Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190803181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19080318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19080318
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-03
- Tag 1908-03-18
-
Monat
1908-03
-
Jahr
1908
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Theater und Atsnzert. Leipzig, 17. März. Blumenthal <m Neuen Theater. Im Theater am AugustuSplatz gab man gestern die kandierte Blumenthaliade „Zwischen Ja und Nein", die die Freunde des Börsenpoeten vor wenigen Monden in Berlin gerettet baden. Herr Blumenthal scherzt auch diesmal wieder mit „Typen". Blumenthal-Boheme wird gegen Blumenthal-Aristo kratie losgelösten, als deren Vertreter sich «in steifleinener Trottel räuspert. Tie gezierte Handlung schläfert sanft ein, nachdem der dritte Akt aus irgndwelchen Gedanken keinen Anspruch mehr erhebt. Nur i« ersten Aufzug trauern noch die Spuren ehemaliger Eleganz des „blutigen Oskar". Es lohnt sich kaum, die Geschichte zu erzählen. Luciane Lenz, eine bübsche Malerin, verguckt sich in den Legationssekretär .^ein von Maltus. Dieser — die Liebe langt für zehn „Gartenlauben"-Roman- kapitel — will da- Mädchen heiraten. Ja, noch mehr: der Blumenthal» Romeo will auf den Glanz seiner Zukunft verzichten. Ein Onkel naht aus Jngolfingen, um die Ballade einzurenken. Auch Heinrichs stolzer Papa erscheint zwischen den Leinwandslächcn des Ateliers. Er will das Pärchen auf ein paar Jahre nach Venezuela schicken, damit Lianens „So. so"-Vergangenheit in Tropenglut schwinde. Die entflammte Dame weist die Vorschläge des Monokel-Panas jedoch entrüstet von sich. Ihre Genialität will lieber wieder die Palette schwingen, als in Demütigungen ersticken usw. Erst als Heinrich sich durch ein Pamphlet blamiert, kann er mit der tapferen Tulcinea zum Altar stiefeln. Und so lieh uns Herr Blumenthal gewiß in keine „boutiqu« ck'ssprit" blicken, vor der ein flinker Schwonkonkel gestern abend erblich. Ter Löwendichter sitzt noch immer im „Glashaus", und die Zeiten, in den er den „Probepseil" ad- schob, sind entschwunden. Von der Aufführung ist nur Gutes zu be richten. Fräulein Monnards lieblicher Blumenthalengel bemühte sich ernstlich um Herrn Salfners taktvoll«» Heinrich. Herr Zu deck lieh einen Opercttendümmling stolzieren. Durch Weltschmerz grimassen ergötzte Herrn ColmarS blasser Manfred. FamoS war«» die Kabinettstücke, mit denen die Herren Hänseler, Dem ine und Hellmuth-Bräm auswarten. Di« behende Italienerin der Frau R e t t y-G r o bm ü l I e r sang mit klirrendem Tamburin eine Siciliana. Aber das Publikum blieb vor Blumenthal kühl bis anS Herz hinan. L. Schauspielhaus. Gastspiel von Josef Kainz. — Suder manns Schauspiel: „Sodoms Ende" hatte aus den Bühnen nicht den gleichen Erfolg, wie „Ehre" und „Heimat", hat sich aber l» der Buchausgabe den gleichen grohen Leserkreis erworben, wie die zahl- reichen Auslagen d«s Dramas boveiscn. Es ist eine herbe Satir« auf gejelftchastlrchc Kreise Berlins, die auch Paul Lindau in mehreren Romanen mit derselben Schärfe gegeißelt hat; doch der Satiriker hat dem Dramatiker die Arbeit und den Erfolg erschwert. So pcisticich das Schauspiel und so glänzend sein Dialog ist — der Held und die Heldin verscherzen