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384 ll. D< Der Jagdvorstand. Kirchennachrichtcn aus Wilsdruff. Ain 1. Advent-Sonntage predigt Vormittags: Herr Pastor Schmidt, Nachmittags: Herr Diaconus Ficker. Man will wissen, General Prim arbeite an einem spanisch Staatsstreiche und sammle deshalb die Truppen in nnd nm MKndl Die Insel Cuba will nur bei einer spauisckcn Republik bleiben. republikanische Junta verfügt über eilt Heer von 4000 weißen und 0000 schwarzen Streitern' Der letzte Census in Rom bat die Zahl der Einwohner ans 215,578 angegeben. Hierunter sind 30 Kardinäle, 35 Biscböst. 2207 Weltgeistlicke, 2832 Mönche und 2215 Nonnen: alfinn- gefähr 7400 Geistliche, so daß immer der neun und zwanzig Mensch in Rom die wahre Moral, den ernsten Fleiß der Ar beit, Religion, Tugend und Sittlichkeit ansübt! Wir ließen kürzlich die von Tag zu Tage zahlreicher werdende Armee der schen Muster-und Modenzeitungen Revue passiren und konnten dabei nur i tem Stolz auf das Kontingent blicken, welches unsere Metropole zu eben f Urtheile über den Ameisen-Kalender für 1869. Seit Jahren haben wir keine so anziehende Erzählung den 12. December 1868, Nachmittags 2 Uhr , im Gasthofe zu Huhndorf, im Wege des Meistgebots verpachtet werden. Die Bedingungen werden vor der Auction lich bekannt gemacht. Huhndorf, den 25. November 1868. „Die Electrisirmaschine" im Ameisen - Kalender gelesen." ,,Die Rauschstudien, wie die vielen Schnurren, Bären und lenspiegelcien mit 37 schönen Bildern verdienen alle Beachtung- sind allein 5 Ngr. unter Brüdern Werth." . jrn-r 2 Jagd Verpachtung. Die Jagdnutzung auf den 397 Acker 49 Ruthen umfassenden jagdbaren Fluren des Dorfes Huhndorf, soU tvntere 6 Jahre, und zwar vom 1. September 1869 bis 31. August 1875 Vermischtes. Original-Recensionen über die „Victoria." Die hier im Haack'scheu Perlage erscheinend Modezcitung „Victoria" vtreß^ licht in ihrer letzten Nummer bas Ergebnis! der von ihr veranstalteten Novellen-PA Concurrenz, deren dies fleißige Organ alles Schönen in und aus der Tamt»»' alljährlich eine veranstaltet. Wir empfehlen dies übrigens so thätige wie in nigfaltigein, trefflichen Tert, in Illustrationen und typischer Ausstattung auch»", lieh lobenswerthe Blatt allen schönen Leserinnen und — Schreiberinnen aus Beste. (Glasbrenner's Berliner MontagSzeitungf mee stellt. . M Vor Allem aber müssen wir der von A. Haack hier heraus gegebenen „VW'! ria" als eines Blattes Erwähnung thun, daS mit den besten Erscheinungen du- Art nicht allein in jedem Sinne concurriren kann, sondern wohl die meisten . die Reichhaltigkeit feines Materials sowohl als durch die Gediegenheit desselbenL Weitem übertrifft. — Wie sich im technischen Theil ein vollständiges Arsenal N- licher Handarbeiten in Wort und Bild erschließt, so bietet der belletristisches s Romanen, Novellen, geschichtlichen Aussätzen, Biographien, Musikpiecen, Rächst"'' < unerschöpfliche Schätze für. die gesellige Unterhaltung in Familienkreisen. ^Ii « Rechnet man hierzu, daß die „Victoria" die einzig« Tamenzeitung ist, kpz bei dem außerordentlich billigen Preise von 20 Tilbergroschen vierteljährlich 1 dem angcdeutetcn Material auch noch wöchentlich ein colvrirtes Modeiud. llss bringt, daS