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Tagesspruch Das find ja meine schönsten Taten, daß ich dich glücklich machen kann, daß ich die rauhe Stirne glätte, auf der des Tages Schweiß verrann. Ausbau -er BDM.-Gporiarbeit Zu den Gausportvcranstaltungen am 23. September, dem Rcichssporttag des BDM. Die vor knapp Jahresfrist von der Reichsjugcndfüh- Eg angeordnete Körperertüchtigungspflicht des BDM. entstand aus der Erkenntnis, datz sie not wendig sei, um ganze, körperlich und seelisch gesunde, Menschen in unserem Bund heranzubilden. Für uns Mädel bedeutet dieses neue Arbeitsgebiet aber nicht etwa nur neuen „Dienst", der neben dem pflichtgemäßen Heimabend einen zweiten Abend der Woche ausfüllt, sondern die gern übernommene Verpflichtung, selbstverständlich nnd mit Freude an dem klar erkannten Ziel mitzuarbeiten. Es entsteht die FraA, in welchem Nahmen sich die körperliche Erziehung und Ertüchtigung im BDM., einer Organisation von weit über zwei Millionen Mädel, von denen etwa 80 000 auf unsere sächsische Heimat entfallen, abspielt. Da wir Sport und Leibesübungen nur als Teil gebiet in unsere Gesamtarbcit eingeordnet haben, müssen wir auch Gestalter dieser Aufgabe sein. Es ist nicht möglich, eines der wichtigsten Erziehungsmittel in die Hände Außenstehender zu legen, die die ihnen anver- traute Aufgabe vielleicht fachlich gut zu lösen verstünden, aber uns und unserer Art fremd und verständnislos gegen überstehen. Zwar schätzen wir lange Erfahrung und fach liches Können hoch ein und maßen uns nicht etwa un nützerweise an, alle bisher auf sportlichem Gebiet ge wonnenen Erkenntnisse über Bord zu werfen. Dazu sind wir von einer viel zu großen Verantwortung für die uns anvertrauten Mädel erfüllt. Die grundsätzliche Einstellung zu dieser Frage spricht klar aus den Anordnungen der Reichsjugendführung, die betont, daß geeignete, fachlich vorgebildete Mädel sofort aufzunehmen und in die BDM.- Sportarbeit einzugliedern sind. Allerdings muß in der Persönlichkeit dieser Mädel die Voraussetzung vorhan den sein, daß sie den ehrlichen, festen Willen haben, sich bedingungslos in den Dienst des BDM. zu stellen und ihrer ganzen Lebenshaltung nach echte BDM.-Mädcl zu werden. An allen maßgebenden Stellen des BDM.-Sportes, angefangen von der Rcichsjugendführung, stehen fachlich ausgebildete Kräfte, die größtenteils aus dem BDM. her vorgegangen sind. Bis hinunter in die Untergruppe oder gar Ringe arbeiten Mädel mit Fachkenntnissen und prak tischen Erfahrungen, die neben der Aufgabe methodischer Ausrichtung und Ueberwachung des Sportbetriebes der unteren Einheiten auch die der Turnhallen-, Sportplatz- und Gerätebeschaffung zu lösen haben. In den Gruppen oder Scharen schaffen meist sportbegeisterte Mädel ohne besondere Ausbildung, aber weil unser Gememschasts- sport bei den jetzigen Gegebenheiten noch ziemlich unab hängig ist von der Gerätefrage, so kann hier keinerlei Schaden angerichtet werden, zumal für jeden Monat, bis zur Schar hinab, von der Reichsjugendführung ein ein heitlich durchzuführendes Arbeitsprogramm yerausge- geben Wird. Alles, was für unsere Sportarbeit nur an Anregungen gebraucht werden kann, ist darin enthalten: Körperschule, Bodenturnen, Leichtathletik, Spiele, Volks tänze usw. Die einzelnen Uebungen sind genau erklärt und mu Lehranweisuugen versehen, so daß ein sportlich be gabtes Mädel sich ohne weiteres hineinfinden und damit eine Sportstunde halten kann. Daß wir den festen Willen haben, unsere hauptsäch lich von der Freude und dem Drang nach Spiel und Sport getragene Arbeit immer