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nur spärliche Nachrichten vor. Es heißt, in Warschau würden infolge des Verbots des Waffenverkaufs große Mengen von Revolvern eingeschmuggelt. In Berdjansk ist ein neuer Ausstand ausgebrocken. Wie es in Zarskoje Selo avssieht. Die Bewachung von Zarskoje Selo ist durch zwei Regimenter Donkosaken verstärkt worden. Andere Re gimenter derselben Kosaken sind nach Warschau, Riga und Reval gegangen, da sie „zuverlässiger" sind, als die ört lichen Truppen, deren Manneszucht zu wünschen läßt. Alle Nachrichten über Gemütsdepresstonen, Schlag anfälle und ähnliche Dinge, die man vom Zaren wissen will, sind müßige Erfindung. Die kaiserliche Familie er- freut sich ausnahmslos des besten Wohlseins und der Zar macht täglich ausgedehnte Spaziergänge und Ritte in dem kilometerweiten Waldpark, der freilich mit einer un durchdringlichen Militärmacht umgeben ist. Diese ist aber so geschickt verteilt, daß sic kaum auffällt. Der Zar ist viel im Freien und jagt mit Leidenschaft. Er ist ein Meister im Büchsenschüßen. Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Aus der Mandschurei liegen noch keine Meldungen über größere und umfassendere Operationen vor. Nach einem Telegramm aus Tokio ist die Hauptmacht der Russen, die in der Nachbarschaft von Chinchiatun (westlich von der Bahn) geschlagen wurde, in der Richtung nach Shunienching ausgewichen; ein Teil hat sich auf der Fenghun-Straße zurückgezogen. — Am Abend des 5. April wurden keine Russen südlich Hsinlitun, acht Meilen nördlich Chinchiatun gesehen; eine kleine russische Abteilung ist noch im Besitz von Taisiyo, 26 Meilen östlich von Weiyuan- paomen. — Der russische General Charkewitsch (der jetzige Generalstabschef der russischen Armee) meldet nach Petersburg): Am Donnerstag zwangen russische Jäger japanische Kavallerie, sich von Erdaaheze nach Tsuluchu zurückzuziehen. Eine der russischen Abteilungen, die am Morgen des 4. d- M. Tfintsatua erreichte, zwang die Japaner, die 6000 Tschungusen bei sich hatten, zum Kampf. Ucber den Ausgang hat General Charkewiscb, wie er angibt, noch keine Meldung erbalten. — Der Bericht hat wohl weiter keinen Wert, als daß er den Beweis liefert, daß die russischen Schwindelmeldungen ruhig fortgesetzt werden. Welch ausgedehnten und schneidigen Gebrauch die Japaner von ihrer verhältnismäßig schwachen Kavallerie machen, erhellt aus einer Depesche des Generals Kuroki vom 1. d. M. Er meldete, daß zwei Kavallerie-Detache- ments von je 150 Pferden unter Oberst Raganouma und Kommandant Sasegawa bei Kaijüan den Anschluß an die Armee wiedergewonnen haben. Sie waren seit dem Januar selbstständig mit dem alleinigen Auftrag, die russischen Stellungen westlich von Mukden aufzuklären. Mit welchem Erfolge sie dieser Aufgabe gerecht geworden sind, erhellt aus den Schlachtereignissen ans diesem entscheidenden Flügel. Trotzdem diese schwachen Abteilungen stets am Feinde waren und ihre Klingen mit den Kosaken Mischtschenkos beständig kreuzten — bei ungünstigem, bitterkaltem Wetter und geringer Verpflegung — haben sie nur ein Drittel ihres Bestandes eingebüßt. — Und die berühmte und so zahlreiche russische Kavallerie hat be kanntlich nichts geleistet. Ueber die Stellung der japanischen Armee besagt eine Drahtung der „Times", neuesten amtlichen Meldungen zufolge, daß die Japaner eine halbmond förmige Stellung einnehmen. General Oku steht auf dem westlichen linken Flügel, Nogi und Nodzu im Zentrum und