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Stockfabrikanten «erden sich der Polizei für deren Verbot nebst Folgen sehr erkenntlich zeigen müssen. Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Zu den Friedcnsverhandlungen meldet der Draht aus Portsmouth vom Montag nachmittag: Die Stimmung ist allgemein jetzt etwas hoff nungsvoller. Der Hauptgrund hierfür ist die Ver mutung, daß Japan entweder bereit ist, in den Fragen, betreffend die Kriegsentschädigung und die Abtretung von Sachalin nachzugeben, oder glaubt, daß ein Weg gefunden werde, die Einwendungen Rußlands zu widerlegen, sobald es zur endgültigen Entscheidung kommt. Wie aus guter Quelle verlautet, werden von außenher bei beiden Parteien starke Einflüsse geltend gemacht. Für den Augenblick ist das Bestreben darauf gerichtet, Zeit zu gewinnen. In derSonnabendsitzung derFriedenskonferenz erklärte Minister Witte bei der Verhandlung über Korea, Japans wahre Absicht sei, aus Korea eine japanische Provinz zu machen. Rußland habe gegen eine Besitz ergreifung von Korea durch die Japaner nichts einzu wenden, aber Japan solle seine Absichten in vollem Um fange zugestehen, damit die Welt über die Lage im klaren sei. Japans Absicht laufe den Interessen Europas und Amerikas zuwider; wenn jedoch Japan diesen Interessen Rechnung trage, werde Rußland keinen Einspruch erheben. Baron Komura widersprach den Aeußerungen Wittes in bestimmter, aber freundlichster Weise und erklärte, Japan suche in Korea nur kommerzielle und industrielle Vorteile, wozu cs berechtigt sei, und bestrebe sich, dieses Land vor einer Anarchie der Verwaltung zu schützen. In der Presse ist bekanntlich die Nachricht mehrmals variiert worden, daß die japanischen Delegierten zwei Programmentwürfe mit nach Portsmouth gebracht hätten, die verschiedene Gruppen von Bedingungen enthielten. Wie das Pariser Journal meldet — die Verantwortung für diese Nachricht bleibt natürlich diesem Blatte voll über lassen — soll nun Japan sich zu folgenden äußer- sten Forderungen verstanden haben: Protektorat Japans über Korea, Abtretung der Insel Sachalin, Rück- gäbe der Mandschurei mit Ausnahme Charbins, Schleifung und Abtretung Port Arthurs an Japan und eine finanzielle Kombination, welche die Abtretung der Eisenbahn an Japan zum Gegenstände hätte. Als sehr bemerkenswert bezeichnet der Korrespondent des „Tag" folgende in Komuros Auftrag getane Aeußerung des japanischen Legationsrates Sato: „Wir sind nicht hier, um den Frieden zu diktieren, sondern um ein Ein vernehmen zu bewerkstelligen." Vom Kriegsschauplatz telegraphiert General Ltnewitsch unter dem 13. August: Die Japaner, die am 11. August die Offensive gegen das Defilee Jandylin ausnahmen, wurden abends zurück geworfen, ohne daß sie das Defilee erreicht hatten. Sonn- abend früh bemerkten wir ein erneutes Vorgehen der Japaner längs der Mandarinenstratze, westlich derselben und auch westlich der Eisenbahn. Die Japaner, welche in den ersteren beiden Richtungen vorgingen, erreichten das Defilee am südlichen Rande des Tales Schilhooza, wurden aber um 11 Uhr vormittags zurückgeschlagen. Diejenigen, die westlich der Bahn vordrangen, wurden schon gegen 10 Uhr vormittags zurückgetrieben und zogen sich, von Kosaken verfolgt, auf ihre Stellungen zurück. Aus Tokio wird gemeldet, daß sich die Russen über den Tumenfluß zurückziehen und eine Schlacht in Nordkorea vermeiden werden. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt nicht vor. Entdeckung einer armenischen Verschwörung. In Smyrna ist eine große armenische Verschwör ung entdeckt worden. In armenischen Häusern wurden 80 große und 58 kleine Dynamiibomben, gefunden, ferner ein Plan von Anschlägen, die gegen öffentliche Gebäude in Smyrna beabsichtigt waren. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Diese Entdeckung hat im Aildiz große Erregung verursacht. Es wurde sofort Befehl erteilt, hier und in den Provinzen die allerstrengsten Nachforsch ungen zu veranstalten. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 16. August 1905. — Wir suchen für die Orte Weistropp, Sora, Lam persdorf, Lotzen, Röhrsdorf, Mohorn-Grund, Helbigs dorf gewissenhafte Berichterstatter, die uns gegen Zeilenhonorar rasch und zuverlässig über Vorgänge in ihren Orten zu berichten haben. Redaktion des Wildruffer Wochenblattes. — Der Termin sür die sächsischen Landtags- Wahlen ist jetzt endlich festgesetzt worden. Wie die Re gierungsblätter amtlich melden, sind die Wahlmänner wahlen der Ergänzungs- und Ersatzwahlen in der 3. Abteilung auf den 14. September, in der 2. Abteilung auf den 15. September und in der 1. Abteilung auf den 16. September dieses Jahres, die Wahlen der Abge- ordneten auf den 2. Oktober dieses Jahres anberaumt. Ergänzungswahlen finden statt in 30 Wahlkreisen. — Die sächsische Staatsschuld betrug Ende 1899 abgerundet 829,8 Millionen Mark, Ende 1901 abgerundet 980,1 Mill. Mk., Ende 1903 abgerundet 961,8 Mill.-Mk. Inzwischen ist die sächsische Staatsschuld, wie die „Sächs. Polit. Nachr." mitteilen, weiter bis auf runde 945,2 Mill. Mark zurückgegangen. Dieselbeist also in drei Jahren, Son Ende 1901 bis Ende 1904, um rund 35 Millionen Mark gesunken! Das ist ein höchst erfreuliches Resultat der Verwaltung unseres Herrn Finanzminister Dr. Rüger. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß die noch unter dem Ministerium Watzdorf bewilligte 100 Millionen-Anleihe heute noch unberührt in der Finanzhauptkaffe ruht, und daß man die Absicht hat, diesen Posten überhaupt zurück zuhalten. Tas sind Tatsachen, die denen, die fortwährend über die sächsische Finanzmisere schreiben und zetern, aller dings nicht angenehm sein mögen, weil sie auf das deut- limstc beweisen, daß unsere sächsische FinaozwirtschaU eine durchaus gesunde ist und in aufsteigender Richtung sich bewegt! — Vorbereitungen zur Laudtagswahl. Die „Sächs. Pol. Nachr." schreiben: Bekanntlich wird man von gewisser Seite nicht müde, der Kandidatur des hervor ragenden konservativen Führers, des Geh. Hofrat Opitz, Schwierigkeiten zu bereiten. So stellte man am 30. Juli in einer Vertrauensmänner-Versammlung der Reform partei, die in Frauendorf stattsand, Herrn Opitz den Gutsbesitzer Julius Bohne in Roda entgegen mit der Begründung, der bäuerliche Kreis wolle auch in Zukunft von keinem Geh. Hofrat vertreten werden. Angeführt wurden die Reformer von dem Bürgerschul- lehrer Carius in Frohburg. Wertvoll zur Beurteilung des Vorgehens der reformerischen Herren ist die Tat sache, daß der Vorsitzende der Reformpartei von der Aufstellung eines eigenen Kandidaten abgeraten hat. Der Bund der Landwirte, der von den Frohburger Reformern um Unterstützung der Kandidatur Bohne angegangen wurde, hat diesen Versuch, Zwietracht in die Reihen der