Volltext Seite (XML)
Die Leute sagten, es sei ein Student, der die Bombe ge worfen habe und den man zusammen mit zwei anderen Studenten verhaftet habe. Einiges von dem, was erzählt wurde, war Erfindung. Die Polizei, die die Ueberreste des Großfürsten umstellt hatte, machte respektvoll vor der Großfürstin Sergius Platz. Ohne Hut, mit einem Pelzmantel, den sie schnell um die Schullern geworfen hatte, war die hohe Dame aus dem Palast gestürzt und kniete jetzt in dem schmutzigen Schnee vor der kopflosen Leiche ihres Gemahls, dessen Uniform zerfetzt war und dessen abgerissener linker Arm neben dem blutigen Hals stumpf lag. Die Polizei verdeckte die Gestalt der Groß fürstin vor den Augen des Publikums. Bald darauf kamen Offiziere. Sie sammelten die Leichenteile, legten sie auf einen Mantel und ließen sie auf einer Bahre nach dem Palast bringen." Die Bombe war mit Nägeln gefüllt. Sie wurde auf 15 Schritt Entfernung geschleudert. Außer dem Groß fürsten war nur noch der Kutscher getroffen worden. Er hatte Wunden am Rücken und am Kopf. Er hielt noch krampfhaft die Zügel gefaßt, als man ihn hcrunterhob, um ihn ins Hospital zu tragen. Ein Diamantring des Groß fürsten wurde in der Nähe der Leiche gefunden. Etwas weiter entfernt lag ein anderer Ring, aus dem durch die Gewalt der Explosion der Stein herausgetrieben worden war. Die Klinke der Wagentüre war etwa 200 Schritte weit geschleudert worden. Erst am folgenden Tag fand man die Zigarrentasche des Ermordeten im Schnee. Der Großfürst Paul Alexandrowitsch, der Bruder des Großfürsten Sergius und jüngste Onkel des Zaren, der wegen seiner Heirat mit der geschiedenen Frau Pistohlkors seines militärischen Amtes entkleidet wurde, mit dem Befehl, Rußland zu verlassen, ist wieder rehabilitiert worden. Der Zar verlieh ihm den Rang eines Generaladjutanten. Großfürst Paul Alexandrowitsch wird alsbald seinen Dienst als General und Flügel adjutant in Petersburg autreten und an der Bestattung seines Bruders in Moskau teilnehmen. Seiner Gemahlin tst inzwischen der Titel Gräfin von Hohenfelsen zuerteilt worden. Großfürst Paul lebte in größter Feindschaft mit seinem Bruder Sergius. Ein stummer Protest. Ueber die Art, wie sich in den Kreisen der Moskauer Kaufmannschaft die feindliche Stimmung gegen die Familie des ermordeten Großfürsten Sergius zu erkennen gab, weiß die „Voss. Ztg." ein sehr hübsches Gcschichtchen zu erzählen. Nach ihr soll den Moskauer Kaufleuten mitgc- teilt worden sein, daß die Gemahlin des Großfürsten jede Spende von 1000 Rubeln mit einem eigenhändigen Schreiben dankbar quittieren werde. Durch eine Ab- ordnung habe sich die Kaufmannschaft von zuständiger Seite nochmals die Zusage eigenhändiger Dankesschreiben von feiten der Großfürstin erneuern lassen und das Er gebnis sei nicht ausgeblieben. Denn tatsächlich sei plötzlich eine wahre Flut von Spenden aus der Mitte der Kauf- Mannschaft wieder eingeflrömt, aber durch mehrere Wochen seien immer nur Spenden von 999 Rubeln und nicht eine einzige von vollen 1000 Rubeln gekommen. Diese stumme Demonstration habe geradezu niederschmetternd gewirkt. