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til den gegenwärtig in Paris weilenden französischen Kongo- Gouverneur, enthält der Bericht des kürzlich auf der Heim reise verstorbenen Spezialkommissars Savorgnan de Brazza. Es handelt sich um furchtbare Grausamkeiten gegen die als Geiseln in Konzentrationsfeldern vereinigtenF rauen und Kinder, um große Unregelmäßigkeiten bei Entholung der im Staatsdienst angestellten Eingeborenen, um uner laubte Begünstigung einer Privatgesellschaft und andere Handlungen, welche der Regierung zweifellos einschneidende Aendcrungen in der Berwaltung des Kongogebiets auf nötigen werden. In dem Bericht de Brazzas wird erklärt, daß durch die Verwaltung Gentils insbesondere die Ga- bonkolonie vollständig ruiniert worden ist. Gentil habe durch sein Vorgehen die Kaufleute ermutigt, die Ein geborenen in der bedauerlichsten Weise auszubieten. Ueber- dies habe er die Regierung systematisch über die Vorgänge im französischen Kongogebiet getäuscht. Nicht nur die untergeordneten Beamten, sondern Gentil selbst habe sich schwere Grausamkeiten gegen die Eingeborenen zuschulden kommen lassen. Die wegen der von ihnen verüben Greuel- taten zu fünf Jahren Gefängnis verurteilten Kolonialbe amten Gant und Togne haben sich während ihres Prozesses wiederholt auf ihren Vorgesetzten berufen. Gentil habe die Eingeborenen durch ungesetzliche Steuern bedrückt, sie in der ungeheuerlichsten Weise foltern und häufig summarisch hin richten lassen. Er habe angeblich 20000 Schwarze, durch die er die Vorräte für die Truppen am Tsadsee transportieren läßt, geopfert. Der Kolonial minister wird morgen den Kolonialinspcktor Hoareau empfangen, welchem de Brazza seinen Bericht übergeben hat. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 27. September 1905. — Die Wahl des Abgeordneten für die II. Kammer findet für den 6. städtischen Wahlkreis Montag, 2. Oktober, vormittags 11 Uhr im großen Vereinszimmer des Restaurants „Oberhof" in Freiberg statt. — Für die morgen Donnerstag nachmittags 6 Uhr, statlfindende öffentliche Stadtgemeinderatsfitzung ist folgende Tagesordnung aufgestellt worden. 1. Geschäft liche Mitteilungen. 2. Gesuch des Holzarbeiterverbands hier, Errichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises be treffend. 3. Errichtung einer oberirdischen Telegraphen- linie in der Zellaerstraße. 4. Gesuch der Deutschen in Oesterreich-Schlesien um Gewährung einer Unterstützung. 5. Gesuch des Geflügelzüchtervereins zu Wilsdruff und Umgegend um Gewährung eines Stadtehrenprcifis. 6. Er weiterung der Wasserleitung betreffend. 7. Erweiterung der elektrischen Leitung nach dem Lindenschlößchen. 8. Ver legung der hiesigen Jahrmärkte betreffend. 9. Verlegung der Saubach betreffend. — Jetzt werden die Masten für die elektrische Lichtleitung an der äußeren Tharandter Straße (Linden- schlößchen usw.) gesetzt. Allgemein fällt auf, daß man die Leitung nicht an der Straße entlang führt, sondern über die Feldgrundstücke, und so die Möglichkeit ausschlicßt, mit Hilfe der neuen Leitung zum gegebenen Zeitpunkt eine Beleuchtung der Straße ins Auge zu fasse». Das hat jedoch seinen guten Grund. Auf beiden Seiten der Straße ziehen sich bekanntlich Leitungen der Telegraphenverwaltung hin. Die Lichtleitungen dürfen nun nicht in den Bereich der Telephon- und Telegraphenleitungen kommen und des halb mußte man für das elektrische Lichtnetz den Weg über die Felder wählen. Vielleicht ist es später, wenn Mittel verfügbar sind, angängig, mit Hilfe der Hausleit ungen eine Beleuchtung der Straße in Erwägung zu ziehen. — Wie