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sind ein herziges, ein liebes Mädchen; mehr als alles aber hat mich der gemeinsame Schmerz um unseren Eber hard Ihnen nahe gebracht, den Sie so tief empfunden haben, wie nur eine Mutter es vermag, längst verdienten Sie, diesen schönen Namen auch vor der Welt mit vollem Recht zu tragen. Meine liebe Ruth, Sie wollen nicht länger meine Haushälterin sein, ganz recht, so werden Sie meine Frau! Das ist die einfachste Lösung des gordischen Knotens, und uns allen ist geholfen." Dieser etwas unvermittelt gestellte Heirathsantrag ließ Ruth die Fassung verlieren. „Herr Gehcimrath scherzt wohl mit wird" „Aber ich bitte Sie, nichts liegt mir ferner; oder — ist Ihnen der Vierundfünfziger zu alt, Ruth, was meinen Sied" fragte er mit einem Versuch zum Scherzen und ihr verliebt in die Augen sehend, so daß sie ganz ver wirrt und purpurroth wurde. „An Ihr Alter habe ich nicht gedacht, Herr Geheim- rath, das pflegt bei einem so berühmten Manne überhaupt nicht in Betracht zu kommen; ich bin ja selbst längst über die erste Jugend hinaus; ich fürchte nur, Sie möchten den raschen Entschluß bereuen." „RascherEmschluß?" Darüber mußte er doch lachen. „Meine gute Ruth, denken Sie denn, die Heiratsgedanken wären mir heute zum erstcnmale gekommen? Bewahre, schon reckt oft zuvor, — aber Sie begreifen, einem Manne mit erwachsenen Kindern wird ein so wichtiger Entschluß nicht leicht. Ich meine aber, was elf Jahre täglichen Beisammenseins gezeitigt, darauf ließe sich eine muster gültige Ehe gründen. Während dieser langen Zeit sind wir vorzüglich miteinander ausgekommen, kein unfreund liches Wort fiel zwischen uns, der schlagendste Beweis, daß es auch ferner der Fall sein wird. Sagen Sie also ja, Ruth, und wir feiern im Herbste in Gottes Naiven unsere Hochzeit." Ruth zögerte; trotz aller Herzlichkeit behandelte er den wichtigen Gegenstand so geschäftsmäßig, so überaus nüchtern; selbstverständlich empfand sein Herz nicht viel dabei, ihm war es einzig darum zu thun, sich die be queme, liebevolle Pflegerin für seine alten Tage zu sichern, und daß sie daran denken könne, die glänzende Parthie auszuschlagen, kam ihm gar nicht in den Sinn. Ruth aber hatte nicht so endgültig mit dem Herzen abgeschlossen, um in einem Winkel desselben nicht noch kleine, thörichte Hoffnungen zu hegen — von wahrer Liebe - von Poesie —, sie fühlte sich trotz ihrer dreißig noch so jung! Aber durfte sie ausschlagen, was ihr hier geboten wurde: gesellschaftliche Stellung, ihr Vereintbleibeu mit den Kindern — hatte sie selbst nicht einst gegen Leah be kannt, daß diese Familie ihre Welt geworden, in der alle Interessen ihres Daseins wurzelten? Was sollte aus Willy werden, was ans dem gütigen Mann dort, der ihr so wohl wollte, ohne ihre sorgende Hand? Darum fort mit dem Bedenken des anspruchsvollen Herzens; wie konnte sie sich's eiufallen lassen, auf die bittenden Stimmen da drinnen zu. hören. Und plötzlich quoll es ihr groß und dankbar im Innern auf, die ganze Tragweite des gün stigen Schicksalswcchscls trat greifbar deutlich vor ihren Geist, und hingerissen von diesem Impuls reichte sie ihm ihre abgearbeitete, doch noch immer hübsche Hand, die er festhielt und sanft streichelte. „Also abgemacht, Ruth? Gut denn! Im Herbst wird Verlobung und Hochzeit kurz nacheinander gefeiert; sind Sie einverstanden?" „Ja, Herr Geheimralh," antwortete sie, noch heißer erglühend. „Schön; damit ist mir ein Stein vom Herzen ge fallen - Alles bleibt demnach beim Alten. So isl's recht; Sie