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Tharandt, Aalten, Sieöentehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft A leihen, für das Rgl. 2lmtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Nöhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf S hmiedewalde, Zora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pop bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Berlaq von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No L2». Donnerstag, den 11. Oktober 1WV. 58. Jahrg. 7V Mk. 8. am 65,50 61,50 57,50 53,50 63,50 61,— 53,— 48,— 30,- 60,50 57,50 54- 53,50 52,50 50,50 46,50 dagegen werden nicht weniger als 8000 Deutsche in der chinesischen Hauptstadt überwintern. England wird voraus sichtlich nicht viel weniger Truppen den Winter über in Peking belassen, Japan läßt 2000 zurück und verwendet 10000 Manu zur Besetzung der wichtigsten Positionen in China. Es bestätigt sich, daß die Deutschen die kaiserlichen Gärten, aus denen die Russen ihre Schutzwachen zurückzogen, besetzten und das von der Kaiserin-Wittwe bewohnte Ge bäude als Hauptquartier für deu Grafen Waldersee ein richteten. Den Sommerpalast, den die Russen räumten, wollten die Deutschen gleichfalls besetzen, doch kamen ihnen die Engländer zuvor, die 600 Mann in dem Palast ein quartierten. Während eine Kompagnie unserer Seesoldaten den Palast der Kaiserin-Wittwe besetzt hält, traf am 4. d. M. das Detachement des Oberlieutenants Havel aus Tientsin ein, das aus 2 Bataillonen ostasiatischer Infanterie, ent sprechender Kavallerie und 2 Geschützen besteht. Es hat in dem östlichen Theile des den Deutschen überwiesenen Stadtgebiets Quartier bezogen. Die Feindseligkeiten der Chinesen, Boxer und kaiser lichen Truppen gegen die Fremden dauern fort. Ganz in der Nähe Pekings stieß eine englische Kavallerie-Patrouille auf 4 Kompagnien chinesisches Militär. Es liegen noch keine Berichte über den Ausgang dieses Zusammenstoßes vor. Aus Hongkong wird gemeldet, daß bewaffnete chine sische Horden den Ort Sauwan in der Nähe des britischen Kauluug-Gebietes stürmten und reiche Beute iu die Berge schleppten. Die chinesischen Truppen leisteten keinen Wider stand, sondern flohen bei döm Anblick der Rebellen. Aus Kanton wurden telegraphisch Schwarzflaggeu zur Hilfe gerufen. Auf die in Matou postirten verbündeten Truppen eröffneten Boxer einen Angriff. Das von Londoner Blättern aufgebrachte Gerücht, daß ein chinesischer Massenangriff auf Shanghai geplant werde, erhält sich noch immer. Eine sehr beruhigende Mittheilung, die augenscheinlich direkt ans dem deutschen Auswärtigen Amte stammt, wird in der „Post" veröffentlicht, sie lautet: Die Meldungen, daß mau auf deutscher Seite eine Expedition nach Singanfu plane, beruhen auf Erfindungen. Man hatte schon aus gerechnet, daß die Expedition nach dem gegenwärtigen Sitze des Hofes mindestens vier volle Monate dauern und für die Truppen, die daran theilzunehmen hätten, sehr gefahr voll sein würde. Die Besorgnisse sind also unbegründet, auf unübersehbare Unternehmungen läßt sich Graf Waldersee nicht ein. Der Oberbefehlshaber in Tschili ist aber schon mit dem Tage seiner Ankunft in Tientsin in Thätigkeit getreten, so daß man von den Erfolgen seiner Oberleitung bald Kunde erhalten wird. Im Einverständniß mit den Ad miralen hat der Generalfeldmarschall, wie über Rom ge- Pslitifch« Rundschau. Umm Schutze des Kaisers, lieber die Verkleidung von Eriminalbeamten werden der „Deutschen Tagesztg." zufolge folgende interessante Einzelheiten berichtet. Be kanntlich wurden zum Schutze des Kaisers nach Cadinen fünf Berliner Criminalbeamte abkommandirt. Der eine 3) gering entwickelte, sowie Sauen . Dresden, am 26. September 1900. Der Verwaltungs-Ausschuß der Anstalt für staatliche Schlachtvieh- Bersichernng. Herr Brandveisichcrungsinspektor Florey hier ist heilte als Bausachver-^ ständiger für den Bezirk der Königlichen Amlstzauptmannschaft Meißen iu Pflicht ge- l nommeu worden. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 6 Oktober 1900. von Schroeter. Tr. Gemäß § 14 des Gesetzes, die staatliche Schlachtviehversicherung betreffend, vom 2. Juni 1898 sind von dem Verwaltungsausschusse der Anstalt für staatliche Schlacht- viehversichcrung für dre Zcrt vom 1. Oktober bis 31. Dezember dieses Jahres die der Ermittelung der Entschädigungen nach 8 2 des angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleischgattungen für je 50 Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden: Ochsen: 1) vollfleischige, ausgcmästete, höchsten Schlachtwerthes bis zu 6 Jahren 4) mäßig genährte Kühe und Kalben . . . . 5) gering "genährte Kühe und Kalben . . 6) länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte Thiere O. Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwerthes . . . . 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . 3) gering genährte v. Schweine: 1a) vollflcischige der feineren Rassen und Kreuzungen im Aller bis zu 14Z Jahren 1b) Fettschweine (nur in Dresden notirt) 2) fleischige 2) junge fleischige, nicht ausgemästete — ältere ausgemästete 3) mäßig genährte junge - gut genährte ältere 4) gering genährte jeden Alters Kalben u. 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwerthes Kühe: 2) vollflAschigc, Ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerthes 3) ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben . . 57,— dieser Beamten bewegte sich als Zimmermann mit dem Zollstock iu der Hand, der zweite lag als „Stromer" im Chausseegraben und sprach eifrigst seiner mit Thee gefüllten Schnapsflasche zu, der dritte zog als Handwerksbucsche durch das Land rc. Der Aufsicht führende Beamte fuhr Zweirad und enhcilte in dieser Verkleidung als Touren- radter au seine Untergebenen die nothwendigen Instructionen in unauffälliger Weise. Natürlich waren die Beamten den Gendarmen und Ortspolizisten aus Elbing gut bekannt. Auch iu der Umgebung von Tilsit, Danzig, Marienburg, Romimeu zc. bewegten sich die Sicherheitsbeamten in ähn licher Verkleidung. Die Kaiserin und die Berliner Stadtverordneten. Die Ablehnung der Glückwunschadresse an Zue Kaiserin ist im Protokoll der letzten Stadtverordneten-Sitzung unter den „geheimen" Gegenständen an erster Stelle verzeichnet, und zwar in folgender Form: „Die Veriammlmig lehnt die Glückwunschadreste an Ihre Majestät die Kasterm und Königin Auguste Victoria zu dem bevorstehenden Geburtstage Allerhöchst derselben ab." — Uebrigens ist aus dem Sitzungsprotokoll auch noch eine andere Kund gebung hervorzuheben. Sie lautet: Der Vorsteher theilt mit, daß er von der Abordnung einer Deputation zu der Grundsteinlegung für eine neue evangelische Kirche auf fein Cuxhafener Platze am 30. September, wozu die Ve» wMmlung durch Schreiben des Gemeindevorstandes von N^'Weißensee cingeladen gewesen, abgesehen habe. Die Wcn>"lung erklärte sich hiermit nachträglich einverstanden, ist di^u sich vergegenwärtigt, daß es gerade die Kaiserin Berlin U?uf Beseitigung des großen Kirchenmangels lll mebt dari??lässig große Sorgfalt verwendet, so kann man s Zweifel sein, daß ancy diese Maßregel ^ickäete Sw^uclenvorstehers eine gegen die hohe Frau U b enthält. Ein Gutes hat das kindstche mÄrm der Beu^ vielleicht zur Folge: eine gründliche ^Ze Einb^ . urnesten Meld».""