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nchmcn wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 22. Februar 1905. — Einer Deputation des Sächsischen Saalinhaber- Verbandes erklärte König Friedrich Angnst am Sonntag, daß er sich freue, die Saalinhaber zu sehen und daß er sich wohl in derenLageversetzenkönne. Stünden sie doch in einer Art von Kreuzfeuer: auf der einen Seite drohe in gewissen Fällen die Arbeiterschaft mit Verruf, andererseits hätten sie mit eventuellem Militär- verbot zu rechnen. Darauf zog der König jeden der Herren ins Gespräch. Bei einem Herrn erkundigte er sich nach den Verhältnissen der ländlichen Saalbesttzer. Der Herr entgegnete, daß diese oft unter der verschiedenen Hand habung der amtshauptmannschaftlichen Bestimmungen zu leiden hätten. Sei es doch vorgekommen, daß selbst an nationalen Festtagen dir Abhaltung von Lustbarkeiten ver- Majestät meinte daraufhin, daß allerdings die FeiersÄALTage heutzutage ganz an- gebracht sei. .. . . - — Bon der Gräfin Montignoso. Der Rechts- beistand des Königs, Justtzrat Dr. Körner, ist gestern vor mittag ^/,11 Uhr *n Begleitung des Fräulein Muth von Genua in Dresden eingetroffen. Gleich in der 12. Stunde begab er sich nach dem Oberhofmarschallamt und hatte bald darauf eine einstündige Audienz beim König. Eine öffentliche Erklärung dürfte heute Abend zu erwarten sein. — Die italienische Regierung soll, so meldet man aus Rom, den deutschen Botschafter informiert haben, sie werde dafür sorgen, daß Prinzessin Anna Monika Pia Florenz nicht verlasse, solange die italienischen Gerichte ihr Wort in der Angelegenheit der Gräfin Montignoso nicht gesprochen hätten. Auf der kaiserlichen Botschaft wird diese Nachricht aber entschieden dementiert. Die Reichsregierung und die Botschaft stünden überhaupt der Angelegenheit Montignoso völlig fern. Der deutsche Botschafter habe Justizrat Körner bei seinem Dortsein unter Zuziehung des Rechtsbeistandes der Botschaft nur über den Stand der italienischen Gesetzgebung in dieser Frage orientiert. Das Landgericht Florenz ernannte für die Prinzessin Anna einen Vormund und Bürgen, der bis zur Urteilsvollstreck ung dafür verantwortlich ist, daß Prinzessin Anna in Florenz bleibt. — Aus der Bürgerschaft schreibt man uns mit der Bitte um Verwendung in unserem Blatte: „Es war recht dankenswert von Herrn Stadtrat Watzel, daß er in der letzten Sitzung des Stadtgemeinderates auf die schlechte Beschaffenheit des Fußweges der Meißnerstraße hinwies. Die Zustände dort sind wirklich sehr besserungsbedürftig. Aber der Herr Stadtrat hätte etwas weitergreifen müssen. Rund um die äußere Stadt sind die Verhältnisse überall die gleichen, wie auf der Meißnerstraße, wenn nicht noch schlimmere. Das ist nicht blos zutreffend für den Winter — in dem die Wegcverhältnisse allerorten nicht die besten sind —, sondern auch für die übrigen Jahreszeiten. Ebenso fehlen mehrere gepflasterte Straßenüdergänge; so wäre beispielsweise die Herstellung eines solchen Ucberganges auf der Bahnhofstraße am Benedixschen Grundstück Tausend mal notwendiger gewesen als die auf städtische Kosten ausgeführte Pflasterung des wenig benützten Fußweges am Grundstück des Herrn Stadtverordneten Ranft. Mindestens könnre der Fiskus veranlaßt werden, daß er dort, wo der Uebergang hingehörte, öfters den Straßen schmutz wegziehen ließ, wennschon auch in der inneren Bahnhofstraße eine Beseitigung des Straßenschmutzes meist recht von nöten wäre. Wilsdruffs Steuerlasten sind gering; objektiv urteilende Einwohner — namentlich solche, die anderwärts Steuern bezahlten — werden gern eine Er