die Generale Kuroki und Kamamura auf dem rechten Flügel. Die Gesamtstärke des Heeres beträgt 475000 Mann. Es wird gefürchtet, daß General Linewitsch genötigt sein werde, den Rückzug anzutreten, da er sonst in seiner Stellung umgangen werden dürfe. Der Einsturz des Wasserreservoirs in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens ist von einem Unglück heim gesucht worden. Ein im Bau befindliches Wasserreservoir stürzte ein, unter seinen Trümmern eine große Zahl von Arbeitern begrabend. Die Katastrophe erfolgte am Sonnabend vormittag. Dreihundert Arbeiter waren dort beschäftigt, als das gewölbte Dach infolge Nachgebens des Untergrundes einstürzte, alles unter seinen Trümmern begrabend. Es wurde sofort mit den Rettungs arbeiten begonnen; die Leichen werden auf Karren fort geschafft, die Verwundeten nach dem nahen Spital gebracht. Hierbei spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Der König wird als Zeichen der Trauer die Reise nach Valencia aufgeben. Schon vor zwei Jahren ereigneten sich bedenkliche Einstürze im sogenannten dritten Wasserdepot im Norden Madrids. Die Ursachen des neuen Einsturzes waren den Amtsstellen bereits bekannt; die Entrüstung gegen die Be hörden und die Baugesellschaft ist daher groß. Sobald das Unglück bekannt wurde, legten alle Arbeiter Madrids die Arbeit nieder. Eine ungeheure Menge strömte zu dem Unglücksort, der alsbald durch Gendarmen und Soldaten abgesperrt werden mußte. Die Minister und Behörden sowie der König, der Prinz von Asturien und der General stab organisierten die Rettungsarbeiten. Fortwährend werden gräßlich zermalmte Leichen heraufbefördert. Die Zahl der Toten soll bislang 80 betragen, diederVer- wundeten gegen 100. Ganz Madrid steht unter dem furchtbaren Eindruck der Katastrophe. Die Gesamtzahl der Verschütteten wird auf 900 geschätzt. Wenige Minuten, nachdem das Unglück bekannt wor den war, erschien der König auf der Unglücksstätte, um das Rettungswerk zu übernehmen. Die Menge brachte dem Herrscher Ovationen dar, für welche er sehr bewegt dankte. Er überwachte persönlich das Rettungswerk. Ab gerissene Gliedmaßen und verstümmelte Leichname wurden aus dem Schutt herausbefördert. Ein verwundeter Ar beiter erzählt, der Einsturz sei so plötzlich erfolgt, daß er sich kein Bild davon habe machen können. Die Arbeiter hatten eine Katastrophe schon befürchtet, da vor 14 Tagen schon drei Gewölbe eingestürzt und in vier anderen starke Risse ausgetreten waren. Der Ingenieur und der Unternehmer des Baues werden allgemein aufs schärfste verurteilt. Der Ackerbauminister hat eine Untersuchung eingeleitct. Der Mirnsterrat trat um b Uhr zur Beratung zusammen. Scharen von Arbeitern, die ihre Arbeit unter brochen hüben, sind an der Unglücksstätte versammelt. Das Unglück rief große Bewegung unter den Arbeitern hervor. Frauen ziehen mit schwarzen Fahnen in der Stadt umher und erzwingen die Schließung der Läden zum Zeichen der Trauer. Alle Minister begaben sich an den Ort der Katastrophe, wo der König lange Zeit, um ringt von schluchzenden Frauen, verweilte. Der König verließ die Unglücksstälte tief bewegt. Spätere Meldungen besagen: Madrid, 9. April. Soweit bis gestern abend fest- gestellt war, ist die Zahl der bei dem Reservoir-Einsturz verletzten Personen 70. Etwa 100 Leichen sind aus den Trümmern hervorgcholt. Da cs ganz unmöglich erscheint, zu den Verschütteten zu gelangen, befürchtet man, daß alle 400 zerschmettert oder erstickt sind. Die eingestürzten