schon erwähnt, beschäftiget sich das Stadtver ordnetenkollegium in Meißen mit der projektierten Bahn linie Wilsdruff-Gadewitz. Stadtverordneter Heye- mann führte nach dem Bericht des „Meißner Tageblattes" aus: Er habe von gutunterrichteter Seite gehört, daß man wegen der Bahn Wilsdruff-Gadewitz, die man vielfach der Abkürzung wegen die Steigerbahn benenne, in der Bezieh ung eine Planung verfolge, die für Meißen von großer Wichtigkeit wäre. Ursprünglich ist bekanntlich der Gedanke gewesen, die Bahn in Miltitz die Leipziger Linie kreuzen zu lassen. Jetzt aber will man eine glücklichere Lösung finden und Meißen-Triebischthal insBahnnctz auf nehmen. Als Meißner habe er mit Freude diese Nachricht ausgenommen, denn es ist unzweifelhaft für Meißen und für die ganze Umgegend Meißens, ebenso für die Städte, welche zur Amtshauptmannschaft Meißen gehören, von großer Wichtigkeit, daß dieser neue Plan zur Ausführung kommt. Weil die Bahn nach der neuen Planung den Verkehr mehr heben und dadurch mehr allgemeinen Nutzen bringen wird, wird sie sich sicherlich auch besser rentieren. Er glaube, die Stadt Meißen müsse in ihrem und zugleich im allgemeinen Interesse alle Mittel und Wege benutzen, um diese Lösung in der Ausführung der Bahn herbeizu führen. Er beantrage daher: den Rat zu ersuchen, das Interesse der Stadt auch in dieser Hinsicht recht eifrig zu verfolgen. Stadtv.-Vorst. Hofmann: Es sind schon im vorigen Jahre in dieser Richtung Petitionen eingereicht worden. Bürgermeister Dr. Ay fügt hinzu, in Abgeord- netenkreisen sei dieser Plan vor zwei Jahren erörtert worden. — Die Verpachtung der Feld- und Gras nutzungen an den Bahnhöfen Mohorn, Herzogswalde, Helbigsdorf und Birkenhain-Limbach bis Bahnhof Wils- druff findet morgen, Donnerstag, den 28. September (nicht Februar, wie in der Sonnabendnummer zu lesen war) statt. — DieVolksbibliothek des „Gemeinnützigen Vereins" zu Wilsdruff hat das 6. Leseiahr beendet und es dürfte gewiß interessant und gemeinnützig sein, einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit der Bücherei zu erhalten. Vorausgeschickt sei die Bemerkung, daß im letzten Jahre in Sachsen allein mehr denn 40 Volks bibliotheken in Städten wie an kleinen Orten gegründet wurden, da man immer mehr zu der Gewißheit kommt, daß geistige Fortbildung in der Kenntnis der Schätze in Kunst und Wissenschaft dem Volke ebenso gehöre, wie den oberen Gesellschaften. Professoren und Lehrer der Wissen schaften stellen sich überall in den Dienst der Volksbildung. Ein wesentliches Mittel zur Verbreitung der Volksbildung sind die Volksbibliotheken, auf deren hohe Bedeutung und segensreichen Erfolg hier schon mehrfach hingewiesen wurde. So will auch unsere Volksbücherei in Wilsdruff in vielem Sinne allen Bewohnern hoch und niedrig, alt und jung ihre Bücherschätze zur Belehrung und Unterhaltung dar- bieten — besonders für die langen Winterabende. Von dem 6. Lesejahr sei nun folgendes mitgeteilt: An 39 Büchertagen wurden ausgegeben 3963 Bücher, ebenso viel zurückgebracht, 740 Bände mehr als im Vorjahre; im Oktober 370, November 442, Dezember 375, Januar 680, Februar 616, März 503, April 453, Mai 274, Juni 171, Juli 79, eine Ausgabe durchschnittlich 102 Bücher, stärkste Frequenz am 5. Februar mit 155 Bänden Aus- und 133 Rückgabe. Von dem Bildcrwerk „Die Woche" wurden 1590 Hefte gelesen. Die vergangenen 6 Lesejahre haben eine Gesamtausgabe von ca. 18000Bänden ergeben. Gewiß ein segensreicher Erfolg! Hieran beteiligten sich im letzen Jahre 392 Leser, 29 mehr als im Vorjahre; 9 entnahmen 35 und mehr Bücher, 78 Leser 25 bis 34, 