weiter fachlich zu vertiefen und vorwärtszubringen. wird durch unsere regelmäßig äbge- Fältenen Sportlehrgänge und Kurzschulungen zum Aus druck gebracht. In "Sachsen gibt es in fast jeder kleinen Stadt ein Mädel, das in der Sachscnschnle Ottendorf (Sächs. Schweiz), der Führerinnenschule des Obergaues 16, einen 14tägigen Sportknrsns mitgemacht hat und nun das, was es dort an Wissen und praktischer Erfahrung mitbekommen hat, an seine Mädel weilergibt. Gerade die Sportwartinncn, die, ohne ausgebildet zu sein, ihre Kraft und Zeit in den Dienst unserer Sportarbeit stellen, neh men, ihrer ganzen Verantwortung bewußt, am lerneifrig sten auf, was ihnen dort von unseren geprüften Sport lehrerinnen gegeben wird. Daß gerade diese Mädel, als Kameradinnen unter Kameradinnen, verstehen, die ihnen anvertrauten Mädel innerlich zu packen und zn beein flussen, beweisen der Eifer und die Freude, mit denen die Mädel zu den wöchentlichen Sportstunden kommen. Wo einzelne noch nicht die rechte, bejahende Stellung zum Sport gefunden haben, sei es ans eigener Bequemlichkeit, sei es aus tatsächlichem Mangel an geeigneten Sport- wartinnen, hoffen wir, sie bald durch eindringliche Auf klärung über die Notwendigkeit dieses Einzelfeldes zur Einsicht zu bringen und sie zu ebenso begeisterten, frisch- fröhlichen Mädeln zu machen, wie es ein großer Teil un seres Bundes schon ist. Auf der breiten Grundlage, die Sport und Leibes übungen in unserer Organisation gefunden haben, wird sich allein ein bleibender, dem Volksganzen dienlicher Er folg erzielen lassen. Und das ist der Sinn all unseres Schaffens: nicht Rekord — s andern die Ertüch tigung aller unserer Mädel. Den Beweis des bisher erreichten Könnens wollen wir in unseren Gausvortveranstaltungen antreten, die am 23. September, dem Reichssporttag des BDM. in Dres den, Ehcmnitz, Leipzig, Plauen und Löbau stattfinden. Die Tmorpolizei -es Herrn Knox. Ein offener Skandal unter dem Protektorat des Völkerbundes. Zu der Mißhandlung des Bergarbeiters Schulzbei Münchwies durch saarländische Polizeibeamte wird er gänzend festgestellt, daß die Aktion unter dem persön - lichen Kommando des kürzlich vom Präsidenten Knox mit der Leitung der Saarpolizei betrauten Mr. Hemsley stand. Wie weiter sestgestellt wurde, waren der Führer sowie ein Teil der Mannschaften be trunken. Datz tatsächlich schwere Mißhandlungen mit Körper verletzung bei Schulz vorliegen, geht aus dem ärztlichen Befund des Dr. Hild-Saarbrücken hervor, der feststellte, datz die linke Kopshälfte des Schulz stark geschwollen ist, datz auf dem Kopf und an der linken Stirnseite zahlreiche blutunterlaufene Striemen zu sehen sind, datz die linke Backe, das Nasenbein, das linke Handgelenk Verletzungen und Striemen aufweiscn und datz auf dem ganzen Rücken zahlreiche Hautwunden und blutunterlaufene Striemen sichtbar sind. Für die Personalpolitik des Herrn Knox bei Neu anwerbung von Polizeibeamten sind ferner folgende Fälle bezeichnend, über die bereits an die Regierungskommission eine öffentliche Anfrage gerichtet worden ist. Es wurden neu eingestellt in die Landespolizei 1. der beim Güdinger überfall auf die Hitler-Jugend verhaftete und zu 2Ve Jahren Gefängnis verurteilte Nikolaus Conrad, der nach Verbüßung eines Teils seiner Strafe auf Grund der kürzlichen Ämnestieverord- nung der Regierungskommission freigelassen wurde; 2. der früher in Deutschland als Kommunistenführer tätige Bitter; 3. die bekannten Obervölklinger Anti faschisten Grün und Bräuning. Diese Fälle sind um so schwerwiegender, als die Regierungskommission ausdrücklich