Gebäude bildeten ein mächtiges Viereck von 300 Meter Länge und 150 Meter Tiefe; alle diese Gebäude stürzten auf einmal zusammen, wie man annimmt, wegen zu geringer Stärke der tragenden Pfeiler. Wassermassen bedecken den größten Teil des Trümmerfeldes. Madrid. In der Nacht zum Sonntag wurde eine Leiche geborgen. Mehrere der Verwundeten sind im Ho spital gestorben. Die Blätter betonen, daß seinerzeit in der Kammer gegen die Anlage des Rerservoirs wegen des schlechten Untergrundes Widerspruch erhoben worden sei. Der Minsterrat beschloß die Bildung einer Untersuchungs kommission, die feststellen soll, wer die Verantwortlichkeit an der Katastrophe zu tragen hat. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 10. April 1905. — König Friedrich August und die evan- geliche Geistlichkeit. Einen sehr bemerkenswerten Ausspruch über die Wirksamkeit der Geistlichen der evangelisch-lutherischen Landeskirche hat der König bei seinem Besuche Freibergs im dortigen Dom getan. Der Monarch sagte in seiner Erwiderung auf die Begrüßungs rede des Superintendenten Hässelbart u. a: „Ich freue mich immer, wenn ich mit den Herren Geistlichen zusammentreffe. Ihre Arbeit, meine Herren, ist auch von großem Werte, weil sie den vielen schlechten Gesinnungen, welche jetzt immerfort unter das Volk getragen werden, entgegenwirkt." Diese Königsworte sind nicht nur ein hohes Vertrauens votum für die Geistlichen Sachsens, sondern sie schließen auch das Bekenntnis in sich, daß der König in der Religions übung jedes christlichen Bekenntnisses eine mächtige Quelle sittlich-nationaler Tugend erblickt. — Eine« herzgewinnenden Zug von» König Friedrich August berichtet der „Freiberger Anzeiger". Beim Abschrecken der Front der Militärvereine in Freiberg sprach der König am Donnerstag auch einen vom Alter gebeugten Veteran, der sich nicht gerade in glänzenden Verhältnissen befinden mochte, dessen Brust aber mit einer stattlichen Reihe Kriegsorden geschmückt war, an. Der alte Mann konnte vor Rührung nicht antworten und fing an zu schluchzen. Der König rief seinen Adjutanten, ließ den Namen des Veterans notieren und sagte zu ihm: „Trösten Sie sich, Kamerad, für Sie soll gesorgt werden." — Zur Montignoso Affäre. BerlinerBIätter veröffentlichen folgende Meldung aus Dresden: Der König hat die Bezüge der Gräfin Montignoso auf jährlich 60000 Mark genehmigt. Die Gräfin willigte dafür in die Herausgabe der Prinzessin Anna Monika Pia. Dazu schreibt man den „Leipz. N. N." aus Dresden: Diese Meldung beruht auf Erfindung. Es sind wohl, wie wir bereits mitgeteilt haben, Verhandlungen im Gange, und es gewinnt immer größere Wahrscheinlichkeit daß die Gräfin Montignoso die Prinzessin Anna Monika Pia herausgibt, falls der Hof ihr gewisse Konzessionen macht. Zu einem definitiven Abschlusse aber sind diese Verhandlungen noch nicht gediehen. Im Grunde ge- nommen wäre das auch ziemlich gleichgültig, denn die Gräfin mag — mündlich oder schriftlich — abmachen mit dem Hofe was sie will, die Hauptsache ist doch, wie sie in dem Moment denkt, wo sie das Kind hergeben soll. Man hat im Verlaufe der ganzen leidvollen Affäre mehr als einen Beweis dafür bekommen, daß die Gräfin Mon tignoso es mit der Erfüllung von Verpflichtungen, auf welche sie sich vertragsmäßig festgelegt hatte, nicht immer genau nimmt. — Achtung, Laudwirte! Zu der in voriger Nummer unter dieser Spitzmarke gebrachten Notiz erfahren wir noch sehr interessante Einzelheiten über Las Schicksal