112 Leser 20 bis 25 Bücher, die übrigen 1 bis 20 Bücher. Von den Lesern gehörten etwa 17°/« dem Beamtcnstande, 30°/» dem Handwerkerstande und die übrigen dem Arveiterstande an. Mehr als 1000 Bücher wurden von den Fortbildungs schülern (wesentlich von jungen Musikern) gelesen. Ab gegeben wurden 980 Bände mit geschäftlichem Unter haltungsstoff, 2360 belletristischem Inhalts und 723 mit wissenschaftlichem und belehrendem Lesestoff. Durch die wohlwollende Beihilfe des Staates und der Stadt Wils druff, sowie einiger Freunde der Sache, konnten der Bücher bestand von 583 auf 661 erhöht und die nicht geringen Neparaturkosten gedeckt werden. Besonderen Dank schuldet der Verein den Herren Pfarrer Knauth in Unkersdorf, Assistent Limprecht, Fabrikant Zieschang in Kaufbach, Max Fischer hier und Friseur Pollack, welche durch an sehnliche Büchergeschenke, letzterer durch freundliche Ueber- lassung des Jahrganges 1904 „Die Woche", die Bücherei gütigst unterstützten. Die Bibliothek ist jktzt imstar.de, den meisten Wünschen zu entsprechen und es dürfte bisher ge hegtes Mißtrauen und eine Geringschätzung gewiß gänzlich verschwinden. Mit der Aufforderung, recht fleißig die Herr- Uchen Schätze rechter Volksbildung zu benutzen, sei noch eine Bitte wiederholt an solche wohlgesinnte Mitbürger, die in ihren Bücherschränken oder sonstwo gute Bücher, auch illustrierte Zeitschriften unbenutzt verstauben lassen, dieselben gütigst der Volksbibliothek schenkungsweise zu überlassen. Dank und Lohn gibt das Bewußtsein, eine gute Sache unterstützt zu haben. So sei auch für weiter hin dieses segensreiche Werk dem Wohlwollen der Be hörden wie der ganzen Stadt aufs dringlichste empfohlen. Endlich sei hier noch der wärmste Dank den Männern gebracht, die sich opferwillig den zeitraubenden Mühen unterzogen haben, die Geschäfte der Bolksbibliothek zu leiten und zu besorgen. Wenn viel darüber zu klagen ist, daß die Bücher schlecht gehalten werden, was bedeutende Rcparaturkosten veranlaßt, so sei dringend gebeten, die Bücher kleinen Kindern nie zu überlassen und die Bücher recht zu schonen. Neu beschafft wurden Werke von Rossegger, Renatus, Spielhagen, Gerstäcker, Freitag u. A- sowie die prächtigen Wiesbadener Volksbücher. Das 7. Lesejahr beginnt mit dem nächsten Sonntag, dcn 1. Oktober 1905 Vorm. */z11 Uhr. Ausgabe im Hotel „Goldner Löwe". — Der Geflügelzüchterverein für Wilsdruff und Umgegend hält nächsten Mittwoch, 4. Oktober, im „Hotel weißer Adler" seine Generalversammlung ab. — Pünktlich, wie immer, kommt der dem Publikum so lieb gewordene „Vlitz"-Fahrplan für das Königreich Sachsen mit seiner Winter-Ausgabe durch die Firma M. K R. Zocher in Dresden heraus, die Buchhandlungen, Papier- und Bahnhofs-Buchhandlungen verkaufen denselben für 25 Pfennige. Wie bekannt, beschränkt sich der Inhalt des „Blitz"-Fahrplanes nicht nur auf die sächsischen Linien, sondern er erstreckt sich auch auf eine große Anzahl der Linien angrenzender deutscher Staaten, ganz Nordböhmens etc. Dem „BIitz"-Fahrplan sind wieder 2 gute Eisen- bahnkarten, die immerwährende Uebersichtskarte für 45 tägig gütige Fahrkarten und die Hoteltafel beigegeben. Die praktische Registereinteilung, der dauerhafte Umschlag und die geringe Jnseratenbelastung machen den „Blitz" zu einem äußerst bequemen und handlichen Kursbuch. — Kesselsdorf, 27. Sept. Am Dienstag nachmittag wurde das 3jährige Söhnchen des Gutsbesitzers H. im Hofe des Oberen Gasthofes, als es sich an einem leeren Erntewagen eines Viehhändlers zu schaffen machte, von diesem am Kopfe überfahren. Die Verletzungen des Kindes sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich und anscheinend nicht dauernd gesundheüschädigend. — Hetzdorf b. Mohorn, 26. Septbr. Hier fanden zwei Knaben eine Patrone, wie sie bei den Manöver» verwendet wurden. Die Patrone war nicht entladen. Ein Knabe schlug auf die Patrone, während sie der andere hielt. Natürlich entzündete sich das Geschoß; die Splitter ver letzten einem Knaben die Wange derart, daß die Wunde vom Arzt genäht werden mußte. — Im „Rad. T." lesen wir: Die „Sächsische Dorfzeitung", die schon vor längerer Zeit der Güntz- stiftuug zur Verschmelzung mit dem Dresdner Anzeiger vergeblich angeboten worden war, sollte unlängst mit der in Löbtau erscheinenden Westendzeitung verschmolzen werden, doch ist auch dieses Projekt nicht zustande gekommen. Jetzt nun ist die Sächsische Dorfzeitung von der Verlagsanstalt Hermann Beyer L Co. in Blasewitz erworben worden. Sie wird mit der in deren Verlage erscheinenden „Elb- gaupresse", Amtsblatt für die Gemeindeverwaltungen Laube gast, Tolkewitz, Wackwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz und Pillnitz, verschmolzen werden und für die Folge den Titel ühreu: „Sächsische Dorfzeitung und Elbgauprcsse.". Herstellungs- und Erscheinungsort bleibt Hosterwitz. Vsn dem Manöver. Dem Korpsmanöver gegen markierten Feind, das sich am Sonnabend in Gegenwart des Königs in unserer Nähe abspielte, lag folgende, vom„Dresdn. Journal" veröffentlichte Kriegslage zu gründe. Eine rote Armee stand in vorbereiteter Stellung bei Wilsdruff Unkersdorf- Rennersdorf-Cossebaude bis zur Elbe. Eine blaue Armee wollte am 23. September frühzeitig bei Dresden, Döltzschen, Potschappel, Deuben, Tharandt, die Wcißeritz überschreitend, den Feind in der Front angreifen. Ihr linker Flügel dehnte sich bis zum Ostrand der Struth (südwestlich Wils druff) aus. Das bei Freiberg am 22. September einge troffene blaue XII Armeekorps erhielt Befehl, bei Tutten dorf und Halsbrücke die Mulde zu überschreiten und westlich der Struth vorgehend den rechten feindlichen Flügel um fassend anzugreifen. Von der roten Armee stand noch zur Verfügung des Oberkommandos bei Klipphausen die 1. Infanteriedivision. — Sie bildete an diesem Tage den markierten Feind für Vas XII. Armeekorps und wurde durch das 3. Bataillon des Leibregiments, das 12. Pionier bataillon und die reitende Abteilung Feldartillerieregiments Nr. 12 dargestellt. Auf die Nachricht vom Eintreffen anscheinend eines Armeekorps am 22. September in Freiberg erhielt die rote 1. Infanteriedivision am 23. September 6 Uhr morgens den Befehl, den rechten Flügel und die rechte Flanke der Armee gegen die von Südwesten her drohende Umfassung zu schützen. Die um diese Zeit bei Sora eintrcffende 23. Kavalleriebrigade — bestehend aus dem Gardereiter-, 17. Ulanen-, 19. Husaren-Regiment und der Maschinengewehrabtcilung 12 — wurde ihr unterstellt. Der Führer der roten Division beschloß, auf den Höhen nördlich und östlich Birkenhain dem Anmarsch des gemeldeten blauen xn. Armeekorps entgegenzutreten. Eine Infanterie- brigade besetzte den Abschnitt Grund der kleinen Tribisch bei Lotzen — Höhe 331 — Weg Sora—Birkenhain, ein Regiment hinter ihrem rechten Flügel zur Verfügung des Divisionsführers belassend. Die 2. Jnfanteriebrigade be setzte die östlich des Weges Sora—Birkenhain liegenden Höhen bis zum Anschluß an den 1 Km westlich Wilsdruff stehenden rechten Flügel der roten Armee. Die Divisions- artillerie ging hinter der Infanterie in Stellung. Die 23. Kavalleriebrigade wurde beauftragt, mit Patrouillen den Anmarsch des feindlichen Armeekorps aufzuklären, sich