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bereis eine Einschränkung des gesummten Personenver kehrs von Montag, 19. Februar, an verfügt, um den Be trieb überhaupt aufrecht erhalten zu können. In den sächsischen Städten nehmen infolge des Kohlenmangcls die Einstellungen von Betrieben immer größeren Umfang an. Die Zahl der bisher brodlosen Arbeiter wird auf 6—7000 geschätzt. — In Oesterreich hat die Lage im Streikgebiet sich im Allgemeinen nicht verändert. Dagegen ist der Aus stand der Eisenarbeiter in Reschitza (Ungarn) beendet. Aus Wien: Angesichts des unvermeidlichen Scheiterns der Verständigungs-Konferenz kündigen die Tschechen bereits die Wiederaufnahme der Obstruktion im österreichischen Reichsrathe an. So lange für die Aufhebung der Sprachen verordnungen keine Genugthuung gegeben sei, werde die Obstruktion fortdauern. Spanien im Dienste Englands. Das Pariser Blatt „Liberte" behauptet, ein spanischer Agent habe bei Krupp in Essen für Rechnung der spanischen Regierung enorme Waffenbestellungen gemacht und sofort bezahlt. Der wahre Auftraggeber sei England. Spanien hätte eigentlich keinen Grund, seine Neutralität im Transvaal kriege zu Gunsten Englands zu brechen. Es muß daher auch abgewartet werden, ob die Angabe des „Liberte" wirklich auf Thatsachen beruht. Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 9. bis 16. Februar 1900). Der Getreidemarkt neigte in allen Ländern in letzter Woche wegen Mangel an Kauflust zur Schwäche. Bezeichnender Weise übten aber die Verkäufer auch eine große Zurückhaltung aus und drängten mit dem Angebote nicht. Die Folge davon war, daß die Preise ür Weizen und Roggen schließlich doch fest blieben und ogar am 13. Februar eine kleine Steigerung von 50 Pf. >is 75 Pf. pro Tonne aufzuweisen hatten. Ausschlag gebend für die weitere Gestaltung des Weizen- und Roggen marktes wird allerdings der Getreidemarkt in Amerika und Rußland sein, aus welchen Ländern aber gar keine nennens- werthen Situationsberichte gekommen sind, sodaß man auf Berliner, Leipziger und Londoner Berichte angewiesen war. Gerste, Hafer und Mais verkehrten schleppend zu alten Preisen. Ium Aries in Südafrika. Lord Roberts hat es mit seinen Kriegsnachrichten nicht eilig, hat er doch seine in fieberhafter Aufregung befind lichen Landsleute volle 24 Stunden warten lassen, ehe er einmal wieder den Telegraphen in Bewegung setzte. Er meldet selbstverständlich Kriegserfolge, wie es jeder englische General vor ihm gethan hat; aber selbst die europäischen Börsen, die von englischen Siegen einen baldigen Schluß des Kric^ erwarten und daher englischen Siegesmeldungen bisher bereitwilligst Glauben schenkten, trauen dem Frie den nicht mehr und wollen Bestätigung abwarten. Das zeigt, in welchen Mißkredit sich Großbritannien schon ge bracht hat. Uebrigens läßt man sich auch in London selbst durch prahlerische Siegestelegramme nicht mehr in Illusionen wiegen, es besteht dort unter den waffenfähigen jungen Männern vielmehr eine wahre Panik vor den Aushebungen für den südafrikanischen Krieg. So hatte der Dampfer „Oceanic" von der White Star-Linie 494 Zwischeudeck- Passagtere an Bord, von denen 300 junge Engländer- Waren, die ihre Heimath verlassen hatten, weil sie den Zwangsdienst in Südafrika fürchteten. Diese 300 waren aber nur Vorläufer, tausend Andere sind bereit, ihnen zu folgen. — Was die Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze angebt, so beansprucht der westliche Kriegsschauplatz gegen wärtig das Hauptinteresse. Von ihm meldete der englische Generalfeldmarschall Roberts, daß eine englische Kavallerie division über den Modderfluß gegangen sei, ohne auf scharfen Widerstand zu stoßen und nun zum Entsätze Kimberleys vordringe. Nach Privatnachrichten soll General French mit drei Brigaden Kavallerie, Feldartillerie und berittener Infanterie diesen Flußübergang am Dienstag Mittag be werkstelligt haben. General Gordon soll vier Meilen weiter nach Westen gleichfalls den Fluß überschritten haben und dabei noch 2 Boerenlager eingenommen haben. Die 6. Division soll außerdem den Rietfluß überschritten haben, dessen Uebergang zu ermöglichen Lord Macdonald noch vor wenigen Tagen Seitens der Boeren gehindert worden war. Die 7. Division stehe am Modderfluß, bereit gleich falls den Fluß zu überschreiten, was ihr inzwischen