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diejenigen Gemüseländereien recht fleißig, die wir nicht gießen können. Das Hecken selbst braucht nur die Erd kruste zu durchbrechen, auf leichtem Boden ist allzutiefes Arbeiten nicht zweckmäßig, weil hierdurch die Zwischenräume zwischen den Erdpartikelchen zu groß werden, um als Haar röhrchen die Hebung des Grundwasiers besorgen zu können. Will beim Gießen das stark ausgetrocknete Land das Wasser nicht schnell genug annehmen, so gießen wir wieder holt, aber jedesmal wenig. Wir wollen uns das auch für die Topfgewächse merken, die wir einmal haben etwas stark eintrocknen lassen. Es ist verkehrt, diese einfach ins Wasser zu stecken, da die vertrockneten Wurzelhärchen nicht imstande sind Wasser aufzunehmen. Dies geschieht erst durch neugebildete, die durch die angefeuchtete Erde bald hervorgerufen werden. Allerlei. G«rke«fame«gen»in«««g. Beim Einmachen reifer Gurken werden die am besten entwickelten zur Samengewinnung bestimmt. Nachdem sie der Länge nach durchschnitten sind, schiebt man mit dem Daumen den gallertartigen Inhalt mit den Kernen hinaus und läßt die Masse 1—2 Wochen in einem Topfe stehen, bis die Gallerte fault. Dann wird die Masse mit Wasser tüchtig gespült, das Abfallwasser abgegofsen, wobei auch die leichten, oben schwimmenden Kerne weggespült werden; die« wird so lange wiederholt, bis die Kerne frei von Gallert sind. Die in der Sonne getrockneten Kerne werden trocken aufbewahrt. Zweijährige Samen sollen am sichersten keimen. Die entkernten Gurken werden selbstverständlich eingemacht. Raupe«suche a« StachekkeerkKfche«. Ein öfteres Durchsuchen der Stachelbeerbüsche nach Eiern und Raupen des Stachelbeerschmetterlings sollte öfter vorgenowmen werden. Man hat es da leicht, die Eier des retterlings, die in kleinen Haufen an de» Blättern mit einem Druck zwischen den Fingern zu vernichten. ! die Räupchen erst den Eiern entschlüpft, so macht > Absuchen und Vernichten derselben schon viel mehr Veit; auch ist solche keineswegs eine appetitliche und ch das Töten dieser Tierchen ist nicht angenehm, find s doch auch Geschöpfe Gottes! Freilich müssen wir sie, wenn wir uns die Stachelbeersträucher gesund oder am Leben erhalten wollen, vernichten. Amerikanische Hechtarte«. Der Hecht, der bei uns in so verschiedenen Beziehungen sowohl in der Fischerei im allgemeinen wie speziell in der Fischzucht eine große Rolle spielt, ist in Amerika in mehreren Arten, von denen einzelne wahre Niesenfische aufweisen, vertreten. Auch dort gehört er zu den von jedem Fisch züchter gefürchtetsten Feinden, ist leider weit verbreitet und wie bei uns so auch in Amerika ein Hauptobjekt der Angelfischerei. Bis 46 Pfd. schwere Hechte sind keine allzu große Seltenheit, und es läßt sich daraus sehr leicht schließen, welchen Schaden solche Ungeheuer irgend einem Fischbesatz, sei es in Seen oder Flüssen zufügen. Das größte Gewicht erreicht der der Art der Ls8ox vobttior Muscalonge angehörende Vertreter derselben, er wird daher auch als Hechtkönig bezeichnet, so gleichsam wie der Tarpon, der bis zwei Zentner Gewicht und auch darüber erreicht, als Heringskönig. Interessant ist die in Amerika gebräuchliche Benennung, dieses Fisches als Muscalonge; sie soll aus Canada stammen, woselbst man diesen daselbst so häufig und in allen Ge wässern vertretenen „Räuber" als nik^gus-LllovZs, d. i. langer Gesicht, bezeichnete. Von den Indianern wurde er Ojibwa, auch Mas-Hinoje genannt, letzteres hinoje ist gleichbedeutend mit Hecht, während mas soviel wie gefleckt bedeutet. Der Hecht hatte