glauben nicht, wie mich das erfreut. Ich alter Esel hätte wahrlichschon längst zugreifen sollen! Nun, besser spät als garnicht, und hoffentlich gehen wir noch ein hübsches Stücken Weges zusammen hin auf unserer Erden- bahn, meine liebe Ruth." Hier wurde die bedeutungsvolle Unterhaltung durch Jettes saubere Erscheinung unterbrochen. „Eine Dame wünscht Herrn Geheimrat!; zu sprechen." „Eine Danie — um diese Zeit? Ich habe jetzt keine Sprechstunde." „Das sagte ich ihr auch, aber sie bestand darauf, Herrn Gehcimrath zu sprechen." „Hm, gab sie denn keine Karte — wer mag es sein?" „Sie sieht aus wie eine Schauspielerin und hat ganz rothes Haar; Fräulein Lonny v. Kraps oder Krops," fügte Jette gerade nicht sehr ehrerbietig gegen die Ab wesende hinzu. Der Gehcimrath, der beim Nennen des Namens sichtlich betroffen geworden, erhob sich rasch und folgte dem vorauschreiteudcn Dienstmädchen; Ruth, noch viel zu be wegt von dem ernsten Gespräch, war seine Verlegenheit entgangen. Sie ließ die Arbeit wieder auf den Schoß finken und schüttelte den Kopf; mit einem Male die ungeheure Ver änderung — innerhalb einer Viertelstunde war sie von der simplen Haushälterin zur Braut des Geheimraths aufgerückt, unerhört. Aber wo blieb das selige Glück, der Jubel, den eine Bram doch empfinden mußte? Nichts; nur ein heimliches Bangen spürte sie in ihrer Brust — dann eine kleine, echt weibliche Freude des Triumphes: der berühmte, noch immer viel umworbene Manu hatte schließlich doch sie gewählt. So kam allmählich ein sanfter Friede über Ruch. Vielleicht, wer weiß, würde sie ihn auch neben lernen wie eine Braut; so ganz, ganz anders. — Durch das Blätterwerk der Jasminlaube stahl sich ein Sonnenstrahl, auf einem Zweig in dichtem Grün schmetterns em Vogel sein Liebeslied hinaus, süße, werbende Töne; leises, vertrautes Zirpen antwortete ihm. Warum rief es einen feuchten Schimmer an Ruth's Wimpern? Galt er der Trauer um die verlorene Jugend, einen, Traumlicht voll Licht und Poesie, das sie nie durch leben gedurft? Vorüber. Das größte und herrlichste ist nicht für sie bestimmt, die echte Liebe, diereinundfeierlich den sonnigblauen Himmel in die zitternde Seele senkt; Ruth soll entsagen, auch in ihrer Ehe, ihr lächelt nur die ernste Göttin der Pflicht, und demüthig will sie sich dem gestrengen Scepter beugen; gesegnet überdies vor vielen tausenden — braucht fie doch nun für ihr Alter nicht Hunger und Elend zu fürchten. „Nee, war das aber eine, die hätten Sie sehen müssen, Fräulein," raunte die stämmige Jette Ruth später zu, „die Rothe mit den grünen Augen, die partout den gnädigen Herrn sprechen wollte. Sie trug einen großen schiefen Hut mit gelben Federn und hatte ein gelbliches Kleid an, mit rosenrothen Spitzen besetzt; fein sah es ja aus, aber so was auffälliges. Sie kreisckte vor Lachen und klopfte dem Herrn auf die Schulter und nannte ihn bloß immer „Geheimräthchen." Sind die vom Theater doch dreist! Sie that, als ob sie bei uns ebenso zu Hause wäre, als auf ihrer dreckigen Bühne." Ruth beachtete das Geschwätz kaum; was kamen nicht täglich für Leute zum Gehcimrath! Aus allen vier Winden eilten sie herbei, und darunter befanden sich oft recht wunderliche Gestalten. (Fortsetzung folgt.) Anvze Lhrsnik. Prozeß Sternberg in Berlin. Am Dienstag wurde Kriminalkommissar Thiel als Zeuge verhört, der erklärte, er habe sich der Sternberg-Partei, und zwar dem flüchtigen Luppa augebotcn, weil er hoffte, auf diese Weise seine sich auf mehrere Tausend Mark belaufenden Schulden bezahlen zu können. Luppa