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Obwohl Reus; ä. L. Gegner der Flotten vorlage ist, ist diese im Bundesrath doch einstimmig an- , genommen worden. In der Herr. Bunbesrathssitzung waren der „Kreuz-Ztq." zufolge sämmtliche Bundesstaaten mit! Ausnahme von Reuß ä. L. vertreten; alle Anwesenden! stimmten der Vorlage zu. Staatssekretär Graf PosadowSky konnte die Zustimmung daher mit Recht als eine ein stimmige bezeichnen, zumal nach ausdrücklicher Bestimmung der Reichsverfassung nicht vertretene Stimmen im Bundes- rath nicht gezählt werden. Unser Kreuzer „Gefion" ist in Tsingtau (Kiautschau) eingetroffen. Das dürfte zur Beendigung der jüngsten Chinesen-Unruhen dort beitragen Der deutsche Botschafter in Wien, Fürst Eulenburg, hat es mit den Tschechen gründlich verdorben. Beim Em- vfange des von seiner Ostasien-Reife zurückgekehrten Prinzen Hemrick sagte der Fürst in seiner Ansprache, er freue sich, als Erster den Prinzen auf deutschem Boden begrüßen zu können. Der Ausdruck „deutscher Boden" har nun den Zorn der Tschechen erregt, die von dem Botschafter eine Aufklärung dieserhalb verlangen. Das Wort des Fürsten Eulenburg war natürlich formell und materiell durchaus begründet. Das Botschafterhotel in Wien ist deutscher Boden und in der österreichischen Hauptstadt fühlt, spricht und schreibt man deutsch, so daß auch deshalb die Be grüßungsworte durchaus berechtigt waren. Wien, 19. Februar. Nach hier eiugegangenen Nach richten ist die Lage des Ausstands in den Revieren Kladno, Karlsbad, Trautenau und Ostrau-Karwin unverändert. Am Sonnabend sind im Braunkohlenbecken Aussig-Komotau 764 Wagen gefördert worden. Dux, 20. Febr. Von 107 größeren Schächten des Braunkohlenbeckens Aussig-Komotau sind heute noch 70 im Betriebe. Gestern wurden 782 Wagen Kohlen gefördert. Die Zahl der Häuer betrug 1260. Afrika. Die Macht des Gewaltherrschers -des öst- lichcu Sudans ist erschüttert. Laut amtlichen Nachrichten, die bei dem französischen Kolonialministerium eingegaugen sind, hat nämlich die Herrschaft des Rabbeh, des ostsudanischen Eroberers, der sich in Bornu festgesetzt hat und bereits südlich vom Tschadsee '.n das Kameruner Schutzgebiet vor gedrungen war, in einem Kampfe mit den französischen Kolonialtruppen einen schweren Stoß erlitten. In Frank reich freut mau sich begreiflicherweise darüber, daß die Niedermetzelung der Expedition Bretonnets gerächt worden ist. Das Telegramm des Gouverneurs von Französisch- Congo, de Lamothe, das der „Köln. Zig." zufolge die Nachricht übermittelt, ist aus Banghi vom 2. Januar datirt und meldet: „Am 2. Dezember brackte ein erster Bote die Nachricht von dem Angriff auf Rabbehs befestigte Stellung in Kuna (am Schariflusse), die nach einem heftigen Kampfe von neun Stunden zerstört wurde. Die Feste war von 12000 Mann mit 2500 Gewehren und drei Geschützen vertheidigt; von letzteren wurden zwei durch unsere Haubitzen außer Gefecht gesetzt. Rabbeh wurde verwundet und ver- liß den Schauplatz des Gefechts sechs Stunden, bevor das Feuer eingestellt wurde. Leider haben wir den Erfolg theuer erkauft: Ein Wachtmeister und 43 SenegalschüAen sind getödtet; 4 Europäer, darunter Hauptmann Robillot, und 106 Milizleute haben leichtere Verwundungen erhalten. Wir verfügten über etwa 320 Gewehre; die Hälfte unserer Mannschaften ist mithin getroffen worden. Die Ergebnisse des Gefechts bei Kuna erweisen sich als bedeutender, als man hoffen durfte. Rabbeh ist durch seine bedeutenden Verluste, die man auf 2—3000 Todte schätzt, vollständig entmuthigt und befindet sich fast ganz allein auf der Flucht nach Norden. Die in Nillim von ihm gemachten Gefangenen sind befreit, der