zu sehr die Sympathien, die auch die mit Fehlern und Lastern behafteten cki-anistäs persouLe bis zu einem gewissen Grade dem Publikum einslöhcn müssen; sie stehen zu sehr an der Grenze, wo das Niederträchtige beginnt, das nur mit Sodoms Schwefelregen genügend bestraft werden kann. Der Satiriker hat ein Recht, dies mit den grellsten Farben auszumalen; die grellen Situa- rionen. die der Dramatiker auf die Bühne bringt, wirken oft verletzend. Der Sudermannsche Held, ein brustkranker, nervöser Künstler, ein Te- laüent schlimmster Art, ein Schützling der Salondamen, die mit ihm ihren Colon schmücken und gelegentlich auch ihr Boudoir austapezieren wollen, begeht ein Attentat auf die Braut eines ihm treuergebenen ^pferlustigcn Freundes, das geradezu empörend wirkt, und die Salon- oame Adah will den Künstler mit ihrer Nichte verheiraten, nur um selbst den unerlaubten Verkehr mit ihm aufrecht halten zu können. Tas find satirisch« Schlaglichter von blendender Schärfe, aber dra matische Motiv, von abstoßender Wirkung. Herr Kainz spielte gestern den Willi Jonikow, einen pathologischen Ebarakter, der aber einem hervorragenden Schauspieler Gelegenheit bietet, die reiche Farbenskala der Seelenmalerei und das ganze Kolorit des sprachlichen Ausdrucks, doS «r beherrscht, zur Geltung zu bringen. In seinem Mienen- und Geberdenspiel war Herr Kainz ganz der blaisierte Künstler, das verwöhnte Weltkind, übermüdet, «nn Leben verzweifelnd, um fv wirksamer war es, wenn plötzlich di« künstlerische Begeisterung in ihm ausflammte und er seines höheren Berufs eingedenk wurde. Auch die Herzenstöne in den Szenen mit Bätty im letzten Akt hatten etwas Ergreifendes, und die niederschmetternde Reue, die ihn erfaßte, das Pathologische der Noll« und daS Dämonische, das gegen den Schluß hin bei dem innerlich verwüsteten Künstler zum Durchbruch kommt, waren in einzelnen genialen Zügen ausgearbeitet. Daß das Charakterbild trotzdem kein sympathisches werden konnte, das liegt in der ganzen Zeichnung des Dichters, und das Publikum mußte offenbar erst seine Antipathie gegen den Charakter des jungen Malers Nieder kämpfen, ehe eS seiner Begeisterung für den Darsteller einen stür mischen Ausdruck gab. Trefflich war die Adah der Stephani« Stausfen, besonders in der Szene mit Willis Mutter, der einzigen, in der diese Salondame unfern Anteil zu erwecken vermag. Sebr an mutig und mädchenhaft war die Klärchen Fröhlich der Gertrude Langfelder; auch die Kitty der Frieda Kollendt trat beson ders im letzten Akt in sehr sympathischer W'iie hervor. Der milchsreund- liche Vater Janikow und seine Gattin Marie wurden von Herrn Scheurmann und Marie Kronau als ein Ehepaar dargestellt, das an ..Philemon und Baukis" erinnern mußte. Der Kramer des Herrn Birkholz war ein mit kräftigen Zügen ousgearbeitetes Charakterbild, noch erwähnen wir den tüchtigen Maler Niemann des Herrn Schreiner, den geistreichelndenDr WeißedeS Herrn Born- stedt, den Bruno Süßkind des Herrn Wildenhain und auch die andern Salontypen und kleineren Rollen entsprachen der Zeichnung des Dichters. Ruckolk von OottsoduU. Konzert deS Leipziger Soloquartetts für Kirchengesang. War 'ür das Leipziger Sotvquartctt für Kirchengesang der Tag, an dem cs vor etwa 1)4 Jahren sein tausendstes