habe ihm in Zwischenräumen Beträge in verschiedener Höhe gegeben, im Ganzen 7 bis 8000 Mk. Was Schutzmann Stterstädter über Bestechungs- Versuche ausgesagt habe, sei Alles wahr. Ferner erklärte er ausdrücklich, daß er dem Justizrath Dr. Sello nicht gesagt habe, daß er, Thiel, ein bestochener Beamter sei. Er habe vielmehr nur bemerkt, daß in einer Strafsache eine Beeinflussung versucht worden, uud daß er von der Pflicht abgewichen sei. Dr. Sello habe sofort das Straf gesetzbuch herbeigeholt und ihn vor den hohen Strafen ge warnt, indem er ihm dringend gerathen habe, seine Finger von solchen Sachen zu lassen. Der Staatsanwalt hielt dem Zeugen vor, daß er in seiner Aussage vor dem Unter suchungsrichter viel bestimmtere Angaben gemacht habe. Der Zeuge meinte, daß er bei jener Aussage, wo er nun sah, daß Alles zusammenbrach, furchtbar aufgeregt war. Er könne nicht beschwören, daß er Herrn Sello gesagt habe, seine Verfehlung sei in der Sternberg-Angelegenheit geschehen. Dagegen müsse er erklären, daß er den Namen des Justizraths Sello in seinen Unterhaltungen mit Stier städter mißbraucht habe. Luppa sei gut unterrichtet ge wesen. Als der Vorsitzende daraufhin fragte, ob Thiel irgend welche Thätigkeit des Krimmaldirektors vonMeer- scheidt-Hüllessem in dieser Sache bemerkt habe, entgegnete Zeuge: Nicht im Allergeringsten; ebenso wenig wisse er, ob und in welcher Form die von ihm, Thiel, an Luppa erstatteten Berichte in die Hände der Vertheidigung ge langt seien. — Es folgte die nochmalige Vernehmung der früheren „Masseuse" Fischer. Unter Verweigerung ihrer Aussage auf einzelne ihr vorgelegte Fragen blieb diese dabei, daß sie sich nicht als Verbrecherin (Kupplerin; fühle. Sie habe thatsächlich gedacht, Sternberg treibe vielleicht aus Liebhaberei Malerei und erfreue sich an jugendlichen Modellen; sie habe keinerlei Ahnung davon gehabt, ob oder daß Sternberg mit diesen Modellen unzüchtigen Ver kehr pflegte. Nach einigen weiteren Aussagen wurde die Verhandlung auf Mittwoch vertagt. Berlin, 11. Dez. Aus Köuigshütte wird gemeldet: In der Maxgrube wurden 2 Mann durch Gase getödtet. Schachtünglück. Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meldet aus Minden: In der Eisensteingrube „Wohl verwahrt" entlud sich gestern Nachmittag unvermuthet eiu Sprengschuß und tödtete zwei Bergleute. Rettung in Seenolh. Bremen, 10. Dez. Die Rettungsstation Mellneiaggen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiges telegraphirt am 10. Dezember: Von dem deutschen Sc'eleichter „Correspondent", Capitän Meyer-Leer, von Flensburg nach Memel bestimmt, fünf Personen durch das Rettungsboot der Station gerettet. Selbstmord eines Schulknaben auf den Schienen. Der elfjährige, bei seiner verheiratheten Schwester in Schön priesen bei Aussig wohnende Bürgerschüler Ulrich Neumann hat sich am 9. Dezember — vermnthlich aus Gram über den kürzlich erfolgten Tod seiner Eltern — auf der Strecke Schönpriesen-Äussig vor einem Pcrsonen- zuge auf die Schienen gelegt und ist von der Maschine desselben nach gräßlicher Verstümmelung getödtet worden. Infolge erneut eingetretenen Regenwetters steht Hock - wasser für das gejammte Rheingebiet zu erwarten. Auch einzelne Nebenflüsse schwellen erneut und stark an. Die Ruhr hat streckenweise große Verheerungen angerichtet. In Altena in Westfalen mußten nach der Frk. Ztg zahl reiche Betriebe infolge Hochwassers eingestellt werben. Langensalza, 11. Dez. Gestern früh ist das im Juli d. I. erst fertig gestellte Hotel Kaiserhos vollständig niedergebrannt. Zeitz, 