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>hl. Anteil, ^iertazkl Dcins^ -Direcl^ Benefiz erühiB, , statt. ' und P. lnachc"' Wilsdruff, Tharandt, Noffcn, Sievenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff nnd den Dtadtrath daselbst. vierteljährlicher PränumerationSpreis 10 Ngr. — Jnsertionsgebühren für den Raum einer gespaltenen Corpuszeile 8 Pf. — Annahme von Inseraten bis Montag resp. Donnerstag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz dieses Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. ^7 ZA. Freitag, dm 19. März 1868. ans Confirma n den Herz. Ein Nimm Abschied! Mit dem Einen Tag Schließt sich das gold'ne Eden, Das sonnig Dir zu Füßen lag Mit seinen Blumenbeeten. , Du stehst am ersten Wanderziel; Dahin sind Mailust, Tanz und Spiel; Erloschen ist für immer Der Kindheit Morgenschimmer. Nimm Abschied! Wo Dir Lehrcrhand Das Reich des Lichts erschlossen; Wo Du geknüpft der Freundschaft Band Mit blühenden Genossen, Da kehrst Du fürder nicht mehr ein, Da wirst Du bald ein Fremdling sein. Der Erde Kränze reißen, Wie fest sie immer heißen. Nimm ^.bsodisä! Wort Nimm Abschied! In die Fern' hinaus Heißt Dich das Schicksal schreiten, Und bald wirst Du vom Vaterhaus, Vielleicht für immer, scheiden. Die Blumen, die die Seele fand, Wo Deiner Kindheit Wiege stand, Schon sind sie im Verblühen; Du mußt von dannen ziehen. Nimm Abschied! Der Dein Führer war Bisher auf Deinen Wegen; Deß' treue Hände immerdar Geschafft zu Deinem Segen, Der Vater kann nicht mit Dir geh'n. Bald wirst allein Du draußen steh'n; Drum denn in seine Arme Und an sein Herz, das warme! Nimm Abschied! Deine Mutter weint, Die Theure, die das Leben, Dess' Sonne Dir so freundlich scheint. Die Alles Dir gegeben; Das Mutterherz schlug nicht für sich. Das Mutterherz schlug nur für Dich. Und das auch sollst Du meiden, Von ihm auch mußt Du scheiden. Fürwahr, das ist der Trennung viel! Und dennoch stand Dein Sehnen Allein nach diesem ersten Ziel; > Hast Du auch Deine Thränen? Wie, oder hüpfest fröhlich Du Darüber hin, dem Laude zu, Dess' weite Thore offen Dem ungestümen Hoffen? («h. TM Nein, nein! Mach' an der Grenze Halt Und laß den Ernst auch reden. Bald werden Deine Füße, bald Das neue Reich betreten. Da aber giebt's nicht Matten nur, Die grün, und Blumen auf der Flur, Da giebt's auch Wüsteneien, Wo Blüthen nicht gedeihen. Fühlst Du, was alles hin Du giebst, Da dieser Tag gekommen? Viel, viel, was Du von Herzen liebst, Wird heute Dir genommen. Nimm Abschied; doch vergiß den Dank, Vergiß ihn nicht Dein Leben lang', Und wähle Dir zum Führer Den mächtigsten Regierer! K. 6r. Taaesgeschichtr. Da- Ministerium des Innern macht bekannt, daß über die zu seiner Verfügung stehenden diesjährigen Unterstützungen armer Kran ker zum Gebrauche böhmischer und königlich sächsischer Bäder zu Ende des Monats März Entschließung erfolgen wird, so daß auf Unter- stützungsgesnche, welche nach gedachtem Zeitpunkte eingehen, keine Rück sicht mehr genommen werden kann. Die betreffenden Unterstützungö- gefuchc lind durch ärztliche Zeugnisse über die Kurbcdürftigkeir, sowie durch zuverlässige Zeugnisse über die Mittellosigkeit der Kranken zu begründen. Die „S. Z." theilk folgende- Näher« über die neue Militair- Vereinbarung, die unser Kriegsminister v. Fabrice vor Kurzem in Berlin abgeschlossen hat, mit: ,,ES versteht sich von selbst, daß seitens des Hrn. v. Roon die vollständige, bis auf die geringsten Kleinigkeiten gehende Uniformität des 12. Bundesarmcccorps verlangt wurde. Die harmlosesten Dinge, wie Namen u. s. w. mußten