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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190812013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19081201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19081201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-12
- Tag 1908-12-01
-
Monat
1908-12
-
Jahr
1908
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Leipziger Tageblatt Feuilleton. Karlstr. 2H, H. l. Maffage. »01750 »02261 kmm Pastillen, Elk,. Maniearr «Np »örperpfiepe ,»n<» Promenadeuftr. 11, l., rechts. lieber»!! erbiütUcb ä. 89 I'k- Mi»ya>»qeZrÄ^ ^»818 8kdtkDIL7II»k vcssrosruno b»t Mit i>n<I Star» Na», U—. 0»»t»odr»itz»n r»l>« tt»! «t». Nie »eilt >v Orixiiolpietiin, »»<», -xrO» -»M r>ew»N. Sedoderi aO» , V»i»düi,I, kHI-eiionr»» v»i-» m»i> »iriiet. 2« k»d«> I, 4«» »«>,««> 4pold»t«». v°t« Ltaatskonlrolls XltdvMllkrt bei Losten, Heiserkeit ete. Rr. 332 1V2. Jahrgang Die Malerei ist eine stumme Poesie und die Poesie eine redende Malerei. SImontdes. 4. Beilage Dienstag, 1. Dezember 1908 Lr/r/soLsucks, ^.b/JLroocks, LruoLkMstM onore« Keselileelitsleiden jrd.Art. auch Harn», Haut-u.Nervenkrankb. Vorzeit. Lchwächezustände rr. werden gründl.u.sirena tn-ivtvneU beh.Leipzig. «urprinzsir. o. Svr. 9—2 u. 4'8— Lvxel-^potkeile, Llarkt 12, U irseb-4 potliek«, 0r>mm.8teia vex 28, Uok-4potkelle rum Meissen ^dler, 4umano L 6«., dieumnrkt 12, Lranr Leek, Lur^str. 33, kiokard Leek, Pdomsskiroddok 14, Viswarok-Vrexerlv, Oeterssteinv. 16, Lod. knseb, Oottsokedstrasss 18, Otto Leknrd, Ledütrenstrssso 1b, KermsaiL-vraxerle, Loloimaäevstr. 9, Paulas Uv^ckearvlok, IVesiplatr. LukellLallvra-vroxerie, 8ebalktr. 12, llumdeldt-vroxeri«, LkäkkondorkorLtr. Lrvst Xoekert, Lorestr. 26, D. älllller X»el»t., I'uraerstrosso, Na» Ikanmnov, IVindmkldlenstr. 46, pböllix-vroxerle, Lromenndenst^. 24, „nur Liorn" 0. krekv, Letersstr. 23 u. Orimmaüek« Str. 19, ^8tkma, Ln§drü8li§k6i1 keildar darob vr. LIsvirtds ^stmol-Xstbwa-Lulver. Von 7'ausenden erprobt. Ls ist dieses keines der xevöknlieden ^stkmsmittei, dis so vielkned mit grosser Rsklams snqepriesen verdev, aber nie den rvirklieken Lveek erkitiivn. Lio Versuek mit Xstmol vird die lleberreuxuoir mit sieb dringen, nieder an ^stkma, Lmpb^sem. Lurratmigkeit und Lrustbeklsmmun» Leideods erkLIt eu Versueksrwesken auk IVuasob grntis und kranko darob dis Loxei-Xpotdelro io Lrnvkknrt Probe von ^stinol-^stkmn-piilver. «ssu Smorrliolileil, I-ederlelitsil, ULLe^eredvsrLeil -tat jeder Sodeodtel aad jeder pestill« de, neckten HVDIL-V mass sied di, vatersokrikt ». vrllloo deüodoa. pari», SL, Lu» de» Lrobtvs», /„ «//,/, 4poth,/i»a. änrlilut für winelireksstlielie 5ed8nlielt5p!>ese Haerstrasso SS, I. Veleplian 74VS. «esichtSdampsbäder, Elektrische, Pneu matische, BtbrationS- und Manuelle Mas- sagen nach neuem, erfolgreichstem System unv mit vollendetsten Apparaten zur Er- zieluna edler Formen und jngendfrischen, blühenden Aussehens. Besettianng sämtlicher Teintfehler: Mttcffer, Pickel, Pockennarben, NasenrSte, Sommersprossen, Müler, Warzen — Schäl kuren. Haarcntfernung durch Elektrolyse. Haarpflege und Haarkuren: Erfolgreichste Behandlung aller Haarleiden: Ausfall, Kopfschuppen, Schmerrftnft rc. Elektrische n. manuelle «opfmaffagen. 