11. Dez. In der Wohnung des Maschinisten Schlehan cxplodirte eine dort aufgestellle, zur Erzeugung von elektrischem Licht für die Wohnung beuutzie Loko mobile und richtete bedenklichen Schaden an. Sämmtliche Fenster wurden zertrümmert; der Besitzer kam mit einigen Brandwunden davon. Eisenberg, 11. Dez. Die erst Ostern d. I. aus der Schule entlassene Tochter des Handelsmann H. in Rudelsborf trank gestern Schwefelsäure, weil sie von ihrer Mutter wegen nächtlichen Umyerschwcifcns gezüchtigt worden war. Die jugendliche Lebensmüde wurde schwer verletzt einem hiesigen Arzte zugeführt. Vaterländisches. Wilsdruff, 10. Dezember 1900. — Zu Weihnachten gelten im Bereiche der Sächsischen Staatsbahnverwaltung tue am 18. Dezember d. I. und an den folgenden Tagen gelösten gewöhnlichen Rückfahrkarten von tarifmäßig kürzerer Dauer vis zum 8. Januar k. I. einschließlich. Die Vergünstigung erstreckt sich sowohl auf die Rückfahrkarten und Nündreisekarten im sächsischen Binnenverkehr?, als auch auf die Rückfahrkarten im Ver kehre mit Stationen der meisten außersächsischcn, insbe sondere der preußischen Bahnen. Das Nähere ist aus den Bekanntmachungen zu ersehen, die auf den Stationen angeschlagen sind. — Am vergangenen Donnerstag feierte der hiesige Gesangverein „Anakron" im Hotel zum goldenen Löwen sein 23. Stiftungsfest. Bei Anwesenheit verschiedener Ehrengäste und vieler Mitglieder verlief das Fest zu Aller Zufriedenheit. Der frühere Vorstand, Tischlermeister Erwin Vogel, wurde nach zwölfjähriger Vorftandschaft zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt und ihm unter Beifall des Vereins ein Ehrendiplom überreicht. Nach Ablauf des Programms huldigte mau dem Tanze bis in die frühen Morgenstunden. Den Verein vertritt z. Z. als Vorstand HerrLakirermeistcr Kunze, als Lieder meister Herr Kantor Hientzsch. Mohorn. Am 9. Dezember hielt der landwirth- schaftliche Verein zu Mohorn im Saale des Herrn Gast hofsbesitzer G. Knüpfer seine letzte diesjährige Versamm lung ab. Nachdem der Vorsitzende die zahlreich erschie nenen Mitglieder und Gäste begrüßt und herzlich will kommen geheißen hatte, ertheilte er Herrn Professcr Dr. Röder von der Kgl. thierärztlicheu Hochschule zu Dresden das Wort zu dem Vortrage: Maul- uud Klauenseuche. Der Redner führte etwa folgendes aus. Die Maul- und Klauenseuche ist zwar im Rückgänge begriffen, aber trotz dem hat sie uns auch im letzten Jahrzehnt nicht recht verlassen. So brach sie z. B. in den Jahren 1892 und 1893 im Königreiche Sachsen aus, ebenso gegen Ende des Jahrzehntes. Im Jahre 1892 waren ungefähr 5000 Höfe verwuchst. Auch in den letzten drei Jahren war die Zahl der durch diese Krankheit befallenen Höfe eine große. Es ist aber nicht etwa gesagt, daß diese Seuche eine neuere Krankheit sei, sondern sie trat schon auf vor Jahr hunderten. Das mögen folgende Zahlen beweisen: 1687, 1697, 1705, 1716, 1731, 1751, 1753, 1756, 1764, 1776, 1777 — 1794, 1804, 1806, 1809 — 1812, 1819, 1823 — 1828, 1833, 1837, 1839, 1840, 1845 — 1846, 1855 — 1856, 1857, 1862, 1869, 1870 — 1872, 1892 — 1893, 1895 bis jetzt. Welches sind nun die Ursachen des immerwährenden Auftretens dieser Leuche? Es liegt am regen Viehhandel und an den bedeutend besseren Ver- kehrsverhältuissen, daß sie so verschleppt wird. So hat sie sich von Bayern bis nach Sacksen innerhalb weniger Tage verbreitet. Namentlich auf den Viehtransport müssen wir unser ganzes Augenmerk richten. In denje nigen Ländern, welche das meiste Vieh transportiren, herrscht die Seuche auch am meisten. Sie