« des Reichstages soll nach e sein den 27. November in Aussicht Wagens * vermin soll dem Kaiser vorge- Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe der D-enstag dw Ang des AuRL'ULLiLums präsidirte, Tagen auf einige iL Der Kaiser von Rußland wünscht keine Einver leibung chinesischen Gebiets in sein Reich. Der russische Kriegsminister hat eine dahingehende Erklärung des Zaren zur öffentlichen Keuntniß gebracht, in der zugleich mitgeiheilt wird, der Zar wünsche die Chinaaction beschränkt zu sehen auf Maßnahmen, die eine ruhige und gesicherte Benutzung der russischen Eisenbahn durch die Mandschurei und des Schiffsverkehrs auf dem Amur ermöglichten. Das ist aber die Mandschurei! Wegen der Einberufung einer neuerlichen Anti-An ar- chistenconferenz findet nach einer Budapester Meldung der „Voss. Ztg." ein Gedankenaustausch zwischen den Mächten statt. Italien hat die Einladung zu dieser Vor besprechung jedoch nicht ergehen lassen, sie ist vielmehr auf italienische Anregung seitens einer anderen Macht erfolgt. Gelegentlich des Leichenbegängnisses König Humberts hatte, ein in Rom anwesender Diplomat Gelegenheit, über diesen Gegenstand mit Vixcenü Vcnesta, dem italienischen Minister des Auswärtigen, zu sprechen und sein Bedauern auszu drücken, daß die Protokolle der letzten in Nom abgehaltenen Antianarchisteuconferenz, bei deren Beschlüssen nun England einige Schwierigkeiten bereitet hatte, in den Archiven ruhen, und daß seitens der italienischen Regierung seither nichts unternommen wurde, um eine so dringliche Angelegenheit einem gedeihlichen Ende entgegen zu führen. Hierdurch trage die italienische Regierung im gewissen Sinne eine Mitschuld an dem Attentat auf König Humbert. Der italienische Minister erklärte darauf, die Regierung würde anknüpfend an die zustimmenden Erklärungen, welche die betheiligten Regierungen sechs Monate nach der Conferenz abgegeben hatten, die Angelegenheit wieder zur Erörterung bringen, sie müsse es jedoch einer anderen Re gierung überlassen, die Führung der Action zu übernehmen. Man glaubt jetzt, daß sich die Mächte über die Abhaltung einer Conferenz einigen werden. Das ist schon möglich, leider ist von internationalen Abmachungen zur wirksamen Bekämpfung des Anarchismus wenig zu erwarten. Da lautet das Grundgesetz vielmehr: Jeder kehre vor seiner Thür! Dev Rvieg mit China. Die Ereignisse in China sind nicht dazu angethan, die Aufmerksamkeit der Mächte cinzuschläfern, nölhigen viel mehr zu der Annahme, daß noch tüchtig wird darein ge schlagen werden müssen, ehe die Verbündeten eine Grund lage gewinnen, auf der sich Friedensverhandlungen mit Aussicht auf Erfolg aufbauen lassen. Es Maher erfreulich zu hören, daß auch die Russen sich nicht bis auf den letzten Mann aus Peking, dem Hauptsitz der militärischen Action, zurückzichen werden, sondern daß wenigstens 1500 Mann daselbst zurückbleiben sollen. Nordamerika hat beschlossen, die gleiche Anzahl von Soldaten in Peking zu belassen, I. V.: Teubert. Erledigt hat sich die auf den Oktobev 2 Ahr Nachmittags anberaumte Versteigerung in Herzogswalde. Wilsdruff, den 10. Oktober 1900. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts: Sekr. Busch.