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quise ist gleichfalls eine notwendige Voraussetzung für die unbeschränkte Benutzung eines Balkons; ohne sie verdorren die Pflanzen in der Sonnenglut, und dem Menschen wird auch bald die heiße Temperatur seinen Luftwinkel verleiden. Ein weiterer Uebelstand sind die durchbrochenen Eisengitter der freischwebenden Balkons, nicht ganz schwindelfreien Personen machen sie oft den Aufenthalt in der luftigen Höhe unmöglich. Deshalb empfiehlt es sich hier immer, den unteren Teil des Gitters mit einer festen Bretterleiste oder mit einem Streifen wasserdichten Stoffes zu verkleiden, um das Hinabblicken auf dis Straße weniger gefährlich erscheinen zu lassen. Auch hält ein solcher Schutz den empfindlichen Zug von den Füßen der Sitzenden fern. Die glatten hohen Steinballustraden sind dagegen mit einem einen halben halben Meter hohen Drahtgeflecht zu bekrönen, um das Herabfallen der Menschen wie der Blumentöpfe zu ver- Mdern. Eine schwierige Sache bleibt auch die Möbel- LMstattung. Wer eine große, überdachte Veranda sein Men nennt, kann sie mit Naturholz-, Korb- oder Eisen möbeln zu einem behaglichen Gartenzimmer Herrichten, auf einem schmalen, offenen Balkon verbieten sich derlei luxuriöse Wünsche von selber. Das Praktische sind hier eine lange, schmale Holzbank, womöglich mit Eisengestell, einige zu sammenlegbare Eisenstühle, sowie einige kleine Rohrsessel. Dem Ruhebedürfnis dient am besten ein einfacher Triumpfstuhl. Als Tisch ist ein gestrichener Klapptisch oder ein „stummer Diener" am meisten zu empfehlen. Als Servier-, Tee- und Arbeitstische eignen sich die Rohrständer mit Palm- blättern ganz vorzüglich. Ist der Balkon so schmal, daß er aber die Aufstellung eines Tisches nicht erlaubt, so wird dieser durch ein an der Ballustrade befestigtes Klappbrett vorzüglich ersetzt. Selbst auf ganz schmalen Altanen lassen sich auf diese Weise noch praktische Eßtische schaffen. Zum wärmenden Belag des kalten Steinbodens eignen sich vortrefflich die wohlfeilen spanischen Matten. Zum vollen Genuß des Sommerabends resp. der Sommernächte gehört auch die richtige Beleuchtung. Die für diesen Zweck beliebten chinesischen Papierlaternen geben zwar einen ro mantischen Schimmer, aber zum gemütlichen Essen, Lesen und Arbeiten gehört ein Windleuchter oder eine Windlampe. Da, wo elektrisches Licht vorhanden ist, entspricht dies durch seine ruhige, durch Lustzug unverlöschbare Flamme am besten den Anspüchen an eine Balkonbeleuchtung. Es sei wiederholt, daß der gewöhnliche wilde Wein den sogenannten Winden und auch dem Efeu vorzuziehen ist. Letztere sehen zwar schön aus, aber wachsen langsam. Der gewöhnliche wilde Wein wächst schnell und ist für Balkons ein ausgezeichnetes Pflanzmaterial. Er verträgt Licht und Schatten, Hitze, kühle und feuchte Witterung, er ist im Beschneiden zu jeder Jahreszeit nicht empfindlich und wird ebenfalls recht schön, wenn man ihn etwas dicht pflanzt und die einzelnen Triebe sorgfältig anbindet. Für wenige Groschen bezieht man ihn aus den Gärtnereien- Auf den laufenden Meter gebraucht man 6—8 mittelstarke Pflanzen. Winde ist ja auch schön, aber die Stengel brechen leicht, bei einer Negenperiode im Sommer faulen die Pflanzen vielfach, Feuerbohnen und Kresse (Propuslum) würden dann noch eher als Sommerschlingpflanzen für ge nannten Zweck zu empfehlen sein. Allerlei. N Das Tintenfaß der Znknntt. In Tinte-Fässern, jenem für die moderne Menschheit unentbehrlichen Gebrauchs-Gegenstand ist sowohl seitens der Glas- und der keramischen-, wie auch der Metallwaren- Jndustrie, schon vieles, einfaches und kompliziertes, mehr oder weniger praktisches geschaffen worden, aber immer wieder tauchen neue Konstruktionen auf, die ihren Vor gängern den Rang streitig zu machen