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411 der 8. Februar 1870 Vormittags 12 Uhr, als Termin für Eröffnung eines Ordnungserkenntnisses anberaumt worden. Auswärtige Betheiligte haben bei 5 Thlr. —- —- Strafe zur Annahme künftiger Zufertigungen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen. Wilsdruff, am 4. November 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Leonhardi. Fiskalische Holz Versteigerung. Dienstag, am 28. December u. e. Nachmittags 2 Uhr, sollen auf der Dresden-Nossener Chaussee zwischen Kesfelsdorf und Wilsdruff 5 Stück noch stehende Pappelbäume und 17 Haufen dergleichen Reißig gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. König!. Bauverwaltung Dresden II, am 16. December 1869. Im Schnittwaarenlager 3 Ngr. 38 Pf. do. Reinleinen do. 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Diese Worte sind das Motto eines; Sylvester-Vortrags über Nichts, der im „Norddeutschen Haus- und Historien-Kalender für 1870" zu lesen ist. Wir citiren nur einige Sätze aus diesem humoristi schen Vortrag: „Betrachten wir einen jungen Mann, der seit vielen Jahren eine Lebensgefährtin sucht, aber immer vergeblich. Warum bleibt er so einsam? Was ist die Schuld daran? Nichts, gar Nichts, tont uns als Antwort entgegen. Er hat Nichts, — er kann Nichts. Er hat Nichts, d. h. — kein Geld, keine Haare, keinen Verstand, keine Güter, keinen Namen, keinen Fürsprecher, keine Liebenswür digkeit. Er kann Nichts, d. h. er versteht seine Gedanken nicht so klar und süß wie Syrup vorzutragen; er versteht nicht aus Nichts Etwas zu machen, vermag seine Schulden nicht selbst zu tilgen und seinen bösen Leumund nicht in Sonnenschein und Sternenglanz zu verwandeln. Mit einem Worte: er wird für ei nen Dämlack oder Strohkopf behalten, und das ist wohl Etwas, aber schlimmer als Nichts. Darum bekommt er auch Nichts und hat nichts als Kummer, Sorgen, Angst, Noth und Elend.' Diese fünf „negativen" Begriffe sind aber wahrhaft schlimmer als rei nes Nichts." Ein anderer junger Mann spricht: „Meine zukünftige Gat tin muß „frisch" d. h. fromm, reich, jung, schön sein . . . (Die Fortsetzung beliebe man selbst im ^Norddeutschen Haus- und Hi- storien-Kalender für 1870" nachzulesen. Dann sagt der „Norddeutsche" weiter: „Eine gewisse poetische I Färbung gewinnt das „Nichts bei bausbackigen Knaben, die beim I Nichtsthun im Freien ihre Kraft üben und gesunden. Fragt man I einen solchen Patron: Was machst Du hier? so antwortet er: ! „Nichts." Und dein Bruder? „Der hilft mir." In der Schule moquirt sich ein Schlingel wohl gar, wenn I der gestrenge Schulmonarch ihm einmal ungebrannte Birkcnasche I zu kosten gibt und sagt: ich habe ja nichts gemacht. „Eben weil I Du Nichts gemacht hast" — lautet die lakonische Antwort rc. I rc. Gewiß wird man sich freuen, diesen von der ersten bis zur I letzten Seite mit köstlichem Humor geschriebenen Kalender gekauft I zu haben. Der „Norddeutsche Kalender" ist bei jedem renom- I mirten Buchbinder und jedem renommirten Buchhändler zu haben l Und kostet sammt obigem Artikel I 2 Ngr. 5 Ngr. 3 Ngr. 8 Pf. Kleine Ausgabe. Große Ausgabe. Mittlere Ausgabe.