Verkehr nach dem Tschadsee ist für den kleinen Scharidampfer offen und die Möglichkeit für eine Fühlungnahme mit der Mission Foureau ist sonnt vorhanden." England und Transvaal. Vom Kriegsschauplätze liegen amtliche Nachrichten von Lord Roberts überhaupt nicht vor. Obwohl das als ein den Engländern ungünstiges Anzeichen betrachtet werden muß, fahren die Londoner Blätter doch mit ihren Sieges nachrichten fort und wollen wissen, daß sowohl auf dem westlichen wie auf dem östlichen Kriegsschauplätze die Boeren vor der gänzlichen Unterwerfung stehen. Natürlich ist auf diese tendenziösen Angaben, die don einer gänzlichen Umzingelung des Boerengenerals Cronje, von einem sieg reichen Vorgehen des englischen Generals Buller u. s. w. phrasenvolle Darstellungen geben, keinerlei Werth zu legen. Als einzig Gewisses kann nur behauptet werden, daß bis her weder im Osten noch im Westen eine Entscheidung von wirklicher Bedeutung gefallen ist, daß vielmehr aus dem ganzen südafrikanischen Kriegsschauplätze sich für den Augenblick nock Alles in der Vorbereitung und Entwickelung befindet, daß die Entscheidung selber aber stündlich erfolgen kann. — Die Lage der Engländer im Westen ist offenbar nicht entfernt so günstig, wie sie von der englischen Presse gezeichnet wird. Das geht schon aus der Meldung hervor, wonach britische Truppen in großer Anzahl von Rensburg, dem Schauplatze der jüngsten englischen Niederlage, zur Verstärkung der Roberts'schen Armee nach dem Westen abkommandirt worden sind. Auch die Thatsacke, daß immer noch nichts über den Zustand der in Kimberley Monate lang eingeschlossenen Besatzung gemeldet wird, giebt zu denken. Es heißt in London, die telegraphische Verbindung mit Kimberley sei unterbrochen. Allem Anscheine nach befinden sich aber starke Boerenabtheilungen zwischen der „entsetzten" Stadt und dem Hauptquartier des Generals Roberts. Mit dem Rückzug des Generals Cronje nach Bloemfontein zu scheint es überhaupt eine merkwürdige Bewandtniß zu haben; vielleicht besteht dieser Rückzug nur in der Phantasie der Engländer. Jedenfalls ist noch in den allerletzten Tagen rn unmittelbarer Nähe von Kimberley noch heftig gekämpft worden, wobei die Boeren unter General Cronje ihre Stellungen behaupteten. Den Boeren fiel gleichzeitig eine Menge Proviant der Engländer in die Hände, auch machten sie mehr als 100 Gefangene. Das ist denn doch etwas Anderes, als eine völlige Umzingelung und unab wehrbare Vernichtung der Cronje'scheu Streitkräfte. — Sehr schlimm ergeht es den Engländern fortgesetzt auf dem südlichen Kriegsschauplatz, und cs wird noch schlimmer kommen, da sick General Roberts von dort Verstärkungen nach dem Westen hat kommen lassen müssen. Die Verluste der Engländer bei Rensburg waren überaus schwere, daS Wilkshire Regiment wurde aufgerieben, was von den Offi zieren und Mannschaften nickt auf dem Felde blieb, wurde gefangen genommen. Die Boeren beherrschen also jeden falls die Verbindungsbahn Capstadt-Buluwayo, auf welche General Rabats angewiesen ist, wenn er mit seinen Leuten nicht einer schlimmen Hungerkur anheimfallen will. Aus Capstadt wurde zwar ein Zng nach Kimberley abgelasfen, der dort aber wohl niemals eintreffen wird. — Auf dem östlichen Kriegsschauplatz endlich sckeint sich General Buller jetzt Siegeslorbeeren, die ihm so lange und hartnäckig vorenlhalten geblieben waren, erringen zu wollen. Da einige Boerendetachements zur Verstärkung Cronjes nach dem Westen abgegangen sind, so glaubte er den geeigneten Zeitpunkt gekommen, seine Operationen wieder aufzunehmen. Vorauf läßt er mittheilen, daß er das Gebiet südlich vom Tugela beherrsche. Das hat er aber schon gethan, seitdem