Konzert veranstalten durste, besonders wichtig, so ist für das Quartett der heutige 18. Mirz noch weit bedeutungsvoller. Feiert es doch heute — von Herrn Kantor Risthig im Jahre 1883 ins Leben gerusen — sein Ljähriges Bestehen. Aus dem Gebiete des Quartettgesanges dürfte es insoiern wohl einzig dasiehen, als es nur auf ergangene Einladungen hin und ohne eigenen Gewinn singt. Reicher Segen ist in zwiefacher Weise innerhalb ter 25 Jahre von diesem Quartett ausgegangen. Nicht nur, daß in etwa 1200 geistlichen Mustkaufjührungen mehr denn eine Million Hörer durch einen von Herzen kommenden und deshalb zu Herzen gehenden Gesang erbaut wurden, es sind auch gegen 250000 ^l. den Zwecken der christlichen Liebestätigkeit überwiesen worden, ganz abgesehen davon, im Ausland« das Verständnis für die Schönheiten des deutsch-evange lisch«» Airchengcsanges geweckt und dem deutsch-evangelischen Liede «.nen Weg gebahnt zu haben. Denn das Quartett fang nicht nur in vielen Hunderten von deutschen Orten — darunter 74mal in Leipzig, Ü' mal in Bersin, llmol in Dresden — sondern auch in Oesterreichs Nngoin, Italien, der Schweiz, Schweden, Rußland, Rumänien, der rurlei, Belgien und Holland, Frankreich und England, es dielt sich auch i-ürst Wochen im Orient fKleinasien, Syrien, Palästina, Aegypten) a:st und bereiste sogar X Jahr lang dir Vereinigten Staaten Nordamerikas ui d sang dort in etwa 50 Städten. Diese im Spätherbst 1900 angetretene Koi^ertreise hat Herr Kantor Nöthig in dem Buche „Von Konmwnt zu Kontinent, ein Soli D«o Gloria" geschildert, indem es u. a heiß:: „Dieser finanziell« Erfolg ldie Urberschüsse betrugen in der kurzen Z-it etwa KO 000 X.) ist icdoch Nebensache. Der Schwerpunkt der Reife liegt in der Wirkung deS deutsch-evangelischen Kirchengesanges aus Geist und Herz der amerikanischen Bevölkerung. Und diese Wirkung war ein« überwältigende. Die Reise bedeutet einen Siegeszug der deutsch evangelischen Kirchenmusik durch Amerika." Stellen schon di« innerhalb eines Jahres ungefähr hundert staltsindenden Ausführungen, sowie die Bahnfahrten - der Kilometerzohl nach fährt das Quartett jährlich etwa einmal um die Erde — in geistiger und physischer Beziehung ganz gewaltige Anforderungen an die einzelnen Glieder der Vereinigung, so wird dir Arbeit durch die Herausgabe klassischer Gesänge, die alljährlich in ungefähr 10000 Exemplaren an die deutschen Kirchenchöre im In- und Auslände versendet werden, noch bedeutend vermehrt. In fein- sinniger Weise sind die den Konzerten zugrunde liegenden Programme von Herrn Kontor Nöthio nach einheitlichen Gesichtspuntken zusammen- gestellt, wie „Unleres Heilands Erdenwallcn", „Jubilate, Kantate. No- pake", „Tie christlichen Festzeiten", „Meistersinger deutsch-evangelischer Kirchenmusik", „Das geistliche Volkslied". „Schatzköstlein deutsch evangelischer Kirchenmusik bis auf Bach", „Von Bach bis zur Gegen wart" u. a. Tiefe aus der Kirchenmusik der letzten sieben Jahrhunderte mit viel Geschmack auSgewählten » aappalla-Chöre verraten auch zu- ale-ch eine außerordentlich reiche Kenntnis der in Betracht kommenden Liieratur. Tas Quartett besteht zurzeit auS dem Gründer und Leiter Herrn Kantor Rötbig sTenors. Frau Klara Rötbig fSovran — 18 Jahr« mitwirkend), Irl. Else