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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190812013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19081201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19081201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-12
- Tag 1908-12-01
-
Monat
1908-12
-
Jahr
1908
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1. Beilage DierBtag, 1. Dezember 1SV8 Leipziger Tageblatt. Rr. srr. ISS Jahrgang. Amtlicher Teil. r—3 Uhr im Hofe des Stadthauses, sichtigt werden. am 30. ü ovember 1908. zsoa 18 Nr. 12 9. Ter Rat der Stadt Leipzig, Steueramt. Xu den sädtischen Hnndezwinger sind 3 Hunde, und zwar: ' 1 mänilicher Schäserhund, schwarz, etwa 1 Jahr aU. 1 mäuiUld" Äiredale-Terrter, draun mit schwar- .f Decke, etwa 2 Jayr alt, 1 «äu Uchrr grauer Wachhund» etwa L Jahre alt, alS berrech- eingeliejert worden. Diese ä de werden versteigert oder, sall- sich Bieter nicht t werden, wenn sich dir Eigentümer derselben bü MiM H den 2- Tezember 1W8, varmtttags 11 UNr Steuern rtSsteüe, Stadthaus, RathauSring 5 M. Odert 'vß. >^r »er Skr. 59, al- solche nicht au», gewiesen » »u sollten. Die Vt . lgerung indet an dem obenbezeichueteu Tage nachmittag! Ubr in Stadthaus^ Zimmer Nr. 68, statt. Die H» . können igsüber t« städtischen Hundezwiuger tu L^itöo- > ^uo er Weg 42, sowie am Versteigerungs lage nach» i««* von ? ° Eiugana > ^zig. -0- Iteuer-Rßfdir. 1, der Königlichen KreiShauptmanuschast Karl Richard Sahre MU haben wj -.mu i.M^vertrete-!dr- Standesbeamten beim Königlichen c».--.-. * ernannt und iu Pflicht genommen. November 1908. kerv.-^. 3669. Der Rat der Stadt Leipzig. lehmigun^ !en ÄktUlu tzenv Standest Leipzig l Leipßk am 30 j, sr»s Auslosung der 4"/«igen und der 3'/«o/«igen Anleihe der Handelskammer zu Leipzig. Don unserer 4°/<>igeu Anlethe stad t» diesen, Jahre bet der notariell vollzogenen Auslosung die Nummer« 4L, 4«, SO, 4«I, SIS »L» und 710 und vou unserer 8'',o/atgeu Anleihe die Nummern 208 und »V8 gezogen worden. Lie werde« de« Inhaber« mit der Aufforderuug gekündigt, de« Kapital» betrag gegen Rückgabe der Schuldverschreibung und der dazugehürige« AiuSletste uud ZinSscheine bet der Allgemeinen Deutschen Credit - Anstalt hier am 31 Dezember d. I. in Smpsang zu nehmen. Zugleich wird der Inhaber der bereits 1807 auSgelosteu, zur Zahlung noch nicht vorgelegten Nr. 474 erneut aufgefordert, den Betrag dieses, seit seinem Fälligkeits termine vou der Derziusuug auSgeschloffeuen Schuldscheines bei der obengenannten bin- lSsungSstelle zu erhebe«. Leipzig, am 17. August 1808. Di- ^and-l»kamm-v. LRvL, vr HVvncktlawS, ! «»« stellv. Vorsitzender. Syndikus. wurde Anfang November 1908 >« Geschäftslokale einer diesigen Bank ei» grötzerer «elbbetrag. Zur Ermittelung des Eigentümers wird dies hierdurch bekanntgemacht. Leipzig, deu 27. November 1908. 3«r Das Poltzetamt der Stadt Leipzig. Die Gcmcindcs-arkasse Paunsdorf verzinst Wnlagcn mit 3'^°/^. ErpedtttonSzeit: Montag bis Freitag S—12 und 2—5 Uhr. Sonnabends durchgehend- st—2 Uhr. « oo? Gemeinde-Svarkasse Dölitz. tzieschastSlokal: Rathaus (Endstation ter D-Bahn). vleosfuet jeoen Werktag von st—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends von st—2 Uhr. Ztnssntz 3V,"/°. Fernspr. 