auch gelungen sei. — Das hört sich Alles sehr großartig an und erzeugt auch in London denselben Siegesjubel, den s. Z. die Nachricht vom Tugelaübergang Bullers erweckt hatte. Aber die Uebergänge über Riet und Modder ähneln dem über den Tugela so sehr, daß man unwillkürlich auch den gleichen Ausgang der neuen Operationen vermuthet. Die Boeren setzten den die beiden Flüsse überschreitenden Engländern keinen Widerstand entgegen. Das heißt doch aber nichts Anderes, als die Boeren wünschten den Feind nicht mehr durch einen Fluß von sich getrennt zu sehen, sondern ihnen, den Fluß im Rücken, Gelegenheit zum Ent- scheidungskamp^e zu bieten. Jedenfalls verkennen die Eng länder die Lage wieder vollständig, wenn sie jetzt schon von der gelungenen Invasion in den Oranjefreistaat fa- buliren. Einige besonnene Blätter in London mahnen denn auch, die Erfolge des Lord Roberts nicht zu über schätzen. — Was General Vuller treibt, weiß man nicht. Die Angabe eines Londoner Blattes, er habe sich mit einer starken Division über Kapstadt nach De Aar begeben, um einen Flankenmarsch gegen die Boeren auszuführen, kann indessen aus einem doppelten Grunde nicht zutreffen: Ein mal verfügt General Buller garnicht über eine starke Di vision und ums Andere wird er von den Boeren in der Nähe seines Hauptlagers festgehalten. Es hat daher die andere Meldung sehr viel mehr Wahrscheinlichkeit für sich, der zufolge sich der vom Kriegspech verfolgte General in Chiveley befindet und sich von dort aus bemüht, den Weg nach Pietermaritzburg gegen die Boeren freizuhalten. Daß diese ihm hart zu Leibe gehen, erhellt aus einer eigenen Bullerschen Drahtung, wonach das erste Königs Dragoner- Regiment bei Springfield, nördlich vom Tugela, wieder holte Vorpostengefechte mit den Boeren hatte. Der Vormarsch -er Fel-marschalls Roberts auf Aimberley. London, 15. Febr. Lord Roberts zog Kelly Kennys Division und die Truppen sämmtlicher Reservelager der Capcolonie heran, so daß er über reichlich fünfzigtausend Mann nach englischen Angaben verfügt. Er überschritt den Modder zwanzig bis 30 Kilometer östlich von der Modderstation in der Nähe der Straße Jakobsdal-Boshof mit den Haupttruppen, um Cronjes Linke bei Magers- fontein mit erdrückender Uebermacht zu umgehen und direct nach Kimberley zu marschiren, während ein Scheinangriff Cronje in der Front festhält. Englische Cavallerie auf der Straße nach Bloemfontein bedroht die Freistaatler in Jacobsdal. London, 15 Febr. Die amtliche Meldung, daß der langerwartete britische Einfall in den Oranjefreistaat endlich unter günstigen Auspicien begonnen habe, verursacht hier große Befriedigung und drängt die Vorgänge auf den anderen Kriegstheatern Südafrikas in den Hintergrund. Die „Times" erwarten von den Operationen des Mar schalls Roberts während der letzten drei Tage strategische Folgen von höchstem Werthe (?). Roberts Habenicht nur- große Fortschritte in der Umgebung der Äoerenstellung bei Magersfontein gemacht, sondern die directen Verbin dungen zwischen dieser Stellung und ihrem Stützpunkt Bloemfontein abgeschnitten nnd festen Fuß dort gefaßt. „Daily Mail" räth dagegen, über die bisherigen Erfolge nicht allzusehr zu frohlocken. Die Besetzung der Fürthen und die Einnahme mehrerer Lager seien keine großen Siege. Die erste Nothwendigkeit sei, die Boeren in einer regel rechten Schlacht gründlich zu besiegen. Ein solcher Sieg dürfte theuer erkauft werden müssen. „Daily Mail" schätzt die Streitmacht Roberts auf 45 000 Mann. London, 15. Febr. „Morning Herald" erfährt, General Buller solle mit einer starken Division über Cap stadt nach De Aar gehen, um den Flankenmarsch gegen die Boeren auszuführen. General Warren solle mit einer hinreichenden Streitkraft die Boeren bei Ladysmith sest- halten, bis der neue Feldzugplan Marschall Roberts in Fluß gekommen sei. London, 15. Febr. .Central News" melden aus Ladysmith vom Sonnabend: Das große Geschütz der Boeren „Long Tom" hatte mehrere Tage geschwiegen und man glaubte schon, daß es nach dem Tugela geschafft sei, um den Angriff Bullers wirksam entgegenzutreten. Gestern Morgen aber eröffnete es wieder das Feuer und warf rasch nacheinander mehrere Granaten in die Stadt. Die Boeren beobachteten jede Nacht die Gegend mit Schein werfern, da sie offenbar einen Angriff befürchten. Der Gesundheitszustand