Volltext Seite (XML)
WM Afi lsschuß- d. Glieder "g. »I>Ä0 Hör«, v!, Tag ein uh V-6 rnn. kein LNg Stahle . Jahren Häcksel' rschinen, ^S886N' i wsndi tenlos. tvike lM8N, verkauft es lugens »oinmeN' den, dahU ^eife ul 'Ires, Mollos matt-/ cstr. zubehö^' rteilt I. EtE «MIM S, »IIM Beilage zu Nr. 52. Dienstag, 2. Mai 1805. für unsere krauen an einen Herrn und eine Dame verkauft hatte, nicht nach den Entwürfen Professor Döplers im Atelier der Frau von Wedel in fast vierteljähriger Arbeit von 20 Damen angefertigt wurden, das fordert die Bewunderung der Damen heraus. Die schwierige Technik der Silber stickerei auf so zartfarbigem Samt ist vollendet frei und leicht gehandhavt, die zahlreichen Applikationen in Silber drahtrelief fügen sich prachtvoll organisch dem Ganzen ein. Im Verein mit der dazu gehörigen Robe aus rosa Atlas mit Tillüberwurf und reichen Silberstickereien wird diese kunstvolle Schleppe der jungvermählten Prinzessin einen Rahmen geben, wie ihn sich hold erblühte Weiblichkeit kaum köstlicher und schöner wünschen kann. lasche samt der Schlange hinter den geheizten Ofeu. Hier muß es der Schlange zu mollig gewesen sein, denn in der Nacht entfernte sie sich aus ihrem Versteck und kroch in das in demselben Zimmer befindliche Bett eines anderen schlafenden jungen Mannes. In nicht geringen Schrecken wurde der Schlafende beim Erwachen verseht, als er die neben ihm liegende Schlange bemerkte, die längs seines Körpers die Nacht hindurch schlummerte, ohne ihn jedoch zu verletzen. Jetzt erst wurde die Schlange aus dem Hause entfernt und wirklich getötet. * Ei« Liebesroman, der sich über einen Zeitraum von vierzig Jahren erstreckt, hat jetzt, wie aus Chicago berichtet wird, mit der Vereinigung des Paares seinen Abschluß gefunden. Vor 40 Jahren, im Jahre 1865, ver lobte sich Miß Freda Olmstead in Augusta (Michigan) mit dem Ingenieur John Martin. Dieser schenke seiner Braut zur Verlobung einen Diamantring. Sofort nach der Verlobung mußte er eine Dienstreise antreten. Während seiner Abwesenheit unternahm Miß Olmstead auf einem Landser eine Bootfahrt mit einem jungen Manne. Sie fing dabei eine kleine Schildkröte und streifte tm Spiel dem Tiere den Diamantring um den Hals. Dabei biß die Schildkröte sie in den Finger, so daß sie vor Schmerz losließ, und das Tier verschwand mit dem Ring im Wasser. Als Martin zurückkehrie und sie ihm den Vorfall erzählte, glaubte er ihr nicht. Er hob die Verlobung auf und kehrte nach Deutschland, seiner Heimat, zurück. Miß Olmstead heiratete nie, sondern lebte emsam dem Andenken des Geliebten treu. Ende vorigen Jahres fingen Knaben beim Fischen in dem See eine Schildkröte, die einen Diamantring um den Nacken trug. Als Mrß Olmstead davon hörte, begab sie sich sofort zu den Knaben, rekognoszierte den Ring als den ihrigen und nahm ihn in Besitz. Dann schrieb sie nach Deutschland an Martin und erzählte ihm alles. Der Brief erreichte ihn mit großer Verspätung. Auch er hatte nie geheiratet und Miß Olmstead nicht ver gessen. Nach Empfang des Briefes machte er sich sofort nach Amerika auf und begab sich eiligst nach Augusta, wo ein rührendes Wiedersehen stattfand und sofort die Vor bereitungen zur Hochzeit getroffen wurden. Miß Olmstead, die zur Zeit ihrer Verlobung 16 Jahre alt war, steht heute im Alter von 56 Jahren, während Martin bereits 71 Jahre zählt. * Bon ihrem Dienstmädchen ermordet. Im Wiener Bezirk Leopoldstadt. am sogenannten Tabor, ist die jüdische Geschäftsfrau, Witwe Johanna Natzler, die neben einem Darmhandel auch Geldgeschäfte betrieb und ganz allein wohnte, ermordet worden. Eine Aushilfsmagd der Frau Natzler ist seitdem verschwunden und sicht im dringenden Veroachte der Täterschaft. Vorgestern vormittag