höhung der Gemeindeanlagen in Kauf nehmen, wenn dies ein erhöhter Aufwand im Tiefbauwesen erforderlich macht." — Wegen Vergehens gegen das Vereins- und Versammlungsrechl wurde vom kgl. Schöffengericht Wils druff der Vorsitzende der Ortsgruppe Wilsdruff des sozial demokratischen Kreisvereins im 6. Reichstagswahlkreis, Hildebrand, zu 25 Mk- Geldstrafe verurteilt. Hildebrand war beschuldigt, trotz mehrmaliger Aufforderung die hiesige Ortsgruppe des sozialdemokratischen Vereins für den 6. Wahlkreis nicht als selbständigen Verein konstituiert zu haben. In der Begründung wurde ausgeführt: Wenn auch zugegeben sei, daß die Ortsgruppe keine Beschlüsse selbständig fassen und zur Ausführung bringen könne, und kein Beschluß gefaßt worden sei, einen Verein zu gründen, so sei doch im Sinne des Vereinsgesetzes eine Selbst ständigkeit insofern zu erblicken, als die Gruppe einen eigenen Vorstand habe, selbst Versammlungen einberufe, der Vorstand die örtlichen Ausgaben von den Beiträgen kürze und dem Vereinskassierer nur die Belegt zu bringen brauche, auch die Beiträge am Orte kassiert würden und Neuaufzunehmende am Orte ausgenommen werden könnten. Die Strafe müsse darum so hoch bemessen werden, weil der Angeklagte sich hartnäckig geweigert habe, die Bildung des Vertins anzuzeigen. Er müsse das als Vorstand unbedingt wissen und hätte auf Konstitution des Vereins dringen müssen. — Die „Sächs. Arb.-Ztg." weiß zu be- richten, daß das Urteil angefochten werden soll. — Die zahlreichen Mitglieder des Tierfchnhvereins für die Amtshauptmannschaft Meißen werden auf die Anzeige aufmerksam gemacht, nach welcher die Jahres hauptversammlung und das anschließende Stiftungsfest Sonntag, den 26. d. M., nachm. V,5 Uhr, im Kaisergarten zu Meißen stattfindet. Beim Fest wird den Mitgliedern ein hervorragend schöner Meißner Schieler zum Groß- einkaufspreis von 60 Pfg. die Flasche verzopft. Reiche musikalische und deklamatorische Vorträge verschönern den Abend. — Der Gasthof zu Birkigt kam zur Zwangs versteigerung. Das Höchstgebot machte mit95050Mk. Frau verw. Baumeister Reif in Niederhäslich. Der Zu- schlag ist bis zum 27. Februar ausgesetzt. Geschätzt war der Gasthof auf 157690 Mk. einschließlich 6440 Mk. Wert des Inventars. — Daß von den sozialdemokratischen Gemeinde- Vertretern die Oeffentlichkeit der Gemeinderats- sttzungen nur angestrebt und benützt wird, um Agitations- reden zum Fenster hinaus halten zu können, wird von dieser Seite stets bestritten. Deshalb verlohnt es sich immerhin, davon Notiz zu nehmen, wenn sich die Herren einmal „verplappern." Die „Sächs. Arb.-Ztg." teilt heute mit, daß die Deubener Genossen jetzt die Oeffentlichkeit der dortigen Gemeinderatssitzungen herbeigeführt haben. In einem Atemzuge fährt das Blatt dann fort: „Die erste Sitzung wird um deswillen besonders interessant sein, weil ein Antrag unserer Genossen, den Bergarbeitern tm Ruhrgebiet 1000 Mk. zu be willigen, mit auf der Tagesordnung steht." Es ist sicher kein Zufall, daß man sich diesen fetten Biffen für die erste öffentliche Sitzung aufhob, um zu zeigen, weich' prächtige Leute „die Genossen" im Gemeinde rate sind. Im Uebrigen gibts in Deuben so viel Armut bei verhältnismäßig hohen Gemeindelasten, daß die 1000 Mk. am besten in der eigenen Gemeinde verwendet würden! — Reinsberg, 22. Februar. Am 4.