er sein Hauptquartier in Chiveley hat. Bei Colenso soll er die Stellungen der Boeren be schießen. Da er selber nicht behauptet, daß er den Tugela nuu zum vierten Male überschritten habe, so kann es sich üb. rhaupt nur um Kämpfe handeln, die er mit den wenigen Boerentruvpen, die sich noch südlich von dem genannten Flusse befinden, ausficht. — Die Colonne des Rothen Kreuzes in Jacobsdal hat dem Berliner Centralcomitee telegraphisch mitgetheilt, daß sie die neuliche Kanonade gut bestanden habe und daß alles wohl sei. — Londoner Blätter meinen, Präsident Krüger werde wohl nach Deutsch- Kamerun-Land gehen, wenn Pretoria gefallen sei. Trotz der Hetzereien der Blätter gegen Deutschland, werden die deutsch-englischen Beziehungen als gute bezeichnet. London, 19. Februar. „Daily Mail berichtet aus Chievlley unter dem 18. d. M. Abends: Der britische Vormarsch wurde den ganzen Sonntag über stetig fort gesetzt. Am Abend waren die Engländer im Besitze des Cingolo-Hügels und halten den Monte Christo theilweise erstiegen. Der erste Schuß der Boerenartillerie schlenderte heute eine hunderipfündige Granate in eine Gruppe von 10 englische Artilleristen; sie verwundete einen und tödtete vier. Die britischen Gcsammtverluste der letzten drei Tage beziffern sich auf 81 Mann. London, 19. Februar. Nach einer Meldung vom Kriegsschauplatz in der Capcolonie verlor das Worcester- Regiment bei der Flucht von Colescop ein Maximgefchütz und zwei Compagnien wurden gefangen genommen. Die „Times" „schätzen" die englischen Verluste auf 28 Todte und 100 Verwundete und Gefangene. Oberst Henderson, welcher am 17. Februar einen Ausklärungsritt machte, wurde mit Verlusten zurückgeschlagen. Brüssel, 19. Februar. Infolge des Eindringens der Engländer in den Oranjestaat kehrten die Orauje- boeren, welche an der Belagerung von Ladysmith theilnah men, in ihr Heimathland zurück, um die Armee des Generals Cronje zu verstärken. Die Armee der Boeren in Natal erleidet dadurch eine Schwächung, welche Buller zu einem neuen Entsatzversuch von Ladysmith ausnützen will. London, 20. Februar. Aus Jacobsdal meldet ein Kabeltelegramm: General French forderte schleunigst Ver stärkungen. Lord Roberts sandte ihm General Methuen zu Hilfe. Es scheint also, daß French, der etwas schnell vorgestoßen ist, von Cronje bedrängt wird. Brüssel. In hiesigen Transvaalkreiscn ist mander Ansicht, die englische Siegesfreude über den Entsatz von Kimberley werde nur von kurzer Tauer sein. General Roberts sei bereits von seiner Operationsbasis abgeschnitten. Die Boeren sollen sich schon der Eisenbahn nach Kapstadt bemächtigt haben und bis de Aar vorgedrungen sein. General Cronje verfügt über 20000 Mann und hat ein befestigtes Lager bezogen, wo er leicht der ganzen Armee Stand halten kann. — Die Boeren sind nicht geschlagen, sondern haben sich schlagen lassen. Vaterländisches. (Mittheüungcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) — Bestellungen auf vorliegende Zeitung mit ihren 2 Beilagen (landwirthsch. und 8seitige illustrirte) zum Preise von Mk. 1,30 pro Vierteljahr und 44 Pfg. pro Monat werden jeder Zeit noch entgegen genommen. Wilsdruff, 21. Februar 1900. — Das sowohl für unsere Geschäftsleute wie Händler sehr zum Nachtheil gewesene Verbot der Ferkelmärkte in unserer Stadt ist nunmehr seitens der Königl. Amts hauptmannschaft Meißen aufgehoben worden, sodaß der erste Ferkelmarkt am kommenden Freitag abgehalten werden kann. — Kommenden Freitag Abend hält der hiesige Natur heilverein einen Vo rtragsabend ab, bei welchem Herr Wolf-Potschappel über „Naturheilkunde und Staatsmedizin" sprechen wird. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 22. Februar 1900, Nachmittags 6 Uhr stattfindende öffent liche Stadtgemeinderathssitzung. 1. Eingänge und Mit- thcilungen. 2. Elektrizitätswerk. 3. Bewerbungen um die Schutzmannsstelle. Hierauf geheime Sitzung. — Zu d.m Ausfall der Züge aut bei. Siaatselsenbahiien sei Folgendes mitgetheilt: Zur Erleichtliung für das reisende Publikum hat die sächsische EtootSeisenbahnverwaltm'g eine u ebersicht in Druck erscheinen lassen, in welcher olle die der Personenbeförderung dienenden Züge aufgefübrt sind, welche auf den verschiedenen Bahnlinien in Rücksicht auf Lie unter brochene Kohlenzufuhr aus den von Streiks betroffenen Koblen- bezirken vom 19. d. M. in Ausfall kommen. Da: 16 Seiten in Kleinoktav umfassende Heftchen bezeichnet 309 Züge, welche auf ihrer ganzen BrlriebSstrecke, und 40 Züge, welche nur auf Theilstrecken ringezogen werden. Nach oberflächlicher Berech nung werden dadurch Lokomotivleistungen von gegen 11000 km täglich erspart. Bekanntlich verkehren auf den sächsischen StaatSbahnen täglich 1680 Züge für die Personenbeförderung ma einer Leistung von 54 000 K'lomet.r. D>e auSaetollenen Züge sind hiernach ungefävr der fünfte Tbeil all.r dieser Züae. Die Ü bersicht ist bei allen Fobrkarten-Ausgoben und den Aus- kunftsst lle" unentgeltl ch >u haben. — Dresdner Schwurgericht. Die Geschworenen beschäftigten sich am Montag in ihrer ersten Sitzung der Sckwurgerichtsperiode mit einem Menschen der schon von früher Jugend sich dem Trünke ergeben und oft ein willenloses Werkzeug desselben wird, und durch seinen Zustand strafbare Handlungen begeht, ohne mit Rücksicht auf seinen Geisteszustand zur Verantwortung gezogen werden zu können. Angeklagt der vorsätzlichen Brand stiftung, strafbar nach 108 des R.-Str.-G.-B., hatte sich der 1861 in Potschappel geborene, in Hermsdorf bei Pot- schappel wohnhaft gewesene, zur Zeit in Haft befindliche Schuhmacher Hermann Theodor Wittig zu verantworten. Der Angeklagte hat, nachdem er 1875 zu Hermsdorf die Schule verlassen hatte, bis zum Neujahr 1876 in Unkers dorf bei Wilsdruff als Knecht gedient und hat später bei seinem Vater das Schuhmacherhandwerk gelernt. Nachdem er 1884 seiner Militärzeit genügt hatte, hat er sich ver- heirathet, aus welcher Ehe er zwei Kinder noch am Leben hat. Glück und Frieden hat Wittig in seiner Ehe wenig gehabt, doch trifft die Hauptschuld seinen Hang zum Schnaps. In nüchternem Zustand soll W. ein fleißiger Arbeiter sein. Am Sonntag, 22. Oktober v. I. ging W. in die Pilze, bei welcher Gelegenheit er auch an eine Korn feime, dem Restaurateur Schönert gehörig, kam. Hier will ihm nun der Gedanke aufgestiegen sein, die Feime in Brand zu stecken, worauf er ein Streichholz anzündete, es an das Stroh hielt und im Nu eine Feuersäule vor ihm stand. Ans Löschen konnte W. garnicht denken und trat er seinen Heimweg an, noch einmal in ein Wirthshaus einkehrend. Als er nach Hause kam, erzählte er die That seiner Ehe frau, die ihm tüchtig zu Leibe rückte und dadurch eine heftige Auseinandersetzung entstand. Nach dieser hat sich W. der Polizei gestellt, worauf seine Festnahme erfolgte. Nach dem Ergebniß der Beweisaufnahme hat W. die That gethan, doch erkannten ihn die Geschworenen nicht für schuldig, so daß die Freisprechung erfolgen mußte. Der Grund der Freisprechung war sein geistiger Zustand zur Zeit der That, wodurch seine freie Willensbefümmung ausgeschlossen gewesen ist. — Dresden, 19. F-bruar. Ein mit Schuerabtade« beschäftigter Kutscher stürzte durch einen Fehltritt in den Fluih- kanal und wurde von diesem unter der Straße mit fortgerisfin. Nachdem er einige hundert Meter weit in dieser schlimmen Situation zugebracht, wurde