in der Stadt und im Lager ist gut. (?) Vaterländisches. Wilsdruff, 17. Februar 1900. Chartres, Lauzun, GuemenSe, Coigny und Fronsac, dann die Königin Marie Antoinette in die Mode. — Roßwein, 14. Februar. Der hiesige Stadtrath hat in Folge Kohlenmangels das Stadtbad bis auf Weiteres schließen lassen. Eine direkte Kohlmnoth liegt noch nicht vor, doch bleiben die Vorräthe für die Schulen und städtischen Gebäude reservirt. Verschiedene Fabriken hiesiger Stadt arbeiten nur 6—8 Stunden täglich. Ein Zentner Braun kohle wird hier mit 1,70 Mk., Steinkohle mit 2—3 Mark bezahlt. — Kaitz, 14. Febr. Hier mußte die Elementarklasse der Mädchen geschloffen werden, da über die Hälfte der Schülerinnen an den Mafern erkrankt find. — Dohna, 14. Febr. Hier wurde ein 5jähriger Knabe von einem Zicgelwagcn so unglücklich überfahren, daß alsbald der Tod eintrat. — Frankenberg, 14. Febr. In Langenstriegis kam da« Dienstmädchen de« Gutsbesitzers Berghähnel in da« Getriebe einer Häckselmaschine, wobei derselben ein Arm fast vollständig abgeriffen wr rde. Airchennachrichten a. Wilsdruff. Sonntag Sexagefimä, den 18. Februar Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst, Predigt über 2. Sam. 12, 1—7, Pfarrer Ficker. Airchennachrichten a. Grumbach. Sonntag, Sexagefimä, den 18. Februar Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, gehalten von Pastor Or. Wahl. Airchennachrichten a. Aeffelsdsrf. Sonntag Sexagefimä, den 18. Februar Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, Pfarrer I-ic. tk. Leßmüller. Nachm. 1 Uhr Betstunde und 2 Uhr Taufgottesdienst, Hilfsgeistlicher Malß. Wschen-Spiel-Vlan. Opernhaus. Sonnabend, 17. Febr. Der Widerspenstigen Zähmung. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 18. Febr. Tie Stumme von Portici. Ans. 7 Uhr. Schauspielhaus. Sonnabend, 17. Febr. Egmont. Ans. ^7 Uhr. Sonntag, 18. Febr. Das vierte Gebot. Ans. ^/z8 Uhr. BnrMm A. ZV und höher — 4 Meter! — Porto- und zollfrei zugesandt! Muster umgehend; ebenso von schwarzer, weißer u. far biger „Henneberg-Seide" von 75 Pf. bis 18.65 p. Meter. 6. »vnnvborg, Seiden-Fabrikant (k. u. k. Hofl.) 2ürivk. "-/alt, warm oder kochend kann Mack's Pyramiden- Glauz-Stärke mit gleich gutem Erfolg verwendet werden. Ueberall vorräthig in Packeten zu 10^ 20 und 50 Psg. 860718 c!MI.8M aus feinstem Mevizinal-Leberthran mit Hipophosphaten, ist nur echt wenn nebenstehende Schutz marke auf dem Umschlag der Flasche an gebracht ist und in Flaschen zu Mk. 3. In den Apotheken erhältlich. — Die Sächsischen La ndwehrinfanterie-Regimenter werden von jetzt ab mit Helmen ausgerüstet werden, soweit solche aus den überschüssigen B-ständen hergegeben werden können. Als Abzeichen ist an den Helmzierrath das Landwehrkreuz an- zubnngm. — Bei der Polizeidirektion Dresdenwerden voraussichtlich 45 bis 50 Gendarmenstellen besetzt werden. Soweit diese Stellen mit M'litärauwärtcrn und Unteroffizieren von mindestens 9jähr>ger Dienstzeit Mangels hinreichender Bewerber nicht be- s tzl werden können, dürfen ausnahmsweise im Jahre 1900 auch solche Unteroffiziere berücksichtigt werden, welche erst im 8. Dienst jahre stehen, soweit sie sonst die für eine Anstellung bei der Stadtgendarmerie vorgeschriebenen Bedingungen erfüllen. — Ein Verbot des Schlittenfahrens erfolgte in Leipzig am 31. März 1463 mit folgenden Worten: „Dos sleth farn iunger lute (Leute) gibbet vehl (viel) ergerniß, eß ist keine erliche notdorft noch entschuldigung zcuthune, deßhalbeu vorgecziten von anreisunge (auf Anregung) geist- lichir lute die sletteu also (als) sündig ding gar vorbrant wurden; gebut (gebietet) der rat, das nymands in der statt zcu keiner czit sleten faren solle, er wolle banne obbir (über) lantfaren vngeuerlich." — In Paris brachten das Schlittenfahren erst im Jahre 1772 die Herzöge von sedlvi'ruLmcL Angenehmer Geschmack. Vou den kleinsten Kindern gerne genommen. Mr Seine braucht» lMiMevm Zeiaenmberel Loire, Nukenslein Lnnskkksl, 8s. Krö88te Fabrik von 8kiü8N8iotfkn in 8acb8en. Königlicher, 6ro88b6rrogüeb6r unü ilorrogüeker UMivkvrrmt. lckustsrlagsr: knns lticolss, Wilsdruff. NluLtlieks werden schmerzlos eingesetzt unter Garantie des guten Passens. Reparaturen sowie Umarbeitung schlechtpassender Gebisse kommen schnell zur Ausführung. 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