Volltext Seite (XML)
Da bemächtigten sich die nicht Vorgetretenen der an Deck aufgestellten Gewehre und luden sie. Der der Wache erteilte Befehl, auf diese Leute zu schießen, wurde von dieser nicht ausgesührt. Der erste Offizier entriß darauf einem Manne der Wache das Gewehr und schoß zwei- oder dreimal auf einen Matrosen, den er tödlich verwundete. Hierbei gaben die meuternden Matrosen Salven auf die Offiziere ab. Hierbei fiel der Kommandant des Schiffes. Mehrere Offiziere stürzten sich ins Meer, wurden aber im Wasser durch Flintenschüsse und durch Schüsse aus den 47 mm Geschützen ver wundet. An Bord des Schiffes wurde nun ein Ko mitee von 20 Matrosen gebildet, das den Befehl des Panzers übernahm und anordnete, nach Odessa in See zu gehen. Das Panzerschiff traf am 27. Juni in Odessa ein. Am 29. Juni traf das Hafenschiff „Wecha" auf der Rhede von Odessa ein und warf auf das Signal des „Potemkin": Gehorchet! hinter dem „Potemkin" Anker. Der Kommandant der „Wecha", der von der Meuterei an Bord des „Po temkin" nichts wußte, begab sich an Bord des „Po temkin", um sich bei dessen Kommandanten zu melden. Er wurde entwaffnet und mit den übrigen Offi zieren der „Wecha" an Land gesetzt. Der „Potemkin" bemächtigte sich zweier Boote mit Kohle, die Privat leuten gehörten, und nahm die Kohlen mit Hilfe von 300 Hafenarbeitern an Bord. Die Meuterei an Bord des „Potemkin" bot den revolutionären Führern eine gute Gelegenheit, auf die Massen zu wirken. Die Menge beging im Hafen grobe Ausschreitungen; sie raubte die Gebäude aus und warf die Waren ins Meer. Mit Einbruch der Nacht kam an verschiedenen Stellen Feuer aus. Eine Anzahl Gebäude und große Mengen von Waren verbrannten. Die Menge ließ die Feuerwehr nicht zu den Brandstätten. Viele Tumultuanten, die sich betrunken hatten, kamen in den Flammen um. Nach einer von Truppen abgegebenen Salve wurde eine Bombe ge worfen, wodurch ein Soldat getötet und sechs ver wundet wurden. Am Abend des 29. Juni landete der „Potemkin" 9 Offiziere, die gefangen gehalten worden waren. Am 30. Juni morgens traf Kontreadmiral Wyshne- wctzky ein. Der „Potemkin" schickte sich zum Kampfe an, was vom „Pobjedonossew" beifällig ausge nommen wurde. Als später das Geschwader nach Sewastopol zurückkehren wollte, gestattete dies der „Pobjedonossew" nicht; er setzte die Kommandanten und entwaffneten Offiziere an Land. Während der Verhandlungen der Offiziere mit den Meuterern des „Pobjedonossew" brachte das Torpedoboot 267 vom Potemkin mehrere Kadetten und Matrosen an Bord des „Pobjedonossew", welche das Kommando des Schiffes übernahmen und anrieten, die Offiziere ins Meer zu werfen. Aber die Matrosen waren damit nicht einverstanden. Nunmehr wurde ein Komitee von 20 Mitgliedern gewählt, welches die Führung des Schiffes übernahm. Als die Panzerschiffe am 1. Juli die Anker lichteten, fuhr der „Pobjedonossew" in den Hafen von Odessa ein. Die Zivilisten wurden auf den „Potemkin" gebracht, welcher in östlicher Rich, tung ins offene Meer hinausfuhr. Die Bemannung des „Pobjedonnosew" meldete dem Truppenkomman danten i h r e u n t e r w e r f u u g und bat um Rückkehr der Offiziere. General Kahanow telegraphierte dem Kaiser am 2. Juli: „Die Mannschaft des „Georgi Pobje donossew" bereut ihr Verhalten und bittet um Be gnadigung. Sie lieferte 67 Rädelsführer aus und wurde aufs neue vereidigt. Der