Schneemann lAlt — 314 Jahr mitwirkend) und Herrn Eugen Tannewitz lVaß — 11 Hahr« mit wirkend). DaS gestrige Jubiläumskonzert, einaekeitet durch einen wohl gelungenen Vortrag des Bachschen C-Moll-Präludiums durch Frl. Schneemann, war in schlichter Weise als Abendmotette bezeichnet. Ter Eintritt war, wie zu den in der Jobanniskirche öfters stattsindeaden Abendmotettcn deS KirchenchorS, frei. Der Grund, weshalb auch gestern die darpcbotenen Gesänge fje drei altdeutsche, resormaiorifche, böbmisch-mährische und neudentsche) einen besonders nachhaltigen Ein druck in den Zuhörern hinterließen, ist vor allem in der aus tiefstem Herzen kommenden Empfindung zu suchen, mit d«r die «inzelnrn Lieder vorgetraaen werde». O. H * Man schreibt uns auS Dresden: Im Schulz-Beuthen- Konzert, welches zur Vorfeier des 70. Geburtstages des Kompo nisten im Vereinshaus stattfand, wurden u. a. leine 2. Sinfonie „F rüb- lingsfeier", sowie Einleitung und Schluß ans seiner musikalischen Tragödie „Die Paria" aufgeführt, und erbrachten dem greifen Ton dichter ein«» stürmischen Erfolg. Letzte Lokalnnchrrchten. —m Leipzig, 18. März. Neber die Tätigkeit und Erlcbnifjc der deutsch-französischen Grenz- regulierunaskommisston Togo-Sudan-Dahomey sprach gestern abend unter Vorführung fesselnder Lichtbilder Oberlehrer rl. Preil in» Theatersaale des Kristallpalastes in der Abteilung Leipzig der Deuischen « o l o n i a l g e s«l l s ch a s t. Es galt, wie der Vor tragende ausführte, bei der Expedition, die bestehende papierne Grenze in die Wirklichkeit frstzulegen. daS beißt «ine genau« Ortsbestimmung zu machen, dabei bi« natürlichen Verhältnisse von Flußliusen und Gebirgszügen zu berücksichtigen, also keine Gebiete der einen Seite gegen gleichwertige der anderen auszutaulchen und damit die Grenze der Bodenbeschanendeit des Landes so anzupassen, daß sie namentlich von den daran »wohnenden Völkerschaften leicht erkannt und ein gehalten werden kann. Diese friedliche Ausgabe wurde unter ungemein schwierigen Verhältnissen in den Jahren 1898 bis 1900 von der dentsch- tranzösischcn Grenzregulierungskommission glänzend gelöst, indem sie um die aniaugS nur diplomatische Grenze unseres Schutzgebietes se,»e Linien zog und den rein geographischen Maßstab in «in sicheres natio nales Verhältnis umwandelte. Im Jathre 1899 reiste die Expedition, der als Führer Oberleutnant Freiherr von Massow, Major V l« und Leutnant P r e i l. der Bruder deS Vortragenden, angehörten, von Hamburg ab, um der kleinsten unserer Kolonien, die allen voran im Aufblühen und jeden Zuschusses vom Mutterlande entbehrend, sich zu einer besonderen Bedeutung emporgeschwunzen, zuzusteuern. Von Lome an begann die Unternehmung in das Innere des Landes bis hin zum Bezirk Atakpamc, wo geordnete friedliche Zustände di Arbeit der Kommission erleichterten. Bon den Mühseligkeiten dieses Marsches geben di« Tagebücher des Leutnants Prell, aus dem der Redner die hauptsächlichsten Ereignisse zitierte, eine beredte Schilderung. Mit der Grcnzsestlegung verband sich die Vervollständigung der bisherigen Routenausnahme Massows. verbanden sich astronomische Arbeiten und die sonstigen unvermeidlichen technischen Ausführungen, wie sie diese diplomakisch-wissenschaftliche Expedition erheischte. Die