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Die Ob jekte, an denen diese Degradation vor sich geht, sind verschiedenartigster Natur und stammen aus einem möglichst romantischen Bereich. Aber Turner benützt Claude „ausschließlich, um sein Theater zu verbessern", er überireibt dessen Pracht, seine Bilder werden nicht tiefer, nur reicher. Die Kunst des 19. Jahrhunderts wurde durch Turner nicht entscheidend gefördert. — Man wird sich in Deutschland, wo man viel mehr Gelegen heit hat, Ruskin zu lesen, als Turner zu sehen, wieder über diese Wert schätzung Meier-Graefes entrüsten. Doch ist sie gar nicht so umstürz lerisch neu, als sie auf den ersten Blick erscheint. Armstrong, Turners Biograph, ist bereits 1902 zum gleichen Ergebnis gekommen, was Meier- Graefe durch ein glänzendes Zitat belegt. Ganz fern von Turners theatralisch-dekorativer Art steht Constables schlichte anspruchslose Kunst. Er ist nicht von fremden Vorbildern ab hängig, seine Kunst ist elementar, frei von allen unsachlichen Motiven. „VVbsQ I sit ckorvn to inako a skotelr krorn nwturo, tlrv kirst, tlrinpc I tr^ bc> cko is Io torx-st, tbat I kavs ever sson n pietrrrv", heißt es in einem seiner Briefe, und an anderer Stelle: „pninting is ivitch m« brit anotlicw rvorck kor koeling". Derselbe Claude, mit dem sich Turner gemessen, war auch auf Constables Werdegang be stimmend, daneben Rubens und die holländischer Landschafter des 17. Jahrhunderts; aber weil er das Wesentliche dieser Meister erfaßte, kam er nie zur sklavischen Kopie. Ihr Bestes wirkte auf das Schöpferische in ihm. Er hat immer nur englische Landschaften mit englischerStasiaze gemalt, denn die treibende Kraft war die Sehnsucht nach der Natur. Die Einheit feiner Bilder ergibt die Farbe, „genauer gesagt, ein die Farbe tragender Strich, der nicht den Baum, das Blatt oder den Stein, sondern die Gesamtheit dieser Dinge darftellt". In den Huüderten von Skizgen, die er geschaf'en, dem Wohl schönsten Teil feines Oeuvre, er scheint die Erde „tätig im Werden und Wachsen, begriffen als großes Fruchtelement, das alles Sein enthält". Constables Einfluß aus Europa ist ungeheuer. Im Jahre 1824 er scheinen die Engländer zum erstenmal im Pariser Salon: er wird als die stärkste Größe erkannt. In wenigen Tagen hat Delacroix sein „Massacre de Scio" umgemalt und aufgehellt, Rousseau, Dupre, Dau- bigny, die Landschafter von 1830, werden Constable tributpflichtig, tribut- p'lichtig im Sinne großer Künstler, die die empfangene Anregung mehren, weil sie sie rimietzen zu Eigenem. Weniger deutlich sichtbar sind die Fäden, die Constable mit Deutschland verknüpfen; nur für Eng land hört er nach seinem Tode zu existieren auf; vergebens würde man bei den Präraffaeliten oder bei Whistler, dem geistreichen Radierer und vielfarbig schillernden, geschickten Faiseur, nach den Spuren dieser reinen stillen Kunst suchen. — Und es ist nicht weiter verwunderlich, daß aus der englischen Ausstellung viel mehr von Lawrences „Elizabeth Farren" als von Constables Landschaften die Rede war! I?dt; innerhalb weniger Monate hat das Buch seine zweite Auslage er lebt — die Ausstellung hat ihm den Boden bereitet. Meier-Graefes Art ist bekannt: ein vornehmer, allzu vornehmer Verzicht auf den schwerfälligen, wissenschaftlichen Apparat, ein zuweilen etwas überstürzter architektonischer Ausbau, langatmige Auseinander- setzungen, die fehlen dürften, während Dinge, die man unbedingt er wartet, nicht vorhanden sind — aber trotz alledem immer