Kommandant und die Offiziere des „Pobjedonossew" haben ihre dienstlichen Obliegenheiten wieder ausgenommen." Der Marineminister hat vom Admiral Krieger fol- gendes Telegramm erhalten: Die Mannschaft des Transportschiffes „Prut" meuterte, nahm den Kommandanten und die Offiziere gefangen und er mordete einen Fähnrich und einen Bootsmann. Als der „Prut" in Sewastopol angekommen war, be- freite die reuige Mannschaft den Komman danten und die Offiziere mit der Bitte, die dienst- lichen Obliegenheiten wieder zu übernehmen. Soldatenaufruhr in Cherson. Auch in der Landarmee greift der Geist des Aufruhrs immer weiter. Auf dem Exerzierplatz in Cherson, warfen sich während des Exerzierens eine Anzahl Soldaten der Straf, abteilung mit den Bajonetten auf den Kapitän Mirgorodsky; dieserwurde leicht verwundet. Der Bataillons-Kommandeur, Oberst Danidow, stürzte mit gezogenem Säbel zur Hilfe und erhielt fünf Bajonettstiche. Dennoch führte er mit Hurra das Bataillon in die Kaserne, schrieb dort an den Kaiser, sank aber bald tot nieder. Von den an dem Verbrechen beteiligten Mannschaften sind acht entflohen, jedoch bis auf einen wieder cingefangen worden. Aslitifche Rundschau. Wilsdruff, 5. Juli 1905. Ueber die Gräfin Lonyay wird der „Tägl. Rundsch." von besonderer Seite aus Wien geschrieben: „Die Gräfin Lonyay, die ehemalige Kron- Prinzessin von Oesterreich, hat dieWelt mit der Nachricht über- rascht, daß sie ihren Schmuck in Paris zum Verkauf bringe. Und zwar ausschließlich jene Juwelen, die^sie als, Kronprinzessin erhalten und getragen hatte. Der ganze Schmuck wird um eine Million abgegeben. Die Nachricht von diesem' Entschlusse der Gräfin machte hier das peinlichste Aufsehen, er hat in sehr hohen Kreisen geradezu verletzt. Und man empfindet ihn allgemein, als eine beabsichtigte Demon stration. Mag sein, daß die jetzige Gräfin Lonyay, die bekanntlich eine Tochter des Königs von Belgien ist und die mit ihren Vater in einem Erbschastszwiste lebt, die Million braucht, die sie aus dem Erlös ihrer Juwelen ziehen will. Das wäre kein Wunder ihrer Lebensweise, denn die beiden Apanagen, die sie bezieht, die von Belgien und die aus Oesterreich, dürften kaum hinreichen zur Bestreitung ihres Luxus! Ihr Gatte ist ein wohlhabender ungarischer Magnat, aber zu den reichen zählt er nicht. Auch Haler im vorigen Jahre durch einen riesigen Waldbrand während dersommerlichen Dürre einen Schaden von Hunderttausenden erlitten. Daran erinnert man sich jetzt. Aber man bestreitet in eingeweihten Kreisen die Notwendigkeit einer solchen Maßregel, wie sie die Gräfin vorhat und führt dieselbe ausschließlich auf eine tiefgehende Verbitterung der Gräfin zurück. Es kann nämlich nicht mehr daran ge- zweifelt werden, daß die Gräfin beim Kaiser Franz Joseph vollständig in Ungnade gefallen ist. Das Telegramm an ihren Schwager in Koburg hatte ihr der Kaiser nicht so übel genommen; aber daß es in allen Blättern der Welt zu lesen war, ehe es der Prinz selbst erhalten hatte, das fiel denn doch zu sehr aus dem Rahmen des Zulässigen. Und der Kaiser verhielt sich seit damals ablehnend gegen die Gräfin. Er konnte ihr die Ver größerung des Familienskanbals nicht vergeben. Das scheint eine Erbitterung in ihr gezeitigt zu haben, die sich, wo sie kann, Luft zu machen sucht. Zum offenen Ausbruch kam sie am 26. Februar d. I. in einem