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Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt Mr Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, BurkyardtSwalde. Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mü Landberg, Hühndori, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Moborn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf. Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn« Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildoerg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich l Mk. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Pfg. No. «2. Aufgebot. Amalie Theresie verw. Naumann, geb. Weber in Nieberlötznitz hat das Amgebot der auf ihren Namen lautenden Aktie Nr. 278 des Ländlichen Spar- und Vorschusivereins für Röhrsdorf und Umgegend über 390 Mk beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wirv aufgefordert, spätestens in dem auf den 50. November 1005, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermiue seine Rechte bei Gericht anzuchelden und die Urkunde vorzulegen, andernfalls die Kraftloserklämng der Urkunde erfolgen wird. Wilsdruff, den 12. Mai 1905. s ir 41/05 Nönigliches Amtsgericht. Heil Asnig Friedrich August! Als König Friedrich August in den letzten Tagen in Großenhain weilte, führte er in einer Ansprache an die Vertreter der Stadt aus: „Jchhabe hier dieselbe Liebe und Begeisterung gefunden, wie überall, wohin ich bisher gekommen bin, und mich über den aus dem Herzen kommenden ungekünstelten Empfang der Leute aufrichtig gefreut". Ein glücklicher Monarch, der so von dem Verhältnis zwischen ihm und seinem Volke sprechen darf, — ein glückliches Volk, das sich in auf- richtiger Verehrung und Liebe mit seinem Herrscher ver- bunden weiß! Alle Gefühle herzlichster Zuneigung, Dankbarkeit und Treue, die dem edlen Volkskönige Albert in so überreichem Maße dargeboten wurden, und die Empfindungen der Be wunderung und der großen Achtung, zu der König Georg durch die Hoheit fernes Charakters allmählich selbst die widerstrebende Bevölkerung gezwungen hatte — alle diese Zeichen des Bedürfnisses engster persönlicher Aneinander- kettung von Fürst und Volk scheinen die Sachsen auf König Friedrich August übertragen, zu haben. Königsluft weht wieder durch die sächsischen Gaue Sie zerteilt die dumpfe Stickluft der Untreue, die schon lange, ach zu lange, auf dem „roten Königreiche" lastete. Der königstreuen Bevölkerung kommt es zum Bewußtsein, daß sie nicht länger schweigen darf, wenn die Sozialdemo, kratie die Meinung zu verbreiten sucht, als seien in Sachsen die Treue zum angestammten Herrscherhause und der mo narchische Gedanke im Schwinden begriffen. Infolgedessen trägt die stürmische Begeisterung, mit der König Friedrich August überall empfangen wird, nichts künstlich gemachtes an sich; sie ist vielmehr der spontane Ausdruck dessen, was die Seele des Volkes in ihrem Innersten bewegt. Wenn die Sozialdemokratie nach den vorigen Reichstags wahlen triumphierend verkündete, über die Hälfte der sächsischen Bevölkerung sei republikanisch gesinnt, so be- weisen die imposanten Kundgebungen loyaler und treuester Gesinnung, die in der letzten Zeit der König entgegen nehmen konnte und an denen sich auch Tausende von Ar beitern beteiligten, daß in Sachsen die Königstreue noch kein leerer Schall geworden ist, daß man sie nicht bloß im Munde führt, sondern tatsächlich in ihr lebt. Und verteilten Schillervücher." — Man sollte so etwas nicht für möglich halten, wohin Dummheit und Fanatismus führen kann! Ein Divisionspfarrer wegen Gotteslästerung vor dem Kriegsgericht. Ein Prozeß, der zweifellos großes Aufsehen erregen wird, hat am Dienstag vor dem Kriegsgericht der 13. Division in Münster stattgefunden. Angeklagter war der Divistonspfarrer Bachstein aus Minden, und zwar wegen Vergehens gegen den Paragr. 