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Liebenlelm und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Ttadtrath daselbst. Hitrteljährlicher Prämimerationspreis 10 Ngr. — Jnsertionsgebühren für den Raum einer gespaltenen Corpuszeile 8 Pf " Annahme non Inseraten bis Montag resp. Donnerstag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Lenden; des Blattes entsprechen, werden mit großem ^anke angenommen, nach Befinden hononrt. 36. Freitag, den 26. Juni 1868. Bekannt m a ch ung, Die Anmeldung zum einjährigen Freiwilligendienste betr. Der zweite und letzte diesjährige Anmeldungstermin für die Untersuchung und Prüfung zum Dienste als einjähriger Freiwilliger ist bei der unterzeichneten Commission auf den 30. Juni dss. Jrs. festgesetzt worden. Es werden daher diejenigen, dem Dresdner Regierungsbezirke durch Geburt oder Aufenthalt angehörigen jungen Leute der Altersklasse 1848, welche als Angehörige eines zum Norddeutschen Bunde gehörigen Staates wehrpflichtig sind, und nach den Vorschriften des Gesetzes über Erfüllung der Militairpslicht vom 24. December 1866 36 fg. beziehentlich nach 88- 17 fg. der Allerhöchsten Verordnung vom 2. Januar 1868 auf die Vergünstigung zum einjährigen Freiwilligendienst annoch Anspruch zu machen gedenken, davon in Kenntniß gesetzt, daß die bezüglichen Gesuche bei Verlust des Anspruchs auf die nurgedachte Vergünstigung bis mit dem obgedachten Tage schriftlich bei der unterzeichneten Commission anzubringen sind, und zwar unter Beifügung glaubhafter Nachweise 1 ., über das Lebensalter (Geburtsschein), 2 ., über die Eigenschaft als Norddeutscher, 3 ., über die Zustimmung des Vaters oder bei Bevormundeten, des Altersvormundes, 4 ., über die Unbescholtenheit, 5 ., über den bisherigen Bildungsgang (Schul-, Lehr-, Conditionszeugniß w.) sowie eiutretenden Falles 6 ., über die eine Anwendung der Bestimmung in Z. 43 des Gesetzes vom 24. December 1866 zu begründen ge eigneten Verhältnisse. Auch ist 7 ., die Waffengattung zu bezeichnen, zu welcher der Angemeldete für den Fall seiner Zulassung eingestellt zu Wer den wünscht. Unter gleicher Voraussetzung werden auch bis zum anberaumten Termine Anmeldungen von jungen Leuten der Al tersklassen 1849, 1850 und 1851 angenommen, dasern solche beim Eintritt in den Dienst das 17. Lebensjahr vollendet haben. Dresden, am 26. Mai 1868. Königl. Kreis-Prüfungs-Commission für einjährige Freiwillige. ILönnvrit«. Hübler. Tages,qeschichte. Meißen. Am 19. d. M. Nachmittags ist ein mit Steinen be ladener zweispännigcr Wagen beim Passiren der nach der Dresdner Chausce bergabfallenden Weinbergsgasse in schnelles Rollen gekom men und quer über die Straße weggefahren, so daß die Pferde in den jenseits derselben tiefer liegenden Weinberg gesprungen sind und sich dort in die Weinpfähle gespießt haben. Das eine Pferd, das sich in mehrere Pfähle gespießt gehabt, ist hierbei gctvdtet, das an dere aber schwer verwundet worden. In Meißen wurde in dem ans der Schicßwiese befindlichen Kunstreiter-Circus einem auf dem dritten Platze stehenden ca. Ijäh rigen Mädchen ein von einem Pserde abfliegendes Hufeisen dermaßen un den Kopf geschleudert, daß das Kind eine nicht unbedeutende Arunde davon trng. Die Feier des hundertjährigen Jubiläums der allgemeinen Buch drucker-Unterstützungskaffe zu Dresden wurde am Sonntage unter großer Theilnahme begangen. Ihr Gründer war der k. sächsische Hofbuchdruckcr Carl Christian Meinhold (geb. den 13. April 1740, ficst. den ö. Januar 1827), nach dessen Grabstätte auf den Elias- kirchhof verfügten sich früh um 7 Uhr eine große Zahl Mitglieder der Kasse, sowie die Vorsteher derselben, um auf das blumcnge- schmückte Grab unter den Klängen ernster Männergcfänge den Kran; drr Erinnerung niederzulcgen. Ain Montage Nachmittag hatte in Dresden ein Oelanstreicher das Unglück, aus dein Fenster einer zweiten Etage eines Hauses am Fischhofplatze auf die Straße zu stürzen. Der Unglückliche, ein Fa milienvater, zerschmetterte sich den Kopf und blieb auf der Stelle todt. In den dem Grafen von Hohenthal gehörigen Waldungen zwi schen Wurzen und Naunhof hat ain Sonntag Nachmittag in einer Ausdehnung von Dreiviertel Ackern ein Waldbrand stattgesunden. Auf dem Rittergute zu Casabra bei Oschatz ist am 17. Juni ein Seitengebäude mit eingebauten Pferde- und Sauställen ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer ist infolge Brandstiftung entstanden und es hat die Gensdarmerie bereits einen Handwerks burschen als dieser That dringend verdächtig ermittelt und der Be hörde überliefert. Derselbe soll auch seine That bereits eingestan den haben. Am 17. d. M. Nachmittags gegen 4 Uhr brannte, bis auf das massive Wohnhaus, die sogenannte Peschelmühle im Müglitzthale, zwischen Burkhardswalde und Maren gelegen, gänzlich nieder. Der im achten Jahre stehende Sohn der Besitzerin wurde erstickt un ter einem Bette während des Brandes aufgefundcn. In Olbernhau wurde am Sonnabend Nachts das Kleidermaga zin von Karl Trübenbach durch freche Diebshand erbrochen und sei nes Inhalts, bestehend in fertiger Herren- und Damengardervbe nebst dalicgenden Stoffen im Wertbe von 1000 bis 1500 Tbaler beraubt.