KomTni'tion durch-og von der Küste au? eine Entfernung von 550 Kilometern Luit- stifte. Sie benutzte zugleich die Nastzeit ihrer Leute, den nördlich von Sansane Mangu befindlichem Otilaut zu erkunden und kartographisch aufzunehmen. Am 9. November 1900 trai sie, nachdem sie ihre Aus- gäbe in hervorragender Weise gelöst, wieder an der Küste ein und hielt mit ihren Soldaten Einzug in die festlich geschmückte und beflaggte Stadt Lome. Auch die diplomatische Schlußverhandlung in Paris nn Sommer 1900 sah Leutnant Preik, von deutscher Seite abgeordnet, zur Beratung erscheinen. — Reicher Beifall lohnte den Redner. Letzte Depesche« UN- Lernfprochnrel-nngen. Wahlrechtsreform. «. Dresden, 17. März. lPrivatt«l«gramm.) Betreffs der Wahlen Lurch Körperschaften hat die Negierung der Wahlrechtsdeputation heute eineu Abänderungsvorschlag unterbreitet, von dem sie annimmt, daß «r eine Majorität in der Deputation und im Plenum finden wird. Der Vorschlag lautet wörtlich: Z 7: 1) Das Gebiet des Königreichs wird zwecks Vornahme der Körperschastswahlen in 0 Wahlkrc^e zerlegt; 2l die Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz, sowie die 5 um das Gebiet derKreishauptmannschaftSstädte verminderten kreishauptmannschaftlichen Bezirke b.lden je einen Wahlkreis; 8) die Städte Plauen und Zwickau bildcu zusammen einen Wahlkreis. — 8 8: 1) In den Städten Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau wird die Wahl in gemeinschaft licher Sitzung des Stadtrates und der Stadtverordneten vollzogen, welche zu diesem Zwecke zn einem einzigen Wablkörper zusammentrcten; 2) für die k kreishauptmannschaftlichen Bezirke wird je eine Wahlkörper schaft gebildet, welche sich zusmnmensetzt ans a. denjenigen Mitgliedern der zum Kreise gehörigen Bezirksvevsammlungen, die nicht Aboeordnete der Pöchstbesteuerten sind, und d. den im Kreise wohnhaften Mitgliedern der Handels, und Gewerbekammern, sowie des Landeskulturrats. In soweit die Zahl der im Kreise wohnhaften Mitglieder des Landeskultur rats kleiner ist als die Zahl der im Kreise wohnhaften Mitglieder vcr Handels- und Gewerbekammern, wird sie durch Landwirte ergänzt, welche zu diesem Zwecke der Kreisausschuß bestimmt; 3t nick» wählbar sind bei diesen Wahlen alle Personen, u. welche das 30. Lebensjahr noch nicht erfüllt haben, b. nicht mindestens drei Jahre im Besitz der säch sischen Staatsangehörigkeit sind. «. welche nach ß 17 dieses Gesetzes vom Stimmrecht bei den direkten Wahlen ausgeschlossen sind, st. welche be reits in allgemeiner, direkter Wahl zu Abgeordneten der Zweiten Kam mer gewählt worden sind oder der ersten als Mitglieder angehörcn. — 8 9: In den Städten Dresden und Leipzig werden je ztoei, in der Stadt Chemnitz und in dem aus den Städten Plauen und Zwickau gebildeten Wahlkreise wird ie ein Abgeordneter gewählt. In dem kreishanptmann- sämftlicben Bezirke Bautzen werden vier, in den kreishauptmonnschast- lichen Bezirken Chemnitz, Leipzig und Zwickau werden je fünf und in dem kreishauptmannschaftlichen Bezirke Dresden werden sechs Abge- orchuete gewählt. — Außerdem ist beute abend ein offizieller Bericht von der Deputation verausgabt worden, der aber nichts enthält, was nickt schon in den letzten Tagen aus der Deputation durchgesickert wäre. Feld- und