in seiner Ausführung hinter den Pariser Stahlstichen nicht im zurücksteht, so darf man wohl mit Recht dem genannten Blatte die wärmste» '' pfehlungen zu Theil werden lassen. (Berliner P. -BU ^0», Fahrgelegenheit. Von mirsilnik nah Montag, Mittwoch und Freitag früh 8 Uhr 15 Minuten. Von IVrv«a«k»r Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh 6 Uhr vom Ritterhof (Breitegasse) ab. Nossen ' * früher Stodsr. Die unS vorliegende Nr. 26 der eleganten illustrirten Mister- undModew^j „Victoria" bringt den Anfang einer neuen preisgekrönten Növklle „In Rom' fv O. Otto (O. Wenzel), auf welche wir alle Freunde der Literatur aufmerksam^ chen wollen. Ucbrigens verdient die „Victoria" nicht allein von der Dan«»»^ sondern überhaupt von jedem Gebildeten beständig gelesen zu werden, denn »ichs.^ illustrirten Journale haben in jeder Numm r so viele Originalarbeiten auf;»m,j^ und namentlich dürften die im genannten Blatte enthaltenen den Musiker von Fach, Sänger und Musikli bhaber Interesse bieten, bringt denn auch wieder ein reizendes Lied: „Er ist gekommen in Sturm undM^ Text von Friedrich Rückert, Musik von I. Robert. Nückcrt ist nächst größte Lyriker unseres liederreichen Vaterlandes, und das seinen, „LiebeSsrich"-^ entnommene Gedicht „Er ist gekommen in Sturm und Regen" zählt zu den Wf I Perlen der Poesie. Der geschätzte Komponist hat damit einen glücklichen öw» than und wird wohl bald sein Tonstück die Runde durch alle Concertsäle Mf» F Schließlich wollen wir noch die vorzüglichen Illustrationen hervorhcben, welff schönes Zeugniß für die Fortschritte der Xylographie geben. (Charivaris (k "Originell ist Alles in diesem Kalender (Lahrer hinkender Bote), der ^4l erinnert an den unsterblichen Hebel, ja, dieser Schriftsteller ist ' « < oft sogar übertroffen. Der Kalender bringt einen umsangrs^ ganz vortrefflichen Text und eine erstaunliche Menge der fe>^ ! Holzschnitte." (Frauendorfer Blätter.) baude des Bauergutsbesitzers Michael Jordan, sowie das Schuppen- gebäude des Großgürtners Johann König bis auf die massiven Um fassungsmauern total abgebrannt. Jordan sind 2 Schweine, 2 Kal ben, 8—'0 Hühner lind eine Gans mit verbrannt. Das in der Hauptsache durch das Feuer zerstörte Mobiliar war versickert. Wahr scheinlich ist böswillige Brandstiftung die Entstchungsursache. — Am 21. Nov. ist in Spittwitz das Katzersche Gut abgebrannt. Auch sol len gestern Abend in der 7. Stunde in Wilthen bei der nieder» Schänke 6—7 Nummern ein Raub der Flammen gewesen sein. Die Einführung einer allgemeinen Bekleidung für die nniformir- ten Civilverwaltungs-Beamten des norddeutschen Bundes steht zu er warten. Ebenso wie bei der Armee soll auch hierbei das preußische Muster maßgebend sein. Berlin. Nächsten Montag, den 30. November, beginnt die Thätigkeit des BundeSrathcs, den Graf Bismarck zu eröffnen be absichtigt. Es wird stark bezweifelt, daß nach Abwickelung der lau fenden Geschäfte die weiteren Arbeiten des Bundcsrathes, welche sich auf die Reichstagsvorlagen beziehen, erst im März beginnen sollen, da man Ende Februar oder Anfang März den Reichstag bereits cin- zuberufen beabsichtigt. Die Regierung in Preußen ist wie ein Müller, der auf zwei Gängen arbeitet, der eine ist der Landtag, der