in Amerika ursprünglich ein beschränkter Verbreitungsgebiet, entgegen der Tatsache, daß er in Europa der verbreitetste Süßwasserfisch ist, sich auch in Asien vorfindet und in einer Abart auch in einem Teil von Afrika. Was den neuen Weltteil betrifft, so erstreckte sich seine ursprüngliche Heimat vom See Champlain im nördlichen Indiana bis in den nordwestlichen Teil von Alaska. Seine Verbreitung bis zum Adirondack-Gebirge beruht auf einem groben Irrtum. Diejenigen, die das verschuldeten, kannten diesen Fisch so wenig, daß sie ihn für einen wie immer gearteten Fischbesatz nicht für ge- Wrlich hielten, und so wurde er also in verschiedene an Forellen reiche Seen eingesetzt, fand in verschiedene Flüsse Eingang und erhielt schließlich eine ungeheure Verbreitung. Doch, wie gesagt, er ist in mehreren Arten vertreten, die auch verschiedene Bezeichnung tragen, und die mit dem Riesenhecht, dem Muscalonge, zumeist verwechselt werden. Die Art Lssox umdrosus wird in Amerika Western Brook Pickerel genannt und hat nur wenig Aehnlichkeit mit unserem Hecht, dem Lgsox luoius. L880X rs8iicmlLim8 ist der Pickerel überhaupt, und ÜS8OX nobilior der Muscalonge, was wieder eine Aenderung der ursprünglichen Bezeichnung als MaScalonge ist. Man hat sich in Amerika daran gewöhnt, jedem Hecht von bedeutender Stärke, d. h. Gewicht, als der letzteren Art gehörig zu bezeichnen, was ganz falsch ist; denn sowohl der Bau des Muscalonge sowie seine Färbung und Zeichnung find so eigentümlich, daß eine Verwechslung seiner mit einer anderen Art ganz unmöglich ist, wenn man ihn al« echten Vertreter seiner Art kennt. Auch ist sein Verbreitungsgebiet ein ganz anderes als das der anderen Hechtarten. In dm Adirondacks kommt er nicht vor, obwohl er im St. Lawrence River und im Ontario-See heimisch ist. Ebenso ist er in den großen Seen und in den von Chantanqua, im äußersten Südwest des Staates New-Aork, zu finden, welch letzerwähnter See, obwohl nahe dem Erie-See, sein Gewässer in den Alleghany River durch den sogenannten Conewango Creek ergießt und auf diese Weise den Muscalonge auch in den Ge wässern des Ohio-Thales verbreitet hat. Merkwürdigerweise find die Vertreter der Art in den letzteren Gewässern nicht gefleckt, werden auch nie so schwer wie die Muscalonge der großen Seen, von dmen man behauptet, daß sie bis hundert Pfund und darüber an Gewicht erreichen. In den Seen Minnesotas ist diese Hechtart ebenfalls häufig, und die vielen Flecke ihrer Zeichnung sind schwarz; derartige Fische sind auch im Missipppi heimisch, in den die Gewässer der erwähnten Seen abfließen. Man sieht also aus diesen zwei Anführungen, daß selbst die Art des Muscalonge verschiedene Varietäten auf weist. Der Hecht der Art L88ox luvirw stellt an das Wasser, in dem er vorkommt, keine besonderen Anforderungen. Der Muscalonge aber bedarf eines tiefen, klaren und kälteren Wassers. Periodisches Steigen dieses, das schließlich Ueberflu- tungen zur Folge hat, läßt ihn übrigens oft in ein Ge wässer geraten, in dem er nicht heimisch ist, und dort zu einem Standfisch geworden, nimmt er merkwürdigerweise rascher als jede andere Fischart andere Färbungen und Zeichnungen an, wie die in feiner früheren Heimat waren. Die in jeder Beziehung als Hauptvertreter der Art Muscalonge geltenden Hechte werden in den großm Seen gefunden, dort gedeihen sie nicht nur am besten, sondern erreichen auch die höchsten Gewichte. Die Hauptangelzeit sind die Monate Juni und September, zum Teil auch der Oktober. Es ist selbstverständlich, daß das Angeln auf diesen so starken und als Kämpfer in den Kreisen der Angler hoch gehaltenen Fisch einen der hervorragendsten Sports blldet. Trollangel uud Spinner sind mit allem Vorteil zu ge brauchen, jedoch erfordert dar Drillen ungemein große Vor sicht, und bei über 10 Pfund schweren Fischen muß das Gaff stets in Bereitschaft gehalten werden. Als Speise fische sind die Muscalonge der großen Seen sehr beliebt. Sierimlerl'etzer mtt SchoppeuzLhler. D. R. G.