Forst-Strafgesetz. ?. Dresden, 17. März. sPrivattelegramm.) Die erste Deputation der Ersten Kammer hat ihren Bericht über den Entwurf eines Feld- und Forst-Strafgesetzes d«r Kammer zugchen lass«,,. Sie schlägt darin ver schiedene redaktionelle und andere Abänderungen, sowie Zusätze vor. Erkrankung de- Staatssekretärs v. Schoen. * Berlin, 17. März. fEigene Drahtmeldung.) Staatssekretär des Auswärtigen v. Schoen ist an Bronchialkatgrrh erkrankt. Konferenz der Blockparteien. — Berlin, 17. März. sEigene Drahtmeldung.) Heute Nach mittag sand beim Staatssekretär v Bethmann-Hollweg eine Konferenz der Blockparteien statt, um die Kompromißverbandlungen über den 8 7 des Vereinsgesetzes — sie dürft« sich auch auf die Novell« zum Börsen gesetz ersirecken — -um Abschluß zu bringen. Resolntiau TrenenfelS nnd Genossen. 'M Berlin, 17. März. fEigen« Drahtmeldung.) Dem Reichstag ging eine Resolution Treuenfels und Genossen zu: der Reichstag wolle beschließen, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, im Etat für 1909 eine Summe einzukordern für Errichtung eines Denkmals in der Reichs- Hauptstadt kür di, in Südwestafri.'a gefallenen Offiziere und Mann- schäften. Dar Fall Wahrmnnp. kr- Wien, 17. März. fPrivattelearamm.) Die österreichische Re gierung erklärt, dan der apostolische Nuntius kein formelles Petit ge. stellt, sondern nur seinen Beklemmungen Ausdruck gegeben habe; aller dings habe Aehren tbal ein diesbezügliches außeramtliches Schreibe» an den Unterrichtsminister gerichtet. Die Regierung hebe keinen Anlaß, auf die Schritte des Nuntius zu reagieren. >2- a. Ausl.) tr. Wie», 17. März. iPrivattelrgramm.) Professor Aahrmund wird von Innsbruck nach Graz berufen iverden, ,,m de» Schwierigkeiten ans der Affäre zu begegnen. Pratest g^en tschechische Ansfchriften. -r. Detschen, 17. März. .Privattelegramm.) Der Ltadlrat in Bodenbach beschloß gegen die Andriiigung tschechischer Auf- schriften durch den böhmischen Londesausschuß an dem sächsisch-bäh'- misch«» Grenzbahnhof i« Bodenbach Protest zu erheben. Die Begnadigung Stössels. XUr PeterSbnrg, 17. März. fEigene Drahtmekdung.) Der Kaiser hat die ihm vom Kricgsmmister unterbreitete Petition deS Kriegs gerichts unterzeichnet und die über General Stössel wegen Ueberqabe von Port Arthur verhängte Todesstrafe in 10jährige Festungshaft mir Ausschluß von Dienst- und Nangverlnst abgeänoert. fWir hatten die Begnadigung Stössels bereits kurz in unserer Nummer vom 8. Mär- gemeldet.) Bauerannruhea. --- Petersburg, 17. März. fEigene Drahtmekdung) Nach Mel- düngen, die der Regierung zugegangen sind, sind in der Wolga- gegend Baurrnunruben ausgebrochen. In der Nabe von Saratow haben Zusammenstöße mit Gendarmen statrgefunden Militär ist abgegangen. Zu, Lage i» Haiti. Washington, 17. März. fEigene Drahtmekdung.) Tie Lage in Haiti ist nach einer offiziellen Angabe des Staatsdepartements ent. schieden ernster als es je seit der Revolution der Fall war. Die Haitis< nische Regierung weigert sich jetzt, den Flüchtlingen in den fremden Gesandtschaften zn gestatten, das Land zu verlassen. Der amerikan ls Kreuzer „Des Moines" und das Kanonenboot „Eagle" wurden ko"'^ nach Port-au-Prince entsendet, mit der Weisung, di, amerikanischen Interessen zu schützen Admiral