Zeitungsartikel der „Neuen Freien Presse". Die ehemalige „Kammerfrau" der Kronprinzessin Stefanie, das Fräulein Ida Haas, war in Wien gestorben, und die Gräfin Lonyay schrieb ihr einen Nachruf in dem genannten Blatte. Man wählte zwar die Form, sich auf einen Brief der Gräfin zu beziehen, den sie angeblich „an eine Wiener Familie" geschrieben hätte, aber das täuschte niemanden — der Nachruf war für die Zeitung geschrieben, und er enthielt Wendungen, die wie vergiftete Pfeile nach einer höheren Stelle flogen. Die ehemalige Kronprinzessin lobte namentlich die Ver schwiegenheit ihrer Vertrauten über alles. Aus der Dienerin war ihr eine Freundin geworden. Eine verschwiegene Freundin! „Sie hat Schweres, Furchtbares mit ihrer Herrin durchgemacht. Sie wußte vieles. Sie hätte von großen Freveln, von großen Enttäuschungen, von bitteren Tränen, von grenzenloser Ungerechtigkeit, von inneren seelischen Kämpfen erzählen können, aber sie schwieg und nahm ihre Geheimnisse mit in das Grab." Von solchen bitteren Ausfällen strotzte der Nachruf, den die hohe Dame ihrer Dienerin hielt, „die sich durch ihren Eifer, ihren Fleiß, ihren Takt gar rasch die Zufriedenheit ihrer künftigen Kaiserin und Königin erobert hatte", und alles widersprach derVoraussetzung, daß dieser Zeitungsartikel jemals einBrief gewesen sei, der vielleicht durch einen Vertrauensmißbrauch in die Oeffentlichkeit gekommen war. DerArtikelwareinenomen- lose Sensation für die Gesellschaft. Seitdem ist der Wiener Hof von eisiger Kälte gegenüber der Gräfin. Und daß sie jetzt alles von sich wirst, was sie noch mit der stolzen Vergangenheit verbindet, darin erblickt man nur einen neuen Ausbruch ihrer Erbitterung. An dem Tage aber, an dem die Pariser Meldung in den Wiener Blättern enthalten war, daß die ehemalige Kronprinzessin ihren Braut schmuck, die Geschenke des Kaisers, ihres Gatten, ihres Heimatlandes und selbst ihren Brautschleier öffentlich ver kaufen lasse, an demselben Tage wurde vom Wiener Hofe die überraschende Mitteilung veröffentlicht, daß Kaiser Franz Joseph seiner Enkelin Elisabeth im Schönbrunner Schlosse eine Wohnung habe anweisen lassen. Er will die einzige Tochter seines Sohnes (die bekanntlich einen Fürsten Windischgrätz zum Gatten hat) mit ihrer Familie um sich haben für den Rest seiner Tage. Man hält dieses Zu sammentreffen für kein zufälliges. Kaiser Franz Joseph will seine Enkelin nicht fühlen lassen, was deren Mutter ihm nun auch an Kränkungen bereitet hat. Tie öffentliche Meinung schweigt. Das Volksgefühl aber äußert sich dahin, daß der Brautschmuck der ehemaligen Kronprinzessin wohl die Erzherzogin Elisabeth, ihre Tochter, am besten gekleidet haben würde. Annahme der Kirchentrenuung in Frankreich. Die Kammer hat den Gesetzentwurf betreffend die Trennung von Kirche und Staat mit 341 gegen 233 Stimmen genehmigt. Der russisch-japanische Krieg. General Linewitsch telegraphiert unterm 3. d. M. nach Petersburg, daß der Feind am 30. Juni in der Gegend von Hailunchen bis zum Dorfe Liuchuahedzy, sowie im etwa 10 Werst nördlich von Iulangtse liegenden Engpaß und dem Dorfe Gangutse vorrückte, sodann zurückgeschlagen wurde und sich auf seine höheren Stellungen zurückzog, wobei er von der russischen Kavallerie verfolgt wurde. Am 1. Juli unternahmen russische Truppen einen Angriff gegen den Feind, der eine Stellung bei dem Dorfe