Volltext Seite (XML)
Welt Im «ilck. rür unrerr »rsutn. (^^^>)j Doa aus Wolle. (Siehe die Anisührung auf dem Apparat.- Diese, einer Federboa ähnelnde, aus weicher Schalwolle gefertigte Boa mißt ISOeua. Es sind zirka fünf Lagen Wolle dazu erforderlich, welche in weiß, abschattiert, grau, braun usw. erhältlich ist. Die Anfertigung der Boa ist äußerst leicht und schnell fördernd, wenn man den unsern Lesern im Bild vorgeführten Apparat dazu benutzt. Dieser Apparat besteht aus einem 24^ cm langen und 6 am breiten Brettchen und zwei in 18 vm Zwischenraum eingeschraubten Metallstäbchen. Mit telst Holzschraube befestigt man den Apparat an der Tischkante. Mon beginnt die Arbeit, indem man das Anfangsende der auf zwei Knäuel ge wickelten Wolle um einen Stab knotet und den Doppelfaden in losen Windungen, wie die Pfeile angeben, in Form einer 8 um die Stäbe führt; nach zirka acht Windungen knotet man die Schlingen in der Mitte mit einem weichen Bändchen zusammen. Läßt sich keine Wolle mehr um die Stäbe legen, so hebt man die Arbeit ab und zieht die letzten Schlingen wieder über die Stäbe und arbeitet weiter bis zur gewünschten Länge der Boa, welche zum Schluß tüchtig geschüttelt wird, so daß die Schlingen voll und locker fallen. kaurwinrchaftlichrs Faschierter Hase. Wenn der Hase zugerichte^ löst man das Fleisch von den Knochen, doch so. daß dieselben ganz bleiben. Nun hackt man das Hasenfleisch und ein Stück fleischigen Speck fein zusammen, gibt ein Kilo und 580 Gramm gutes Schweinefett (wer nicht fett essen will, nimmt weniger), etwas feingeschnittenes Petersilienkraut, den ausgepreßten Saft von 8 Teilchen Knoblauch, einige gestoßene Lorberblätter, Majoran, Pfeffer, Neugewürz, Limonenschalen und Muskatblüte, etwas Semmelbrösel und ein ausgekochtes Ei zusammen und vermischt die Fasch gut. Jetzt setzt man die Knochen, welche vorerst abgehackt worden, wieder ordentlich zusammen, salzt sie ein, gibt die Fasch über die Knochen, formt damit einen Hasen, be streut ihn mit Semmelbröseln, besteckt ihn mit Speck, gibt ihn vorsichtig in eine mit Schmalz ausge strichene Bratpfanne und bratet ihn halb fertig im Rohr; sodann begießt man ihn mit heißem Fett und ein paar Löffel voll saurem Rahm und läßt ihn fertig braten. Hierauf schneidet man ihn und gibt ihn zur Tafel. Kalt schmeckt er auch sehr gut, aber ohne Rahm. Hasenlebtr. Die rohe Hasenleber wird auf einem Reibeisen gerieben oder auch passiert, worauf man etwas klein gehackte Zwiebel in Butter anlausen läßt. Ein kleiner Kochlöffel voll Semmelbrösel und dann die passierte Leber wird darauf hinein gegeben, unter Zugießung von etwas Bouillon nun das Ganze eine halbe Stunde gedünstet, nach Ge schmack gesalzen und von der Gewürzmischung hinzugegeben, dann auf geröstete Semmelschnitte gestrichen und warm gegessen. Gurken aus Hamburger Sri. (Kochdauer eine Stunde). 6—8 mittelgroße Schlangengurken werden geschält und unzerschnitten in einem Topf mit 600 Gramm Butter aufgesetzt, Liter Fleischbrühe, 1 Eßlöffel Essig, etwas Zucker und Salz zugefügt und die Gurken hiermit eine Stunde gekocht. Nach dem die Gurken in dec Tunke erkaltet sind, nimmt man sie heraus, schneidet sie in dicke Scheiben und reicht sie zu kaltem Braten, wie Salzgurken. Kürbisgemüse. 