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mann getrennte Expedientenfrau, die bereits in den letzten Tagen mit großem Erfolg sich auf den Uhrkettendiebstahl verlegt hatte. Nicht weniger als für 700 Mk. Uhrketten hrtte sie in Chemnitzer Juweliergeschäften gestohlen und sofort wiederveikauft. Die Bestohlenen hotte meist ihren Verlust noch gar nicht bemerkt. Die Fleischteuerung, die im Erzgebirge bei der gegenwärtigen Erwerbslosigkeit in der Posamentenindustrie besonders fühlbar ist, haben die Stadtverordneten zu Buchholz in der letzten Sitzung zum Gegenstand einer Aussprache genommen, die zu den einstimmigen Beschluß führte, mit den Vertretern der Nachbargemeinden bei der Staatsregierung wegen der teueren Fleichpreise vorstellig zu werden. Es soll die Bitte ausgesprochen werden, bei der Reichsregierung ihren Einfluß für Gestattung der Vieh einfuhr geltend zu machen. Im oberen Erzgebirge herrschen im allgemeinen teuere Lebensverhältnisse als im Niederland. Ueber das spurlose Verschwinden der 12jährigen Milda Ella Müller aus Schönheide trägt die „Zwick. Zig" noch folgendes nach: D?r Schönhcidcr Staatsforst nördlich von Karolagrün und Albertsberg ist schon wieder holt bis Vogelsgrün und Schnarrtanne, bis an den Kuh berg und der Wernersgrüner Grenze vonÄrbeiterabteilungen, der Flemmingschen Fabrikfeuerwehr, der Gendarmerie und verschiedenen anderen Personen, die sich dazu freiwillig erboten hatten, unter Benutzung von Hunden gründlich durchsucht worden, von der Vermißten hat man aber nicht die geringste Spur gefunden. Auch die zahlreichen Pilz- und Beerensucher, die alle Augenmerk auf den Vorfall ge richtet haben, haben nichts entdeckt. Man neigt deshalb immer mehr der Meinung zu, daß die kleine Müller doch das Opfer eines Verbrechens geworden und bei dem Baue der durch den Schönheider Staatsforst nach Rodewisch führenden Wasserleitung mit vergraben worden ist. Eine Wiederoufgrabung der betreffenden Teilstrecke wird daher unumgänglich erforderlich sein. Hinsichtlich der Täterschaft eines etwaigen Verbrechens hat man jetzt a>-ch soviel Anhalt, daß ein Bettler, der am Tage des Verschwindens der der kleinen Müller in Schnarrtanne und Schönheide auf- getreten und danach im Walde verschwunden ist, in Frage kommen dürfte. Dieser Bettler ist jetzt auf Grund einer Photographie als der Flcischcrgeselle Johann Hermann Müller aus Weißbach bei Wresenburg sestgestcllt worden. Müller sollte Ende vorigen Monats im Gasthause zu Beerheide arretiert werden, weil er auch im Verdacht stand, die kleine Simon in Reichenbach ermordet zu haben, er war dabei aus dem Fenster gesprungen und hatte sich dabei derart verletzt, daß er im Stadtkrankenhause zu Auerbach i. V. untergebracht werden mußte. Dort befindet er sich heute noch. Ob sich der gegen ihn bestehenden Verdacht bestätigt, muß die weitere Untersuchung ergeben. Der Verband sächsischer Industrieller, der rn der Wilsdruffer Möbelindustrie sehr viele Mitglieder zählt, veröffentlicht in einer Sonderausgabe seines Organs die Beschlüsse über die Stellung des Verbandes zu den Land tagswahlen. In bezug auf den 6. städtischen Wahlkreis 7- Freiberg-Wilsdruff-Tharandt - gibt der Verband seinen Mitgliedern folgende Direktiven: „Wenn auch der Abgeordnete Braun nicht in allen Magen den Standpunkt des Verbandes vertritt, so hat Vorstand doch einstimmig beschlossen, seine Wieder wahl zu empfehlen und zwar vor allem deshalb, weil es als ein berechtigtes Verlangen des sächsischen Hand- ^rkerstandes ansieht, im sächsischen Landtage durch eigene ^erufsangehörige zu Worte zu kommen, wie dies der Ver end seinerseits für die Industrie anstrebt. Inzwischen ist in diesem Kreise noch HerrLersicherungs- xsrtreter Ahlhelm-Dresden als Kandidat aufgestellt worden. Wahlausschuß war jedoch nicht in der Lage, dieser- M seine frühere Entschließung zu ändern, zumal diese eingeführt ist, habe man nicht die besten Erfahrungen gemacht. Der Krebsschaden für die Kleinmüller liege in den Eisenbahntarifen, die man nicht ändern will. Die Bäcker bezögen lieber ausländisches Mehl, das nicht so viel wiegt als rohes Getreide, und besonders auch, um dem verfeinerten Geschmack des Publikums Rechnung zu tragen. Er sei der Ansicht, daß eine Mühlenstaffelstcuer die säch sischen Müller geradezu noch mehr schädigen würde, da wohl nach dem herrschenden Steuersystem eine Doppel besteuerung eintreten müßte. Nachdem Redner über die Petition der Fleischer inbezug auf die Schlachtviehversicherung und deren Be handlung im letzten Landtage berichtet hatte, ging er auf eine Reche an ihn vom Bund der Industriellen und von dem Verband der Hausbesitzer-Vereine gestellte Fragen ein. Inbezug der Bewilligung öftentlicher Mittel an Bangerossenschasten erklärt Herr Braun, daß er davon entschiedener Gegner sei. Dadurch würde nur der Zuzug zu den großen Städten gefördert, diese mögen sich aber selbst helfen Gegen eine Standesvertretung der Hausbesitzer erklärt sich Redner ebenfalls aufs entschiedenste. Noch einer Pause von 10 Minuten setzte Herr Braun seinen Vortrag fort und sprach sich des längeren über die Wahlrechtsfragc aus, die den Landtag bereits beschäftigt hat. Er und seine politischen Freunde halten ein direk tes Wahlsystem mit gewissen Zusatzstimmen für das beste: dabei müsse man aber fordern, daß die Festsetzung der Zusatzstimmen (dem Pluralsystem entlehnt) in geschickter Weise geschieht. Bei der Frage der Gemeindesteuer- refor m verlangt Herr Braun, daß gleichzeitig die Kirchen- und Schullasten mit geregelt würden. Desweiteren sprach sich Redner für die Beibehaltung derLjährigen Bud getperioden aus, wodurch cs auch Leuten aus dem Ge- werbslebcn möglich wird als Abgeordnete an den Be ratungen über das Wohl des Landes teilzunehmcn; dadurch werde verhindert, daß der Landtag nur aus Berufspor- lamentariern und Zeitungsmännern zusammengesetzt sei. In dieser Frage trenne er sich von seinen politischen Freunden. In Bezug auf die lokalen Wünsche Wilsdruffs — Eisenbahn, Stratzenverbindung nach der Elbe zu — empfahl der Redner unentwegtes Ausharren im Petitionieren. Blieben die Petitionen weg, dann nehme man im Land- tage an, daß man an den bctr. Wünschen kein Interesse mehr habe. Vorläufig werde das Budget noch sehr be lastet von alten genehmigten Projekten, unter denen sich die 15 Kilometer lange Linie Wiltzdruff-Gadewitz befinde. Von den Straßen bauwünschen erscheine ihm das Projekt der Tännichtgrundstraße, dessen Terrain er jüngst besichtigt habe, als das direkteste und billigste. Das meiste werde immer zu erreichen sein, wenn die beteiligten Grund besitzer zu Opfern bereit wären. Der Ausbau der Linie Potschappel-Wiledruff werde vor allem eine Besserung der Staatsfinanzen voraussctzen. Der Redner gab das Ver sprechen, wie früher so auch künftig sich der Interessen der Stadt Wilsdruff anzunehmen. Er bitte in diesem Be streben um die Unterstützung der hiesigen Einwohnerschaft. „Lassen Sie nicht locker, Ihre Wünsche zur Geltung zu Aurze Chronik. Zwei Kinder beim Spielen mit Streichhölzern verbrannt. In der Ortschaft Glanz (Steiermark) spielten die beiden Kinder