13647. Einlagen an den drei ersten Werktagen eiueS Monats werden auf diesen Monat mit verzinst. »7»sr Sparkasse Böhlitz-Ebrcnberg. Z Gemeindeamt, Haltestelle der Leipz. Straßenbahn. Geschäftszeit: 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—1 Uhr. ^inskukr TchriftltcheAustrage werden prompt erledigt, "ri/ 0/ " Einlagen an den ersten drei Werktagen eine-) «1 /2 /g Monats werd, sür diesen Monat voll mit verzinst. l-sere Träger, Filialen und Geschäftsstellen Augustusplatz 8 „c- Johannisgoffe 8 (Telephon 14692. 14693. 14694) nehmen Hoodostolluusou as das Leipziger Tageblatt entgegen. Der Abonnements skis betrögt bei freier Zustellung ins Haus 's so kl wouLtlivd. den laufenden Monat liefern wir neueintretenden Abonnenten das Blatt kostenlos. dl ft am nächsten Sonnabend, den 5. Dezember, darüber be- dann noch das Kgl. Ministerium des Innern Die Einverleibung der genannten Vororte wird, die >z. Genehmigung dieser beiden Behörden vorausgesetzt. >» inanzen", heraus- - .. , ' ' von Duncker umblot, Jupzigi in mancher Hinsicht Auskunft. Was zunächst die opäisckleu Großstädte anbetrifft, so entnehmen wir einem nicht, um irgendwie diesem System ein empfehlendes Äort Lir wissen, das; auch bei Steuern eine gewisse „Gewöhnung" rn wird den Gemeinden, die ihren Bedarf in der Haupt indirekte Steuern decken, noch soviel von der „einzig ge- ler", der Einkommensteuer, reden können, so werden sie sich ntschlicsten können, die letztere zum Eckpfeiler der Stadt- > achen. Man glaubt, und zwar auf Grund vielfacher Er- aW 183,7 Millionen oder 80 Franken s— 64 .lls pro Kopf be- kÄ». wLt. »76,1 Millionen indirekter Steuern und nur mit 27HMiI!ion-v aus direkten Steuern deckt. Die letzteren betragen pro stoß 12 Franken — 9,60 4l. Die städtischen Steuern in unserem Leiizig s„Kleiu-Paris") betrugen 1907 rund 15,6 Millionen, also un» Zugrundelegung einer Bevölkerung von 520 000 Seelen, gerade 30 pro Kofl Ta- ist reichlich daS Dreifache wie in Paris. Dabei ist liris, trot des Oktrois, zweiftllos hinsichtlich der Lebensmittel eine billl Stadt. In direkter' Geaensatz zur französischen Metropole steht Berlin. DePedarf voi 31,7 Millionen s— 26,40 .1 pro Kopf) wird so gut wie auMiehlich durch direkte Steuern gedeckt. Ändere Großstädte haben ein ßmischtes System, so u. a. W ien. In P e st liegt das Verhältnis -o. dt; der Bezarf je zur Hälfte durch direkte und indirekte Steuern aedecf wird. »on den nordischen Städten erhebt Kopenhagen, deftenBedarf siä) auf 29 Kronen s- 32 .1) pro Kopf stellt, reichlich sä burchbirekte Steuern. Die italienischen Städte halten sich an das Vor bild dr französischen. Turin braucht 28 Lire pro Kopf und deckt da von 2130 Lire furch indirekte Abgaben. Von den süddeutschen Städten intcrcsicrt uns am meisten München. Die Steuerlast beträgt dort annäht nd wie in Leipzig 28,20 .tl. pro Kops', direkte Steuern werden aber irr 13,25-41 erhoben, so daß fast 15 .1 auf indirekte Abgaben ent- »allen. Ganz ckstd gar im Steuersystem französisch sind die Städte des Neicbslndes a»bsi*chem Straßburg braucht rund 29 .1t, wovon 21 .ti wf indifekte Abgaben und 8 .1 auf direkte Steuern kommen. Der Oktzoi Straßburgs umfaßt sechs größere Gruppen, nämlich Ge tränke mv Flusigkeiten, Eß- und Spezereiwaren, Viehfutter, Brenn material Bv -material, Parfümerien. Diese Gruppen zerfallen in 86 Posi vne-i „Sowohl die feine Gliederung sso sagt der Verfasser des Aul ttzt') wie die Erkenntnis der Verschiedenheit der einzelnen Gebrauchte ej te hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und die danach epi gt^ Abstufung in der Festlegung der verschiedenen Taxen zeigen, we Fülle von Arbeit und sozialem Scharfsinn ausgewandt wurde, um 'i nun einmal eingesührte indirekte Besteuerung möglichst erträglich ,, .listalten." Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre erhob Straßbnra al rlich 3 333000 F an indirekten Abgaben. Und man lebt von m 11 I m Oktroi ebenso gut als bei uns in Leipzig - ohne ihn. ..Jedem da .eine" dürste auch ans dem steuerlichen Gebiete daS Nichtige iei . * * Zarskinderleibungsfrage. Nachdem der Bezirkstag am ver> gangenen Ssnna'ocnd sich über die Einverleibung der Vororte Möckern, Stünz, Stößeritz, Probstheida, Dösen und Dölitz in zustimmendem Sinne schlüHg geworden ist, wird der Kreisausschuß schon in seiner SitznÄ, raten. Es b zu entscheide Zustimmung am 1. Janaalisiy stattfiudeu. kö sich crß g< l-en im L Allitz'e" des^ Direktors des Statistischen Amtes zu Straßburg, ÄLichelmaPN'. daß Paris seinen ungeheuren Steuerbedarf, der sich Leipziger« Angelegenheiten. Leipzig, 1. Dezember. v Die idirekte Besteuerung in Gemeinden. Psefvt wir das Thema der indirekten Steuern hier erörtern, so geschieht e: zu sagen, bestehl. H >ache durch rechten S-. doch kaum inanz zu ! acycn. ncan giauoi, uno zwar aus csruno vicisacyer u;r- 'ahrungen, ücht daran, daß nach Aufhebung der Steuer die betreffen den Gegenssiude billiger werden, und hätte daher, ohne einen Nutzen vi schassen,'durch den Steuerzettel nur Anlaß zum Aerger geaeben. ^enu der Punsch, der die Abgabe des Steuerzettels in seiner Wohnung nil Frcuder,degriißt hat, muß wohl noch geboren werden. Auf der an- dc r cung"indirekter Abgaben. Man furchtet eine Verteuerung, die in 'e lem Verhältnis zu einem etwaigen Erlaß sein bisher Wohl kaum da- g« >esener Foll) oder zu dem etwaigen Mehr an Steuern steht, wenn r bes ersorserlich wird. In diel t zu den).,. „ - , - . - ,ig zieht »'ne solche gar nicht kennen. Km >o mehr muß eS aber uns Intl'esse haben, Umschau ^u halten und unsere Blicke dorthin ichten, toll cs anders ist als bei uns. Hierüber gibt uns nun der crschß nenc Band des Werkes „Gemeindesinanzc " ' ' im ÄlOtrage des Vereins für Sozialpolitik (Verlag man sich in Leipzig. Unsere Stadt ge- mung en Seile Destedt in den Gemeinden, die ihren Bedarf fast ausschlicß- durch deckte Steuern decken, die größte Abneigung gegen die Ein rung indirekter Abgaben. Man fürchtet eine Verteuerung, die in Ofener A>ll) oder zu dem etwaigen Mehr an Steuern steht, wenn ill Lage befindet man sich in Leipzig. Unsere Stadt ge- HU, die. wenn man den Begriff der indirekten Steuer ganz * Die Reinigung und Unterhaltung der Stratzeu ist in allen Groß- städten eine kostspielige Sache. Wa- Leipzig betrifft. Io ist bekannt, daß die Straßenrrinlgung seit dem 1. April 1908 durch die Stadt übernommen worden ist: Wir haben also im HauShaUplan sür 1909 zum ersten Mate ein volle- JahreSbudget nach neuem System. Zergliedern wir nun da- betreffende Konto etwa- »Sher, so ist das Ergebnis folgende-: Einnahmen AuSgab-n Pachtgelder 1094 .6 22246 ^» Reinigung, Besprengung, Saudstreuen 424 005 - 1452 562 - Unterhaltung der Straßen . . . . 