politische Neutralität als Voraussetzung für Neueinstellungen in die Polizei bezeichnet hatte. Ehrung der deutschen Europaflieger. Wolfgang v. Gronau wird Präsident des Aeroklubs. Der Aeroklub von Deutschland versammelte zur Ver teilung der Preise des Europarundflugs die Mannschaften der am Rundflug beteiligten deutschen Flug zeuge sowie zahlreiche Angehörige des deutschen Flug wesens, Vertreter der Luftfahrt und der Industrie. Man sahU Flkegerkommödore'EhrtftiMfen rind VK'FlüK? zeugkonstrukteure Fieseler und Siebel. ! Staatssekretär Milch überbrachte die Grüße de? Reichslnftfahrtministers und begrüßte gleichzeitig di« Besatzungen, die sich im Europarundfkug auf einen» schwierigen Posten mit solchem Erfolg und mit so vollem Einsatz sür die deutsche Lustgeltung geschlagen Habens Staatssekretär Milch teilte mit, daß Majsr a. Dl von Kehler den Posten des Präsidenten des Aeroklubs, niederzulegen beabsichtige, um jüngeren Kräften Platz zu machen. Gleichzeitig machte er Mitteilung von dem Wunsch Majors v. Kehler, daß Wolfgang v. Gronau an seine Stelle die Präsidentschaft des Aeroklübs übernehmen möchte. Oer Streitfall Pleß vor dem Völkerbundsrat. Der Völkerbundsrat versammelte' sich zw einer öffentlichen Sitzung, an der auch Litwinow teil^ nahm. Er hat seinen Platz rechts von Polen und link? von dem leeren Stuhl Japans erhallen. Der Präsident des Völkerbundes, Benesch, begrüßte Litwinow und die anderen neuen Ratsmitglieder, den türkischen Außen minister Rüschtü Bei, den Chilenen Rivas Vicugna und den Spanier Madariaga. i Der Vertreter Spaniens, Madariaga, berichtete über) die Beschwerden des Prinzen Pleß wegen defl gegen ihn durchgeführten Zwangsmaßnahmen. Madariaga) schlug dem Völkerbundsrat vor, einen Dreieraus schuß zur Untersuchung des Streitfalles zu bilden, aw dem außer ihm noch die Vertreter Australiens und Mexikos teilnehmen sollten. Die Vorschläge Madariagas wurden! ohne Aussprache angenommen. Der Vertreter Polens) gab keine Erklärung ab. * ! . Nun wird sich also ein vom Rat eingesetzter Aus^ schuß mit der Pleß-Frage beschäftige»; allerdings erÄ nachdem die Z w a n g s v e rw altun g hschcmpey Durchführung begriffen ist. Durch die Verschiebung der, Pletz-Frage, die schon vor zehn Tagen auf der- Tages ordnung des Völkerbundsrates stand, hat der Rat es der-! mieden, sofort ein Urteil über die Zulässigkeit deri Zwangsverwaltung abzugeben und in die Vorgänge/ rechtzeitig einzugreifen. Militarisierung Italiens. - „Eine militaristische und kriegerische Nation." Der italienische Mini st errat billigte aufj Vorschlag des Regierungschefs folgende Gesetzentwürfe- 1. Einen Gesetzentwurf sür die -vormilitärische Ausbildung, die die männliche Jugend vom 8. bis zum 21. Lebensjahv in den Jugendorganisationen geistig, körperlich und militärisch erziehen soll. Um eine enge Zusammenarbeit zwischen der Wehrmacht und den Wehrverbänden zu gewährleisten, wird eine Einrichtung geschaffen, an deren Spitze ein General der Wehrmacht steht. 2. Einen Gesetz entwurf für die nachmilitärische Ausbildung, die den Zweck hat, nach der Dienstzeit den militärischen Geist nnd die Kameradschaft wachzuhalten und die aus gedienten Soldaten in ihren diesbezüglichen militärischen Funktionen aus der Höhe zn halten. Diese nachmilitärische Ausbildung ist bis zum zehnten Jahre nach Ablauf der aktiven Dienstzeit Pflicht. Weiter ist vom Ministerrat ein Gesetzentwurf gebilligt worden, der militärische Ausbildungskurse an den Mittel- und Hochschulen Vorsicht. * Die Entschließungen werden von der gesamten italienischen Presse mit langen