wurde die Wohnung von der Polizei geöffnet. Im Schlaf, zimmer lag Frau Natzler blutbefleckt auf dem Boden. Zwölf B-ilhiebe, die meisten auf dem Kopf, wurden fest- gestellt. Der rechte Arm ist, wahrscheinlich bei der Gegen- wehr, gebrochen. Vorläufig wird von dem Eigentume der Ermordeten nur eine goldene Uhr vermißt; ob Geld oder Wertpapiere geraubt sind, konnte noch nicht ermittelt werde». Frau Natzler war eine Verwandte der in Wien sehr beliebten Schauspieler Siegmund und Leopold Natzler. — Hierzu wird nachträglich gemeldet: Der Verdacht, daß daS Dienst- Mädchen die Mörderin ist, hat sich bestätigt. Das flüchtig imstande war, den Schwager der Patterson und diese selbst als die Käufer zu erkennen. Der Zudrang zu der dramatischen Verhandlung war ein so großer, daß sich vor dem Ge richtsgebäude die tollsten Szenen abspielten. Die Menge kämpfte wie wahnsinnig um den Zutritt. Viele Frauen wurden ohnmächtig in dem Gedränge, und vornehme Damen balgten sich mit Frauen aus dem Volke herum, wobei die Kleider in Fetzen gerissen wurden. Die abgehärteten Polizisten erklärten, niemals ekelhaftere Szenen gesehen zu haben. 25 Polizisten waren nölig, um den Geschworenen einen Weg durch den Pöbel zu bahnen. In dem Gerichts- saal selbst schienen nur der alte weißhaarige Richter und die Angeklagte ihren Gleichmut zu bewahren. Ein guter Witz wird in Münchener Anwaltskreiscn viel belacht. Ein auswärtiger Geschäftsmann führte einen Zivilprozeß. Als endlich der Tag der Entscheidung kommt, erkundigt er sich telegraphisch bei seinem Anwalt nach dessen Ausgang. Der Rechtsanwalt telegraphiert ihm zurück: „Das Recht hat gesiegt!* Noch am selben Tage traf von seinem Mandanten ein Telegramm ein des Inhalts: „Be rufung einlegen." Vermischtes. ' Von ves Kaisers einzigem Töchterlein. Von der jugendlichen Prinzessin Viktoria Luise erzählt man sich in Berliner Hofkreisen folgende hübsche Geschichte, die bezeichnend ist für das tiefe Gemüt, das in dem Kinde schlummert. Die Kaiserin hatte die zurzeit im dreizehnten Lebensjahre stehende Prinzessin zu einem Besuche einer bekannten Berliner Erziehungsanstalt für junge, verwaiste Mädchen der höheren Stände mitgenommen. Die Kaiserin, welche sich wie immer freundlich mit den jungen Mädchen unterhielt, stieß auf eine derselben, die recht abgehärmte Züge hatte, und ließ sich die Lebens- und Leidens geschichte des jungen Mädchens, das für sein Alter schon recht viel in seinem Leben durchgemacht hatte, erzählen. Da brach die Prinzessin Viktoria Luise plötzlich weinend in die Worte aus: „Wir nehmen die Arme zu uns, liebe, gute Mama, und sind immer recht lieb zu ihr!" Die Kaiserin, in deren Augen die Tränen standen, konnte ihrem Töchterchen nur die Worte sagen: „Gott erhalte dir stets diesen Sinn, mein liebes Kind." Am nächsten Tage erhielt das junge Mädchen den Bescheid, sich zu einer bestimmten Stunde im Berliner Schlosst einzufinden, wo man der Ueberglücklichen eröffnete, daß sie vom selben Tage an zum Hofstaate der Prinzessin Viktoria Luise gehöre. * Die Kreuzotter im Bett. Ein eigentümlicher Vorfall ereignete sich dieser Tage in Allenstein. Ein junger Mann machte eine Spazierfahrt mit Zweirad nach einem benachbarten Dorfe. Unterwegs stieß er auf eine Kreuz- otter von etwa 60 Zentimeter Länge. Nachdem er sie mit einigen Stockhieben bearbeitet hatte, glaubte er, sie getötet zu haben, nahm sie mit und steckte sie in die Satteitasche. Zu Hause angekommen, legte der Radfahrer die Sattel- ihn verhindern wollte, Amerika zu verlasfen, damit man ... sich ^ines Geldes bemächtigen könne. Die dritte Ver- Die große Courfchleppe ver künftigen Kron- Handlung nahm für die Patterson eine glückliche Wendung Prinzessin, eine HochMsgabe des Kafferpaares an die dadurch, daß der jüdische Pfanohändler, der den Revolver junge Herzogin von Mecklenburg, ist auf wenige Tage im Lichthof des Kunstgewerbe-Museums in Berlin den bewun dernden Blicken der Damen preisgegeben, die in Hellen Sckaaren fort und fort herbeiströmen, um den prächtigen Anblick ausgiebig zu genießen. Mitten im Hofraum er hebt sich auf beträchtlichem Postament der mächtige GlaS- schrein, hinter dessen Scheiben wie eine große, herabrieselnde Woge ist duftigstem Rosa and schillerndem Silberglanz das kostbarste Stuck der Ausstattung sich schimmernd aus breitet. Aus der nicht weniger als 4 m langen und 2 m breiten Schleppenbahn aus eigens gewebtem Samt von köstlich zarter, Milchfarbener Tönung blüht es und sprießt es hervor ui wundervollen Silberstickereien, nicht üppig überwuchernd w überladenem Prunk, sondern künstlerisch geordnet und abgewogen im feinsten Stil der Blumen- und Perlgehange a la Louis XVI. Als Mittelstück glänzt eine größere, kelchartige Blüte vor, von welcher sich Ranken Bänder, von schaukelnden Persenschnüren durchflochten, nach beiden Seiten hinüberziehen. Den äußeren Rand umschließt eine breite Borde verketteter Blumen, die aus einem reichverschlungenen Laubgewinde hervorstrahlen. Ueber die ganze übrige Bahn sind ent zückend duftige, kleine Silberblumen verstreut, auch hier nicht im Uebermaß, sondern in stilvoll, anmutiger Ver teilung. Wie diese künstlerisch vornehmen Gebilde, die Aus dem Gerichtrsaale. Eine aufregende Gerichtsverhandlung. Das Gerichtsverfahren gegen die Ncwyorker Cdoristin Nan Patterson, die zum dritten Male vor den Geschworenen M unter der Anklage, ihren Liebhaber, den englischen Buchmacher Cäsar Young in einer Droschke erschossen zu bat in Newyork größere Aufregung hervorgerufen, 'And ein kriminalistischer Prozeß in den letzten Jahren. 8i. Mrson wurde bisher nicht verurteilt, da zweimal n Süchten des Gerichtshofes geteilt waren, und es hat allen Alisch^ als ob das durch ihre Schönheit allgemeines Mitgefühl erweckende Mädchen auch diesmal frei auSgeheu lollte Die Anklage stützt sich darauf, daß der Erschossene ^"Revolver, mit dem er sich nach Angabe der Choristin selbst das Leben nahm, in der Tasche trug, wohin er ihn, da der Tod offenbar sofort eintrat, unmöglich stecken konnte. Young befand sich auf dem Wege nach dem Hafen, und man glaubt, daß die Patterson auf Anstiften ihres Schwagers Selbstliebe mmerzn. Romcm von (Zn,, n. ,. " Konstantin Harro. , . . , " (Nachdruck verboten.) Da kam wieder der Alp, der sip , ihr den Atem raubte. II !d nmy ew Brust walzte, nannte es Sehnsucht narb kühlen, stillen Wäld-n/ nach -stier murmelnden Quelle, daran Glockenblumen nnd wilde V-H die Köpfchen wiegen - nannte es Sehnsucht nach Rose, vielen roten Rosen, über die sie gehen könnte-, iminerzu' Und wußte doch, daß sie die Liebe meinte, die große Sehnsucht nach etwas außer uns, das nns ewig quält und zermartert, so lange, bis wir inne werden, wir können, was wir als einen köstlichen Schatz, aus anderer Menschen Brust beben möchten, nur iu uns selbst finden und immer mehr finden, je mehr wir davon nehmen. Diese große, letzte Weisheit war Etta noch nicht auf- grgangen, als sic am Fenster der Pension Hnber stand und sich scheute, das Vermächtnis eines vom Leben nnd von der Liebe Getäuschten kennen zu lernen. War Brnuo Stein ein Weiser geworden, als er es aufsctzte? Mechanisch fast hatte sic das Kontiert abgerissen. Sie las: „Mein hochverehrtes Fräulein! Vielleicht beten Sie die Schönheit au, weil Sie selbst schön sind uud Ihr Schönhcitsgcfühl es Ihnen so befiehlt. Und weil ich Ihnen gern noch eine Freude machen möchte, ehe ich scheide, sende ich Ihnen meine letzten Grüße durch meinen Freund