geistreich, immer fesselnd, immer lebendig und temperamentvoll und immer auf die Kernfragen eingehend. Man braucht zu jedem Buch Meier-Graefes noch ein zweites, ein sachliches, denn er gibt immer nur die kino klorn-, aber die ist auch immer so fein, daß man gern zu jenem zweiten Buch greift. Es ist von der Schule einmal gefordert worden, daß sic hungrig mache und nicht satt; ein Gleiches gilt vom Bnch, nnd diese Forderung erfüllen Meier-Graefes Bücher immer. Man verlangt nach dem festen historischen Gerippe, das er nicht gibt, damit sich all seine geistreichen Apercus und Beobachtungen zu einem Bilde, das der sichern Grundlage nicht entbehrt, zusammenschließen — hat man aber lenes flüssige Kompendium durchgeackert, dann erkennt man, daß Meier-Graefe auf rein künstlerische Fragen viel intensiver eingegangen ist. daß man trotz scheinbarer Um- und Abwege von Wesen und Art des Künstlers durch ibn mehr erfahren hat, als durch manch dickleibige Monographie. „Die großen Engländer" sind in 5 Kapitel gegliedert: Portrait- Manufacturers, Wilson und Gainsborough, Turner, Constable, Whistler. Meier-Graefes leitender Gesichtspunkt ist, daß der Kampf gegen das Rokoko der rote Faden ist, der durch die Geschichte der englischen Malerei geht, und das Resultat, „die Befreiung vom Rokoko ist der größte Ruhm der englischen Malerei und das entscheidenste Er eignis in der Entwicklungsgeschichte der europäischen Kunst". Diejen Kampf hat Hogarth als erster ausgenommen, er ist in seinen Porträts zu erstaunlichen Lösungen gekommen, und daß die Berliner Ausstellung diesen Eigengewachsenen stolz ignoriert hat, ist nicht der geringste Be weis für ihren akademischen Charakter. Das Gefällige, das ihm ab geht nnd das den Zugang zum Bilde so sehr erleichtert, hatten seine Zeit- genossen, und darum sind und waren sie Hof- und akademiesähig und er ein ausgestoßener Plebejer. Ist Hogarth das Produkt seines Landes und seiner Nasse, so sind die Reynolds und Gainsborough nnd die kleineren Sterne, die sie umkreisen, Abkömmlinge der Kunst eines van Dyck, der im 17. Jahrhundert, wie Hans Holbein d. I. im 16., seine Heimat im reichen Inselstaat gefunden hatte. Wer wird den englischen Porträtisten des 18. Jahrhunderts Ge schmack und Kultur absprechen wollen? Jenen Geschmack und jene Kultur, die schon die schönen Dinge haben, mit denen sie sich umgeben und die den graziösen Modellen eigen, die ihnen gesessen haben. Aber nie haben sie Neb^rreschnngen zu bieten. Kennt man eines ihrer Hauptwerke, so kennt man sie ganz, und kennt man den vielbeschäftigten Reynolds, dessen jährliche Produktion etwa 150 Porträts betrug, in seiner bräunlich-warmen und Gainsborough, den künstlerisch höher stehenden, in seiner silbrig-grauen Farbenskala, so kennt man auch die übrigen. Das Unmittelbare, Zugreifende, Unerschöpfliche eines Rem brandt oder Veläsguez fehlt, man braucht nicht um ihren Belitz zu ringen, nnd diese wohltemperierte, graziöse, leicht eingehende Durch schnittsleistung ist es, die dem Laienpublikum so sehr imponiert. Heute wie damals: der bestimmende Faklor ist der Geschmack des Bestellers, nicht ein selbstherrlicher Knnstlcrwillc ?lbcr da das Kulturniveau der vornehmen Gesellschaft des 18 Jnlmbnuderts ein nm soviel höheres war als das der proletarisie-tcn bürgerlichen des 20., die sich Ver- aebens ein vornehmes Mäntelckü- nmhängt, hat