des Landwirts Darmulh (2 und 4 Jahre alt) auf dem Hausboden mit Streichhölzern und verursachten einen Brand, dem beide zum Opfer fielen. Selbst gestellt. Der Wiener Galanlerietparenhändler Georg Moyer, der am Samstag abend in Karlsbad auf offener Straße auf den Plotzagcutcn Wilhelm Greipel aus Eifersucht fünf Revolwrschüsse abgab, ohne jedoch zu treffen, stellte sich selbst der Wiener Polizei. Erstickungstod infolge des hastigen Efsens. Beim Verzehren seines Vesperbrotes ist der 77jährige Wirt Joseph Bacik in Schildbcrg (Posen) infolge des hastigen Essens erstickt. Das Opfer einer Marotte. In Tiflis ist ein deutscher Millionär namens Kugler auf eigenartige Weise umgekommcu. Er hatte sich einenBärcnzwinger zugelegtund machte die Bären von Zeit zu Zeit betrunken, um dann mit ihnen Rivgkampf aufzusühren. Den bezechten Bären gegen über blieb er bisher stets Sieger, einer jedoch, der mehr vertrug als die andern, drückte Kugler tot. Vom Automobil getötet. In der Nähe von Wiesbaden fuhr ein Automobil in eine Schar von Aus- flüglern hinein, wobei eine Dame ihren Tod fand. Grauatsplitter nach 35 Jahren gefunden. In der Schlacht bei Saarbrücken am 6. August 1870 hatte der jetzige Bahnbcamte Selter in Friedberg einen Schuß in die Schulter erhalten und trotz den größten An strengungen gelang cs damals nicht, die Kugel zu finden. Trotzdem die Wunde gut verheilte, machte sich doch die Kugel von Zeit zu Zeit bemerkbar in Form von Geschwülsten, die mit heftigen Schmerzen verbunden waren. So wurde denn eine Röntgenaufnahme gerade am Jahrestage, am 6. August, in dem Röntgenkabinett der Gewerbe-Akademie Friedberg vorgenommcn. Tie Ausnahme gelarg ganz vor- üglich und es zeigte sich, daß nicht eine Kugel, sondern wahrscheinlich 2 Granatsplitter eingedrungcn waren und Marlagerten die Gcschoßstnüe bedeutend licscr, als dem Schmerze nach von dem Patienten ar gegeben wurde. Tas Röntgenkabinett der Akademie ist in hochherziger Weise der allgemeinen Wohlfahrt gewidmet und die Ausnahmen werden kostenlos vorgenommen. halten und zur Tat nur geschritten sein, weil er sich vor seiner Frau schämte. Das muß aber erst noch bewiesen werden. Diese Häufung von Mord und Selbstmord aus erotisch sexuellen Motiven hat etwas Frappierendes un kann als Zeilsymtom nicht unbeachtet bleiben. — Von an derer Seite wird noch berichtet: Als Rauschenbach gegen Mittag seine Wohnung aussuchte, fand er wohl den Schlüssel draußen stecken, die Türe jedoch verriegelt. Da auf sein Klopfen nicht geöffnet wurde und er auch ein leiffs Röcheln zu vernehmen glaubte, öffnete er, nachdem er Zeugen herbeigeholt, selbst gewaltsam die Tür. Den Lintretenden bot sich ein schrecklicher Anblick. An einem Haken der Deck- hingen die Leichen der 25jährigcn Frau Rauschenbachs und die des in demselben Hause angestcllten 19jährigen Kellners Bergner. Das Röcheln kam aus dem Nebenzimmer, und als Rauschenbach angstersüllt dasselbe betrat, sah er hier seine Kinder, drei Mädchen im Alter von 2, 4 und 6 Jahren, mit blutenden Kopfwunden im Bette liegen. Ein abgeschossener Revolver, der nur Aus Sachsen. Wilsdruff, 23. August 1905. Die Dresdner Reformer haben beschlossen, an Stelle der „Deutschen Wacht"-ein neues Parteiorgan in Form einer Wochenschrift herauszugeben. — Wir dächten, mit Zeitungs-Gründungen hätten gerade die Reformer so viel Geld verpulvert, daß ihnen die Lust zu neuen Gründungen vergehen sollte. Nachdem bereits der Stadtrat zu Friberg beschlossen hatte, der Petition an die Ständekammer um Zulassung der fakultativen Feuer-Bestattung in