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Zweites Blatt. VchMM ßi KilsSriiss Tharandt, Uossen, Sieöenteßn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Aal. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg. Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu tanneberg, Niederwartha, Oberbermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorr bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdors, Schmiedewalde, Zora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. ' Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Berlaq von Martin Berber in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berqer daselbst. No 38. Donnerstag, den 29. März 1999. 58. Jayrg. Abonnements-Einladung. Zum Quartalwechsel erinnern wir unsere geehrten Leser und namentlich die auswärtigen Postabonnentcn an die rechtzeitige Erneuerung des Abonnements, damit in der Zusendung unseres Blattes keine Unterbrechung eintritt. Auch die neu hinzutretenden Abonnenten ersuchen wir ergebenst um zeitige Anmeldung Das im 58. Jahrgang erscheinende Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Fördergersdorf, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Hartha, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Nenkirchen, Neutanneberg, Nieder wartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf b Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach b. Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn Secligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zaukerode ec. rc. wird auch fernerhin seine gemäßigte und objektive Haltung beobachlen und den Lesern von allen interessanten Ereignissen des In- und Auslandes so schnelle wie mögliche Kenntniß verschaffen. Die besonderen Tagcsfragcn sowie politische und Wirth,chaftliche Fragen sollen auch künftighin in Leitartikeln sachliche Besprechung finden. Den Nachrichten aus unserer Stadt und insbesondere auch den Ortschaften, in denen unser Blatt Verbreitung findet, soll in Zukunft noch größere Beachtung durch zuverlässige Berichterstatter Das „Wochenblatt kür Wilsdruff erscheint wöchentlich dreimal mit der illustrirten Lseitigen Sonntagsbeilage und der aller 14 Tage erscheinenden großen Zeitigen landwirthschaztüchen Beilage. Die Ziehungslisten der Königlich Sächsischen Landeslotterie werden auch fernerhin Aufnahme finden. Unsern Lesern und Leminnen aber werden wir durch Mich reine Romane und Erzählungen reichlichen Stoff zur Unterhaltung bieten. Außer dem bereits begonnenen historischen Roman aus Transvaal: „Unter der Boerenstagge", welch' letzteren wir neu hinzutretenden Abonnenten gratis nachliefern, werden nur binnen kurzem um Feuilletons, d»e Pariser Weltausstellung betreffend, beginnen, sowie nach Beendigung des Boeren-Romans die Novelle Die Schwestern" folgen wird. " Der vierteljährliche Abonnementspreis betragt durch die Post bezogen frei ins Haus 1 Mk. 55 Pfg., für die Stadt Wilsdruff durch unsere Geschäftsstelle bezogen 1 Mk. 30^6-^ haben zweckentsprechendste Verbreitung. Inserate kosten pro Spaltzeile 10 Pfg.; bei Wiederholungen Rabatt. Um zahlreiches Abonnement und freundliche Unterstützung bittend, zeichnet Hochachtungsvollst zw/Z L^ZM/Z/Z/F/z zz/z/Z ^^F/z^ZZs-5 OzA§>zA Gartenarbeiten. (Nachdruck verboten.) Schnee und Eis sind hinweggeschmolzen. Wie eine riesige Fluthwelle drängen die Arbeiten ans uns ein, die der Frühling in Garten und Feld mit sich bringt. Da heißt es nichts überstürzen, sondern wohl überlegt zu handeln, damit jede Arbeit in der Reihenfolge fertig ge stellt werde, welche ihr gebührt, und wir nicht später zu unserem Schaden erkennen müssen, daß es weiser gewesen wäre, manches zu unterlassen, anderes zu fördern. Wir graben unsere Gärten, düngen sie mit Stall- dung, Kompost, Kalk, auch Kloake, doch letztere uur in ge ringeren Mengen und mit Vorsicht. Gleiches gilt von den künstlichen Düngern. Wer nicht weiß, wie sie wirken, nicht weiß, welche Stoffe seinem Boden fehlen, thut im allgemeinen gut, ihre Verwendung so lange versuchsweise in geringen Mengen zu betreiben, bis er darüber Klarheit gewonnen hat. Nasser Boden, der beim Umgraben am Spaten klebt, bleibt besser noch liegen, auch kaltem Boden ist dies gut, weil man doch noch keine