166 des R.-Str.-G.-B. (Gotteslästerung). Die Ursache zur Erhebung der Anklage bildet ein Vortrag, de» Bachstein am 19. Januar d. I. im Osnabrücker Zweigverein des Evangelischen Bundes über das Thema: „Ein Blick in die Seele desUltramon- tanismus" gehalten hat. Ein Vertreter der ultramontanen „Osnabr. Volksztg.", der sich als ungebetener Gast in dieser Versammlung einfand und ihr als einziger Katholik beiwohnte, stellte die etwa vorgekommenen drastischen Wen dungen in einem kleinen Artikel zusammen, in dem er das, was Bachstein gesagt hatte, obendrein großenteils miß verständlich wiedergab, und brachte den Artikel in seiner Zeitung. Auf Grund dieses Artikels wurde Pfarrer Bach stein denunziert und der Erfolg war, daß tatsächlich An klage auf Grund des Paragr. 166 R-Str.-G.-B. erhoben wurde. Bachstein war früher katholischer Priester, zuerst Kaplan in Potsdam, dann Pfarrer in Greifswald. Nach fünfjähriger Tätigkeit daselbst trat er zum Protestan tismus über und wurde dann bald als evangelischer Divisionspfarrer in Straßburg angestellt, von wo er vor acht Jahren in gleicher Eigenschaft nach Minden i. W. versetzt wurde. In seinem Vortrage zu Osnabrück soll er u. a. in Beziehung auf das Papsttum gesagt haben, Satan habe christlich werden müssen; jetzt ströme von ihm aus aller Segen in Ablässen, Reliquien usw. Die Ver ehrung der Jungfrau Maria soll er mit dem Dienste der heidnischen Göttin Diana zu Ephesus verglichen und die Messe und das Altarsakrament, wie wenigstens die „Osn. Der neue Reichsgerichtsprästdent. Der Unterstaatssekreläc im preußischen Staatsminister ium Freiherr von Seckendorfs ist zum Präsidenten des Reichsgerichts ernannt worben, wobei ihm der Charakter als Wirkt. Geheimer Rat verliehen wurde. Die empörende Behandlung von Schillers Werken durch den Rektor Förster in Elberfeld (derselbe schnit die „Räuber" aus den von der Stadt den Kindern ge schenkten Büchern heraus, um die Schüler vor der „ver derblichen Wirkung" des Schauspiels zu bewahren) hatte eme ziemlich scharfe Verurteilung dieses Vorganges in mer der letzten Stadtvordncten-Sitzungen zur Folge. ^"erkennende Vorgehen der Stadtverordneten 1000Personen besuchten Zentrum- ^r gegen das Verfahren der Schul- Elches die Verteilung der Schiller- vucher für die Volksschulen angeorsnet hatte, Protest erhoben wurde. (!) Folgende Resolution gelangte, wie die „Rhein.-Westf. Ztg." schreibt, zur Annahme: „Die heutige, von mehr als 1000 Personen besuchte Versammlung katho- lischer Männer gibt ihrer Entrüstung über das Vorgehen der städtischen Schulverwaltung in Sachen der für die Schüler bestimmten Schillerprämien Ausdruck. Sie steht darin einen direkten und unzulässigen Eingriff in die Gewissensfreiheit (!) und bedauert ausdrücklich den Angriff auf diejenigen Rektoren, die aus Gründen des Gewissens und der Verantwortung eine eigene Stellung einnehmen zu müssen geglaubt haben. (!) Die Versammlung drückt vielmehr den Rektoren und den Stadtverordneten, die den Mut hatten, hiergegen zu protestieren, ihren Dank aus und protestiert weiter gegen die Nachverteilung der nicht Durch seine herzgewinnende