suchen. So bringt die Firma I. B. Pilz Nachf., in Sallern bei Regensburg (Bayern) ein patentiertes, automatisches Tintenfaß auf den Markt, das in jeder Beziehung auf das vollkommenste ausgearbeitet ist und von Fachleuten als ,,das Tinten-Faß der Zukunft" angesehen wird. Dieses praktische Tinten- Faß hat anderen Fabri katen gegenüber folgende drei Hauptvorzüge: 1. Durch eine selbsttätige, kontinuirliche Ergänzung der verbrauchten Tinte wird eine immerwährend gleiche und vollständige, «ber nicht übermäßige Sättigung der Feder er ¬ zielt; 2. Durch diese gleichmäßige Aufnahme der Tinte herrscht beim Schreiben die peinlichste Reinlichkeit, die Tinte kann nicht ubtropfen und vermeidet man dadurch nicht nur das Be schmutzen de« Halters und der Feder, auch das bei Ver wendung anderer Schreibzeuge vorkommende verdrießliche Klecksen ist bei diesen Automaten ausgeschlossen; 3. Spart man bei Gebrauch fraglichen Tintengesäßer an Tinte und Arbeit, erstere, weil kein Spritzen und Abtropsen möglich ist, letztere, weil das Gefäß nach erfolgtem Füllen bis zur gänzlichen Erschöpfung der Tinte nicht mehr berührt zu «erden braucht. Nach obig Gesagtem wird Jedermann überzeugt sein, daß dieses neu erfundene Tintenfaß von ganz eminentem Gebrauchswerte ist. Diese praktische Neuheit bringt genannte Fabrik, um sowohl bescheidenen wie auch höheren Ansprüchen Rechnung zu tragen, in zehnerlei Ausführung in den Handel und bilden bei durchgehend gediegener, moderner Ausstattung aller Nummern, die Tintengefäße in den höheren Preis lagen geradezu eine durch nichts zu überbietende Zierde jeden Schreibtisches, die auch dem verwöhntesten Geschmack entsprechen muß. Insbesondere eignen sie sich zu Ge schenken bei Fest- und sonstigen Gelegenheiten. In der schreibenden Well werben demnach die Automaten sich in kürzester Zeit allgemeiner Beliebtheit erfreuen und m allen einschl. Geschäften zu haben sein. Das Füllen der Tinte geschieht auf die einfachste Weise, indem der Automat so gehalten wird, daß das Reservoir nach unten kommt; wenn solches mit Tinte ganz angefüllt ist, wird das Gefäß auf den Fuß gestellt und funktioniert in dieser Stellung nun ohne Störung, bis die Tinte verbraucht ist, was das Sinken des Niveaus anzeigt. Dte Benrteilimg des Nadelholzes. Nadelholzbäume und ganz besonders Fichten- und Tannenbäume, die in hochgelegenen Gegenden oder über haupt auf Anhöhen wachsen, sind sowohl als Brenn-, wie namentlich als Nutzholz stets denjenigen vorzuziehen, die in Niederungen und namentlich auf sumpfigen Boden, der an Grundwasser leidet, gewachsen find; denn erstere sind durch Wind und Wetter mehr abgehärtet und langsamer gewachsen. Daher ist auch ihr Holz fester, härter und gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähiger als das der letzteren. Schall man ferner den zu prüfenden Baum an der Südseite des Stammes und schlägt dann mit einem Hammer auf dis von der Rinde entblößte Stelle, so ent steht eine Art Klang und zwar ist dieser Klang rein, hohl und hell, wenn der Baum gesund ist, und tief und dumpf, wenn das Holz des Baume» krank ist. Sind bei der Rinde eines solchen Baumes die erhabenen Stellen von grauer und dte vertieften Stellen von rötlicher Färbung, dann ist der Baum, bezw. das Holz gesund; sind dagegen die Erhöhungen auf der Rinde weißlich und die Ver tiefungen grau, dann ist der Baum krank. Bei einem frisch gefällten Baum zeigen rötliche Jahresringe mit blaß- gell»en Zwischenräumen auf einen noch frischen guten Baum, gräuliche Jahresring« mit weißen, gekrümmten und schlammigen Zwischenräumen auf einen kranken, bereits abgestorbenen Baum hin. Endlich ist bei einem gefällten Baumstamm die Fähigkeit des letztere«, den Schall fort zupflanzen, das sicherste Zeichen der Güte. Hält man nämlich das Ohr an das eine Ende