Sanoaitse, etwa 16 Werst südlich von Liauschunpen inne hatte. Um 7 Uhr abends wurden die befestigten Positionen nach einem vorbereitenden Artilleriekampfe im Sturme genommen. Die Russen verfolgten den Feind drei Werst lang und vernichteten ein Bataillon japanische Infanterie. — Eine russische Kavallerieabteilung in Stärke von 400 Mann wurde am 2. Juli sechs Meilen nördlich von Auschong in Korea unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Die japanische Abteilung machte eine weitausholende Um gehung, griff die Russen nochmals auf dem Rückzüge an und zersprengte sie. Am Morgen des 1. Juli wurde eine Abteilung von 600 Mann russischer Reiterei iu der Nähe von Pinnulho, 13 Meilen nordöstlich von Kangpin in der Mandschurei, zurückgeworfen. Eine andere aus Kavallerie, Infanterie und 18 Geschützen zusammengesetzte russische Streitmacht wurde in gleicher Weise acht Meilen nordöstlich von Pinnulho angegriffen. Das Gefecht dauerte bis zum Anbruch des Morgens. Die Russen wurden zurückgeschlagen; ihre Verluste belaufen sich auf über 400, die japanischen auf 90 Mann. „Der Schlaf der Gerechten", ein russisches Beamtenidyll, wird im „Wolgar" aus Wjasniki (GouvernementWladimir) wie folgt geschildert: Der Dampfer „Matwej" legt am überaus schmutzigen Landungsplätze der Stadt Wjasniki an, es ist um 8 Uhr morgens. Ich hatte einen Geldbrief zu befördern und eilte über die schmutzstarrende Straße ins Postamt. Am Tische sitzen die Beamten. Auf den Bänken fünf Städter, die geduldig warten. — „Bitte seien Sie so gut und befördern mir diesen Bries!" wende ich mich an einen der Beamten. — „Warten!" brummte der Beamte und las halblaut im „Denj" weiter. — „Wann wird denn das Kontor geöffnet?" — „Um acht." — „Wo rauf soll ich denn warten? Ich habe keine Zeit." — „Kommst noch zurecht. Iwan Iwanowitsch schlafen noch." — „Wer ist dieser Iwan Iwanowitsch?" — Er schaut mich mitleidig an: „Der Chef des Kontors!" und setzte seine Lektüre fort. Ich weiß nicht, wie lange ich auf Iwan Iwanowitsch zu warten habe, und suche, um die Zeit totzuschlagen, die Stadtbtbliothek auf, die um 9 Uhr geöffnet wird. Es ist schon 10. Endlich kenne ich den Weg. Erst muß ich über den schmutzigen Hof der Stadtduma, dann in einen dunklen Schuppen. Alles finster. Wohin? Ich höre ein Geräusch, setze ein Streich holz in Brand und sehe ein Ferkel. Endlich finde ich tastend eine Tür und klopfe. — „Wer da! Was suchst Du zum ...?" — „Ich muß in die Bibliothek. Ist sie hier?" — „Hier ist sie, aber jetzt darf mau nicht herein." — „Warum?" — „Der Bibliothekar ist nicht da." — „Bleibt er lange fort?" — „Wer kanns wissen? Wahr scheinlich schlafen sie noch." — Ich gehe zum Jsprawnik, wo ich nur eine „Genehmigung" holen muß. „Ich muß den Herrn Jsprawnik sprechen", wende ich mich an einen Polizeibeamten, der in seinen Zähnen herumstochert. — „Um 12 " „Was heißt das?" — „Schlafen noch. Kommen Sie um 12. — Den Vorgesetzten kann man doch der Lumperei wegen nicht wecken." — Ich gehe zu einem Be kannten und klage ihm mein Leid mit der schlafenden Be hörde. — „Was ist dazu machen, mein Lieber? Laß sie nur schlafen. Es ist gut, wenn sie sich gut ausschlafen." Ein Blutbad durch Piraten. In Pctropawlowsk an der Küste von Kamtschatka sind 150 Eingeborene von Seeräubern niedergemacht worden. Die Eingeborenen einer kleinen Kolonie an der sibirischen Küste, sahen