844 327 - 615 522 - Zusammen: 1269 4'26 2099 330 Der Zuschuß der Stadtgemeinde stellt sich somit bei diesem Konto auf 820904 Im einzelnen ist das Ergebnis auf den ersten Anblick ein merlwLrdigeS. Während di« Reinigung und Besprengung der Straßen nrbsi Schnerbeseitignng und Saudstreuen einen Zuschuß von über eine Million erfordert, bringt die Straßenuuterdaltung anscheinend einen Ueberschuß von 230000 So ist die Sache aber nicht. AI» wirkliche Einnahme kann man lediglich die Abgaben beider Straßenbahngeseilschaften in Höhe von 329 310 rechnen. Die übrige Einnahme zur Unterhaltung der Straßen ist nur eine buchmäßige, denn sie setzt sich in der Hauptsache zusammen au- Beiträgen der Gasanstalten, de- Wasser werks, deS Elektrizitätswerks und des Schlachthofe» in einer Gesamthöhe von 450000 In Wirklichkeit kostet also die« Straßeuunterhaltuug und bringt keinen Ueberschuß. Vou den Beiträgen für Straßenreinigung entfallen 142715 >1 auf die Straßenbahnen, sowie 270000.6 aus die Grund stücksbesitzer. Die tatsächlichen Mehrkosten, die der Stadt durch Urbernahme der Straßenreinigung entstanden sind, werden durch diesen Beitrag nicht gedeckt. Man kann onnehmen, daß die Stadt ihrerseits mindesten- 180 000 ^>, also der gesamten Mehrkosten trägt. * Leipzigs 8cppeli«spe«-e. Die Schlußsitzung des Komitees sür die Zeppelinspende findet hentr vormittag '/«12 Uhr im Klemen Saale von Kitzing L Helbig statt. * Jubiläum. Der Eisenhobler Johaun Karl Hermann Bogel in Leipzig-Lindenau begeht heute das Jubiläum 25jähriger ununter brochener Tätigkeit in der Maschinenfabrik von Gebrüder Brehmer in Leipzig-Plagwitz, Carl-Heine-Straße 111. * UuiversrtätSnachrtchten. Nachdem rsu der GestnuduugS - koINmitsion aus die ringereichten GestundongSgesuche hin Beschlüsse gefaßt worden sind, werten die beteiligten Studierenden aufgefordert, sich zur Er öffnung Verleiben in der Universitätsquästur einzufinben. Gleichzeitig wird daraus aufmerksam gemacht, daß die Unterlassung rechtzeitiger Zahlung nicht gestundeter Beträge den Verlust der Berechtigung zu fernerer Stundung nach sich zieht. Die den Gesuchen um Stundung der Kollegiengelder beigesügten Zeugnisse sind bis 10. Dezember abzuholen. Nach Ablauf dieser Zeit werden die Zeugnisse beiseite gelegt und kann dafür keine Garantie mehr über- nommea werden. * KttNstgcwcrüevereiN. Der bekannte Maler nud Lehrer en der Kunst gewerbeschule in Berlin, Herr Professor Emil Orlik, wird heute abend '/F Uhr im Bortragssaale Les Grassi-MuseumS über Malerei uud Holz schnitt in Japan reden. Während eine- mehrjährigen Aufenthaltes in Japan bat der Künstler daS Wesen der japanischen Kunst und ihre Techniken studiert und wirkungsvolle Holzschnitte in Lem Druckoersahren der Japaner hergrstellt. Seine Darlegungen dürfen daher großes Interesse beanspruchen. An den Bor« trag wird sich eine DtSknssion im Künstlerhause anschließen. * DrSenSwrsen. Ter König hat genehmigt, daß der Großherzoglich Säch- fische Hotrat Lr. Phil, von Hase in Leipzig den ihm vom König von Preußen r erlieheuen Kronenorden 2. Klaffe onnehine und trage. * Pfarrer-Jnbilänm. Herr Pastor Arthur Thilo Schuch kann am Mitt woch, den 2. Dezember d. I. aus eine 25jährige reichgesegnrte Tätigkeit an unserer altehrwürdigen Kirche zn St. Nikolai zurückbliaeu. Er war »In Schüler Les kürzlich verstoibenen ProiefforS, Geheimen Kirchenrats v. Fricke, dem er allezeit eine große Verehrung entgegendrachte, und begann seine geist- liche Lausbahn 1880 als 2. HilfSgeistlicher in Leipzig. 