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Wochenblatt für sür die König!. Amtshauptmannschast zu Meißen, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Ar. 35. No. 9. 21. No. No. No. No. No. No. No. No. Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag) Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Ps. Jnseratenannahme Montags ».Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. No. No. No. No. Die No. 5. No. 6. No. 7. Nr. 8. a» Hierbei wird noch auf Art. 9 sud 2 des Forststrafgesetzes hingewiesen, wonach diejenigen, welche unbefugter Weise auf fremden Grund- Lv , Gänse oder anderes Federvieh hüten, treiben oder laufen lassen, nach Maßgabe der Stückzahl und des angcrichteten Schadens mit einer "" bis fünfzehn Mark bestraft werden. Wilsdruff, am 26. April 1880. Steuerentlastung in den Einzelstaaten überhaupt möglich machen zu können. „Die Steuerreform auf den Weg kleiner Bissen verweisen, heißt so viel, als ihre Durchführung im höchsten Grade schwierig machen, wenn nicht gar sie vereiteln." So steht wörtlich im „Grenz- boten-Artikel zu lesen. Also ans große Bissen kommt Alles an. ,Die preußische Klassensteuer", heißt es an einer anderen Stelle, „ist eine grnndverderbliche Steuer, und heute, wo die Seß- ,Hastigkeit der unteren Bevölkerungsklassen immer mehr schwindet, wird sie noch verderblicher". Und weiter: „Aber auch mit der Ueber- lassung der Grundsteuer an die Gemeinden wird es die höchste Zeit, weil die Gemeinden ohne diese Quelle, aus der die Lokalbe- steuerung am natürlichsten und nachhaltigsten schöpft, zu den in ihren Händen verderblichsten Mitteln der Besteuerung greifen müssen." Endlich kommt der Trost: „Es werden also im nächsten Jahr voraus sichtlich aus den Rcichsüberschüsseu Summen verfügbar werden, welche in Verbindung, aber auch nur in dieser Verbindung, mit den jetzt vor geschlagenen Steuerquellen die Ausführung der Reform gestatten. Dies Alles möge sich der Reichstag klar machen." — Ja, dies Letztere wünschen wir ebenfalls so dringend als möglich. Einstweilen aber, darüber werden sich ja wohl die Offiziösen der „Grenzboten nicht täuschen, antwortet das Volk auf all dergleichen köstlichen Verheißungen nur mit dem Stoßseufzer: „die Botschaft hör' ich wohl,^ allein mir fehlt der Glaube." Die grundverderblichc Klassensteuer los zu werden, die Grundsteuer den Gemeinden zngewiesen zu sehen, dafür brächte wohl Mancher gern ein Opfer; aber das Opfer bringen und nachher doch unverändert Klassen- und Grundsteuer an den Staat abführen zu müssen, nm nur die immer weiter wachsenden Militärkosten zu decken, das ist wahrlich eine Aussicht, die sür Niemanden etwas Ver lockendes haben kann. Angesichts dieser Eventualität, die ja durch die neuerliche Mehrbcwilligung vou 17 Millionen Mk. für Militärzwecke nur eine Wahrscheinlichkeit mehr gewonnen hat, kann die offiziöse Ver tröstung wenig verfangen, daß Fürst Bismarck mit der kolossalen Ver mehrung indirekter Steuern, welche die Offiziösen seine „Steuerreform" nennen, nichts Geringeres anstrebe, als — „ein weit größeres Werk, das man unter dem Namen Svzialreform znsammenfaßt und dessen Bewältigung nicht die Sache nur einer Generation sein kann." Mit dieser Schlußfolgerung scheint, schon angedeutet werden zu sollen, Q, Wer auf Straßen oder öffentlichen Plätzen hiesiger Stadt Gänse, Enten oder Hühner frei herumlanfen läßt, wird mit entsprechender Strafe belegt. Der StMgemtinderalh. Ficke», Brgmstr. IIVttOA. Freitag, den 30. April d. I., Vormittags 11 Uhr, 'Een im hiesigen K. Amtsgerichte 1 Jagdgewehr und 1 Jagdhund gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Wilsdruff, am 22. April 1880. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. . MattheS. Tagesgeschichte. Die Ministerkrisen sind jetzt epidemisch, eine löst die andere den theils total, theils Partiell, je nachdem das ganze Kabinet KkEinsturz droht oder nur einzelne Sitze wackelig werden. Die ge- unsere Kauzlerkrisis, ist insofern glücklich verlaufen, als in vom Haupte auf eiu Glied abgelcnkt hat, welches, wenn die H arlin umgehenden Gerüchte Wahres enthalten, am Ende abgelöst wird/so sehr man dies auch allgemein bedauern dürste. Die heb zwischen Bismarck und Stephan sollen in der That tief- h^'wer Natur sein und sind hauptsächlich dadurch zu Tage getreten, w der bekannten Bundesrathssitzung der Chef des Rcichspostamtes P A seinen Vertreter, den Ur. Fischer, gegen die Stempelsteuer der lein"« ungen sich erklärte und sich so in Widerspruch zu der Vorlage Heu Gierung setzte. In Oesterreich haben die drei verfassuugs- ih o? Minister ihr Entlassungsgesuch vorläufig wieder zurückgeuommen, ug ^"stresse raschester Budget - Erledigung; das Kabinet Taaffe bleibt Hill k Zum Schlüsse der Sitzungsperiode des Parlamentes beisammen, die u " "der in seiner Gesammtheit zurncktreten. In Schweden hat sich die Militärvorlage hervorgerufene Kabinetskrisis ziemlich rasch h/ erledigt, ein neues Kabinet ist bereits gebildet. Dagegen sieht 'n Italien von Neuem eine Ministerkrisis für unvermeidlich an. . erndste und sür die Gestaltung der gesummten europäischen Ijx.. ^ wichtigste Kabm ist offenbar die englische. Es nnter- "em Zweifel, daß das jetzige Torykabinet einem Whigkabinet Ipvrnwird; doch ist noch nicht entschieden, ob der alte Heiß- ljch.„Gladstone an die Spitze des letzteren treten wird. Wahrschein- ^ruü allerdings, nach den neuesten Nachrichten sogar gewiß, und Ml k Wendung in der auswärtigen Politik Englands nahe be- dih, "d, wenn schon dieselbe in der Praxis nicht so schroff ausfallen »uz s/wie viele Schwarzseher, namentlich in Oesterreich, meinen und Gladstones Wahlreden geschlossen werden könnte. djx/o.^lin, 28. April.. Im neuesten Hefte der „Grenzboten", wird ^ll>e» Durchführung der Steuerreform nochmals in dem- besprochen, den unsere Offiziösen sich nun schon so oft ist als den allein richtigen hinzustellen, und dieser Sinn atz daz Ikjch massenhafte Einnahmen haben muß, um die Bierzigster Vahrgang. Dienstag, den 27. April Stücke 2 und 3 des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1880 enthalten: Landtagsabschied für die Ständeverfammlung der Jahre 1879 und 1880; vom 10. März 1880. Bekanntmachung, den Wegfall einiger Bestimmungen des Lotterieplanes für die Landeslotterie betreffend; vom 14. Febr. 1880. Bekanntmachung, eine Anleihe des Actienvereins für Gasbeleuchtung der Stadt Crimmitzschan betreffend; vom 20. Febr. 1880. Gesetz, den Umtausch der abgestempelten Greiz-Brunner und Gößnitz-Geraer Eifenbahuactien gegen Schuldverschreibungen der dreiprocentigen Rentenanleihen von den Jahren 1876 und 1878 betreffend; vom 28. Februar 1880. Verordnung, die Abkürzung des Strafverfahrens bei leichteren Zuwiderhandlungen gegen ström- und schifffahrtspolizeiliche Vor schriften betreffend; vom 6. März 1880. 10. Finanzgesetz auf die Jahre 1880 und 1881; vom 8. März 1880. 11. Verordnung, die Ausführung des Finanzgesetzes auf die Jahre 1880 und 1881 betreffend; vom 8. März 1880. 12. Gesetz, einen zweiten Nachtrag zu dem Finanzgesetze auf die Jahre 1878 und 1879 vom 5. Juli 1878 betr.; vom 9. März 1880. 13. Gesetz, die Benutzung der Altersrentenbank zu Erwerbung vou Renten für die Hinterlassenen der am 1. December 1879 in Zwickau verunglückten Bergleute betreffend; vom 9. März 1880. 14. Gesetz, einige weitere Abänderungen des Gesetzes vom 13. November 1876 über die Erbschaftssteuer betr.; vom 9. März 1880. 15. Gesetz, die Erhöhung der in Angelegenheiten der uichtstreitigen Gerichtsbarkeit zu erhebenden Gerichtsgebühren betreffend; vom 11. März 1880. l6. Gesetz, das Statut für die Universität Leipzig betreffend; vom 15. März 1880. 17. Bekanntmachung, das Statut für die Universität Leipzig betr.; vom 15. März 1880. 18. Gesetz, das Dienstverhältniß der Richter betreffend; vom 20. Mürz 1880. 19. Gesetz, das Amtskleid der Rechtsanwälte betreffend; vom 22. März 1880. 20. Gesetz, die Tagegelder und Reisekosten der Civilstaatsdiener betreffend; vom 15. März 1880. 21. Gesetz, die Abänderung einer Bestimmung der revidirten Städteordnung und Landgemeindeordnung, sowie die weitere Besteuerung des Wanderlagerbetriebes betreffend; vom 23. März 1880. Gedachte Stücke des Gesetz- und Verordnungsblattes liegen in hiesiger Rathsexpedition zur Einsicht aus. Wilsdruff, am 23. April 1880. Der Stadtgcmeindcnüh. Ficke», Brgmstr. Erscheint wöchentlich 2 Mak (Dienstag und Freitag) Abonncmentspreis vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Wilsdruff, Tharandt, s-M Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden.