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Bvcler geworoen. yaue es oocy tn umerer Geschtcht« lange Strecken gegeben, da daS Zusammenraffen all der stolzen und eigenwilligen Stämme zu einer groben frei mütigen nationalen Einheit so utopisch erschien, wie es heute utopisch erscheint, dah einmal der Tag kommen wird, an dem die kämpfenden, hassenden und voneinander so namen los leidenden Völker sich zu jener groben Menschheils- gemein?chaft zusammenfinden, die noch nie gegeben war, die aber aufgegeben ist von dem religiösen Gewissen aller Völker und uns Deutschen noch besonders von unserm grübten Denker Immanuel Kant.' Die Ansprache schloß mit einem Dank an die Kammer, die es dem Prinzen ermöglichte, an dieser Stelle Zeugnis abzulegen für den Gedanken der deutschen Freiheit. Nach einigen Worten des Vorsitzenden der Zweiten Kammer, des Zentrumsabgeordneten Kopf, sprach der Großherzog seinen Dank aus und sprach dabei ebenfalls die Hoffnung aus, daß die Zukunft ein gegenseitiges Verstehen unter den jetzt feindlich sich bekämpfenden Völkern und auch eine innere Versöhnung herbeifüdren werde. Zurzeit aber müsse der ^.moi durchgehalten werden unter festem Zusammen schluß aller deutschen Brüder. Damit schloß die Feier. Der Krieg in Rußland. Zunehmender Wirrwarr in Sibirien. Stockholm, 22. August. Der Kampf der einzelne» Regierungen in Sibirien nimmt immer seltsamere Formen an. General Chorwat ruft die Hilfe Englands und Frankreichs gegen die „gegen wärtige Regierung" an, während diese Regierung be hauptet, fie allein entspreche dem Volkswillen. Die Verbandsmächte lehnen die Unterstützung der Herrschaft Chorwats ab, da sie dem Schmuggel und Menschenhandel, sowie der Existenz von Spielhöllen Vor schub leiste. Die sibirische Regierung arbeitet einen Plan aus für die Zuteilung von Landbesitz an die Tscheche Slowaken, die an den Kämpfen ggen die Sowjet- Herrschaft teilgenommen haben. Siege der Sowjettruppen. Es scheint, als ob sich die Sowjettrnppen die ver worrene sibirische Lage zunutze zu machen verstanden, denn sie erfechten Sieg auf Sieg gegen die Tschecho-Slowaken, die offenbar von aller Unterstützung entblößt sind. * Amerika verzichtet auf eine Ostfront. Der amerikanische Kriegsminister Baker erklärte in einer Sitzung des Senatsausschusses: Es sei lächerlich, zu glauben, daß eine Handvoll Amerikaner imstande wäre, eine neue Ostfront zu errichten. Amerika wolle nur dazu beitragen, den Tschecho-Slowaken Hilfe zu bringen. Clemenceau für weitere Offensiven. Der französische Ministerpräsident Clemenceau erklärte Schweizer Blättern zufolge, daß die gegenwärtige Kriegs politik des Verbandes ohne zu erlahmen weftergeführt werden solle. Nur auf dem Wege fortgesetzter Offensiven mache man Fortschritte und komme viel weiter, als nian je gehofft hätte. Die Schweizer Presse nennt diese Äußerung Clemenceaus etwas sehr orakelhaft. Anscheinend will er auf weitere Offensiven vorbereiten und zugleich ihre geringen Erfolge beschönigen. Die riesigen Luftkämpfe. Nach einer Reutermeldung war der Fliegerkampf der verstossenen Woche der bisher heftigste des ganzen Krieges. 