Liebenau, von dem man sagt, daß er ein Frauenliebliug isi. Sie sehen, ich bin völlig selbstlos bis zum letzten Augenblick. Sie hätten es immerhin mit mir wagen können ohne in der Ehe Enttäuschungen zu erleben. Ent täuschungen sagt man, ertragen sich besser oor der Ehe! Ann sei dem, wie ihm wolle! Ich bin ein schlechter Spieler in der Narrenkomödie: Leben genannt. Und mit meinen schönsten Grüßen melde ich Ihnen, daß eine kleine, unscheinbare Kugel mir gewähren wird, was Sie mir ver sagten: Glück! Das Glück wenigstens, nicht mehr schau spielern zu müssen! Beim Lesen dieses Briefes gedenken Sie, bitte, freundlich eines Toten. Ewig Ihr Bruno Stein." Ein irrer, gellender Schrei weckte Frau von Krosinsky, die im Nebenzimmer auf dem Sofa lag, aus ihrem Halb- schlnmmer. Als sie sich soweit ermuntert hatte, daß ihr klar wurde, Etta habe geschrieen und ein dumpfer Fall sei dem Schrei gefolgt, stürzte sie zu Etta hinein. Sie lag auf dem Boden, leichenblaß, ohne Besinnung. Bruno Steins Brief hatte sie weit von sich geschleudert. Dreizehn tes Kapitel. „Nicht einmal ein paar armselige Rosen!" Au allen Wegen, auf allen Stegen blühten sie. An den Hausern und Balkonen der Vorstadt rankten sie empor, in den städtischen Anlagen prangten sie in allen Farben, nnd des Abends schwebte ein Duftmeer über den Gärten, in denen sie langsam ihre Knuten Kelchblätter verstreuten. „Rosen, kaufen Sie Rosen!" riefen die Mädchen auf der Straße und boten den Vorübergehenden ihre weißen und roten Sträußchen dar. Etta von Krosinsky aber mußte in der Rosenzeit ohne Rosen leben. Sie trug keine an der Brust, sie kaufte keine für ihr Zimmer, nnd der, von dem sie die leuchtende Liebesblume als Geschenk erzwingen wollte: er gab sie ihr nicht. Und Etta von Krosinsky klagte ihrer Mutter mit zuckenden Lippen: „Nicht einmal ein paar armselige Rosen hat Liebenau für mich!" Krosinskhs waren noch in dem heißen, staubigen Köln ge blieben. Sie batten zwar die lärmvolle Pension Huber mit einem stilleren, im Garten gelegenen Asyl vertauscht, sonst aber iu ihrer einförmigen Lebensweise nichts geändert. „Er wird nie Rosen für Dich haben", äußerte die er zürnte Mutter auf Ettas Klagen. „Siehst Du denn nicht, daß dieser Alaun nur sich selbst vergöttert? Gehen wir doch endlich fort aus dieser Stadt, die uns nur Unheil bringt. Mir brennt der Boden unter den Füßen. — Hier kann ich Bruno Steins entsetzliches Ende nicht vergessen . . . Und auch Du leidest, Etta. Du gestehst es nur nicht ein. Wer hindert uns denn jetzt, ein Modebad aufznsuchen oder meinet wegen auch mir einen an Naturschönheiten reichen Ort? Sollten wir nicht Zerstreuungen suchen, um diese letzte« traurigen Eindrücke endlich zu überwinden?" „Ich kann Dir nicht Unrecht geben, Mutter, aber..." ! Etta sah traurig in den blühenden Garten hinaus. „An Geld fehlt cs uns doch nun nicht mehr", fuhr Frau von Krosinsky dringender fort. „Finde endlich Deine Energie wieder, liebes Kind . . . Wie hältst Du es überhaupt hier noch aus?" „Laß mich nur, Mutter. Ich bin so müde. Wozu reisen? Es ist anderswo auch nicht besser." Die Mutter grollte: Tagen, an denen sich Herr von Liebenau püimtichuldigst nach unserem Befinden erkundigt, da bist Du nicht ein bißchen müde. Das ist dann Deine Rosenzeit! D- weißt Du zu entzücken durch Reize, die ich bisher nicht a« Bir kannte, da entwickelst Tu eine Zartheit und Innigkeit des Empfindens, die geradezu rührend wirken . . - Er aber. Dein Abgott, er plaudert wohlgemut das Blane vom Himmel herunter. Und geht er nach einem Stündchen, so hat er schou draußen im Garten ein leichtes Liedchen ans den schön ge schwungenen Lippen . . . Ter herzlose Wicht!" „Keine Schmähungen, Mutter", bat Etta leise. - (Fortsetzung folgt.) j