ist überhaupt leicht verschleppbar. Früher war man andrer Ansicht. Man glaubte, daß sie aus sich selbst entstehen könne, die andere Partei bestritt dies und behauptete, daß sic durch Ansteckung verbreitet werde. In der Neuzeit ist man da rüber ganz im Klaren: sie wird durch Ansteckung ver breitet. In Rußland z. B. stirbt sie nie aus, ebenso in Polen. Von dort wird sie auch durch den Grenzverkehr zu uns hereiugcschleppt. Auch in Frankreich und in der Schweiz kommt sie nicht recht zum Aussterbcn. Freilich müssen auch wir zugeben, daß es auch bei uns in Deutsch land Seuchen giebt, die kein Ende finden wollen. Es tauchten in Fachschriften allerlei Anzeigen auf, daß man die Ansteckungsursacheu gefunden habe, aber wir können offen gestehen, daß wir auch heute noch nicht den Anstcck- ungsstoff kennen. Verschiedene und hervorragende For scher haben sich damit beschäftigt, den Ansteckungsstoff der Maul- uud Klauenseuche zu finden — sie glaubten ihn auch gesunden zu haben, aber die Nachuntersuchung konnte dies nicht bestätigen. Man wundert sich vielleicht, daß man nach dem Ansteckungsstoff sucht, aber man sucht mit gutem Grunde. Erst wenn mau den Ansteckungsstoff ge funden hat, daun finden sich auch die Mittel, die Krank heit zu ersticken. Das war aber bisher noch nicht möglich. Ein endgiltigcs Urtheil hat mau also bis jetzt noch nicht fällen können. Fortsetzung folgt in nächster Nummer. — Wie so viele andere Blätter vorher schon, ver- öffentlichenjetzt die „Dahlener Nachrichten", der „Lommatzscher Anzeiger", die „Oschatzer Gemeinnützigen Blätter", das „OschatzerTageblatt", „RiesaerTageblatt" und „Strehlaer Wochenblatt" eine gemeinsame Erkläiung,fnach welcher sie vom 1. Jan. 1901 ab eine Erhöhung der Bezugs- preise ihrer Blätter eintreteu lassen. — Nachdem die Loose der VI. Sächsischen Pferde zucht Lotterie schon lauge vor der Ziehung ausverkaust waren, so daß eiu großer Theil auswärtiger Besteller nicht mehr befriedigt werden konnte, fand die Ziebuug am Dienstag, den 11. Dezember von früh 9 Uhr ab im „Hotel Deutscker Herold" Dresden, unter behördlicher Aussicht vor Notar mm Zeugen stait. Die 10 Hauptge winne, bestehend in ostpreußischen Gcbrauchspferden, die sich zur Zucht eignen, entfielen in angegebener Reihenfolge auf die nachfolgenden Nummern: 3568, 18206, 55014, 6734, 57733, 52951, 14522, 13089, 40862, 59 765. Die Lotterie'Liste dürfte am kommenden Donnerstag Abend erscheinen. Die Gewinn-Ausgabe erfolgt von Freitag, den 14. Dezember ab von früh 97.2—12 und Nachmittags von 31/2—6 Uhr ausschließlich Sonn- uud Feiertags in Dresden, Bankstraße No. 13 im Laden. — Auswärtige Gewinner wollen die Loose an die Herren Ed. Gericke u. Co., Kgl. Sächs. Hofspediteure, Dresden, Ferdinandplatz einfenden, welche die Gewinne ohne jegliche Anrechnung von Ver packungsspesen unfrankirt überlenden werden. Dresden, 10. Dez. ^zn einer Wohnung dec Kaulbachstraße kam gcstcrnNachmittag ein 25 Jahre alter Gehilfe zu Falle uud starb an den erlittenen Kopfverletz ungen. — Heute Vormittag wurde im großen Ostrage hege die Leiche eines unbekannten Mannes aus der Elbe gezogen. — Unweit der Dampfschiffhaltestelle am Wald schlößchen ist ain Sonnabend Vormittag eine ledige Frauens person in^elbstmördcrischer Absicht in die Elbe gesprungen, von den Schiffern jedoch gerettet worden. — Roßwein, 10. Dez. Schwere Brandwunden an den Händen und dem Kopfe erlitt gestern Nachmittag die 16jährige Tochter eines hiesigen Restaurateurs durch eigene Unvorsichtigkeit. Das Mädchen wusch Glacehandschuhe