der Wagenladung Gerstenkleie. Die letztere war bekanntlich nach einer anderen Bahnstation gegangen. Der dortige Käufer kannte die Vergangenheit der Kleie nicht; man hatte ihm gesagt, die Sendung sei von dem ersten Käufer zur Verfügung gestellt worden, weil sie irrtümlich Gcrsten- kleie, nicht aber, wie bestellt, Roggenkleie enthalte! Der neue Käufer wurde aber durch verschiedene Umstände stutzig, er ließ die Kleie untersuchen und stellte dann die Sendung ebenfalls zur Verfügung. Heute ging infolgedessen die Ladung an den Verkäufer zurück. Es würde eine dankbare Aufgabe sein, das weitere Schicksal dieses Gemisches von Kleie, Unkrautsamen, Erdnußhülsen, Hafer- schalen und Steinnußabfällen zu verfolgen. — Der Sommer soll sehr schön werden. Wie aus New-Aor! gekabelt wird, ist der Dampfer „Caledonia", der dort nach einer sehr aufregenden Fahrt angekommen ist, auf der Reise einer ungewöhnlich großen Menge von Eisbergen begegnet. Eine Zeitlang befand sich der Dampfer vollkommen im Treibeis, so daß die Farbe an den unteren Teilen des Schiffes vollständig weggerieben wurde.- Auf den Eisbergen sah man sehr viele Seehunde. Man fuhr so dicht an ihnen vorbei, daß die Tiere durch die Zurufe ! der Fahrgaste an Bord erschreckt wurden. Der Kap tan des Schiffes ist der Ansicht, daß der starke Sturm, der j während der letzten Woche auf dem Atlantischen Oezan tobte, und der sich dann nach Norden verzog, diese Eis' berge außergewöhnlich früh losgerisscn hat. Die Wetter- ! kundigen aber sind der Ansicht, daß die Wirkung, die das auf den Golfstrom haben wird, sowohl den britischen f Inseln, als auch dem größten Teil des europäischen Fest- landes einen besonders schönen Sommer bringen muß. — Ansteckende Tierkrankheiten. Äußerst zahl' reich sind in dem soeben von der Kommission für das Veterinärwesen erstatteten Berichte die in Sachsen aus- gebrochenen ansteckenden Tierkrankheiten. Besonders auf fällig und seither noch nie in diesem Umfange beobachte! ist der Ausbruch von Tollwut in neun sächsischen Ort schaften — darunter acht in der Lausitz, Anckshauptman»' schäften Bautzen und Kamenz gelegene Dörfer. Del Milzbrand herrschte fast in allen Landesteilen. Neben den 23 Milzbrandausbrüchen kamen noch zwei Rausch- r brandfäüe und eine Erkrankung an der Pferderäude zur Anzeige. — Morgen Dienstag abend findet im hiesigen Ge- ? werbe-VercinVereins- und Vortrags-Abendstatt.! Der zugesagte Vortrag des Redakteur Friedrich über „Die staatliche Fürsorge für's Handwerk unter. besonderer Berücksichtigung des sogen. 2-Millionenfonds" dürfte Veranlassung sein, diesen Abend recht zahlreich zu besuchen. Die Versammlung wird sich auch mit der Land-. tagswahl befassen. — Im 20. Volksunterhaltungsabend des Gemeinnützigen Vereins, der gestern Abend im Hotel Löwe abgehalten wurde, sprach Herr Lehrer Gerhardt über Wesen und Bedeutung der Volksbibliotheken. Der Redner legte seinen Ausführungen die Ideen zu Grunde, die zur Gründung der Gesellschaft für Verbreitung del Volksbildung, der Gesellschaft für ethische Kunst usw den ersten Anstoß gaben. Er betonte die wachsende Bedeutung, die man den Volksbibliotheken in richtiger Erkenntnis ihres inneren Wertes mehr unomehr zumißt, und gab ziffernmäßiges Material über die finanzielle Förderung derVolksbibliotheken durch Staat und Gemeinde Der Vortrag bildete in seinem Inhalte einen warme» Appell zur weiteren Förderung und Benützung der Volks« bibliotheken als eines hervorragenden Mittels zur Ver