Sachsen beizutreten, hat das Stadtverordneten-Kollegium denselben Beschluß einstimmig gefaßt. Der Stadtverordneten-Vorsteher Ge heimer Bergrat Merbach, der über die Angelegenheiten referierte, sprach sich dahin aus, daß die veränderte Art der Bestattung durch Feuer nur eine Frage der Zeit sein könne, bei der religiöse Bedenken keine Rolle spielen. Es wird die Zeit kommen, wo sich die althergebrauchte Bestattungs- Weise von selbst verbietet, und es dürsten keine Bedenken bestehen, schon jetzt die fakultative Feuerbestattung in Sachten zuzulasscn. Zu der Bluttat in Oschatz wird folgendes berichtet: Frau Rauschenbach zeigte sich schon in den letzten Tagen außergewöhnlich aufgeregt. Noch am Sonnabend vor mittag in der 11. Stunde wurde sie von Hausbewohnern gesehen, sodaß also die traurige Tat erst in der 12. Stunde geschehen sein kann. Die drei Kinder stehen im 2., 4. und 6. Lebensjahre. Das älteste Mädchen ist, nachdem ihm ein Notvcrband von Herrn Dr. Schwarzbach angelegt worben war, nach dem Kiankenhause gebracht worden, woselbst es nachmittags gegen 5 Uhr auch seinen Leiden erlag. Alle drei Kinder haben einen Schuß durch den Kopf erhalten. Nach Besichtigung des Tatortes seitens der Staatsanwaltschaft wurden die Leichen nach der Leichen- hslle des Friedhoffs überführt. — Das ist innerhalb zehn Tagen die fünfte Edeirrung mit blutigem Ausgang inner halb eines verhältnismäßig kleinen Umkreises! Am 9. August tötete der Geschäftsreisende einer Mannheimer Firma in Hof seine Geliebte, die Ehefrau des Expedienten Böhme aus Plauen. Am 14. August fand mau im Zeh- mener Wald bei Leipzig die Leichen des Malermeisters Eisenschmidt und der von ihrem Manne getrennt lebenden Kutschcisehesrau Schmalfuß aus Leipzig. Am 18. August gingen in Ilversgehofen bei Erfurt der Kutscher Fargel und die Lchrersgattin Schober aus Schultzendorf bei Berlin gemeinsam in den Tod und tags zuvor ermordete der Maschinenschlosser Martin in Halle a. S., der gleichfalls getrennt von seiner Frau lebte, die Gattin des Kaufmanns Loll, nachdem er ihr vergeblich unsittliche Anträge gestellt hatte. Er will mit ihr schon lange Beziehungen unter Vermischtes. * Ueber eine romantische Verlobung wird einem Beil Blatt teiichict: Vor Icum Jahresfrist erschien bei einem jungen Pcitläimvler in Berlin, dessen Atelier im Westen der Stadt liegt, ein etwa LOjährigcs Mädchen, das sich ihm als Modell anbei. Ter Kops der Bittstellerin gefiel dem Künstler und mehrere seiner letzten Porträts ragen die Gesichtszüge des Modells. Tas junge Mädchen, >as sich Frida von S. nannte, erzählte dem Maler, daß ie aus einer vornehmen, ober völlig verarmten adligen itcrreichischcn Fcmilie stonme. So verstrich ein halbes Jahr, als eines Tages das Modell mcht mehr im Atelier erschien; dasür aber traf ein Schienen ein, in welchem Fräulein Von S. ihr Feri bleiben mit einer kurzen Reise nach Oesterreich entschuldigte. Von dieser Zeit an war die unge Dome spurlos verschuunden. In diesem Sommer mußte der Maler auf ärziffcheS Anraten Bad Kissingcn drei Schüsse enthalten hatte, lag daneben. Zwei der Kinder waren bereits tot, das dritte, die sechsjährige Hedwig lebte zwar noch, starb aber trotz ärztlicher Bemüh ung, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben an demselben Tage im Krankenhause. Fünf Abschiedsbriefe wurden von der Polizei beschlagnahmt. In dem Abschicds- briefe an ihren Mann teilt Frau Rauschenbach dem bis dahin Ahnungslosen mit, daß sie mit Bergner ein sträf liches Verhältnis unterhalten, und daß sie beide beschlossen hätten, gemeinsam