auch der Portrait- Manusacturers jener Evocbe künstlerische Qualitäten, während der linkerer Zeit ein erschreckend hohes Maß von Unkultur erreicht bat. Nicht am Können fehlt es jenen englischen Porträtisten: „Ein Hundertstel des Könnens dieser Leute würde in der Hand des rechten Menschen zu vollkommenen Werken ansreicben. Sie haben allerlei ge lernt, nur nicht das eine, was man nicht lernen kann' naiv zu sein." Das Porträt dominiert in erstaunlichem Maße und doch würde inan sehlgeben, wollte man stch aus den B'ldniffen allein die Menschen dieser Zeit rekonstruieren. Geschichte und Literatur zeigen ganz andere, viel kräftigere Züge. Gainsborough, der nach eigenem Geständnis Porträts des Geldes wegen gemalt bah und Landschaften ans Freude an der Natur, leitet znr Landschaft über. Er gab mit diesen reizvollen Versuchen, die nichts M keinem Rnbm beitrugen und unverkauft in seinem Atelier hingen, KonDpn küntlauskrausn. Etektra-Kerzen müssen Sie probieren, deute Weltmarkt. Die billigste, beste u. dellste Ker;e. Rinnen nicht, riechen nicht. Befand, billig, beim Muß leicht brichSdtgte. Man verlang« überall Elektro-»erzen v. ILnI»», Nürnberg. Hier: V. DrOG., Petersftetnweg 7. o«7°« Maflage, leicht n. ßrena. Neue individ Bekiesung. UlenDklel,Turnerstr. 16,1. «017LI „Die verflixten Frauenzimmer." fVier Akte von Max Burckhard. Uraufführung im Deutschen Volkstheater am 28. November.j Wien, 29. November. Der ehemalige Burgtheaterdirektor und Hofrat i. P. Max Burck hard gilt mit Recht als ein sehr gescheiter, hochbegabter und sympathi scher Mann — und an dieser guten Meinung soll auch seine letzte dra matische Leistung, dieser Einakterzyklus „Die verflixten Frauenzimmer" nichts ändern. Die wichtigsten Burckhardschen Merkmale finden sich auch hier vollständig beisammen: sein drastischer Witz, seine etwas redselige, aber immer geistreiche und schlagfertige Dialektik, seine burschikose und selbstgefällige Ungeniertheit, die stch ost bis ins Geschmacklose verliert, und namentlich die Burckbardsche Ma- nier, sein Publikum zu verblüffen, zu foppen oder, wie man in Wien sagt, aufsitzen zu lassen. Der ganze Einakterzyklus besteht eigentlich nur aus vier drama tischen „Aufsitzern", vier ziemlich fadenscheinigen, aber wirksam er zählten Anekdoten, von denen sich jede in einem Satze wiedererzähleu läßt. MaÜdckB» all. Alt wrrden gut ausaej. MWgk» Karlstr.6,H.r.,Kriii.-PaI. »0174» Englische Maler. Von Dr. Rosa Schapire. Moderne Kunst pflegt heiße und erbitterte Kcntroversen hervor zurufen, um sie tobt der Kampf der Meinungen, sie wird abwechselnd über- und unterschätzt. Kunsterzeugnissen, von denen uns Jahrhunderte trennen, stehen wir sachlich kühler gegenüber, nicht mehr beherrschen uns Gegenwartsempfindungen, sondern die Historie ist in ihr Recht ge- treten. Die Dinge werden seitlich eingereiht, als durch ihr Milieu be dingt betrachtet, die Zeit hat gesichtet, und wir werden ruhig, kühl, kritisch, vielleicht gerechter. — Der englischen Ausstellung, in deren Zeichen Berlin jüngst gestanden hat, war es Vorbehalten, Anlaß zu erregten Auseinanderjetzungen zu geben, ein Interesse Hervorzurusen, das weit über das Maß hinausgeht, das das große Publikum heute bil dender Kunst entgegenbringt. Eine Art von Massensuggestion hatte Kreise ergriffen, die der Kunst sonst recht fremd gegenüberstehen. Trotz der hohen Eintrittspreise