Kommentaren begleitet. Alle Blätter erinnern an das Wort Mussolinis in seiner Manöverrede, daß Italien eine militaristische und kriegerische Ration werden müsse. Die Trag weite der Beschlüsse sei- so groß, daß sie keinem in der Wc»t, der sich mit militärischen Fragen beschäftige, ver borgen bleiben können. Sie stellten eine wahre Revolu tion auf ihrem Gebiete dar. Die GOMÄ Ver Älnna Kutter Roman von Kurt Martin. (Copyright bv Verlag Neues Leben, Bayr. Gmain.) H Nachdruck verboten 1. Unbarmherzig brannte die Julisonue arts die einsame Dorfftraße nieder. Es war ganz still. Die Menschen waren Fast alle draußen auf den Foldern. Man tonnte zeden Tag !Mit einem Gewitter rechnen. Da mutzte das Heu noch vor- her hereingebracht werden. Nicht das leiseste Zittern ging durch das Laub der Kirschbaum« längs der Straße. Alles Leben schien in der sengenden Wut zu erschlaffen. Nur der Waldbach plätscherte schläfrig durch das Tal, an der Straße Und den Häusern vorbei, hinab in die Wiesen. Das Mühl- Wehr nahm ihm dort seine letzte Kraft. Trocken, sandig und steinig, mit hoch aufgeschossenem Gras durchwachsen, dehnte sich das Bett au der Hullermühle vorbei, bis dann wieder, knapp vor dem Saum des lichtgrünen Buchenwaldes, die Wasser in ihr eigentliches Bett zurückkehrten und lustig im Schatten der Bäume weiter eilten. Von der Mühle herauf kam ein Mann auf der Straße. So viel wie möglich hielt er sich im Schatten der Kirsch bäume. Prüfend flog sein Blick über die saftigen Talwiesen und die anschließenden prächtig stehenden Felder. Gemächlich stieg er die Straße nach dem Dorf zu empor. Christoph Hüller versank auf dem einsamen Weg in stille Betrachtungen. Sinnend blickten seine grauen Augen gerade aus. — Also dem Büchelbauer war ein Sohn geboren. — Die Anna hatte ihm vorhin einen Boten in die Mühle geschickt. — Es wäre alles gut verlaufen, nur sehr schwach sei die Auf dem bartlosen Antlitz Christoph Hüllers lag ein nach denklicher Zug. — — Ja, stark war seine Schwester nie gewesen. Daß ihr die Mutterschaft jetzt hart ankam, war ganz natürlich. Aber sie hatte nun dafür auch einen Sohn, einen Erben. — Das war der Anna ihr Wunsch Wohl auch. — Er zog die Lippen zusammen. — Ja, die Anna war freilich anders als die Lene. — Was die Lene zu wenig Loben in sich hatte, war bei der Anng zu. Ml da. --- Oder kam es ihm nur so vor? - Persjaud er mit seinen vierzig Jahren den Lebensdurst der Zwei- undzwanzigjährigen wirklich nicht mehr? Ja, er konnte doch auch ihr zuliebe nicht wieder sich wie ein junger Bursche ge bärden. Das lag nun einmal nicht in ihm. Und ein Kind. — Ja, einen Erben hätte er auch gern aus der Mühle grotz- wachscn sehen. Aber wenn's nicht werden wollte, mußte man eben darauf verzichten. — Christoph Hüller bog von der Straße ab und schlug einen Feldweg ein, der auf ein ziemlich stattliches Gut zu führte. Das war Karl Büchels Hof. Der erste, auf den man von der Mühle aus kam, wenn man nach Walddorf ging. Hell leuch tet« das Weitz der Mauern in der Sonne, scharf hoben sich die dunklen Schieferdächer von dem dunstig blauen Himmel ab. Christoph Hüller trat durch das breite, schwere Holztor in den Hof. Er schritt an den Ställen rechts und links vorbei ge rade ans Las Wohnhaus zu. Der Hof lag wie ausgestorben da. Der große Wachhund dehnte sich verschlafen vor seiner Hütte und blinzelte nur nach dem Angekommenen schweifwc- delnd hin. Im Schatten der mächtigen Linde drängten sich die Hühner, Kühlung suchend. Aus den Ställen klang ab und zu ein müdes Brüllen und Grunzen. Der Müller trat in das Haus. Eine wohltuende