er durch zufällig auf dem Dchpoldis- waldaer Platz arbeitende Schleusenwärter bewußtlos heiouSge- bracht. M inge Augenblicke darnach veistaib er. — Ein auf der Toiklwitzer Straße bedienstetes Hausmädchen A. ist seit dem 12. Februar spurlos verschwunden. Da das Mädchen an Schwer- muth litt, wird angenommen, daß es in die Elbe gesprungen ist. — Das Befinden Sc. Exc. des Herrn Kämmerers v. Metzlch ist leider noch immer ein sehr schlechtes. Das am Sonntag von Herrn Medizinolroth Dr. Schmaltz ausgegebene Bulletin lautet: Die Nacht ist ruhig verlaufen doch ist das Bewußtsein weniger klar und die Temperatur wieder etwas Höher. — Bei der am Sonnabend o>>f Langebrücker Revier abgehobenen Hofjagd wurden gelchosien: 2 Sechsender, 1 Gabler. 4 Spießer, 13 Stück Mutter wild und 1 Fuchs. — In der Egmont-Lorstellung stürzte am Sonnabend im letzten Acie Fräulein Politz von einer Erhöhung herab und fiel in einen Gazeschleier, welcher zerriß. Den Sturz aber milderte E^moni-Waldeck, er hatte sich rasch von seinem Lager erhoben, um dem hinter seinem Ruhebett verunglückten Genius-Clärchen Hilse zu leisten. Der Vorhang fiel und vaS Publikum war über den Vorgang sehr aufgereqt. Später er schien Frl. Politz an der Hand des Regisseurs Erdmann wieder aus der Bühne. — In einem Gasthause der inneren Stabt erschoß sich am Sonntag ein 20 Jahre alter Kaufmann aus noch unbekannter Ursache. — Der Verschönerungsverein Cossebaude, dessen Jahres bericht soeben erschnnen ist, hat in den letzten sechs Jahren für Verschönerungen, Anlage von Wegen und Ruh-Plätzen 9940 Mark verausgabt. In dieser Z;st find etwa 4 km angelegt worden; der Verein besitzt 37 740 <qm Parkland mit vielen Bänken, Ruheplätzen Mw. Dieser achtunggebietende Erfog er, muntert zu weiterem Streben. Die Zahl der Mitglieder be trägt 215. — Dippoldiswalde, 19. Febr. Ucker den gemeldeten Schülerstreik liegen folgende nähere Mittheilungen vor: Zu Be ginn letzter Woche inscenirten 70 Schüler der Müllerschule, welche der Turnriege .Frischauf* angehören, aus nichtssagender U fache einen Str.ik. Angeblich soll das Lehrercollegium der Einladung der Turnriege „Frischauf" zu einem Vergnügen nicht Folge geleistet haben, weshalb alle Mitglieder der Riege einem vom Lehrercolleg'um veranstalteten Vortragsabend, sowie der Singstunde demonstratio fernblieben. Veremigungsoersuche scheiterten, und so beschloß der Schulausschuß im Verein mit dem Director, die Turnriege „Frischauf* aufzulösen und die ureikenden Schüler als von der Anstalt ouSgeschieden zu be- irachten. , — Dippoldiswalde, 20. Febr. Neueren Meldungen zufolge haben sich nunmehr die Mitglieder der Turnriege .Frischauf" an der Deutschen Müllerschule dem Schulgesetz unterworfen und besuchen sämmtlich die Anstalt wieder. — Chemnitz, 19. Febr. Morgens */,5 Uhr war in einer Kst-nfabrik an der Rößlerßraße Großf,mr ausgebrochen, welches schnell große Dimensionen annahm, so daß bald in oem zweigeschossigen Fabrikgebäude, der aus Kisten, Brettern, Werkzeugbänken und Holzbearbeitungsmaschinen bestehende In halt in einer Ausdehnung von 13 Fenstern lichterloh brannte. Durch die TronsmiistonSöffoung hotte sich das Feuer aus dem Obergeschoß mitgetheilt. Der Fabriksaal im Erdgeschoß ist vollständig ausgebrannt. Der Schaden ist ein ganz bedeutender. — Kappel, 20. Febr. In der Nähe des Bahnhofs ward Nachts der Bahnwärter Börner von einer Zugsmaschine überfahren und getödtet. — Cron za hl, 20. Febr. Hier wurden durch ein Fuhr werk zwei siebenjährige Knaben überfahren und der eine getödtet, der andere schwer verletzt. — Kohlenmangel herrschte schon einmal, im Juni 1622 in Leipzig. Man benutzte damals Holzkohle als Brennmaterial,