1881 alS 2. DiakonuS au St. Petri hierselbst gewählt, ivurdr er am 2. Dezember 1883 iu das Amt LeS 2. Diakonats an St. Nikolai eingewiesen und dann zum 1. DiakonuS an oer'elben Kirche besöNert. Tausende sind von ihm getauft, konfirmiert, getraut und beerdigt worden. Leine zahlreiche Beichtgcmeinde zeugt von der großen Beliebth« it, deren er sich als Seelsorger erfreut. — Luther-Leseabend. Nächsten Mittwoch abends 8 Uhr wird Herr Pfarrer v. Buchwald in der Michaeliskirche wiederum einen Luther- Leseabend veranstalten, in dem die Schrift „Von Kaufhandlungen und Wucher" besprochen werden soll. Die Luther-Leseabendc werden dann bis Mitte Januar ausgesetzt werden. * Der hiesige Bureandeamtenverein feierte am vergangenen Sonn abend im Zoologischen Garten unter zahlreicher Beteiligung sein :!Osnhriges Stiftungsfest. Das Fest bestand aus vorzüglich ansgcführtem Konzert des Leipziger Tonkünstlerorchesters unter Leitung des bewährten Kapellmeisters Günther Coolenz sowie Vorträgen ver schiedener Art. Die geschätzte Rezitatorin Frl. Hedda W a rd e g g bewies sowohl im Melodrama „Preziola" von A. Wolf sMusik von Wewers, wie in einigen toeiteren Nezitativnen mit modnlationsfähigem Organ sein- sinniges Verständnis und Eingehen auf die Intentionen des Dichters. In dem jugendlichen Geiger Gustav Fritzsche lernten wir einen aus strebenden Künstler mit entschieden außergewöhnlicher Begabung kennen. Im „Souvenir de MoScon" von Wicniawski und mit dem „Air Varis" von Pieuxtcmps bewies er neben glänzender Technik eine zum Teil vollendete Hingabe in der Kantilcnc wie den Staccati, die mit ver schiedenen gnt gelungenen Flagcolettpassagen wechseln. Die Lieder tafel deS Vereins bot unter der trefflichen und straffen Leitung des Chormeistcrs Herrn Kutriß verschiedene Männerchöre, die in Vor trag wie Abtönung verständnisvolle Schulung erkennen ließen. Ein flotter Ball beschloß das in allen Teilen gelungene Fest. * Lutherkirche. Die Gemcindepfleae-Verjimmlung findet morgen Mittwoch nicht, wie bekanntgegebcn, um 3 Uhr, sondern 4sH Uhr statt. * Im Vaterländischen Verein zu Leivzia-Ltadt spricht am Donnerstag abend Graf HvenSbroech über Nltramontanismus. Näheres im Inserat. * Im Asyl sür männliche Obdachlose wurden in der Zeit vom 21. bis 28. November 181 Personen ausgenommen, 5 wurden zurückgewiesen. -p. Ter Veatnn des vierwöchigen Leipziger sozialen Kursus ist nun- mehr endgültig auf Len 8. Februar 1909 festgesetzt worden. — Tie btesellschaft der Bibliophilen beschloß ihre diesjährige Tagung in Leipzig mit einem Festmahl im Hotel Kaüerhoi, das, reich au materiellen und geistlaen Genüssen, den freundlichsten AvSkiang der Zusammenkunft der deutschen Bücherfreunve und ihrer Gäste bildet». Selbstverstänvlich kehlte rS bei dieser Gelegenheit auch nicht an liebenswürdigen Spenden bibliophiler Art. Wie wohl man sich iu unseren Mauern fühlte, das brachte der Vorsitzende Herr Frdor von Zabeltitz in seiner Begrüßungsansprache zum Ausdruck. Er innerungen, bedeutsame Erinnerungen, erwecke Leipzig in allen Teilnehmern ovi Bibiiovhtlentage. Wissen sie Loch, Voß hier eine große Anzahl altberühnuer Bibliophilen gelebt, gewohnt, gewirkt, gekauft und bezahlt habe, und mit diesen Erinnerungen verknüpft sich für die Gesellschaft gegenwärtig die Freude, in einen großen Kreis von Vertretern der Gelehrten-, Buchhändler- und Sammlerwelt zu treten. Auch Herr Professor Dr. Georg Witkowski dankte gleich dem Vor redner allen Jreunden und Gönnern, die den Bestrebungen der Bibliophilen so viele Sympathien entgegenbringen und widmete den Güsten sein Glas. Herr Dr. Carl Schüddekopf-Weimar spezialisierte diesen Tiinkspruch, indem er die Damen mit