123 englische Flugzeuge seien im Verlause des Lufttampfes zugrunde gegangen. Mstne Kri«rspoK. Haag, 22. Aug. Die Regierung von Guatemala hat die sowrtige Übernahme der von dem deutschen Kapital oe« herrschten Unternehmungen sowie die Ablösung der deutschen Rechte in bestimmten Telephon-, Eisenbahn-, Elektrizitäts- und Kraftsiationsgesellschaften verfügt. Genf, 22 Aug. Wie Havas meldet, ist Nancv in de» Nacht vom 19. zum 20. erneut durch deutsche Flieger be schaffen worden. Sechs Personen wurden getötet, 20 oer» vundet. Berl tu, 22. Aug. In seinem Heimatsorte Mallmitz bat der bekannte Kommandant der „Möwe", Burggraf und Graf Nikolaus zu Dohna-Schlodien. leine Hochzeit mit üer verwitweten Frau Korvettenkapitän v. Lästert gefeiert. Zürich, 22. Aug. Schweizer Blätter melden, es sei wahr- cheinlich, daß der Erzherzog Karl Stephan zugunsten seines ältesten Sohnes, des Erzherzogs Wilhelm, auf den polnischen Thron verzichten werde. Amsterdam, 22. Aug. Die englische Zeitung „Common Seme erfahrt von gutunterrichter Seite, daß Grey mit übereinstimme, daß ein Verständigungsfrieden derbcigemyrl werden mune. Kote Kolen. Roman von H. Courchs-Mahier. Iostas Tagebuch. 63j Er strich sich hastig das Haar aus der Stirn — eine jungenhaft unmutige Gebärde — und atmete auf, als sei ihm dre Brust zu eng. Hinweg mit diesen quälenden Gedanken, sagte er sich selbst. Und dann fuhr er laut fort: „Vielleicht hast du recht mit deinen Zweifeln und Bedenken, Gerlinde. Aehnliches habe ich auch schon oft denken müssen. Ich gestehe dir ganz offen, wenn ich geahnt hätte, wie seltsam dies neue heiße Gefühl mich wandelt — ich hätte vielleicht nicht gewagt, Josta an mich zu fesseln. Aber nun ist es geschehen, und ich muß warten, was mir das Schicksal bringt. Ich kann jetzt nicht von dieser Verlobung zurücktreten. Geschähe es auch aus den edelsten, opferfreudigsten Gründen und nur im Bedacht auf Iostas Wohl — du weißt sehr gut, wie die Welt eine zurückgegangene Verlobung deutet, und daß leider die Frau immer am schlechtesten dabei abschneidet. Ich muß nun die Dinge gehen lassen. Und eins darfst du mir glauben — daß ich Iostas Glück stets über Vas meine stellen werde. Sollte ihr Herz einst für einen andern erwachen, ich selbst würde dann nur an sie denken und ihr mit allen Kräften Helsen. Jetzt aber — jetzt ist ihr Herz noch frei — und ich kann nicht ohne die Hoffnung sein, daß es sich eines Tages mir zuwenden könnte. Ich danke dir jedenfalls für deine Ehrlichkeit und Offen heit, Gerlinde. Und daß ich dich so rückhaltlos in mein Herz blicken ließ, sott mein Dank dafür sein." Das sagte er, so ruhig er konnte. Und sein Herz war so schwer. Gerlinde hatte durch ihre Worte sein« eigene Unsicherheit noch verstärkt. Er wußte, daß er nun Josta gegenüber noch viel unsicherer und zurück haltender sein würde, als bisher, um sie nur ja nicht zu erschrecken. Wenn sie vor seiner Leidenschaft zn- rückbeben würde in Angst und Schcccksn, das würde.er , Nom Lage. Die Züricher Zeitschrift „Das Buch", die vor kurzem eine Unterredung veröffentlicht hatte, die ihr Mitarbeiter vor Kriegsausbruch mit dem Zaren gehabt hatte, und durch die neuerdings die Schuld Poincarss am Ausbruch des Welt krieges erhärtet wurde, veröffentlicht heute einen offenen Brief an Herrn Poincars, der weitere für den französischen Präsi- oenten schwer belastende Äußerungen des Zaren enthält. Der Zar soll gesagt haben: „Ich arbeite für den Frieden Europas, Poincars für die Eroberung Elsaß-Lothringens. Poincarss Ehrgeiz ist eine Gefahr für Europa: Wenn Herrn Poincarss Amtszeit vorüber ist, halte ich den Frieden für gesichert." Die Zeitschrift stellt dem französischen Präsidenten drei Spalten zum Zwecke einer Erwiderung und Rechtfertigung gegen die Anklage, der Hauptanstifter des Krieges zu sein, zur Verfügung. — Man darf auf Poincarss Antwort gespannt sein. * Im Pariser „Journal" wird eine Note des Verpflegungs- Ministers veröffentlicht, nach der eine Vereinheitlichung der Zusammensetzung des Brotes in allen verbündeten Ländern nur grundsätzlich befürwortet, aber nicht beschlossen sei, und zwar werde das Brotmehl aus 80°/° Weizen und 20",° Ersatzmehl bestehen. — Der „Hungerkrieg", von besten Erfolg sich Frankreich soviel versprach, macht sich im Ententelager immer deutlicher bemerkbar. Nach einer Haager Meldung soll — um den Wirtschafts krieg durchzuführen — nach einem englischen Plan bei Kriegs ende die Welt in drei Klassen eingeteilt werden. Die erste umfaßt die Rohstoffe erzeugenden Staaten und ihre heutigen Verbündeten, also alle Mitglieder der Entente, die zweite die neutralen Länder und die dritte die Mittelmächte. An alle drei Kategorien werden Rohstoffe geliefert werden. Es ist also nicht richtig, daß z. B. den Deutschen jede Rohstoffliefe rung verweigert werden wird. Der Unterschied der Kategorien äußert sich lediglich in den Bedingungen der Rohstoffliefcrung. Die Mitglieder der ersten Klaffe sind im Nohstoffbezug unbe schränkt und genießen nock dazu Vorzugspreise. Die neutralen Länder dagegen erhalten nur soviel Rohstoffe, als sie selbst für den eigenen Bedarf brauchen und müssen sich überdies der Überwachung durch Behörden unterwerfen, die. von Eng land und Amerika eingesetzt werden und genau nachzuprüfen haben, ob die in den neutralen Staaten erzeugten Waren nicht etwa den Weg nach Deutschland nehmen. Auch die Mittelmächte können Rohstoffe bekommen, aber nur in einer Menge, die gerade zur Befriedigung des eigenen Bedarfs ausreicht, und zu sehr teuren Preisen — Mit anderen Worten — die Mittelmächte erhalten zwar Rohstoffe, werden aber au? dem Weltmarkt wettbewerbsunfähig gemacht. Ein Eelued auf Helgolanä im Kriege. 5. plauLerstunden im Offizierspüsehaus. Heute abend Musikessen. Iver da wohl nicht Lust ge habt hätte, der freundlichen Einladung zu folgen und nach dem anstrengenden Besichtigungstage im Kreise der Offiziere seine Helgoländer Eindrücke an der gemütlichen Tafelrunde des Offizier speisehauses zu vertiefen.. Ein mächtiger Saal nimmt uns auf. Tafel in Huf eisenform. Von der Empore läßt die brave Kapelle der Helgoländer Matrosenartilleri« ihre melodischen Weisen er tönen. Das Abendbrot ist höchst einfach, den Kriegsverhält- nissen angemessen. Flinke Ordonnanzen servieren ge räuschlos. Als sie abräumen und dir Zigarren bringen, beginnt für mich die eigentliche Feierstunde des Tages. Es ist nicht verwunderlich, daß die Herren dem neugierigen Aussrager gern alle gewünschte Auskunft erteilen und daß das Bächlein des Redestromes, sehr nach meinen Wünschen, emsig fließt. Helgoland ist eine Insel. Das ist in der Tat keine Neuigkeit. And doch ist mir der Begriff insularer Ab geschlossenheit selten so ZUM Bewußtsein gekommen, als auf dem Roten Fels im nordischen After. Vier Kriegsjahre auf diesem am weiiestrn vorgeschobenen Posten unserer Wacht im Norden Auf der kahlen Friseuflgche, auf der wirkliche Bäume ein unbekannter Begriff, Blumen eine Seltenheit sind. Alles was der Mensch zu seinem Dasein braucht, was den Tausenden von Leuten als notwendiges Lebensbedürfnis unbedingt zugeführt werden muß, es kommt von dem Festland?. Nichts, rein nichts bringt die Insel hervor, wenn man von den dürftigen Erdäpfeln und Gemüsearten absieht, Lie in einzelnen Gärten gezogen werden. Doch, in etwas ist Helgoland ein kleines Dorado, nicht ertragen können. Abwarten mutzie er — ao- warten, ob sie sich selbst zu ihm fand. Gräfin Gerlinde hatte .. cn Sieg erfochten, größer, als sic selbst es ahnte. Lie Maner war ein gut Stück gewachsen. Aber sie sah doch düster vor sich Yin, und ihr Herz zuckte in tausend Qualen bei dem Geständnis seiner heißen, riefen Liebe zu Josta. Auf schreien hätte sie mögen im wahnsinnigen Schmerz, und mußte doch still und ruhig scheinen. _ Auch der Gedanke vermochte sie jetzt nicht zu trösten, baß sie quälende Unruhe in Rainers Herz gestreut hatte. Daß dies geschehen war, wußte sie., Sie kannte ihn zu gut und vermochte in seiner Seele zu lesen, wie in einem aufgeschlagenen Buche. Gras Rainer war nun die Lust vergangen, mit khr weiter zu plaudern. Eine Weile quälte sich die Unterhaltung zwischen ihnen noch weiter. Aber dann verabschiedete sich der Graf und zog sich in den Ostflügel zurück. Und die Gräfin ging noch einmal wie abschied--, nehmend durch Pc Zimmer. Morgen Abend würde- sie zum ersten G-.. c im Witwenhaus zur Ruhe gehen.. Wie ausgestoßea uns verbannt kam sie sich vor. Und der Haß und die Eifersucht gegen Josta erstickten ihrt fast das Herz. Wie bald würde sie hier in diesen Räumen ihren Einzug halten als Herrin. Aber — glücklich sollte sie hier nicht werden. Gräfin Gerlindes Wünsche füllten all diese Räume mit wilden Rachegedanken. Nur eins gab es, daß Josta vor ihrer Rache schützen konnte — wenn sie freiwillig! auf Rainer verzichtete, wenn sie ihr Herz einem an deren schenkte. * * * Iostas Hochzeitstag war hsrangekommen. Sie hatte diesem mit heimlichem Bangen und doch mit scheuer Sehnsucht entgegen gesehen. Rainers Bild stand jetzt auf ihrem Schreibtisch, und wenn sie jetzt in ihr Tagebuch schrieb, dann sah sie wieder und wieder in sein Gesicht, und ihr wär, als beichte sie ihm alles das, was sie in ihr Tagebuch niederschrieb. in der Fischsersorgunz. Marinefahrzeuze laufen nach See und holen zappelnde Schollen, Butte und Kabeljaus. Sehr zum Ergötzen der Marinemagen. Und daß die Helgoländer Hummer sich eines ganz besonderen Ansehens erfreuen und von ganz besonderer Güte sind, daran dürfte auch mancher Feinschmecker im lieben deutschen Vaterland heute noch dunkle Erinnerungen aus einstigen gesegneten Friedens jahren haben. Aber auch diese Gaumenkitzler sind heute nicht mehr so reichlich auf dem Markte als im Frieden. Mobilmachung. Helgoland ebenso überrascht von ihr, wie das ganze Deutschland. Riesige Arbeitsleistungen mußten da in jenen Augusttagen vollbracht werden. Die Besatzung wurde verstärkt. Reservisten kamen, Munition, Proviant, soweit die Insel noch nicht hinreichend damit ver sehen war. Und die biederen Helgoländer gingen. Wurden zu Schiff nach Hamburg und Altona gebracht, da die Insel aus militärischen Gründen geräumt werden mußte. Leere Häuser, verlassene Badevillen erzählten stumm und trübselig von der glücklichen Ungebundenheit einstigen Badelebens. Ein vergessener Kanarienvogel, ein verschlafener Kater, sonst war das Leben erstorben. Und über Nacht wurde der Bade ort zu einem waffenstarrenden, oollgerüsteten Bollwerk. Damals sang der Dichter: Gewaffnete Kliff, uralt verankert in uralter See, Mit Fels umpanzertes Großkampfschiff, Umdroht von Geschwadern aus Luv und Lee. Wider Stürme und Schüsse, wie gegen Nordwest Starrst du fest, Vorpost von Deutschland, Wachehaltendes Helgoland! Helgoland hielt die Wache. Tag um Tag, und Nacht um Nacht! Ohne daß der Feind kam. Die Leute witterten Spione und entdeckten Lichisignale und geheimnisvolle Zeichen, die sich nach den mit vieler List und vielem Aufwand durchgeführten Hausumstellungen und Hausdurchsuchungen als das harmlose Flattern einer Gardine im Winde, das Drehen einer Spiegeltür oder die Bewegungen eines blechernen Schornsteinaufsatzes entpuppten, welch letzterer so unvorsichtig gewesen war, das Gefunkel des friedlich auf die kriegerische Insel herabschauenden Mondes in seinem glänzenden Antlitz wiederzuspiegeln. Einige Schüsse, wohl gezielt auf den „Verräter", machten dem Spionenspuk ein Ende. Sogär einen hohen geistlichen Herrn holte das übereifrige Wachpersona! eines Nachts aus den Federn, um das Haus nach Spionen zu durchsuchen. Gerne hörte man diesen lustigen Geschichten aus den ersten Kriegswochen zu. Die neuesten Operettenschlager der braven Kapelle paßten ausgezeichnet zu den heiteren Erzählungen. Der Schatten des 28. August 19 taucht auf. Draußen dichter Nebel, Kanonendonner, Funksprüche, daß unsere kleinen Kreuzer mit, weit überlegenen feind lichen Panzerkreuzern handgemein geworden waren. Alle Geschütze der Insel fertig zum Feuern, unbeschreibliche Er wartung in der Seele jedes Einzelnen. Der Nebel verzieht sich für einige Augenblicke, ein Kreuzer taucht verschwommen auf. Der brennende Tatendrang der Leute sprach ihn für einen Feind an und wollte nicht verstehen, warum nicht sofor! das Feuer eröffnet wurde. Torheit! Der da eiligst nordwestwärts dampfte, war ein Schiff unserer Flagge, das den bedrängten Brüdern zu Hilfe eilte. Kein Engländer wagte sich an jenem traurigen Tag« unter die Helgoländer Kanonen. All« anderen Erzählungen sind Märchen, Hirn gespinste einer überhitzten Phantasie. Das war Helgolands schwärzester Kriegstag. Miterleben zu müssen der kämpfen den Kameraden Not und festgebannt zu sein, nicht helfen tu können, untätig die Hände in den Schoß legen zu müssen. Drei Tsg« später wird der Heizer Neumann von S. M. S. „Löln" fast Mos eingebracht. Der einzige Ueberlebende des tapferen Schiffes. Eine rührende Aufnahme wurde ihm hier zuteil. Wochen, Monate, Jahre gingest. Des Dienstes ewig gleichgestellte Nhr drückte dem Kriegsleben völlig den Stempel auf. Etwas Abwechselung brachten in das ereignis lose Dahinleben viel« losgerissene englische Minen, die vor die Hafeneinfahrt oder an die Schutzmauern antrieben. John Bull gab seine Visitenkarten ab. persönliches Er scheinen wäre den Helgoländer Kriegern ganz entschieden lieber gewesen. Ab und zu kamen Gäste. Der Kaiser stattete der Insel einen Besuch ab, an den die Leute heute- „Wenn ich einmal vor ihm sterben sollte, dann sott er dies Tagebuch lesen, dann sott er wissen, wie sehr ich ihn geliebt habe, denn dann brauche ich mich meiner Liebe nicht zu schämen." So schrieb sie am Tage vor ihrer Hochzeit in das Buch. j Und als nun ihr Koffer für die Hochzeitsreise gepackt wurde, da legte sie ihr Tagebuch und Rainers Bild in ein Kästchen und barg es zuletzt in ihrem Koffer. Sie wollte sich auf dieser Reise nicht davon trennen. Am Tage vor der Hochzeit trafen die Hochzeits gäste von auswärts ein und mit ihnen auch der Lrüu- tigam. Mit Graf Rainer kam auch Gräfin Gerlinde. Sie war ihm in den letzten Wochen als Freundin und Vertraute fasst unentbehrlich geworden, weil sie es ver standen hatte, sich in sein ganzes Denken und Emp finden hineinzudrängen. So wußte die Gräfin ganz genau, daß, er mit großer Unruhe seiner Bereinigung mit Josta entgegemah. . Auch Baron Rittberg mir seiner Gemahlin war unter den HvchzeitsgäGn und Graf Rainer hatte sie gebeten, im Palais Nm. m-cq Wohnung zu nehmen. Das ha m sie gern an immen. Baron Rittberg sollte als muzsuge fungieren. Die wohafte, »murere Baronin konnte die Zeit nicht erc .n tcn, bis sie Josta kennen lernte. Das ge schah am Vorabend der Hochzeit. Und die schönheits durstige. arouin war sofort Feuer und Flamme für die junge Braut und machte ihrem Entzücken Luft, als sie mit ihrem Gatten ins Palais Ramberg zurück gekehrt war. „Dietü du hast recht. Graf Rainers Braut ist noch viel schöner als Gräfin Gerlinde. Vielleicht nicht ganz so königlich. Lazu ist sie zu jung und zu be scheiden, bei allem edlen Stolz. Aber entzückend ist sie mit ihren liebe», schönen Äugen. Sie blickt einem ins Herz damit, daß man ganz warm wird. Und das Haar. Lieft das Haar! Nein, so eine Pracht! (Fortsetzung folgt.)