des Baumstammes und führt eine andere Person mit einem Schlüssel oder Hammer auf das andere Ende einen leichten Schlag aus, so muß dies vom anderen Ende aus ganz deutlich zu hören sein; ist die« nicht der Fall, dann ist der Baum krank oder schon abgestorben. Eine Gowfifchkrankheit. Goldfische werden zuweilen vom JchthyophthiriuS, einem zu den Urtieren gehörenden Parasiten, befallen. Symp tome: weißer, schwammartiger Ansatz über den ganzen Körper, angelegte Bauch- und Rückenflossen, matte Bewe gungen. Im weiteren Verlauf der Krankheit beginnt sich sie Oberhaut in kleineren und größeren Fetzen abzuheben, die Kiemen bedecken sich mehr oder weniger mit einem dicken Schleim, und die Tiere gehen bald zu Grunde. Eine sichere Behandlungsmetode ist bis jetzt noch nicht aufgefunden; die besten Erfolge hat man noch bei folgender gehabt: Der zu behandelnde Fisch wird in ein Glas mit reinem Wasser ge setzt, dem auf je I Liter Wasser alle zwei Stunden zwei bis drei Kubikzentimeter einer einprozentigen Lösung von Pikrinsäure zugesetzt wird, bis das intensiv gelb gefärbte Wasser einen Pikrinsäuregehall von 0,1 bis 0,15 : 1000 aufweist; höhere Konzentratton wird den meisten Fischen ver derblich. Ist diese Konzentratton erreicht, so wird die Lösung, iu welcher sich der Fisch befindet, durch allmähliches Nach füllen von reinem Wasser verdünnt; ist dies zur Hälfte ge schehen, so bringt man den Fisch in ganz frisches Wasser gleicher Temperatur. Auch ein in gleicher Weise angewendetes Bad von Kalium chlorikum wird von den meisten Fischen bis zu einer Konzentration von 1 : 1000 ertragen, während die Parasiten vernichtet werden. Um Flasche« ««d Gefäße in welchen stark riechende Flüssigkeiten aufbewahrt worden find, wieder rein und geruchlos zu machen, ist ein vor zügliches Mittel schwarzes Senfmehl. Man schütte eine Kleinigkeit davon mit etwas lauwarmem Wasser in die betreffenden Gefäße, schüttle gut durch, lasse es eine Weile stehen und spüle dann mit kaltem Wasser nach. Die Flaschen sind danach so sauber und geruchlos, daß man sie zum feinsten Wein verwenden kann. Fleisch- ««d Fischgeruch zu beseitige». Den üblen Geruch von Fleisch und Fischen (auch wenn diese nicht verdorben find) beseitigt man am besten durch über mangansaures Kali, von dem eine Menge zu 10 Pfz. für. lange ausreicht. Ein einziges dieser Krißallcheu, in et» bis zwei Liter Wasser gelöst, und zum Abwasch« dÄ Fleisches benutzt, beseitigt den Geruch vollkommen. Bst Fischen kann mau auch einige Stückchen Holzkohle »ü» kochen, um denselben Zweck zu erreichen. Küche und Keller. Spi«at ist nicht nur für blutarme Personen sehr ge sund, sondern seiner leichten Verdaulichkeit wegen für jeder» mann. Man braucht ihn übrigens absolut nicht allein ab» Gemüse zu verwenden. Es lassen sich aus Spinat Suppe», Klöße usw. Herstellen. Spinatreste mit gekochtem Reis und Eigelb verrührt und dann etwa eine halbe Stunde t« Wasserbade gekocht, geben einen Pudding, der sich essen lassen kann. Sehr zu empfehlen ist, daß man Spinat gerichten jeder Art etwas Maggi-Würze beimischt, weil sie dadurch um vieles kräftiger schmecken. Viele Menschen, besonders das starke Geschlecht, vermag sich nämlich mit Spinat nicht recht zu befreunden, weil er eigentlich einm etwas weichlichen, bestimmt aber einen sehr milden Ge schmack hat. Diese Mißlichkeit wird aber vollkommen be seitigt, wenn die genannte Zutat hinzukommt. Konservierung der Eier. Ein eigenes Verfahr«, Eier bis zu 11 Monaten frisch zu erhalten, hat der Mün chener Arzt und Geflügelzüchter Dr. Hanika eingeschlagen. Er legt die frischen, von allem Schmutz befreiten Eier un gefähr eine viertel Stunde in lauwarmes Wasser, bringt sie aus diesem mit Hilfe eines Seihers oder Siebes fünf Sekunden lang in siedendes Wasser, worauf sie zum Ab