mit ihrer Masse zur Sicherung der rechten Flanke der Division bei Baeyer Höhe bereit zu stellen, der feindlichen Kavallerie die Aufklärung zu erschweren und später in den Entscheidungskampf einzugreifen. Die Versammlung des xn. Armeekorps erfolgte im Marsche, unter der Annahme, daß die 23. Jnfanterredivision im Marsch von Niederschöna auf Helbigsdorf 7 Uhr 30 Minuten vormittags die Kirche von Mohorn, die 32. Infanteriedivision im Marsch von Krummenhennersdorf über Wolfsgrün auf Blankenstein 7 Uhr 45 Minuten vormittags Neukirchen erreicht habe. Das dem kom mandierenden General unmittelbar unterstellte Husarcn- regiment Nr. 18 war zur Aufklärung auf Wilsdruff- Klipphausen—Nöhrsdorf vorsmsgeschickt worden und stand 6 Uhr 30 Minuten vormittags bei Blankenstein. Auf die Nachricht, daß der Feind dcn rechten Flügel seiner Stellung westlich Wilsdruff durch Reserven bis zum Grunde von Lotzen verlängert habe, wurde der Aufmarsch des Armeekorps in Linie Nordostende Helbigsdorf—Nord- ostende Blankenstein befohlen. Als Angrtffsrichtung wurde der 23. Jnfanteriesion angegeben: rechter Flügel: längs des Westrands der Struth gegen die Höhen Halbwegs Wilsdruff und Birkenhain, linker Flügel: ausschließlich Limbach, einschließlich Birkenhain. Die 32. Infanterie division sollte mit einer Brigade (64.) sich links neben der 23. Division entwickelnd gegen die Höhe 311 nördlich Birkenhain Vorgehen, während eine Brigade zur Verfügung des kommandierenden Generals zwischen Blankenstein und der Straße Alttanneberg—Wilsdruff bereit gestellt wurde. Die Halbkolonne der Korpstelegraphenabteilung war an gewiesen worden, eine telephonische Verbindung zwischen dem Standpunkt des Kommandeurs der 23. Division auf den Höhen nördlich Helbigsdorf und dem des komman dierenden Generals am Nordostende Blankensteins herzu stellen. Bald ging die Artillerie der 23. Division auf den Höhen nördlich Helbigsdorf in Stellung und begann den Kampf mit den feindlichen Batterien nördlich Birkenhain. Demnächst fuhr auch die Artillerie der 32. Division bei Blankenstein und am Hirschelberg auf. Dem vereinten Feuer dieser Batterien gelang es bald, die Feuerüberlegenheit über die rote Artillerie zu erlangen. Schon während des Artillcriekampfes hatte sich die Infanterie der 23. Division im Grunde der kleinen Triebisch westlich der Struth und in Geländefalten südlich Limbach zum Angriff bereitgestellt von der 32. Division ging die 64. Brigade östlich Blanken stein nach Limbach vor, um sich von hier aus zu entwickeln. Nach erlangter artilleristischer Feuerüberlegenheit ging nun auch die Infanterie näher an den Feind heran, um auf entscheidende Entfernungen mit Unterstützung der näher herangegangenen Artillerie ihrerseits die Gegner durch Feuer niederzukämpfen. Als die Ausdehnung des feind lichen Flügels nach Westen zweifellos feststand, wurde auch die 63. Jnfanteriebrigade — mit ihrem linken Flügel über den Steinberg südöstlich Schmiedewalde vorgehend — ein- gesetzt. Ihr Angriff gegen die Höhen nördlich Birkenhain brachte die Entscheidung. Das Manöver wurde beendet, als die blaue Infanterie des xn. Armeekorps in die feindliche Stellung im Sturmanlauf eingedrungen war. Nach Schluß des Manövers marschierten die Truppen der Garnison Dresden nach Dresden zurück, die in der Lausitz garnisonierenden Jnfanterieregimenter marschierten nach Tharandt und nach Miltitz und wurden von hier ans mit Eisenbahn in ihre Garnisonen zurückbefördert. Die be rittenen Truppen erreichten in einem oder mehreren Marsch- tagcn ihre Standorte, das Jägerbataillon Nr. 12 in einem Marschtage Freiberg.