schob und drängte sich die Menge und wollte nicht auf die Freude verzichten, die Creme der englischen Aristokratie, die stolzen Duchessen und Marquisen des 18. Jahrhunderts in ihrer vornehmen Lebenshaltung und Eleganz zu bewundern. Der Berliner Spießer fühlte sich quasi geadelt, wenn er sich in einer Sphäre bewegen durfte, die ihm im Leben verschlossen ist, wenn ihn ein schmachtender Blick aus Augen traf, die ihm im Leben nicht zugelächelt hätten. Er atmete die Höhenluft des Hofes, fühlte das prickelnde Parfüm der Vornehmheit und hielt dieses gesteigerte Selbstgefühl für Kunstsreude. Und das war nicht der einzige Grund des großen Interesses, das diese Veranstaltung in weitesten Kreisen gefunden hat. Man wußte, welch lebhaften Anteil der Kaiser am Zustandekommen dieser Ausstellung genommen hat; durchgedrungen waren, und sogar betont und unterstrichen, die hohen Versicherungssummen, die für diese Bicher bezahlt worden waren; der Glanz vornehmsten Privatbesitzes lag über ihnen — war das nicht An ziehungskraft genug? Die Ausstellung war der Clou der Saison, sie gesehen zu haben, gehörte zur „Bildung", und wenn erst etwas zur „Äildungsfrage" erhoben wird, so wird es in Deutschland ernst genug genommen. Wer hätte den Mut, sich im Salon von der Frau Kom merzienrat übertrumpfen zu lassen und etwas nicht gesehen zu haben, das sie in hohen Tönen der Begeisterung preist?! —> Daß all diese Dinge mit Kunst nichts zu tun haben, kam den Bewunderern der Aus stellung kaum zum Bewußtsein. Das Interesse am Modell siegte über das Interesse am Bild; die Damen verglichen ihre etwas aufdringliche Eleganz mit der abgewogenen, vornehmen Harmonie der von Gains- lorough und Reynolds gemalten Ladies, in ihrem märchenhaften Ge wogt von Seide und Spitzen und fühlten sich geschlagen, übertrumpft. Die Hüte der Engländerinnen des 18. Jahrhunderts taten es den Ihren an Umfang zuvor, ober diese Engländerinnen verstanden die phan tastischen Gebilde mit einer ruhigen, selbstsicheren Gelassenheit zu trogen, sie hatten Stil und Kultur, und ihre lebenden Bewunderinnen mußten sich mit Schrecken bewußt werden, daß ihnen gerade das am meisten fehle. Aber nicht das große Publikum allein, auch eine ernsthaft zu nehmende Kritik hat die Ausstellung, und damit den Wert der englischen Malerei des 18. Jahrhunderts maßlos überschätzt. Plötzlich standen alle Wertbcgriffe auf dem Kopfe, und diese „Portrait-Manniacturers", wie Hogarth sie nicht mit Unrecht genannt hat, wurden zu Größen er hoben, die auch dem 20. Jahrhundert und seinem so ganz anderen Menschentyp als Vorbild dienen sollten. Und als Gegenschlag die er bitterte Kritik der Allermodcrnsten, die von einer „Bonbonnieren- onsstellung" sprachen. Zuletzt war die englische Ausstellung nur noch ein Vorwand für Kämpfe, die hinter den Kulissen ausgcsochten wurden. Während die Vorbereitungen für die Ausstellung im Gange waren, hat Meier-Graefe die letzte Hand an seine „Großen Engländer" *) ge- *1 Julius-Meier-Graefe: „Die großen Engländer." Mit 66 Abbildungen. 2. Ausl. München und Leipzig, R. Piper L Co. 1908t 6 örpcrpflege.slr.energ.Behndl.GohliS, " Reginenstraße b, p.r.sab HallischeStc.) onus »5ud1k«tke1 okkeriert sa bllligrlin keiki» Um» ßstr L k». küendul'gsi' vki. pisgmlrvi' vkf. X Ltöttei'ilrvp vtif. X OSTS« L I'«ter88lr. »8, -L. 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