zu sterben und die Kinder (die sie sehr lieb hatte) mitzunehmcn. Doß der grausige Plan mit sorg fältiger Ueberlegvng vorbereitet war, gcht daraus hervor, daß Frau Rauschenbach in dem Briefe mitteilte, die Kinder seien gewaschen und fertig angezogen. Aber auch noch ein anderer Umstand spricht dafür. Frau Rauschen bach hat sich mit ihren Kindern am Tage vorher photo graphieren lassen und in ihrem Abschiedsbriefe über die Bilder disponiert. Eine dieser Photograpbien zeigt die hübsche junge Frau inmitten der frischen, geliebten Kinder, die sich an sie schmiegen, strahlend fast vor Glück, so daß man, sprächen nicht die Tatsachen, nicht daran glauben könnte, welch furchtbare Pläne den Anlaß zu dieser Photo graphie gaben. Das hat die Frau auch wohl selbst empfunden, denn sie fand das Bild heiter und wünschte eine zweite Aufnahme, die dieselbe Gruppe zeigt, während der Gesichtsausdruck ein ganz anderer ist. Ernst, mit melancholischem Blick schaut sie in die Ferne, während die Kinder verschüchtert, aber doch zärtlich sich an die Mutter schmiegen. Die Eltern der Frau Rauschenbach leben hier ebenfalls. Ihnen und dem Manne wendet sich die Teil ¬ bringen." In der Debatte erhielt zuvächt Herr Kaufmann Gott- Hardt-Freiberg das Wort. Er erklärte, daß die Antwort auf die Ausführungen des Herrn Braun in einer der nächsten Wahlversammlungen erfolgen werde. Namens des Komitees für die Kandidatur Ahlhelm erkläre er, daß das Komitee nicht in der Lage sei, die Kandidatur des Herrn Brann zu unterstützen. Es sei ihm wegen der Kürze der gestellten Redezeit nicht möglich, die näheren Gründe darzulegen, dazu werde sich aber in Freiberg und Tharandt wohl Gelegenheit bieten. Jedenfalls werden aber seine Parteifreunde bemüht sein, den Wahlkampf sachlich zu führen. Er müsse aber erwarten, daß auch von den Gegnern die Person seines Kandidaten geachtet werde. Für den Fall, daß eine Stichwahl zwischen Herrn Braun und dem Sozialdemokraten notwendig werden sollte, würden seine politischen Gesinnungsgenossen für den Königstreuen Kandidaten stimmen. Was die Gerüchte über die Beamtenfreundlichkeit des Herrn Braun betreffe und wobei Herr Oberst von Wangenheim in den Verdacht der Urheberschaft der Gerüchte gekommen sei, könne er Mitteilen, daß Herr Oberst von Wangenheim Herrn Braun in einer Versammlung antworten werde. Herr Streubel- Freiberg sprach feine Freude darüber aus, daß man auch auf gegnerischer Seite bemüht sein wolle, den Wahlkampf in sachlicher Weise zu führen. Nachdem Herr Braun Herrn Gotthardt betreffs der in Wilsdruff verbreiteten Gerüchte erwidert hatte, schloß Herr Streubel die von etwa 150 Personen besuchte Versammlung. * « nähme der ganzen Bevölkerung zu. Rauschenbach gilt als zärtlicher Gatte und Vater und solider, tüchtiger Mensch. Der Mann hat, wie es heißt, seiner Frau verziehen, doch wird ihr Wunsch mit Bergner in einem Grabe zu ruhen, auf Einspruch der Geistlichkeit nicht erfüllt werden. — Ind mit Recht! In Chemnitz erschien in einem Goldwarengeschäfte eine elegant gekleidete Frauensperson, die sich eine Anzahl goldener Herrenuhrketten vorlegen ließ, angeblich, um ihren g-- »»v>.4>,, z»>4,ut viril Gemahl ein Geschenk zu machen. Beim Auswahlen bemerkte Kandidatur von Führern des Bundes der Landwirte in der Geschäftsführer, daß die noble Dame eine Kette im °'escm gewerbereichen Wahlkreise vorgeschoben worden ist." Werte von 125 Mk. in ihre Tasche verschwinden ließ. Die sofortherbeigeholteKriminalpolizei erkanntein der Gaunerin eine 23 jährige, aus Hamburg gebürtige, von ihrem Ehe-