Leutseligkeit und durch die ungezwungene Einfachheit seines Auftretens hat der König es verstanden, die Herzen zu errobern. Wo er sich zeigt, begleitet ihn Jubel und Freude. Wie die be geisterten Huldigungen, welche dem Monarchen in den letzten Monaten dargebracht wurden, erkennen lasten, ver- einen sich alle Volksschichten — die Jndustriearbciter- schaft nicht ausgeschlossen — in dem heißen Wunsche, daß glückliche und gesegnete Regierung beschicken ob der monarchische Gedanke im ? L. «7 --»mm-» »SW. Ein frischer Zug geht durch die Bcvölkeruna Keine Stadt keine Landschaft, kein Staub, keine Körperschaft kein Verein möchte zurückstehen. Sie alle haben das Lür M auch öffentlich Zeugnis davon abzulegen, daß sie in unver'brück- licher Treue zu König und Vaterland stehen. ^slitisähe Run-schan. Wilsdruff, 24. Mai 1905. Deutsches Reich. Der Unfall der Kaiserin stellte sich, nach der „Köln. Ztg.", als eine Verletzung derTemporalader heraus, die unterbundenwerden mußte Vorläufig bleiben der Kaiser und die Kaiserin noch ü Wiesbaden. Der Besuch der Wartburg ist aufgegeben, un man nimmt an, daß das Kaiserpaar die Reise nach Berlin direkt antreten wird. Ueber das Befinden der Kaiserin ist am Dienstag folgender Bericht veröffentlicht worden: „Das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin war am gestrigen Tage und in der Nacht ein andauernd gutes Die Kaiserin hat reichlich Schlaf gefunden. Der Appetit ist gut. Die Wunde zeigt keinerlei Reizerscheinungen. Temperatur und Puls sind normal." Volksztg." behauptet, „in der gemeinsten Weise verhöhnt" haben. In der Gerichtsverhandlung erklärteDivisions- Pfarrer Bachstein, daß er sich unschuldig fühle. Er sei in seinem Vortrag von dem Gedanken ausgegangen, daß er nur vor geladenen evangelischen Frauen und Männern spreche und glaubte nicht, daß sich ein Katholik zu unlauteren Zwecken in den Saal eingeschlichen habe. Er habe aller dings die in dem Artikel der „Osn. Volksztg." angeführten Ausdrücke zum Teil gebraucht. So habe er die Aeußerungen: Klingklang, Mummenschanz, Monstranz und Firlefanz im Sinne der falschen Heiligtümer gebraucht, um plastisch zu reden. Worte, wie Papst, Teufel und Höllentor waren in dem Sinne gemeint, nur Jesus Christus führe uns über alles hinweg zum Sieg. Schließlich habe er gesagt, die Messe sei im Volksinstinkt etwas Zauberhaftes Un- heimliches, Wunderbares. Erjagte, dieleisegemurmelten, nur halbverständlichen Worte der Formel würden vom Zolle deshalb so als eine Art Hokuspokus verstanden. Dann wurde der Redakteur der „Osn. Volksztg." Fromm vernommen, der den betreffenden Artikel verfaßt hatte und seine Behauptungen im wesentlichen aufrecht erhielt. Wie rrahtuch gemeldet wird, wurde Divisionspfarrer Bachstein freigesprochen. Ausland. Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Immer mehr drängen die kleinen Gefechte im Aoro» osten der Mandschurei einer neuen großen Schlacht zu. wenn man beobachtet, welcher Jubel den König in unseren Industriestädten umbraust, dann wird es einem zur freu digen Gewißheit, daß cs den sozialdemokratischen Wühlern noch nicht gelungen ist, die Treue zum Könige den säch sischen Arbeitern aus der Brust zu reißen. An dem heutigen Geburtstage des Königs wird es sich erneut zeigen, wie tief der monarchische Gedanke im sächsischen Volke wurzelt. Alle Schichten der Bevölkerung bringen dem Fürsten zu dem Feste ihre Heil- und Segens wünsche dar und freudig stimmt das Sachsenvolk in den Ruf ein: Den König segne Gott!