-M. Beim Biertrinken wird oftmals die Zählung der ge trunkenen Schoppen in ungenauer Weise durchgeführt, weil der Gast durch Spiel oder Unterhaltung abgehalten wird, der Zahl die erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken. Um ein Mittel zu schaffen, die Anzahl der getrunkenen Biere zu zählen, und zwar unmittelbar am Bieruntersetzer, hat Herr Walter Richert eine Zählvorrichtung an einem solchen angebracht. Dieser Untersetzer, welcher in der Abbildung veran schaulicht ist, kennzeichnet sich dadurch, daß er mit einem hohlen Rand versehen, in welchem ein Zählring unter gebracht ist, der nur nach einer Richtung, d. h. in aus steigender Zahlenfolge gedreht werden kann. Dieser Ring ist mit Zahlen besetzt, welche einzeln an einem im Untersetzerrand angebrachten Schauloch vorbei geführt werden. Der Bieruntersetzer kann au» verschiedenem Material hergestellt werden, und ist der Zählring federnd gebildet, sodaß er stets sicher am Rand des Untersetzers ruht. Bei jedesmaligem Schalten um eine Zahl, wird der Zählring durch eine Klinke festgelegt. Dieses Schutzrecht ist durch die Verwertungsabteilung des Patentanwaltsbureau Sack, Leipzig, zu verkaufen. A«fkewahrrr«g von geräuchertem Fleisch. Da die Rauchkammer nicht immer zur längeren Auf bewahrung des Fleische« geeignet ist, so muß man letzteres an einen trockenen und luftigen Ort bringen. Vor Unge ziefer schützt man das geräucherte Fleisch am besten, indem man Gazesäckchen darüber zieht und e« so aufhäugt. Ran kann auch ebenso gut einen gewöhnlichen reinen Sack nehme« und das Fleisch hineinhängen. Die Lust dringt hinreichend durch das grobe Gewebe hindurch, ohne daß die Fliege« htneiukommen können. Eine andere Methode zur Auste- wahrung geräucherten Fleisches besteht darin, daß nun» eine Kiste nimmt und mit Holzasche füllt. Die zur Auf bewahrung bestimmten Rauchwaren werden, um sie vor Schmutz zu bewahren, in Papier eingebunden und in die bereitstehende Kiste gelegt und ganz mit Asche bedeckt. Hier aus verschließt man die Kiste und stellt sie an einen trockenen, lustigen Ort. Nach einem dänischen Blatte halten Schinken, Mettwurst und dergl. sich am besten und frischesten, wenn sie in eine große Kiste mit Häcksel eingelegt werden, und zwar so, daß jedes Stück für sich gelagert ist; im Laufe des Sommers nimmt man ab und zu den Häcksel heraus und ersetzt ihn durch frischen. Außerdem ist aus diese Weise das Fleisch gegen Mäuse geschützt, da diese niemals in Häcksel eindringen. Artgebrannte Speise«. Werden bei Wassermangel Speisen in Kochgefäßen z» stark erhitzt, so tritt das bekannte Ansetzen oder Verbrennen ein, welches den gefürchteten Geruch und Geschmack ange brannter Speisen im Gefolge hat und diese dadurch häufig ungenießbar macht. Um diesen übler Geruch und Geschmack wieder aufzuheben, genügt es nach D.R.P. Nr- 133 671, wenn man den Boden des Gefäßes, in welchem sich die angebrannte Speise befindet, sofort bei Wahrnehmung des Anbrennens vom Feuer nimmt und mit einem kleinen Gerät einige Sekunden schnell reibt- Der Geruch soll dadurch sofort verschwinden und die Speisen keinen schlechten Ge schmack mehr zeigen. Das Gerät besteht