6 Personen. 1 Stunde. Ein mittelgroßer Kürbis wird geschält, sorgfältig von Kernen und dem Weichen Mark befreit und in paffende Stücke zerschnitten, die man in schwach ge salzenem Wasser fast weich kocht und dann abtropfen läßt. SO Gramm Butter röstet man mit einen, knappen Löffel Mehl gelblich, verquirlt >/» Liter süße Sahne niit einem frischen Eigelb, gießt dies zu der Mehleinbrenne, salzt ein wenig, legt die abgtropften Kürbisstücke in die Sauce, läßt sie darin etwas durchziehen, schmeckt ab und richtet das Gemüse recht heiß an. Der Mangel an Eichenrinden und der hohe Preis derselben sind die erste Veranlassung gewesen, wa rum die Gerberei gezwungen war, sich nach andern, Hilligern Gerbmaterialien umzusehen, welche für die Eichenrinden einen teilweisen Ersatz bieten. Hierauf ist namentlich der steigende Verbrauch von Fichtenrinde und der Import überseeischer Gerb materialien zurückzuführen. Die Benutzung der Kichtenrinde als Gerbmaterial hat sich natürlich, aus naheliegenden Gründen, zuerst in denjenigen Gegenden eingebürgert, wo die Eichenrinde in zu geringer Menge vorhanden war oder ganz fehlte. Je mehr man aber die Vorzüge der Fichtenrinden gerbung kennen lernte, und je mehr man sich na mentlich davon überzeugte, wie vorteilhaft es ist, Boa au» Wolle. Apparat zur AuSsührung der Boa. die billigere Fichtenrinde in Mischung mit der Eichenrinde zu benutzen, um so mehr vermehrte sich der Verbrauch an Fichtenrinde auch in solchen Gerbereien, die ihrer Lage nach ursprünglich nicht so sehr auf dieselbe angewiesen waren. Gegen wärtig wird die Fichtenrinde in vielen Teilen Deutschlands in großen Quantitäten verwendet, und wenn sie auch in andern Gegenden weniger gebraucht wird, ja in manchen deutschen Landein den Gerbereien zur Zeit überhaupt so gut wie gar nicht bekannt ist, so muß sie doch immerhin jetzt als dasjenige Gerbmaterial bezeichnet werden, welches nächst der Eichenrinde, in der gerberischen Praxis die wichtigste Rolle spielt. Zu denjenigen Ländern, wo die Fichtenrinde in größter Quanti tät gebraucht wird, gehört in erster Linie das Königreich Sachsen- Im Königreich Sachsen sind gegen 400, allerdings meist kleinere, Gerbereien vorhanden, und diese konsumieren pro Jahr neben 134000 Zentner Eichenrinde gegen 260000 Zentner Fichtenrinde. Es ist der Verbrauch an Fichtenrinde hier also nahezu doppelt so groß als der Verbrauch an Eichenrinde. Viel gebraucht wird die Fichten rinde auch in Thüringen, in der Provinz Sachsen, Preußen, Posen, Pommern und Brandenburg. Geringer, aber immerhin nicht ganz unbedeutend, ist der Konsum in Schlesien, Hannover, Württem berg, und einigen Teilen von Bayern. Sehr we nig Fichtenrinde gebrauchen die Gerbereien in Schleswig-Holstein, Oldenburg, Westfalen und Baden, während sie in der Rheinprovinz, Elsatz- Lothringen, Nassau, Hessen und der Rheinpfalz noch so gut wie gar nicht zur Anwendung kommt. Gerade in neuester Zeit ist der Wert der Fichten rinde als Gerbmaterial widerholt betont und her vorgehoben worden, die Gerberei beginnt auch in weitern Kreisen die Fichtenrinde