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writ im klick. V<^rr'L>VÜOL>VL<L^Z>VL<r<>L<L^L^L<L<L^L^ mehr erkannt und die brennenden Lippen ha ben gesprochen und geklagt und gejammert, und da ist kein Trost gewesen, er hat nicht? gehört. Wine, daß Gott die Menschen so ins hörte. Sieh, da ist der Männe zu mir ge kommen, dem selbst der Kummer die Seele zerbrach. Und hat zu mir gesprochen und rch hab' ihn nicht gehört, hat gebeten, hat mich umarmen wollen und ich hab' ihn von mir gestoßen. Da hat er still gestanden und hat nur einen Blick getan, den hab' ich gesehen trotz des Nebels vor meinen Augen. In dem Blick ist was gewesen vom Bübchen, so was Kindliches, Gutes. Und da hab' ich an seU hab' mich von ihm Feuer nimmt, so hart, so unerbittlich, schau, das, muß ich sagen, das ist eine große Liebe von ihm. Liebte er uns nicht so, er könnte es nicht tun, er gab' nach, wenn wir uns vor ihm winden und schreien: nur dies Leben, Gott, nur dies Leben. Aber nun weiß er ! nem Hals gehangen und Am Brunnen. Eine eigentümliche Sache ist es, daß sich diese beiden hier, der Peter und das Liesel, just immer beim Wasserholen treffen müssen. Wie weit auch die Gehöfte entfernt liegen und wie verschieden ihre Arbeiten sein mögen, ein blindes Ungefähr bringt sie gerade zur rechten Zeit zusammen. Der Peter ist allerdings ein Schlaukopf, der es meisterhaft versteht, dem lieben Schicksal mal ein wenig auf die Beine zu helfen. Auch diesmal stand er schon ein Weilchen und paffte gedankenvoll den Rauch in die stille klare Sommerluft, sehnsuchtsvoll ausschauend, da naht sein Liesel, und hell und fröhlich glänzt ihr Gesicht, als sie seiner ansichtig wird. Lange wird es nicht mehr währen, dann brauchen sie nicht auf die Zeit am Brunnen zu passen. Sie werfen ihr Erspartes zusammen und gründen ein eigenes Heim, um vereint zu schaffen und zu streben und — glücklich zu sein. bester, was gut ist, und schweigt und tut, was sein muß." Von der Erregung jener Zeit, die sie wie der durchlebte, bebte Roses Körper, jedes Glied an ihr zitterte leise, daß Wine es merkte und ihre Hand faßte, sie sanft und still zu streicheln. Sie hatte nie gewußt, was die Freundin gelitten. „Und dann starb das Bübchen," sagte Rose lauter und in ihrer Stimme klang ein alter Jammer durch, „und ich sah den ma gern, kleinen Körper, das abgezehrte Gesicht mit den reinen, himmlischen Zügen, und ich raste und schrie, daß man es auf der Straße trösten lassen. Und an dem Tag hab' ich be griffen, wo meine Schuld lag und meine Pflicht. Langsam ist es gegangen, Jahre hin durch. Sieh, noch heute, wenn ich an das Bübchen denk', da mein ich, der Tag, an dem sie mich hinaustragen, das wird der beste sein. Dann stehen aber die andern vier vor mir, Menschlein mit Fehlern und Gebrechen, un gezogen, anspruchsvoll, aber sie halten doch fest. Und der alte, treue Männe, von dem in dem Bübchen etwas gelebt hat, auch. Und da trag' ich es halt wieder." Sie schwieg. Wie sie jetzt die AuLen auf schlug, sah sie auch die Felder wieder, in de nen das reiche Korn wogte, sah die Berge, die sich bewaldet und lieblich zur Ebene neig ten, hörte den Lerchenjubel in der Luft. Das bange Dunkel jener Stunden hatte sich wieder einmal gelichtet und sie spürte die Freude am Leben. „Darum meine ich, Wine," sagte sie sanft, „jede Zeit, sie sei noch so schwer, geht einmal vorüber. Heb' den Kopf hoch, denk' auch, dies, gerade dies, wie es sich gefügt hat, ist gut für Dich." Wine schwieg. Sie konnte den Gedanken, die sie hatte, nicht rechten Ausdruck geben. Und da sie auch fühlte, daß ihr Leiden ein wenig zurückwich, mochte sie es nicht wieder hervorzerren mit dem, was sie zu sagen hatte. Die beiden Freundinnen waren jetzt am Ziel ihrer Reise. Der Knecht kehrte mit dem leeren Wägelchen heim, das nur noch mit vielen Grützen beladen war und sie gingen in das freundliche Zimmer, das ihnen ange wiesen wurde, und von dem sie nach der einen Seite den Blick auf die Berge, nach der an dern Aussicht in den stillen, gepflegten Park hatten. Die Tage, die nun kamen, waren voll friedlicher Ruhe. Rose und Wine, die in dem Bad nichts weiter gesucht hatten, als den heilkräftigen Quell, sanden mehr als sie er wartet. Sie sahen sich von Menschen um geben, die an ihrem Geschick teilnahmen. Und da war es wunderlich, daß hier nicht Wine, um derentwillen sie hergekommen, eine beson dere Beachtung fand, sondern Rose, die sah sich von einer Teilnahme umgeben, die sich bis in ihr persönliches Leben erstreckte. Die Mehr zahl der Kurgäste war aus andern, vorneh- mern Kreisen, aber Rose's Treuherzigkeit und Offenherzigkeit, ihre tiefe Herzensbildung machten sie beliebt. Dazu kam das Mitleid mit ihrem Knieleiden, in dem doch immerhin eine schlummernde Gefahr lag. Auch sahen diese Fremden hier, was den Ihrigen die Ge wohnheit verhüllt hatte und wofür sie keinen Blick besaßen, das vergeistigte Gesicht mit dem unauslöschlichen Zug des Leidens, das doch überwunden war. Rose hatte den andern wohl von Wine er zählt, von dem Schmerz, den sie erfahren. Aber das war solch ein alltägliches Leid, daß es nicht viel Beachtung fand. Und Wine schien hier ihr Gleichgewicht wieder gefunden zu haben. Sie sprach niemals von dem, was ihrer zu Hause wartete. Ihre Farben wur den frischer und sie sang und trällerte, wenn sie mit ihrem Brunnenbecher leichten Schrit tes durch den Garten ging. Ein junges Mädchen war in dem Bad, älter als sie, fast ein wenig derb, von gutge- meinterZudringlichkeit, zu der sie sich durch die Ueberlegenheit des Standes und der Bildung berechtigt glaubte. Die zog sie einmal mit sich in den Garten, nahm ihren Arm und fragte: „Nun, sagen Sie einmal, Kindchen, was ist das für eine Geschichte, von der mir Frau Lindner erzählte. Sie sollen einen Mann heiraten, den Sie nicht mögen, und einen an dern haben Sie lieb? Stimmt das so?" Und sie versuchte, ihr in die Augen zu schauen. Aber Wine blickte nicht auf und sie zögerte auch mit der Antwort, denn es war ihr, als habe sie keinen Atem und keine Kraft. Endlich antwortete sie leise: „Der Vater will es so." „Ja," sagte die Dame entschlossen, „dazu hat der Vater aber kein Recht. Und wenn Sie fest bleiben, gibt er schon nach. Seien