-7. März hält der junge, aber sehr tätige Gcflügelzüchterverein zu Reinsberg, der trotz seines erst 3jährigen Bestehens bereits zu den stärksten in ganz Sachsen gehört, seine 2. Nutz- geflügelavsstellung M - dem neuen Gasthof zu Reinsberg ab. Die Anmeldefrist für auSzusleuendes Geflügel läuft am 25. Februar ab. Voraussichtlich wird auch diese Ausstellung, wie schon die erste, sehr stark beschickt sein, da bereits die Mitglieder eine stattliche Anzahl von Geflügel ausstellen. Die Reinsberger Ausstellung ist im Dresdner Kreise eine der größten und darum des Besuchs wert. Besonders interessant wird die Ausstellung werden durch die Ausstellung einer im vollen Gang befindlichen Brut- Maschine. Man hofft, eine künstliche Glucke mit Kücken zeigen zu können. Der künstliche Apparat wird vervoll ständigt durch einen Aufzuchts-Käfig, Eierprüfer, Kücken- futtcr u. a. Ein interessantes Stück wird auch eine Tabelle werden, die den Mitglieder- und Geflügelbestand des Vereins veranschaulicht. Zahlreiche Ehrenpreise sind für tüchtige Leistungen gestiftet. Außer den Ehrenpreisen des Landes verbandes seien erwähnt: Vz Dutzend goldene Kaffee löffel, 1 silbernes Besteck, 1 silberner Leuchter, 1 Paar Serviettenringe, 1 Pokal (Wert 15 Mk.) u. a. So sei die Ausstellung der Beschickung und dem Besuche warm empfohlen. Amtlicher Bericht über die am Freitag, den 17. Februar 1905, stattgehabte Schnlvorstandssttznng. Anwesend waren außer Herrn Stadtverordneten Frühauf, welcher entschuldigt fehlte, alle Herten Mitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Kahlcnberger. 1. Für die Schule sollen 2 Dutzend Stühle und 1 Dutzend Bänke nach dem Muster, wie solche für die Kirche bereits vorhanden sind, angeschafft werden. 2. In die Baudcputation werden zu dem Herrn Vor sitzenden die Herren Stadtrat Bretschneider und Stadt verordneter Frühauf per Akklamation gewählt. 3. Der Herr Vorsitzende teilt mir, daß das Emeri tierungsgesuch des Herrn Oberlehrer Schwertner Ge nehmigung gefunden hat und daß der Stadtgemeinderat für die durch den Abgang des Herrn Schwertner frei werdende Lehrerstelle die Herren Hilfslehrer Dünnebier- Ockrilla, Hilfslehrer Kühne-Hoheneck und Hilfslehrer Stein bach jetzt Einj.-Frw. in Chemnitz, sowie Hilfslehrer Scholze- Schönfeld (zurMeserve) vorschlägt. Nach Kenntnisnahme von den Bewerbungsunterlagen der zuerst genannten 3 Herren beschließt man, beim Herrn Königlichen Bezirks- schulinspektor Abnahme einer Probe zu erbitten. 4. Die Schillerfeier toll in der angeordneten Weise begangen werden. Alle hierauf bezüglichen Anordnungen werden dem Herrn Schuldirektor überlassen, was man nach Vortrag der Verordnung des König!. Kultusministeriums bezw. des Erlasses der König!. Bezirksschulinspektion be schließt. Von Anschaffung von Büchern aus Anlaß der Schillerfeier wird abgesehen. 5. Das Gesuch Paul Otto Hartmann's hierselbst um Befreiung vomFortbildungsschulunterrichte wird genehmigt. Wilsdruff, den 18. Februar 1905. Der Schulvorstand. Brgrmstr. Kahlenberger, Vors. Airchenvsrstan-Ksitzting am 15. Februar 1905. Man nimmt Kenntnis: n. Von einer Offerte der Herforder Elektrizitätswerke, mechanische Betriebe für kirchliche Zwecke betr. b. Von dem Stande der zu begründenden Gemeinde diakonie. c. Von dem kirchlichen Jahresbericht. ä. Von der Wohnungs-Kündigung des Herrn Kirchner Schwertner hier. e. Von der erfolgten Löschung der Goltzsche'schen Hypothek. 