einen Schoner im Hasen Anker werfen. Von dem Schiffe kam eine Anzahl kleiner Boote an Land. Die Eingeborenen konnten sehen, wie die Mannschaft in den kleineren Booten etwas aufstapelte, was sie für Mundvorräte hielten- Die Ankömmlinge waren aber Piraten, die sofort nach ihrer Landung mit Morden und Brennen die Eingeborenen überfielen. Man fand später die Straßen mit den Leichen von 150 Einwohnern bedeckt, die erschossen und iu Stücke gehauen waren. Die Piraten ' hatten, da sie sich anscheinend in freundlicher Absicht näherten, ungehindert an der Küste landen dürfen; dann aber plünderten sie jede Hütte und nahmen alles, was irgend welchen Wert hatte. Die Leute, die dem Blutbade entkommen waren, konnten nicht sagen, wer die Plünderer waren. Buchmachen in der — Synagoge. Der „Franks. Ztg." wird aus New-Jork berichtet: Jacob Marks, der Rabbiner der Synagoge von Grand Street in New-Iork, wurde wegen Buchmachens in der Synagoge vor Gericht gestellt. Es war der Polizei aus gefallen, daß der Gottesdienst in der Synagoge sich eines starken Zulaufs auch von feiten der Andergläubigen erfreute. Ein daraufhin in die Synagoge beorderter Detektiv entdeckte, daß die Gemeinde am Altar mit dem Rabbi Wetten abschloß. Die ganze „andächtige Gemeinde" wurde darauf hin verhaftet und das angesammelte Geld konfisziert. Aus Studt und Lund. Mitteilungen aus dem Leserkreise silr diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 5. Juli 1905. — Von der Gräfin Montignoso wird berichtet, daß der Großherzog von Toscana zum Ehrenkavalier für die Gräfin seinen früheren Oberhofmeister Frhrn. v. Sil- vatici bestimmt habe, der sofort nach Florenz abreiste. Die Ernennung sei auf Wunsch des sächsischen Hofes erfolgt. Die letztgenannte Annahme dürfte kaum den Tatsachen ent sprechen, da der sächsische Hof keinen Einfluß mehr auf den Hofstaat der Gräfin ausübt. — Veränderungen bei der Amtshauptnrann- schaft Meißen. Am 1. November wird versetzt: Regier- ungsassessor Dr. Herklotz in Meißen zur Amtshauptmann schaft Leipzig, Regierungsassessor v. Koppenfelsin Bautzen zur Amtshauptmannnschaft Meißen. — Einquartierung werden im September u. a. folgende Orte im Bezirk der Amtshauptmannschaft Dresden-A erhalten:, Braunsdorf am 19. und 20. 115 Mann Inf.-Regt. 103; Braunsdorfer Gutsbezirk 4 Off., 23 Mann, 1 Pferd Jnf.-Regt. 103; Fördergersdorf 19. und 20. Septbr. 46 Offiziere, 854 Mann und 336 Pferde vom Feld-Art. 28, Pioniere, Jnf.-Regt. 178, Train-Bat. 12, Proviantkolonnen, am 22. Septbr. 43 Offiziere, 849 Mann, 39 Pferde von den Stäben 45. Jnf.-Brig., Gre nadiere 101, Feldartillerie 12, Train-Bat. 12, Proviant kolonne und Grenadiere, am 23. 14 Offiziere, 323 Mann, 6 Pferde der Dresdner Jäger. — Das Schwurgericht Freiberg verhandelte gestern gegen die Bauunternehmersehefrau Selma Martha Haupt mann gesch. Bauch geb. Bertram in Neukirchen und die Schieferdeckermeistcrsehefrau Margarethe Rudolfine Köhler verw. gew. Haubold geb. Blechschmidt in Etzdorf, wegen Meineides. Die Bauunternehmersehefrau Selma Martha Hauptmann ist am 14. September 1858 geboren, evangelisch-lutherischer Regilion, in zweiter Ehe verheiratet. Sie ist Mutter von fünf Kindern und im Jahre 1875 wegen Diebstahls vom Schöffengericht Roßwein vorbestraft. Die Schieferdeckermeistersehefrau Margarethe Rudolfine Köhler ist am 18. April 1860 geboren, evangelisch-