Landwirte zu tragen, energisch zurückgewicsen. In dem Antwortschreiben heißt cs u. a.: „Es ist recht bezeichnend, daß Herren, welche sich Re- former nennen, nach freisinnigem Muster die kleinen Landwirte gegen die großen auszuspielen suchen und so Zwietracht in die ländlichen Kreise zu tragen trachten Wenn die Reformer ihre Aufgabe allerdings darin erblicken, ihren besten Bundesgenossen — den Bund der Landwirte — zu bekämpfen, so wird für die Zukunft eine recht traurige Aussicht eröffnet. Herr Zimmermann ist weitsehend genug, um die üblen Folgen dieses Vorgehens klar zu erkennen, und es ist schlimm, wenn sich Parteiangehörige gegen die bessere Einsicht des Führers auflehnen. ... Sie (die Reformer im 25. länd lichen Wahlkreise) arbeiten so im Interesse unserer schlimm sten Gegner, der Freisinnigen und Sozialdemokraten." — Wir haben schon früher ausgesührt, welch' gewaltiges Maß politischer Kurzsichtigkeit dazu gehört, einen Paria- mentarier von der Bedeutung des Geh. Hofrats Opitz ohne jede äußere Veranlassung an die Wand drücken zu wollen. Red. d. W. W. — Schießübungen mit scharfer Munition werden am Donnerstag, 31. Aug., und Freitag, 1. Sep tember, von den Feldartillerie-Regimentern Nr. 64 und 28 in dem Gelände zwischen Großopitz, Fördergers dorf, Pohrsdorf, Herzogswalde, Helbigsdorf Grumbach, BraunSdorf und Kleinopitz abgehalten. — Vorsicht beim Bezüge von Kleie. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften im König reiche Sachsen hat aus zuverlässigster Quelle erfahren, daß die russische Firma Sch. H. Ehelich und Sohn in Bendzin in Russtsch-Polen durch Vermittelung der Firma Loewen stein (!) u. Dutsch in Eger nach Königswalde bei Anna berg 200 Zentner Roggenkleie geliefert hat, durch deren Verfütterung die Tiere der betreffenden Abnehmer erkrankt sind. Die infolgedessen veranlaßte chemische Untersuchung der Kleie ergab deren Verfälschung durch Zusatz von 9 Prozent Gips. Da anzunehmen ist, daß die genannte russische Firma noch weitere Geschäfte in Sachsen abge- schlossen hat und wahrscheinlich zum Schaden der Käufer noch abschließen wird, erscheint es angezeigt, die Interessen ten zur Vorsicht zu mahnen. — Der Landesverband sächsischer Feuerwehren, der jetzt in Meerane tagt, vereinigte 1902 in seinen Reihen 782 Wehren und ist bis jetzt auf 828 Wehren mit rund 48000 Mann gestiegen. Keine freiwillige Feuerwehr Sachsens steht außerhalb des Verbandes. Die König Albert-Feuerwehrstiftung hat seit ihrem Bestehen an 54 Feuerwehrmänner 2400 Mark Unterstützungen gewährt. Diplome für eine 20jährige Dienstzeit erhielten in den 3 Berichtsjahren 1703 Wehrmänner. — Herzogswalde, 16. Aug. Die Nachricht von der Auffindung des Leichnams in der Tricbisch wurde in der Bevölkerung mit einer gewissen Befriedigung ausge nommen. Man hatte nämlich vielfach befürchtet, daß Seltmann sein unglückliches Opfer vielleicht verschleppt haben könnte, nachdem er es vergewaltigt hatte. Am Sonntag schwamm an der Semmelmühle Mohorn ein Taschentuch, gezeignel ll. ll. an. Das gab zu der An nahme Anlaß, daß der Leichnam noch in dem Bereich der Triebisch oberhalb der Mühle lag. Die Mühlenbewohner suchten nun mit erneutem Eifer. Am Montagnachmiltag sah Herr Sterl jun. aus der Semmelmühle einige Hundert Meter oberhalb der Mühle eine menschliche Hand in der Triebisch spielen. An der betreffenden Stelle hat das Triebischbett ein etwa einen Meter tiefes Loch, über das sich vom Ufer her ein Erlenstrauch beugte, dessen Wurzel- werk über das Loch hinweg in die Triebisch hineinragte. Die hinzukommenden Herren Bahnschaffner Gierth und Sattlermeister Näcke aus Mohorn traten in das Bach bett und hatten große Mühe, den Leichnam an das Ufer zu bringen. Die Wurzeln hielten den Körper fest umschlossen, als ob das Wasser sein Opfer nicht wieder hergeben wollte. Die Fundstelle befindet sich etwa 1?