kühlen in kaltes Wasser kommen. Ein Abtrocknen findet nicht statt, weil dadurch erst wieder das Verderben be günstigende Organismen übertragen werden, es erfolgt lediglich von selbst an der Luft durch Ausbreiten auf einem reinen Lsinentuch. Die Eier werden nun in absoluten Alkohol und darauf in Wasserstoffsuperoxydlösung getaucht. Die Aufbewahrung geschieht ohne Zeitverlust in trockenem Torfmull, Holzasche, Spreu, Häcksel, Holzwolle oder Weizen kleie an einem kühlen, trocknen und frostfreien Ort (Keller). Das Eintauchen in Alkohol und Wasserstoffsuperoxyd kann unterbleiben, wenn die Haltbarkeit nicht länger als 8 Mo nate zu dauern braucht. Gebeizte Taube«. Fein. 6 Personen. 3V» Stunden. Aeltere Tauben lassen sich gut hierzu verwenden. Sie werden sauber zurecht gemacht, in 4 Teile zerschnitten und in eine milde Beize von gekochtem Essig nebst einigen Zwiebelscheiben, Gewürz, Lorbeerblatt und Wachhold^ beeren gelegt. Nach 2—3 Tagen zerläßt man in eine- Kasserolle ein Stück gutes Schmalz, legt die Tauben darauf, läßt sie anrösten, gießt einige Löffel von der durchgeieihten Beize dazu und schmort unter öfteren Nachgießen von Beize und saurer Sahne die Tauben weich. Die Sauce wird abgeschmeckt, wenn nötig, mit etwas klar gequirltem Kraftmehl gebunden, mit 10 Tropfen Maggi's Würze im Geschmack gekräftigt und über die Tauben gegossen. Käsekuchr«. Von 1 Kilogramm Mehl, zwei Eiern, 45 Gramm Hefe, ungefähr Liter Milch und etwas Salz macht man einen Hefenteig, den man aufgehen läßt, durch knetet und zu runden Kuchen ausrollt, die man mit einem fingerhohen Rand versieht. Nachdem die Kuchen aufge gangen find, bestreicht man sie dick mit weißem Käse, de« man mit Eigelben, Salz, Zucker, Sahne und Korinthen ver mischt hat, und bäckt sie etwa eine halbe Stunde lang. Auch kann man die Teigböden von Mürbeteig machen, mit dem klargeriebenen weißen Käse ziemlich anfüllen und dann mit einem Guß von saurem Rahm, Zucker und Eiern übergießen. Fleisch uub Geflügel läßt sich oft schwer spicken, weil es weich ist; durch ein kurzes Abwellen (d. h. eine« Augenblick in heißes Wasser halten und kalt übergießen) wird das Fleisch ein wenig steif. R. D. Myrtenbäumchen «erden oft von Ungeziefer befallen; man befreit sie am leichtesten dadurch, daß mau die Kronen der Pflanzen in Wasser taucht und sie darauf mit Tabakstaub tüchtig einstäubt; auch empfiehlt man zur Vertilgung der Schädlinge von Pflanzen Insektenpulver als Radikalmittel. Dieses wird mittels des gewöhnlichen Ballons so oft auf die Pflanzen gestäubt, bis di« Tiere entfernt sind. Myrten bekommen meist dadurch die rote Spinne, daß sie in zu trockener Luft und zu warm stehen, auch trockene Heizwärna' vertragen Myrten nicht, sie verlieren ihre immergrünen Blätter uns werden dürr. B. K. Dienstboten können den Dienst vor Ablauf der Metzel jedoch nach vorheriger Aufkündigung verlassen, wenn der Dienstbö durch Heirat oder aus andere Art zur Anstellung einer eigenen Wirt schaft Gelegenheit findet und diese Gelegenheit nicht ohne dessen er weislichen Schaden verschoben werden kann. In beiden Fällen m"'' übrigens die Dienstzeit des laufenden Monats oder Vierteljahrs au^ gehalten werden. M. R- Die Sommersprossen sind Pigmentablagerungen in der Haut, die im Sommer, also namentlich unter dem Einflüsse des Sonnen lichtes, auch dann entstehen wenn man die Haut vor der Einwirkung der direkten Sonnenstrahlen schützt. Im Winter blassen sie ab oder verschwinden auch wohl von selbst. Künstlich kann man sie nur an der Hautschicht entfernen, in der die Pigmentflecken enthalte« Mit dieser Hautschicht kommen aber auch die Sommersprosse« einigen Wochen wieder. L. W. Die gesamte Summe der erhaltene« Armenunterstützu^ muß zurückgezahlt werden, wenn beim Tode des Unterstützten «er wögen vorgefunden wird.