstenmal zum Festplatz für eine Feier der deut schen Bauern vs» dsx Kundgebung auf dem Bückeberg er hoben wurde. In jedem Ort Niedersachsens, in jedem Dorf in der Umgebung des Bückeberges, fanden am Sonntag örtliche Feiern statt. In den Dörfern und Städten an der Straße der 100 Kilometer warteten die Menschen auf die Durchfahrt Adolf Hitlers, des Reichsbauernführers Darrs, des Chefs des Stabes der SA., Lutze, des ReichssAhrers der SS., Hiknmle r, und ihrer Begleitung. So ging es durch zwanzig Dörfer, b i s Hildesheim erreicht war. Von den Kirchtürmen leuch teten die Hakenkreuzbanner, und dort, wo der Weg von den Dörfern auf die Landstraße traf, waren Fahnenmasten und Triumphbogen errichtet. Dort standen auch die Bauern aus den abgelegenen Ortschaften, so daß fast der ganze Weg mtt Spalier besetzt war. In Hildesheim fuhr Adolf Hitler durch die alten Straßen mit den geschnitzten und bemalten Balken an den Häuser fronten zu dem prächtigen Marktplatz. Hier grüßten ihn Hitler-Jugend, SA., SS., die Vertreter der Politischen Organisationen der Partei und mit Erntefrüchten und Erntekränzen geschmückte Kinder. Dann hing die Fahrt die Straßen entlang. Bald tauchten rechts und links die Höhen des Wesergebirges auf. Die Fahrt mündete in Hameln, das ein einziges Meer von Menschen und ge schmückten Häusern war, und weiter zum Bückeberg. Jubel bei der Ankunft des Führers. Vor Beginn des Staatsaktes auf dem Bückeberg er mahnte die Aufmarschleitung noch einmal alle Teilnehmer zur größten Disziplin. Es wurde die Räumung des Feldes vor dem Bückeberg, auf dem sich noch Tausende eingefun den hatten, angeordnet, damit die Reichswehr das Feld vom Dorfe Tündern bis zu dem großen Zeltlager des Arbeitsdienstes, das in Hakenkreuzform in der Ebene liegt, für ihre Vorführungen frei hatte. Die Diplomaten und die Ehrengäste hatten inzwischen auf dem mittleren Teil der großen Ehrentribüne, oben auf dem Berg, ihre Plätze eingenommen. Als von einem Motorradfahrer die Mel dung überbracht wurde, daß der Führer bereits auf der Straße zwischen Hameln und dem Bückeberg sich befinde, sah man bald darauf auf der Landstraße die Wagen kolonne. Im ersten Wagen der Führer, der stehend das Spalier des 15. Reiterregiments.begrüßte, das aus Paderborn unter dem Kommando des Obersten Freiherrn von Viegeleben angetreten war. Es folgte ein Spalier der ersten Abteilung des 6. Artillerieregiments aus Münster und des 6. Pionierbataillons aus Minden, das in tagelanger Arbeit mehrere Brücken über die Weser geschlagen hatte. Die Wagenkolonne boa in den Weg Der Führer begrüßt die Bancrnabordnungen in der Kaiserpfalz zu Goslar. zum Festplatz em. Ais der Wagen mtt dem Führer Wer die Bahnlinie gekommen war, begann die erste Batterie des 6. Artillerieregiment- mit den 21 Salutschüssen. Der Führer verließ den Wagen und schritt die vom In- fanteriebataillon Hameln gestellte'Ehrenkompagnie ab. Er wurde mit dem Präsentiermarsch begrüßt. Auf dem rechten Flügel der Ehrenkompagnie standen der Reichswehr mini st er und der Chef der Heereslei tung, der Befehlshaber des Wehrkreises VI, Generalleut nant Fleck, und der Kommandant von Münster, Oberst Glokke. Nachdem der Führer die Front abgeschritten hatte, ging er an der unteren Tribüne vorbei auf den Mittelweg zu. Der Badenweiler Marsch ertönte. Der Führer ging unter dem Jubel der Massen über den breiten Weg zwischen den Bauernabordnungen aus ganz