Kühle nahm ihn aus. Er ging zur Tür in das Wohnzimmer und öffnete sie leise. Am Fenster, mit dem Rücken nach dem Zimmer, stand Karl Bü chel. Christoph Hüller trat ein. „Guten Tag, Karl, wie geht's?" Der Mann wandle sich jäh um. In seinen blauen Augen glänzte ein frohes Feuer. Erregt fuhr er sich durch das dichte, blonde Kraushaar. „Tag, Christoph, na, nun haben wir ihn ja!" „Ja, ich gratuliere auch herzlich. Daß du recht viel Freude an ihm erlebst!" Karl Büchel, der blonde, kraftstrotzende Riese, sah lachend seinen Schwager an. Zufrieden zwirbelte er seinen Schnurr bart in di« Höhe. „Ja, du, weiß Gott, ich bin froh, daß es ein Junge ist. Und nach mir geraten, wenigstens äußerlich. Blonde Haare, blaue Augen. Und kräftig ist er auch. Der ganze Büchel. — Aber die Lene hat's arg mitgenommen." Er nickte ein we- uig Merlegen Christoph Hülle zu. „Ja, ihr seid eben leine solche Vollblutnaturen, du auch nicht. Und die Lene noch viel weniger." Er überflog prüfend die Gestalt des Schwagers. Wenn Christoph Hüller auch ein kräftiger Mann über Mittelgröße war, im Vergleich zu Karl Büchel nahm er sich ziemlich un vorteilhaft aus. Er merkte den beobachtenden Blick Karl Büchels. Hastig forschte er. — „Und Wie gM'S meiner.Schweer?" l „Der Lene? Hm, nicht gut gerade. Ich war ja schon! darauf gefaßt. Sie schläft jetzt. Deine Anna ist bei ihr." Er packte plötzlich den Schwager Lei der Schulter und) schüttelte ihn. Dabei lachte er selbstzufrieden über das ganz« Gesicht. „Mensch, Christoph, ich karm's gar nicht austun, wie ich mich' freue. — Einen Namen habe ich auch schon gewählt; Hans heißt er. — Der gefällt mir." „Hans? Ist denn die Lene auch einverstanden?" „Ach, die habe ich noch nicht gefragt. Es wird ihr schock recht sein. Der Junge heißt eben jetzt so und dabei üleibt's. Das ganz« Dorf weiß es schon. Heute abend gibt's Frei bier und Essen. So sidel soll's in dem Gasthof noch nicht zugegangen sein wie- heute nacht. Paß auf. Du mutzt auch untkommeu. Das mutz man doch feiern. Und dann bringen wir der Lene einen Fackelzng. Die wird aber Augen machen.^ Christoph Hüller sab ihn nachdenklich an. „Latz das lieber flm. Wenn sie so schwach ist! ED könnte ihr die Aufregung schaden." „Ach wo, die Freude schadet keinem Mruschen." „Wenn du denkst." „Hm, allemal, aber wart mal. Ich will sehen, ob dck nicht hinauf kannst. Der Anna mutz doch Zeit und Weile lang werden bei dem Bett oben. Ich schick dann die Grotz- magd nauf. Immer kann deine Frau doch nicht am Bett fitzen. Das ist nichts für die." Er ging rasch mit schweren Tritten aus dem Zimmer, und stieg die Treppe empor in das obere Stockwerk. Hullev blieb auf dem Flur stehen und wartete. Er hörte den Schwa ger oben eine Tür össnen. Dann erscholl Karl Büchels! Stimme gedämpft von oben herab. „Christoph, komm herauf. Die Lene ist wach. Du kannst ihr guten Tag sagen." Christoph Hüller stieg Hinauf, oben am Treppenabsa» stand Büchel. Er nickte ihm vergnügt zu und schritt ihm nach dem Zimmer voraus. Er trat leise aus, aber seine Hsinen-l gestalt schien sich schwer an das vorsichtige Gehen gewöhne« zu wessen. 1 Dann standen sie im Zimmer. )> Hüller sah hinüber zu dem Bett am Fenster. Dort ick schneeweißen Linnen, bleich und kraftlos, lag seine Schwester.) Und neben ihr, das neugeborene Kind auf dem Arm leis« schaukelnd, faß die Anna. Sein Weib. Rehen der Leidens den, Kranken, — die Gesunde, Lebensfrische. z Anna Hüller wandte den Kopf und nickte ihrem Mam« freundlich zu. Ihre Stimme klang gedämpft. s „Komm nur näher, VHMM, Wm schau dir Mal dem kleinen Kerl da MMiLtzWS, Mgl,^