allgemeinerung des Wissens und damit zur Hebung der sittlichen Kraft unseres Volkes. Der Vorsitzende, Herr Apotheker Tzschaschel dankte dem Votragenden. Er ver breitete sich alsdann über die Aufgaben des Gemeinnützige» Vereins. Vor allem habe der Verein auch die Jugend erziehung mit in sein Programm ausgenommen; deshalb nehme er alljährlich die Prämiierung von fleißigen Fort bildungsschülern vor. In Anerkennung ihres Fleißes und als ein Ansporn für ferneres ernstes Streben überreichte der Herr Vorsitzende folgenden Fortbildungsschülern je ein Schillers „Wallenstein" mit Widmung: Buchdruckerlehrling Jähnichen, Kürschnerlehrling Klipphahn, RatskoM Felgner und Musikschüler Roscher. Der Schluß der Darbietungen bildete eine — vielleicht etwas zu reichlich bemessene —W Lichtbilderserie aus der sächsischen Schweiz, der Oberlausitz k und dem Spreewald. Den verbindenden Text sprach Herr i Lehrer Gerhardt. Der Herr Vorsitzende teilte mit, daß der Verein am 14. Mai eine Schillergedächtnisfeier in größerem Rahmen veranstalten werde. Wir verweise» schon heute auf die Veranstaltung. — Toller Hund.? In Mohorn und Umgebung s wurden gestern eine Anzabl Erwachsene und Kinder von s einem tollwutverdächtigen Hund gebissen. Es gelang, das Tier unschädlich zu machen. Ob tatsächlich Tollwut vor liegt, wird die weitere Untersuchung ergeben. — Die städtische Sparkaffe zu Meisten erzielte im letzten Jahre bei einem Einlegergulhaben von fast ib Millionen einen Reingewinn von 157000 Mk. 52 000 Mark kamen zu den Reserven, der Rest wurde der Stadt kasse überwiesen. — In der am Donnerstag bei dem Kgl. Amtsgericht zu Dresden stattgefundenen Zwangsversteigerung des Bahnhotels zu Köhschenbroda wurde ein Meistgebol von 165000 M. erzielt, der Zuschlag jedoch auf Antrag des meistbietenden Herrn Tanneberger auf einige Tage ausgesetzt. Die Taxe des gerichtlichen Sachverständige» iber das 29,7 Ar große, mit 1004,79 Steuereinheiten belegte und in der Brandversicherung mit 100600 Vt. eingeschätzte Anwesen betrug ohne Inventar 189700 Dl- z Von der Hypothekenbelastung in Höhe von 167500 Dl- werden voraussichtlich nur geringe Beträge ausfallen- Rurze Lhrsnik. Frostschäden. Aus Wien meldet ein Privattele gramm: Der Schaden, den der in ganz Oesterreich einge- retene Frost an den bereits vorgeschrittenen Kulture» angerichtet hat, ist ganz gewaltig. Aus der Umgebung Wiens und den Gebirgsgegenden werden fünf Grad Kälte und heftiges Schneetreiben gemeldet. Tod insolge Telephonierens. Ein am Alte»' wall in Hamburg wohnender Kaufmann hatte vor einigt Tagen während eines Gewitters telephoniert und bek»^ dabei einen solchen Schlag, daß er bewußtlos wurde mH jetzt an den Folgen des Schlages gestorben ist. W dieser Gelegenheit sei wieder darauf hingewiesen, daß das Telephonieren bei Gewitter mit Lebensgefahr Verbünde» ist. Das Fernsprechamt stellt während des Gewitters auch keine Verbindungen her. Das Erdbeben in Indien. Da die Telegraphem Verbindungen in Nordindien vielfach zerstört sind, laufe» die Nachrichten über die Verluste an Menschenleben nM langsam ein. Bisher wurde festgestellt, daß die Zahl der Opfer 1400 beträgt, doch befürchtet man, daß diese ZaM noch zu niedrig ist. Im Lande herrscht furchtbares Elend. Neun Grad Kälte im April! Im Riesengebirge und Glatzer Gebirge herrschte nach einer Meldung der „Nat.-Ztg." am Donnerstag heftiger Schneesturm. AM der Prinz Heinrich-Baute waren neun Grad Kälte. i höheren Berge sind mit dichtem Schnee bedeckt.