enthusiastischen Worten feierte. Warm besünvortete Herr Redakteur Fei gel-Wien eine künftige Tagung der Geselljchaft in Wien. Auch dort lebe ein starker Sinn und Geist sür die Bibliophilie. * Verband der wtttleren Reichspost- und Telegraphenbeamtcn. Zu der außerordentlichen BerbandStaguuq am 3. Dezember in Berlin, in der, wie bereits mitgeteilt, die Besoldungsvorlage sür die Reichsbcamtcn zur Besprechung kommen wird, werden sich die daran teilnehmendkn Mitglieder des hiesigen Zweigvereins mit Extrazng dorthin begeben. Die Kosten für diesen werden, wie mau uns mitteilt, außer einem verhältnismäßig geringen Beitrag der Teilnehmer, durch freiwillige Spenden und ferner durch dir Ersparnis der Ausgaben sür Verrinsvergnügungra im kommenden Jahre, auf die verzichtet worden ist, aufgebracht werdcn. * Keine Srahtgehefteten Bücher für Bibliotheken. Der 9. Deutsche Bibliothrkartag harte aus seiner diesjährigen Versammlung in Eisenach den Wunsch ausgesprochen, daß die Verleger einen Teil der Auslage ihrer Verlags- weike jür Bibliothek-zwecke ungebunden ließen, gleichzeitig hatte er den Bibliotheken empfohlen, mit Drahtheftung gebundene Bücher von der Erwerbung ouszuschließen. Der Vorstand LeS Börsenvereins der Deutschen Buchhändler weist nunmehr durch besondere Bekanntmachung darauf hin, daß Vie gegen die Drahtheftung erhobenen Beschwerden begründet erscheinen Im Interesse der Bibliolheksverwaltungen wie Les VerlagsbuchhancelS liegt es daher, dahin zu wirken, daß die Buchundereien, die Drahtheftung nur bei Ein bänden anwendeten, die auf eine kurze Dauer berechnet wären (Preislisten ustv.l, daß aber für alle besseren Einbände tunlichst ausschließlich Fadenheftung Ver wendung finde, zumal sich Liese auch nicht teurer stelle als Lie Drahtheftung. Der nicht unberechtigte Wunsch der Bibliolheksverwaltungen, Laß die Verleger einen Teil ihrer Anklage sür BibliothekSzwecke uugebunven ließen, muffe bc- zügltch seiner Erfüllung den einzelnen Verlegern überlasten bleiben. * Zeit ist Gelb! So beißt e» besonders für den reisenden Kauf mann; denn es ist eine natnrliche Folge der wachsenden Konkurrenz uud des sich vermindernden GeschästsgewinneS, daß man an den Reisespejen zu sparen nnd in denlbar kurzer Zeil ein möglichst großes Gebiet zu bearbeiten sucht. Schnell gehts von Ort zu Ort. Jede Minute ist kostbar. Und dabei liegt es dem reisenden Kaufmann nicht nur ob, Aufträge zu erlangen, er ist auch ebenso wir der Agent verpflichtet, sich mit der Sorgkalt eines ordentlichen Kaufmanns nach der Kreditwürdigkeit seiner Abnehmer zu erkundigen, bevor er mit ihnen Geschäfte abschließt. Besonders iu den jetzigen kritischen Zeiten ist die Gefahr groß, die Lem Kaufmann Lurch insolvente unv börw llige Abnehmer droht. Bor dieser suchen die schon seit einem Biertcl-Jahrdunbert bestehenden Vereint Krediireform ihre Mitglieder durch Vie mündliche Auskunjtsertetluug zu schützen. Bevor der Reisende oder Agent seine Kundschaft besucht, begibt er sich iu d:c Geschäftsstelle deS Vereins Creditreform. Hier erhält er Auskunft darüber, od eS sich empfiehlt, gewisse Kunden zn besuchen. Er wird auf neue geeignete Ab nehmer aufmerksam gemacht und kann sich eine allgemeine Orientierung über seine sonstige Kundschaft verschaffen. Auf diese Weise wird dem Reisenden nicht nur der durch den Besuch ungeeigneter Kundschaft entstehende Zeitverlust erspart, sondern es werden auch verlupbringende Geschälte nach