der Einheit zu Liebe und nm Erhebliches zu retten, aufgegeben werden. Hingegen scheint cs unserem KricgSministcr gelungen, in mehreren wichtigen Fragen eine gewisse Selbstständigkeit unserer Armee erlangt zu haben. Zunächst ist das 12. Bundcsarmeecorps, ohne auszuhören, ein Glied der norddeutschen Armee nnd in seiner Organisation u. s. w. vollständig nach preußischem Muster und auf preußischem Fuße zu sein, ein unter sächsischer Verwaltung stehendes selbstständiges Ar- mcecorps geblieben. Unser König behält einen sächsischen Kriegsmi nister und die Armee ein sächsisches Kriegsministcrinm, nicht minder ein sächsisches General-Auditvrat. Wichtig war auch die Errungen schaft, daß die Ueberschüsse, welche die sächsische Militair-Verwaltung etwa machen würde, nach Abzug der zur Bestreitung der allgemeinen Konen nach Berlin abzuführenden Betragsquote, von der sächsischen Militär-Verwaltung zu Militairzwccken, also etwa Kascrncnbauten verwendet werden dürfen. Mehr als 3 Punkte, sächsisches Kricgs- mmisterinm, General-Auditorat und Verwendung etwaiger Ueber- schüssc zn Militairzwccken scheint nicht zu erlangen möglich gewesen zu sein. Im klebrigen, Ernennung des Höchstcvmmandirende», der Generalität, Stabs- und Subalternoffiziere, Recht der Truppcndislo- caüon u. s. w, verbleibt cs bei dem Berliner Frieden, resp. dernord- denffchen Bundesverfassung." Die diesjährige Leipziger Ostermesse beginnt am 12. April und endet mit dem 1. Mai. Wie die „L. N." wissen wollen, wird das bisher in Leipzig gar- nisonirende Schützenregiment vom 1. October d. I. ab nach Dres den in Garnison verlegt. Als neue Garnison für Leipzig sei das Linienregiment Nr. 107, jetzt in Leisnig, Mittweida und Döbeln lie gend, bestimmt. Es soll durch diese Verlegung das Divisionsband besser hergestcllt werden. In einem nahe bei Leipzig gelegenen Dorfe starb vor Kurzem in der größten Dürftigkeit ein bejahrter Alaun, eine Art Einsiedler, der abgeschlossen für sich das ärmlichste und einsamste Leben geführt hatte. Die Verwandten begruben ihn und machten sich später da ran, die von dem Verstorbenen zurückgelasscnen geringen Habselig keiten zu veräußern. Wer beschreibt aber ihr Erstaunen, als sie bei dieser Gelegenheit in einer alten Truhe ein ganz ansehnliches Häuf chen blanker Silberthalcr und, hierdurch aufmerksam gemacht und genauer nachsuchcnd, auch noch in diesem oder jenem Winkel der ärmlichen Stube versteckt, verschiedene ganz hübsche Gesümmchen, so wie eine Notiz über ausgelichcne 800 Thlr. auffindcn. Die freudige Ueberraschung der Erben kann man sich wohl verstellen. (S. Z.) In Leipzig traf ein Kaufmann mit dem Nachtzug der Anhal ter Bahn ein und vermißte sofort seine Brieftasche mit 7000 Thlr. Er erinnerte sich, sie im Eisenbahnwagen noch gehabt zu haben und machte Anzeige. Die Polizei ließ sofort die Wagen, und als man nichts fand, das Zimmer eines Scbasfncrs durchsuchen, und siche, die Brieftasche fand sich in dem Kopfkissen des Schaffners. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist in das Ge richtsamtslokal in Lommatzsch ein frecher Einbruch erfolgt. Die Diebe haben ziemlich 300 Thlr. baares Geld, eine Taschenuhr und einige leere Portemonnaies entwendet, dagegen zwei Brechstangen, einest Dietrich und einen leeren Sack zurückgelassen. Von der alten Elbbrücke in Dresden stürzte sich am 14. März Mittags nach 12 Uhr eine Frau in der Gegend vom dritten Pfeiler der Altstädter Seite in die Elbe. Von den Wellen aufgeworfen, er hob sic einige Male noch einen Angstschrei, sank dann unter nnd kam nicht mehr zum Vorschein.