mehr als bisher zu beachten, und es ist mit Sicherheit vorauszu sehen, daß die Nachfrage nach guter Fichtenrinde in Zukunft nicht zurückgehen, sondern mehr und mehr steigen wird. Ein asiatischer Hofstaat. Die Palastdiencrschaft zu Hue, der Residenz des Königs von Annam, besteht aus 7450 Mann, die folgendermaßen be schäftigt sind: 500 Speerlräger, SOO Mann Wache, 500 Standartenträger, 150 Gefängniswächter, Strafvollzieher und Scharfrichter, 200 Mann zum Tragen des Königlichen Siegels, 150 Schildträger, 180 Baldacbinträger, 150 Palankinträger für die Haremsdamen, 150 Sonncnschirmträger, 50 Tam bours, 400 Fächerträger, 100 Ausrufer (wenn der König spazieren fährt), 500 Jäger, SO Teedimer, 50 Falkner, 100 Köche, 2500 Hüter der Königlichen Familiengruft, 50 Waffen Hüter, 150 Musikanten, 250 Tempeldiener, 50 Einsammler und Zubereiter der Schwalbennener, 50 Fischer, SO Gärtner und 500 Schwimmer, Taucher und Wafferkünstler. Dabei ist die weibliche Dienerschaft, die gleichfalls einige hundert Köpfe stark und unter dem Kom mando einer emeritierten Haremsdame steht, nicht mitgerechnet. Ein bostoner Irrenar-l erzählt interessante De tails über die ost seltsamen Arten von Verrücktheit, welche er in langjähriger Praxis beobachtete. Ein- unddreißig seiner Patienten bildeten sich ein, Zahlen von eins bis hundert zu sein; elf wollten den Nordpol entdeckt haben; zweiundfünfzig hielten sich für den Präsidenten der Republik; neun glaubten Dampfmaschinen zu sein. Einer behauptete, eine Zeitung, einer, ein grauer Bär, und sieben, Klapper schlangen zu sein. Unter den weiblichen Unglück lichen befanden sich fünf, die sich für weltberühmte Generale hielten; neunundzwanzig glaubten, die Gemahlin des Präsidenten, elf Töchter angesehener Weißer Familien im Süden, häßliche Negerinnen zu sein. Eine harte Ehemannsprobe findet bei einigen In- dianerstämmen am Amazonenstrom statt. Während am Hochzeitstag die Angehörigen und Freunde des Bräutigams schmausen, bindet man diesem einen mit den schmerzhaft beißenden Feuerameisen gefüllten Beutel um den Arm. Wenn er diese fürchterliche Qual ruhig und mit lächelnder Miene aushält, wird er für verheiratungsfähig erklärt. Furchtbare Drohung. „Wenn Sie den schul digen Betrag nun nicht bald bezahlen, dann schreibe ich Ihnen das nächste Mal in Versen. Achtungs voll F. K." Dor Gericht. Richter: „Also Angeklagter, Sie sollen von der hier anwesenden Klägerin be hauptet haben, dieselbe sei ein Scheusal, ein alter Drache, ein Brechmittel." Angeklagter (ein- fallend): „Det mag alles stimmen, Herr Richter, aber jesagt habe ick et nicht" Die Sündenböcke. Hans (als eben der Blitz einen Baum zersplittert, zu seinem Bruder): „Komm' wir wollen machen, daß wir fortkommen, sonst find wir's wieder gewesen!" Moderne Kunst. A.: „Dein neuestes Gemälde ist wahrhaft entzückend, einen so herrlichen See sturm hab'ich noch nie gesehen!" B.: Um Himmels willen, Mensch, das ist ja kein Seesturm, das ist ja eine Bauernhochzeit." Nachdruck au« dem Inhalt diele« Blatte« verdaten. Gesetz vom II./VI. 70. VeranNvortlicher Redacteur A. Jhring. Druck und Verlag von Lhrin, t Fahrenholtz, Berlin 8. 4», Prinzenstrab« «0.