Aussaaten darin machen kann und er bis dahin an Lockerheit wieder un gemein viel eingebüßt haben würde. Gegrabener Boden wird gleich klargerecht. Man säet Erbsen aller Art, Petersilie, Boretsch, Karotten, Schwarzwurzeln, Zucker wurzeln, Kerbel, Puffbohnen, Pastinak, rothe Rüben, Radies, Salat, Sommerrettich, Spinat. Es werden Steck zwiebeln, Knoblauch, Schalotten gesteckt, die Zehen des Meerrettichs gelegt. Man kann Kopfsalat, Wirsing, Kohl rabi, Weißkraut zu Ende des Monats aus dem Mistbeet ins Freie pflanzen, die Anlage neuer Spargelbeete darf beginnen, und wer aus Liebhaberei Samenzucht treiben will, bringt die schönsten der überwinterten Möhren, Kohl arten, Sellerie auf warmen, kräftigen Boden. Die Frühbeete erfordern fleißige Bedienung. Sach gemäßes Lüften muß die Pflanzen abhärten und gedrungen wachsen lassen, richtiges Gießen die Wachsthumsfreudigkeit unterstützen, das Zudecken über Nacht, wenn Kälte droht, es erhalten. Man säet Tomaten, Gurken, Melonen zum Auspflanzen für später in Töpfe; auch Buschbohnen liefern, wenn man sie im Mai als Pflanzen aussetzen kann, sehr früh und vor allem werthvolle Erträge. Im Obstgarten meldet sich der Star; Drosseln ver schiedener Art, Bergfinken, Hänflinge durchstreifen ihn, Bachstelzen, Rothkehlchen kehren zurück. Sie helfen uns den letzten Rest des überwinterten Ungeziefers aufs Korn nehmen und zeigen uns immerfort emsig zu sein. Noch können wir ohne große Mühe Goldafter, Ringelspinner und Schwammspinner ablesen lassen; in kurzer Zeit hat ein Heer von Räupchen sich über den ganzen Baum ver theilt! Es gilt noch zu pflanzen, Obstbäume aller Art, Beerensträucher, Haselnüsse, Erdbeeren; es gilt noch zu ver edeln, wo undankbare Sorten die Lust am Obstbau ver derben wollen; es gilt auch im Obstgarten zu düugen, zu graben. Kalk, Thomasmehl sind wichtige Düngerarten für den Obstgarten. Der Baumschnitt soll durchgeführt werden, das Auslichten eine Hauptrolle einnehmen. Weinstöcke werden von der Bedeckung befreit, blühende Pfirsiche und Aprikosen durch Vorhängen von Matten gegen eventuelle Nachtfröste geschützt. Der Blumengarten schmückt sich. Osterblumen, Primeln, Anemonen, Maßliebchen, Seidelbast schenken ihm ihre Blüthen und sind zum Theil so anspruchslos, daß wir sie während der Blüthe Pflanzen können, wenn sie bislang noch fehlten. Durch das Pflanzen anderer Stauden und Ziersträucher wird für den späteren Flor gesorgt. Die Blumenbeete und Blumenrabatten verlangen kräftige Düngung mit Kompost oder verrottetem Mist; Aussaaten von Kornblumen, wohlriechenden Wicken, Lupinen, Reseda, Gartenmohn werden gemacht; die Einfassungen und Rasen kanten nehmen unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Der Rasen wird ausgeharkt, mit Kompost überstreut, dem tüchtig Kainit beigemischt ist. Die Rosen legen wir frei, schneiden sie und decken sie dann mit Tannenreisig wieder zu, damit die Nachtfröste und grelles Sonnenlicht ihnen nicht schaden. Die Pflanzung von Rosen ist sehr empfehlenswert Frisch gepflanzte werden niedergelegt und mit Tannenreisig oder Erde be deckt, damit sie besser anwachsen. Alles Gepflanzte ist tüchtig anzngicßen. Man vergesse nicht das Anbinden der Ranken an den Lauben und Veranden. Im Zimmer athmen die Pflanzen auf. Sie be kommen wieder mehr Sonne, weniger Heizwärme, das macht sie gesunder. Das giebt aber auch uns Erfolge beim Stecklingmachen, Verpflanzen, Zertheilen, kurz bei all den Arbeiten, welche wir vornehmen müssen, um unseren Pflanzenschatz zu vermehren und zu regeneriren. Steck linge können wir machen von Fuchsien, Heliotrop, Myrthe, Pelargonien, Coleus, Gummibaum, auch vom Philoden dron und vom Drachenbaum. Sie werden freudig Wurzeln machen, wenn wir es verstehen, den Eigenthümlichkeiten der einzelnen Pflanzen gerecht zu werden. Man soll mit dem Zerstäuber in der Hand kultiviren. Das öftere Ueberstäuben mit lauwarmen Wasser hält das Ungeziefer ab, weil es die Pflanzen kräftigt. Auch Schatten ist bei grellem Sonnenlicht zu geben, insbesondere den jungen Aussaaten und jungen Stecklingen. Knollenbegonien, Gloxinien fangen an zu treiben, wollen umgepflanzt sein; erstere lassen sich zerschneiden und auf diese Weise ver mehren. So muß man überall darauf sehen, daß das