Möglichkeit vermieden und neue Verbindungen angebahnt. Diese nützliche Einrichtung der mündlichen Auskunfts- erietluug wird den Mitgliedern der Verbandsoereine Creditreform und deren Reisenden an mehr als 750 Plätzen des In- nnd Auslandes geboten. Im letzten Jadie haben mehr als 44 000 Personen dauernd davon Gebrauch gemacht. Diese muffen sich Lurch Reiselegitimationskarten des Berbandsvorstandes aus weifen, welche lür das Kalendrriahr Gültigkeit habe». Schriftliche Auskünfte besorgen die Vereine Creditreform ihren Mitgliedern prompt und zuverlässig aus allen Orten der Erde. Mit Rücksicht aus den Beginn des neuen Jahres werden die Interessenten an Lie baldige Erneuerung oder Anschaffung vor Reifelegitimaliouskarten erinnert. Zu weiteren Auskünften ist der Verein Eredit- reform, Burgstraße 26, gern bereit. * Ml Meteor soll, wie uns aus Lem Leserkreis mitgeteilt wird, am Sonntagmorgen gegen 4 Uhr am südlichen HimmelSbogcn, in jüdwesilicher Richtung fliegend, sichtbar gewesen sein. Da uns eine Bestätigung der HimmelS- erscheinung von anderer Seite niwt zuging, geben wir d e Nachricht niilec Vor behalt wieder. — Heber die Besteuerung des Tabaks und die Einsübrnug eines Tabak monopols in Teuljchland wird ain kommenden Freitag Herr Geh. Hosrat Pro fessor Tr. Stieda im Kaufmännftchen Verein sprechen. * Turnen für jedermann. Der in vorliegender Nummer uniercS Blattes abgedruckte Stundenplan des Allgemeinen Turnvereins s^ur- ncrstraße 2 und Nordstraße 37s läßt erkennen, daß an allen Tagen der Woche, während der TageS-, wie Abendstunden für Männer und Jüng linge, Studenten und Gymnasiasten, Frauen und Mädchen, wie auch für Schulkinder planmäßig geordnetes Turnen geboten wird, und cs ist das Bestreben erkennbar, den Wünschen und Ansprüchen aller Kreise nnd Altersklassen gerecht zu werden. Zum erfolgreichen Turnen aber gehört die Vereinigung mit anderen, denn nur diese spornt an und er möglicht stundenlange Pflege der Leibesübungen. Das Einzelturiicn im .Hause ermüdet schnell, weil die Anregung und der Wetteifer fehlen, kann also nnr als Ergänzung, nickt aber als Ersatz für das Vcrcinslnrncn gelten! * Der Bund Deutscher Gastwirte lZitz Leipzig) hielt am 27. November in seinem Bundesbureau, Gcrberstraße 2, I., eine Vorstandssitzung ab. Der Vorsitzende Herr Kämpf berichtete ausführlich iidcr die grxch Proiestversammlt.ng am 16. November im Zirkus Busch in Berlin, L r er als Vertreter des Bundes beigewohnt hatte, sowie über die Sitzung d-7- Schntzberbandes der norddeutschen Vransteucrgcmcinschaft mit dem Neichsverband deutscher Gastwirtsverbändc, die am 17. November im Hotel Adlon tagte. Ebenso wurde Bericht erstattet über die vom Lokal- verband der Gastwirisvereine Leipzigs im Etablissement Sanssouci in Leipzig abgchaltene Protestvcrsammlung gegen die Braustcucrvorlage Non der umfangreichen Tagesordnung, die zum größten Teil innere An gelegenheiten betraf, ist der Beschluß, dem Bund deutscker Vcr- kchrsvcreine (Sitz Leivzig) als korporatives Mitglied beizutreten, besonders erwähnenswert. Der Vorstand nimmt noch mit besonderer Freude von einem Schreiben des Internationalen Ga'twirtsvereinS in Antwerpen Kenntnis, der mitteilt, daß der Gedanke des Zusammen- schlnsses auch der belgischen GastwirtSvereine rüstig vorwärts schreite. 1 ran ) an. IVotentRRvkvn kllui' eigene solikieele fsbnikale 2 Ham8tra88e 2 n««1 a»<7«
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