/z Kilometer unterhalb der Brücke der Tännichtmühle, wo annehmbar die Tat geschah. Die Triebisch schlängelt sich in unzähligen Krümmungen durch Felder und Wiesen bis zur Fundstelle. Das Gefälle ist sehr groß und aus dem Bachbett ragen überall große spitze Steine hervor. Auch über Wehre hat der Leichnam gleiten müssen. Infolge dessen ist der Kopf ganz entstellt, die Kleider sind zerrisfin. Den Angehörigen war es zunächst nur an den Klevern möglich, die Tochter' bez. Schwester zu rekognoszieren. Die Fundstelle befand sich an einer Herzogswalder Wiese, die eine Enklave zwischen Mohorner und Helbigsdorfer Flur bildet. Die Leiche konnte nur am linken Ufer auf Mr- Horner Flur aufs Trockene gebracht werden. Dort lag der entseelte Körper bis zum späten Abend, da erst die behördlichen Anordnungen über die Aufhebung desselben abgewartet werden mußten. Dann erfolgte anordnungs gemäß die Ueberführung des Leichnams nach der Toten- Halle in Herzogswaloe. Dort sollte gestern Mittag die Sektion erfolgen. Dieselbe konnte jedoch nicht stattfinden,, da dem Vernehmen nach die erforderlichen ärztlichen Kräfte nicht zur Verfügung standen. Die Sektion wurde deshalb vom königlichen Amtsgericht Wilsdruff anderweit auf heute Mittag festgesetzt. — Mohorn-Grund, 15. Aug. Den früheren Be richten vom Hochwasser sei gern hinzugefügl, daß auch der Hausbesitzer Ernst Bobe durch die Katastrophe schwer geschädigt worden ist. Sein Häuschen liegt zwischen der Wirtschaft des Herrn Schubert und am Grundstück des Herrn Kaufmann Kictz. An jener Stelle hat das Wasser bekanntlich am schlimmsten gehaust. — Die Sammlung zu Gunsten der Wassergeschädigten dürfte manche Träne trocknen helfen. Es ist anerkennenswert, daß die Presse auch diesmal in selbstloser Weise sich in den Dienst der Sache stellt. Die Aufrufe wurden kostenlos ausgenommen und viele Geschäftsstellen sächsischer Blätter haben Sammel stellen übernommen. — Man teilt uns zur Berichtigung einer in unser Blatt übergegangenen Notiz mit, das Herr Schuhmacher meister Carl Gühne in Piskowitz das 50jährige Meisterjubiläum beging, nicht aber ein Schuhmacher meister Kühne in Taubenheim. -- Wegen Unterschlagung von 100 Mk. Gewerkschafts- gcldern wird der Markthelfer R. Brunner aus Gitterfee polizeilich verfolgt. Brunner war zuletzt im Konsumverein Potschappel beschäftigt und hat seine Arbeit daselbst seit dem 5. August ohne Grund verlassen. — Eine für den Beteiligten peinliche, für die Um stehenden drastische Szene ereignete sich am Sonntag auf dem Schützenfeste zu Potschappel. Um ihr kleines Kind scheinbar nur kurze Zeil los zu werden, hatte eine Mutter dasselbe dem (wahrscheinlich noch ledigen) Vater übergeben. Derselbe nahm es auch willig an, wartete aber vergebens auf die Rückkehr der schlauen Mutter, die sich wohl unterdeß auf eigene Faust vergnügt haben dürfte. Der Mann versuchte nun, das Kind anderwärts unter zubringen. — Dev Genutz giftiger Pilze hat in Töpeln zwei Opfer gefordert. Das tn den 60er Jahren stehende Ehepaar Prather, das seit vielen Jahren Pilze einge sammelt hat, aß den auch als Hechtpilz bekannten Knollen- blätterschwamm mit und starb nach unsäglichen Schmerzen. Beide Eheleute werden in einem gemeinsamen Grabe be erdigt. — Die Fabrikarbeiterseheleute Rau in Weißen born erkrankten nach dem Genuß von Pilzen unter Ver giftungserscheinunzen. Besonders schwer litt die Frau. Der Arzt hofft sie jedoch am Leben zu erhalten. — Rund 50000 Mk. Hypotheken, meist Braueret- gelder, find bei dem zwangsweisen Verkauf des Verg- restauranls in Cossebaude verloren gegangen. Das Etablissement war in der Landesbrandkasse mit 49700Mk. versichert, ortsrichterlich auf 95649 Mk. geschätzt und mit 175000 Mk. Hypotheken belastet. Ein Dresdner Privat mann erhielt den Zuschlag für 126000 Mk. — Vor einigen Monaten verließ der EinwohnerFischer tn Cossebaude seine Familie, um angeblich nach Afrika zu gehen. Jetzt kehrte er zurück, da ihm angeblich in Paris das mitgenommene Geld gestohlen worden sei. Am Montag wurde Fischer verhaftet. — Der 57 Jahre alte Geschäftsinhaber Freiberg, der früher in Cotta im Hofbrauhaus Oberböttchermeister und später Besitzer des Etablissements „Turmbaus" war, hat sich im Schuppen seines Grundstückes in Mobschatz in einem Anfalle von Schwermut entleibt. Ein lang wieriges körperliches Leiden scheint den Mann, der in ge- ordneten Verhältnissen gelebt hat und allgemein beliebt war, zu dem Schritt getrieben zu haben. Aris Sachsen. Wilsdruff, 16. August 1905. In Dresden ist Herr Landgerichtsdirektor a. D. Geh. Justizrat Otto Göhler gestorben. Für ein „Groß-Dresden" tritt ein Architekt Ar thur Fritzsche in der Oesfentlichkeit ein, und zwar merk würdigerweise im — Amtsblatte des Stadtrates, im Dresdener „Anzeiger". Der Genannte entwickelt die Idee, daß alles, was zwischen Pirna ^uno Meißen liege, nach Dresden einverleibt werden solle, um ein „Groß- Dresden" daraus zu schaffen. — Die Dresdner mögen ihre Anleihen nur allein tilgen!! Eine Automobilfalle. Die Ortspolizei von Nieder schöna wurde telegraphisch aufgefordert, ein Automobil, das die Ursache eines Unfalles in Großschirma gewesen war, aufzubalten und den Besißer festzustellen. Man ent ledigte sich prompt des Auftrages dadurch, daß man einen mit Holz beladenen Wagen guer über die Straße stellte. Als das Schna^ferl nun herandampfte, wurde es abgefaßt und ein Fabrikant aus Tchwarzenburg als Besitzer fest gestellt. Zu>u Ende des Färberstreikes schreibt das Glauchauer „Tageblatt": Wäre die Sache nicht zu ernst, so können wir eine vergnügliche Genugtuung empfinden ob des Schlußaktes im Färberstreik, der sich am Sonnabend nachmittag hier in lang andauernder Arbeiterversammlung vollzogen hat. Der Vorgang ist charakteristisch zur Be- r-rteilung der sozialdemokratischen Mache und entlarvt die Agitatoren als Komödianten ersterKlasse. Bekannt lich sollte die auf 2 Uhr nachmittags angesetzte Versamm lung der Färbereiarbeiter Glauchaus am Sonnabend über Annahme oder Ablehnung der Einigungsvorschläge, d. h- über Beendigung oder Fortsetzung des Streiks ihre Ent scheidung treffen. Erwartungsvoll lauschte die Menge den bekannten Ausführungen und Schlagworten des Herrn Reichelt-Chemnitz, in denen abermals ein Kübel voll der duftigsten Phrasen über die raffgierigen Kapitalisten, die