Deutschland hindurch. Am Schluß des Spaliers standen die Förster aus den Bergen des Weserlandes. Mehrfach gab der Führer Bäuerinnen und jungen Mädchen die Hand. Dann stand Adolf Hitler auf dem Vorplatz an der Ehrentribüne, sichtbar für die 700 000, die noch einmal die Arme zum Gruß erhoben. Der Führer begrüßte die Diplomaten. Dann eröffnete der Reichspropagandaminister Dr. G o e b- bels den Staatsakt mit einer kurzen Ansprache. Ansprache des ReichsproMgandamimsterS. Reichsminister Dr. Goebbels führte in seiner An sprache aus: Deutsches Landvolk! Die größte deutsche Vauern- kundgebung zur Feier des Erntedankes auf dem Bückeberg ist eröffnet. Mein Führer! (Stürmische Heilrufe.) Am 1. Mai dieses Jahres standen Sie auf dem Tempelhofer Feld in Berlin vor zwei Millionen schaffenden Menschen aus der Stadt. Heute, am 30. September, stehen Sie vor 700 000 deutschen Bauern, die aus den weiten Gebieten Niedersachsens und aus dem ganzen Reich hier hergeeilt sind, um aul> Ihrem Munde Weg, Richtung und Ziel für ihr kommendes Arbeitsjahr zu vernehmen. Diese 700 000 deutschen Bauern, Menschen der Scholle und aus dem besten deutschen Blut, sagen Ihnen, mein Führer, den Dank der Nation. (Beifall.) Sie haben nach 14 Jahren Schmach und Demütigung unserem Volk kein- narionale Ehre zurückgegeben. (Stürmische Zustimmung.) Sie haben nach 14 Jahren, in denen die rovember-Demokratie die Zeit des deutschen Volkes mit fruchtlosen Phrasen mrd Debatten verbrauchte, dem deutschen Volk wieder die Möglichkeit gegeben, sich in Ehren und Anstand sein tägliches Brot zu verdienen. (Erneuter lebhafter Beifall.) Diese 700 000 deutschen Bauern, mit denen sich in dieser Stunde, durch die Wellen des Äthers verbunden, die ganze deutsche Nation vereinigt, legen Ihnen ihre Huldigung zu Füßen. Sie, mein Führer, gaben uns wieder unser täglich Brot. Dafür steh» eine 66-Millioncn-Natioü wie ein Kraft- und Stahlblock geeint zusammengeschweißt hinter Ihnen. (Heilrufe.) Und diese 66 Millionen vereinigen sich mit uns, wenn 700 000 deutsche Bauern zur Eröffnung des deutschen Erntedankfestes die Hände erheben und rufen: Unser Reich und unser Führer Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! (Lebhafte und andauernde Beifallskundgebungen.) Lan-mädchen überreichen die Erntekrone. Dann überreichen Landmädchen dem Führer eine Erntekrone, dem Reichsbauern- sührer einen Erntekranz. Eine Abordnung der Stadt Hameln unter Führung des Oberbürgermeisters übergab Adolf Hitler eine Ehrenbürgerurkunde der Stadt. Die große Reichswehrschau. Inzwischen hatten sich in der Ebene Soldaten der Reichswehr angesammelt. Grüne Leuchtraketen kündeten eine Gefechtsübung an zwischen einer Roten Armee, die von Osten, und einer Blauen Armee, die von Westen vor rückte. Gewehrfeuer, Maschinengewehrgeknatter klang herauf. Granaten schlugen in der Ebene ein. Kavallerie ritt von dem Dorfe Tündern über die Felder; Infanterie ging von beiden Seiten vor. Bei der Roten Armee wurden Reserven eingesetzt. Bei der verteidigenden Roten Armee begann die Einnebelung. Die Reitertruppen der Blauen Armee hatten inzwischen den Bahndamm überschritten und waren von ihren Pferden abgesessen. Die abgeseffenen Schwadronen nahmen mit Maschinen gewehren das Feuer auf. Der blaue Angreifer nahm vom Dorfrand Stellungs wechsel mit seiner Artillerie vor. Kraftradschützen griffen vom Dori Tündern bei der Blauen Armee ein. Lür die