aus einer kleinen ovalen Metallplatte von der ungefähren Größe einer kleinen Untertasse, an welche eine Handhabe in Form eines Griffes oder Schlaufe angebracht ist. Auf dieser Platte ist zuerst eine Lage Filz, darauf eine gelochte Lederplatte befestigt. Statt des Filzes und des Leders können auch andere die Wärme schlecht leitende Stoffe verwendet werden. Wie angestellte Versuche ergeben haben sollen, gelingt es nicht durch Reiben mit guten Wärmelettern einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Küche und Keller. Ho«igbier. ein leichtes, wohlschmeckendes Getränk wird auf folgende Weise erzeugt. Auf 88 Liter Wasser gibt man 12 Liter Honig und bringt die Lösung zum Kochen, worauf abgeschäumt und das verdunstete Wasser wieder ersetzt wird. Dann ist ein Musselinsäckchen mit 20 Gramm Hopfen zu füllen und in die Flüssigkeit zu hängen, wo es eine halbe Stunde lang verbleibt, währenddem die Flüssigkeit kocht und wiederholt abgeschäumt wird. Dann Nimmt man den Hopfen heraus, läßt die Flüssigkeit auf 30 Grad Celsius abkühlen und schüttet sie in ein saubere« Fäßchen, das in der Küche Aufstellung findet. Zur Be- chleunigung der Gärung werden 200 Gramm frische Bier- >efe zugesetzt. Das Spundloch wird mit einem Gärtrichter versehen. Die Gärung ist nach acht Tagen beendet, wo rauf das Bier in Flaschen abgezogen und nach vier Tagen genußfähig wird. Die Flaschen sind kühl zu lagern. Beim Abziehen muß darauf geachtet werden, daß keine Hefe in )ie Flaschen kommt. Dieses Bier ist wohlschmeckend und bekömmlich. Wer es weniger oder stärker bitter haben will, braucht nur weniger oder mehr Hopfen zu nehmen. Kartoffell'UppemttükrtggrkttebenemSchwe!- «efieisch. Rohgeschälte, sauber gewaschene Kartoffeln werden weichgekocht, inzwischen die Schweinefleischreste klein gewiegt, mit den abgegossenen Kartoffeln verrührt und die Masse mit so viel Fleischbrühe, oder auch nur dem reinen Kartoffelwasser verdünnt, daß es eine leicht gebundene Suppe gibt, die mit Salz und Pfeffer, nach Belieben auch mit etwas Majoran, gewürzt, einigemal aufgekocht und mit etwas Maggi-Würze gekräftigt angerichtet wird. Kränzchen in D. Für unsere Kronprinzessin ist die Braut myrte aus Erfurt bezogen worden. Der Kronprinz richtete an die Blumengärtnereien Peterseim ein Schreiben, in dem er seine Aner kennung und seinen Dank ausspricht über die gesandte Myrte. S. Z. Apfelsinenschalen werden auf folgende Weise kandiert: Nachdem in beliebige Streifen geschnittene Schale in Wasser weich gekocht ist, legt man sie in kaltes Wasser und nach einigen Stunden zum Abtropfen auf einen Durchschlag, kocht die Schalen alsdann in dickflüssigem Zucker, bis sie durchsichtig sind und der Zucker anfängt, trocken zu werden, legt sie auf eine größere, mit Zucker leicht bestreut« Schüssel und läßt sie völlig trocken werden. Die kandierten Schalen schmecken recht gut, auch kann man sie zum Garnieren verschiedener Speisen verwenden. L. N. Um Linoleum hell und glänzend zu erhalten, wasche man alle 2—3 Wochen das Linoleum mit einer Mischung aus gleichen Teilen Milch und Wasser ab. Jährlich etwa drei- bis viermal soll man es mit einer schwachen Lösung von Bienenwachs in Terpentin spiritus abreiben, auch Leinöl wird hier und da verwendet. Das Linoleum bleibt so immer rein und glänzend, sieht stets sauber und wie neu aus. Aufgefrischt wird Linoleum, indem man es mit einer Mischung behandelt, welche aus einem Teile Palmöl, 18 Teilen Paraffin und 4 Teilen Petroleum besteht. Man schmilzt PalmSl und Paraffin und setzt dann, nachdem es vom Feuer, das Petroleum hinzu. —