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359 Marie schwieg. Sie nahm ihren unächten Schmuck vom Tische um ihn wieder einzuwickeln. Erst jetzt bemerkte sie, daß der Zusam menstoß auf dem Gange noch weitere Folgen gehabt hatte. Mehrere Glasperlen des Colliers waren zerbrochen und ein Theil des Arm bandes so verbogen, daß es wenigstens für heute nicht mehr zu ge brauchen war. „Was fange ich nun an?" Diese Frage stieß Marie ängstlich hervor. Ist denn der unächte Plunder unbedingt nothwendig?" „Es ist angeordnet und ich darf nicht widersprechen. Ein ande res Armband therbeizuführen, dazu ist es zu spät. Das wird ein Unglücksabend für mich; ich kann meine trübe Ahnung nicht be- meistern." „Wie können Sie nur so zaghaft sein? Ob Sie diese elenden Din ger an sich tragen oder nicht, das wird nicht so vielen bedeuten haben!" Doctor Wellmann sann einen Augenblick nach, dann sagte er: „Ich werde Hilfe schaffen." Er ging in das Nebenzimmer und kam bald darauf, ein mit i Goldarabesken versehenes Etui von gepreßtem Leder in der Hand tragend, zurück. Er drückte leise an eine Feder und der D eckel sprang auf. Neugierig sah Marie zu. „O, wie reizend, wie kostbar!" rief sie aus. In dem Etui lag wirklich ein ächter Schmuck. Ein goldenes Armband mit feurig blitzenden Rubinen und eine goldene Halskette, deren Schloß mit einem Diamanten von: reinsten Wasser verziert war. „Welches Feuer, welcher Glanz!" rief Marie und klatschte^vor Freude in ihre kleinen Händchen. „Nun, Marie, wollen Sie Armband und Collier anlegcn?" „O nein, Herr Doctor, dieser Schmuck ist zu kostbar für mich armes Mädchen. Der ist für eine ganz andere, der ist für Ihre Braut bestimmt. „Nun ja, dem ist so; es ist das Weihnachtsgeschenk für meine Braut." „O, die Glückliche!" (Fortsetzung folgt.) Bekarmtvmchnng. Nachdem die Direction der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn-Compagnie zu den in den Jahren 1863 und 1864 durch freiwillige Beiträge aufgebrachten Vermessungskosten einer projektirten Eisenbahnlinie von Döbeln über Nossen und Wilsdruff nach Dresden für die ihr theilweise gestattete Benutzung der Vermessungsarbeiten eine entsprechende theilweise Vergütung verwilligt undausgezahlt hat, so werden alle Diejenigen, welche in den obgcdachten Jahren in Folge Vermittelung der unterzeichneten Connteemitglieder freiwillige Beiträge zu den obbemerkten Vermessungskosten gezahlt haben, hierdurch veranlaßt, die nach dem an hiesiger Amtsstelle öffentlich aushängenden Theiluugs- plane für sie ausfallenden Vergütungsbeträqe binnen 3 Wochen und längstens bis zum 4. December MW an hiesiger Amtsstclle in Empfang zu nehmen, während außerdem nach Ablauf dieses Termins die etwa unerhoben bleibenden Beträge bei dem hiesigen Gerichtsamt deponirt werden würden. Wilsdruff, den 8. November 1869. Aurich. Fischer. W. Krippenftapel. Leonhardi. ^MirWMchtr Credit - Vereist im KSsigreiche A'ÄM. Annahme von Spareinlagen: Bei 3monatlicher Kündigung 4 Procent Verzinsung. „ 8tägiger „ . 3 „ „ „ täglicher Verfügbarkeit 2 „ „ Dresden, den 15. September 1869. Geschäfts - Eröffnung! Den geehrten Herren Oeconomen, Mühlen- und Fabrik-Besitzern mache hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich am hiesigen Orte inZderHTHalstraße eine errichtet habe und empfehle mich zur Anfertigung aller in dies Fach eiuschlagncder Arbeiten, als: Dampfmaschinen, Mühlen-, Brennerei- und Brauerei-Anlagen, Ziegel- und Drain-Röhren. Pressen, sowie Thonschneider. Eng lische und deutsche Drehmandeln, Anlagen von Transmissionen. Alle Sorten landwirthschaftliche Maschinen, als: Dreschmaschinen mit neuer Stellung des Korbes, Häcksel- und Rübenschneide-Maschinen in allen Größen, Jauchen-, Wasser- und Maischpumpen, Kartoffel- und Malzquetschen, Schrotemühlen für Dampf- und Handbetireb, Ringclwalzen, Kartoffelwüschen, Maischbottiche mit selbstthätiger Kühl- und RührvorrichtungIund gußeiserne Kühlschiffe; mit der Versicherung, stets bemüht zu sein, allen Anforderungen zu entsprechen und bei billigen Preisnotirungen" solide und dauerhafte Arbeiten zu liefern,Heichnet mit Hochachtung den 6. November 1869. MHLLLlML ALLLLLÜlGL'. 27, empfiehlt große Auswahl L VxiEläossn ZN" mit 2, 3, 4, 6, 8 und 12 Stücken spielend, "DU Cigarrerrskmöer, Räh-Chatmülen, Photographie-ALbums mit MM. Diese Werke, mit ihren lieblichen Tönen jedes Gemüth erheiternd, sollten in keinem Salon und an keinem Krankenbette fehlen. (Reparaturen werden ebenfalls gemacht.) ' -Häufiger^nMslüngm^vegen bitte ich zu beachten, daß meine sich befindet (Sprechzeit von 9—11 Uhr). '' 4. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postan stalten: Des Lahrer Hinkenden Boten Jllustrirte Dsrfzeiümg. VIII. Jahrgang 1870. In 4-wöchentlichen Heften ü 3^ Sgr. In Wochcnnummern jährlich 1 Thlr. 12 Sgr. Gratisprämie in Stahlstich „Frühlingslust" (Pendant zu „Winterfreuden"). Für diesen Jahrgang liegen fol gende Erzählungen vor: Das Bergschloß. Novelle von August Schrader. Die gute Freundin. Eine Dorfgeschichte. Zur Sühne. Eine wahre Geschichte von C. Cron. Der Frieder und sy Lieseli. Eine Dorfgeschichte von V. C Heigel. Ein Mädchen Herz. Novelle von Andrä Hugo. Die Tochter des Stuhlrichters. Novellette von Heinrich Hensler. Eine Kindergeschichte, zu Nutz und Frommen der Unmün digen, für Erwachsene erzählt von V. C. Heigel. Des Glückes Trümmer. In 5 Bildern. Das zweite Gebot, oder aus dem Leben eines Meineidigen. Eine Erzählung für Jung und Alt von Ernst Fichtner, und noch viele andere. Außerdem Politische Rundschau, Näthsel und.Bilderräthsel, Ge dichte u. s. w. Wer durch die Post beziehen^will, bestelle sofort.