andere der Reichstag und manchmal kommt ein dritter hinzu, das Zollparlament. Der Reichstag hat vollständige Redefreiheit, nicht so der Landtag, sei-dem das Obertribunal dem Art. 84 der Verfassung die bekannte und be denkliche Auslegung gegeben hat. Damit aber die Preuß. Abgeord neten sich nicht mehr,als Stiefkinder betrachten, hat die Regierung in die Herstellung der vollen Redefreiheit eingewilligt. Minister Graf Eulenburg sagte, sie thue es nm des Friedens willen und erwarte, daß die gute Sitte den Mißbrauch der Redefreiheit verhüten werde. Der neue Artikel lautet: „Kein Mitglied des Landtags darf zu irgend einer Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen der in Ausübung seines Berufes gethanen Aeußcrungen gerichtlich oder dis- ciplinarisch verfolgt oder »sonst außerhalb der Versammlung des Hau ses zur Verantwortung gezogen werden/' Die kurhessischen Kassenscheine werden noch bis Ende Dccem- ber bei den öffentlichen Kaffen angenommen. Von da werden sie außer Cours gesetzt. Wenn Napoleon der öffentliche Geist in Paris nicht gefällt, so hat er recht. Dieser Geist fiebert gewaltig. Zum Denkmal fürBau- din, der im Kampfe gegen Napoleon auf den Barrikaden starb, hat sogar eine Compagnie des 1. GarderegimMts in Paris einen Bei trag gezeichnet, Eiu bekannter Gelehrter hielt einen öffentlichen Vor trag über Volkswirthschaft und sing an: „Nehmen wir z. B. an, Frankreich besitze 38 Mill. Schafe." (Donnernder Beifall). Ein Redner in einer andern öffentlichen Versammlung rief: „Der Mensch ist der elendeste, der seinen Eid bricht." (Viermalige Beifallssalve). Gaulois, ein bekanntes, dem Hvfe sehr geneigtes Blatt, erklärt in seiner neusten Nummer, daß es heute seinen letzten Bericht über die Festlichkeiten in Compiegne veröffentliche, weil es bei der Stimmung der Gemüthcr nicht für passend finde, seinen Lesern das lustige Leben des Hofes zu schildern. — Ein neues Geschlecht wächst heran, die Reaktion hat es mit einer neuen Welt von Ueber- zeugungen, Charakteren und Leidenschaften zu thun. Die Leute streiten, ob Rothschild in Paris 1000 oder 2000 Mill. Fr. hinterlassen hat. Tausend oder zweitausend Millionen — ein vernünftiger Mann findet, daß die letzte Quelle dieser Millionen in den Taschen der europäischen Steuerzahler sprudelt, die im Schweiße ihres Angesichts arbeiten. Daß die Börsenhelden nach Kräften diese Quellen ausbeuten, ist ihnen nicht zu verargen, sie folgen ihrem Na turell und profitircn von der Gelegenheit; fragen aber muß man, ob denn Europa in alle Zukunft hinaus sich eine Finanzwirlhschaft sei ner Negierungen gefallen taffen wird, die eine solche kolossale Aus beutung ermöglicht? Die „offizielle Gazetta" von Madrid bringt eine Rede des Justizministcrs Romero Ortiz, in welcher dieser die Genehmigung der provisorischen Regierung zur Errichtung eines protestantischen Tem pels in Madrid als eine definitive Eroberung der Gewißensfreiheit in Spanien feiert. Zugleich belehrt er uns aber auch, daß vor den Thüren aller Kirchen Tische stehen, auf denen die Bevölkerung Pro teste gegen die Religionsfreiheit mit Unterschriften bedeckt. Das ist die Signatur des gegenwärtigen Spaniens! decretirte Freiheiten und in ihrem Gefolge Proteste dagegen.