5. Von der Mobiliarversicherung für Pfarre, Kirche und Diakonat, soweit der Kirche angehörende Gegenstände in Frage kommen. 8. Von der Ingebrauchnahme des von der Gemeinde Sachsdorf gestifteten Harmoniums. k. Von der erfolgten Einschätzung der Pfarre zur Landesbrandtaffe in Höhe von 32200 Mk. i. Von der erfolgten Justifikation der Kirchrechnung vom Jahre 1903 und Genehmigung des Haushaltplans für 1905. ll. Von der Zuschrift des Landeskonsistoriums, wonach den Grumbacher Parochianen für die Jahre 1905, 1906, 1907 jährlich je 75 Mark zugebilligt werden. Man beschließt: 1. Für das in Metz zu errichtende Veretnshaus für innere Mission 10 Mark zu bewilligen. 2. Für das Harmonium eine Widmungsplatte zu beschaffen und einen Stuhl. 3. Zur Errichtung eines Geländers an der nördlichen Futtermauer des Pfarrgartens Genehmigung zu erteilen. 4. Herrn Oberförster Tränkner in Spechtshausen um ein Gutachten zu bitten in Betreff des Pfarrwaldes (Grumbacher Anteil), den man zur Feldbewirtschaftung umzugestalten sich entschieden hat. 5. In Genehmigung der Rechnung für Orgelrepara- tur zu willigen. 6. Bei dem bevorstehenden Abgänge des Herrn Kirchner Schwertner dem vom Schulvorstande gefaßten Beschlusse sich anzuschließen, wonach in Zukunft das Kirchneramt vom Schulamte getrennt werde. 7. Dem Herrn Kirchner Schwertner auf sein Ansuchen statt zeither 4 Pfg. pro Kopf vom 1. Januar 1905 ab 5 Pfg. pro Kopf für Lieferung des Kommunion-Weines zu gewähren. 8. Die dem Herrn Kirchner Schwertner gehörigen Fenster und die Lichtleitung im Diakonat nach Befinden anzukaufen. 9. Konvertiten beim Uebertritte eine Bibel zu über reichen. 10. Für Reinigung und Heizung des Konfirmanden saales und Sitzungszimmers Herrn Glöckner Lehmann fürs Jahr 30 Mark zu bewilligim. Aus Sachsen. Wilsdruff, 22. Februar 1905. Zwei Verhaftungen, die auf große Verluste auf dem Grundstücksmarkte zurückzuführen find, erregen in Dresden großes Aufsehen. Auf Antrag der Staats anwaltschaft ist jetzt der bekannte Dresdner Komponist Schneidebach, der in Grundstücken spekulierte, dabei viel Geld verlor und schließlich, um sich über Wasser halten zu können, Betrügereien in erheblichem Umfange verübt haben soll, verhaftet worden. Zu gleicher Zeit hat man dessen Sohn, der im Alter von 32 Jahren steht und beim Landgericht als Staatsanwaltschafts-Aktuar angestellt ist, in Untersuchungshaft genommen. Schneidebach jun. soll seinem Vater bei dessen Manipulationen Beihilfe geleistet haben. Der Fabrikant und Hauptmann der Reserve Johannes Bierling in Dresden hat sich durch einen Schuß inden Kopf zu tövten versucht. Die Revolverkugel, die durch das Auge in das Gehirn eindrang, führte aber nicht den sofortigen Tod herbei, weshalb der Schwerverletzte in das Krankenhaus in Dresden-Johannstadt ausgenommen wurve. Es soll für die Erhaltung des Lebens indessen wenig Hoffnung vorhanden sein. Bierling ist Mitinhaber der Firma Äug. Ricke, Glasfabrik zu Deuben bei Dresden, welche vor kurzer Zeit in Konkurs geraten ist. Früher betrieb der Lebensmüde in Leipzig ein Rohproduktenge schäft sn Zros, bei welchem er über eine halbe Million Mark zugesetzt haben soll. Sein Bruder war der vor länger als Jahresfrist verstorbene Kommerzienrat und Direktor der Aktien-Lederfabrik zu Dresden, Bierling. Der aus so glänzenden Lebensverhältnissen in eine voll-