Evans' Rücktritt. * Washington, 17. März. fEigene Trahtmeldung.) Admiral Evans wird auf sein persönliches Ansuchen bei der Ankunft in San Francisco auS GeftindbeitSrücksichten vom Kommando über di« amerikanisch' Kriegsflotte enthoben werden Erkrankungen an schwarzen Pocken. o. Hamburg, 17. März. sPrivattelegramm.) In Neubranden - hurg in Mecklenburg-Strelitz kamen mehrere Erkrankungen an schwarzen Pocken vor. Sie sind durch russisch-polnische Schnitter eingeschleppt worden. Strenge Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Seuche sind von der Behörde getroffen worden Der Konflikt bei den HowaldtSwerke». — Kiel, 17. März. fEigene Drahtmeldung.) Falls auf der Werst der H o w a l d t s w e r k e zwischen den Arbeitern und der Direkt.on leirre Einigung erfolgt, wird nicht nur eine Aussperrung von t!0 Proz. der Kieler Werftarbeiter Platz greifen, sondern es werden, einem Be'chluß des Verbandes der deutschen Eisen» und Metallindustricllen zu'olge Ende März 60 Proz der Arbeiter aller dem Verbände ongeschlonenen deutschen Schiffswerften entlassen. Eröffnung deS westfälische» LaudeSmnseumS. Münster i. W., 17. März. fEigene Drahtmeldung.) DaS Landes museum der Provinz Westfalen wurde heute mittag im großen Lichthof des Museums vom Vorsitzenden des Provinzial landtages, Fr-Hr. v. Landsberg-Steinsurt, eröffnet. Der Ober Präsident überbrachte die Glückwünsche der Staatsregierunn insbeson der« des behinderten Kultusministers, und gab eine Reihe von Ordens ouszeichnungen bekannt. Eichstätt, 17. März. fEigene Drahtmeldung.) In dem Prozeß wegen räuberischer Erpressung gegen vier Angeklagte aus Dorn dorf bei Eichstätt, welche am 4. Aibgust 1907 den Herzog Fran- Joseph von Bayern auf der Chaussee an der Weitersahrt im Automobil aus längere Zeit hinderten und ihn erst nach Erpressung von Geld fahren ließen, wurden sämtliche Angeklagte zu Strafen von vier, drei und zwri Monaten, bez. sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Letzte ^andelsncrcbvrchten. ? Würzburg, 17. März. (Eigene Drahtmeldung.) Der Ailssichtsrat der Bayerischen Bovenkreditanstalt in Würzburg beschloß nach dreitägiger Sitzung, der am 8. April staltsindenden Genc raloersammlung für 1906 6 Proz., für 1907 7 Proz. Dividende vor- zn schlagen. * Lissabon, 17. März. Weckst«! ans Paris 608 * Havre, 17. März, 8,15 Uhr. Wolle ruhig. März 177,50, Sep tember 162. Havre, 17. März, 12 Uhr. Baumwolle schwach. März 72. Sep tember 68V-. * Havre, 17. März, 3,15 Uhr. Banmwoll« ruhig. März 72 April 70)4, Mai 70)4, Oktober 67i4. Dezember 66'4, Februar 65^. * Havre, 17. März, 6 Ubr. Baumwolle ruhig. März 71^/<,. April 70s», Mai 70*/«, Oktober 6744, Dezember 66)4, Februar 65)4. * London. 17. März, k Uhr. fJn Pfund Sterling.) Kupfer stetig. Tagesumsatz 700 t, 58/7/6, 8 Mona!« 58/15, Mak'.erschlußpreiS 58/5 bis 58/15, test selected 61/15, elektrolytisches 60/15. zweiter Hand strong shcets 75. Zinn willig, Tagesumsatz 600 t, Straits 138/10, 3 Monate 186/5, englisches 139/10 Blei stetig, spanisches 13/16/3, englisches 14/5. Zink fest, gewöhnliche Marken 2l/7/6, besondere Macken 22, gewalztes deutsches 35. Quecksilber unverändert. New Harter ftvnösvoric am >7. März. kSchlußkvr'«., vorder: London S.rranti. 4SK.10 4Sb.2bi > lii Lonvon W r.-. 4SZ.0S 4gz.so! ' bZ> Z Si7^ '1. N W '8 ZV 30 80 15^ Zs-j- scr ->7Z 10' 8 ti> k>.2S 70'^ ttü^ 10Z-- rO ti-> ZV. A)1-0 ' 1Z7L0 — u>,ot,ii»»n lio.to 8b 75 !!'>»—»»»», 701, H7-I, 104'. «0 11U. «eid-Larlevkn Srunocn do. Z>n«ral, lür leyre Dar- ledrn dc- rna.-S rüech>ela.ii -- - Wechsel aui ?o Paris Sich« do. Berlin Licht Liibe, per time Aich>t.,rop.n.T.A^ com.Lt>. do. vreierrcd Vnllimvrc ^nv Obio Lc.nndian Pacific Lheiapeatc anv Ohio Lyicaflo, Mtiw. and Si. Paul do. Terminal oreierred Tenoer Rio Grande pret. I Srie Siailroad eoui. Share« do. l. preierred Illinois «Lcntral Louiovil!« au» Naldvilie ! 4.40 25 46 »»»»<!» li,,,w>l-Il»Ii 8175 Uu^. 1 neuik ! vorder s 1LS7 ! 12.^7 i 18.— 1 18.— 28 - 28.— 116'' 1l 20 10 25 , 16 Z5 w 28 I lv.40 4 64 " " 11.- 8 15 8.25 i iuomer i ziicn U sZoundry Nor- ! Ihern Siomphtraen I^an«»»>e lato in NcwIori Viar, l Mai ! Lkioder in iitew Orleans . j Schmält, Wetirrn ?>eam „78 Rohe iii Brottier« >,7h ,^a«re, wir Silo Nr. 7 ! Ma., Juul tär »Stiun: gaum Netto Lendeui iür Mais: -44« tttr». cl'riv >t«»i erowm.» «e-N " 0<«ch«l,« «ot sts,^i«ii^r> liieliMl»-«,»« 17g go »„so l.I«0 i neuie L^i. 2 > deute j vorder s Lifte» Roier Winter» toi», Ma» Ault Eepiemder j — Le ember . — Maio Mat . 78>^ »u« . «evleorher — Mooi Sorina whea« elear» 4,46 Serretde'rachl Ureroleom, crSdtl dal»»«« tu New Kon »»«er ,1i»» and Read.com.Sdar. vre'errcv iw. com.Dh^r vreierrcd „ Wern Pacific LA'k! iinwn Pacific com. Share« 118'», do. »rcicrred g i Wuvai» preierred bO " Anaconda itnppcr IfiZr' itnu. Li. Steel ltorp.csvlttSH. L8H« »o. preierred IStz ) Tenor see itoal ck Aron 87 I Amaiaainoied Looper Tendenz. Die Stimmung der Börse war zunächst auf Realisa tionen, Angriff« der Baissiers, sowie Abgaben westlicher und auslän- bischer Firmen gedrückt. Dann wurde der Verkehr bei nachlasjender Geschäftstätigkeit träge und di« Kurse bröckelten weiter ab. Am Nach, mittag gliss infolge von Deckungen und erneuten Bemühungen, die Kurse in die Höhe zu setzen, eine Erholung Platz. Neben dem wieder hervor tretenden Stückemangel wirkten auch günstige Washingtoner Medungen bezüglich der noch in dieser Session zu sgjsendeu Bejchtusse der ge etz- aebenden Versammlung anregend aus die lLtimmung ein. Schluß fest. Für Rechnung Londons wurden per Saldo 15 >.>00 Stück Aktien ver kauft. Aktienumsatz 670 000 Stück. New Avrker VravuktendSrke am 17. März. fSchlußfurle.i Slramm <?»r riti» 145 25 l Ä l 45 > ittnnlolvania b5'fi Sb^ifihNao.andRe 7o'>»' 72-^ »o. I. vrc'err 84V 84 l LoiiidernRail i 82 i Ül'l-! uo. vreicrreo l 145 »44 „ Louwern Pac 28^! LZ'li! iimon Pacific Z 11^. — 4 Mule l vordci .ttant.a.Tek com Skae.j gcnir. «i Hudiou-R v. 1^.;?!. B., Ontario and Wettern .fior'. andWefiern.om.Shar. »Normern Seeurii. Syaie« 517'^! Rändern Pacific !>"» Bond« Lv iredutte«: »hol' Uchte»». P«ranl»»rU^>« Nodaitevr«: Anr PolUU M. Werra, lolal« uni lichsiiche «n icleaenhetten A. Uftlo«» i. B., da« tteMlleion c. UI»t^ Mufil 6 reent», Mutzettundei, nn» Bei ntzichte« W. vrtrr»». die -andelsreitun.i V.WtN»«oi,, Sport und »«Nchiliail .> c>«ar«et» tzur der! Jnlerolenietl ck. Prettchneioer. Lämulch IN Lctpjig. Tritt« und v» I ». Pol, >n k'tr^ia Li« UUrltegenve R»»m«r »»sastt Sd Leite».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)