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Dann kommandirt er: „Der Zug kann sich in Bewegung setzen," und die traurige Fahrt nimmt ihren Anfang, nach dem Hofkaplan Lanza die Leiche nochmals cingesegnet und die Absolution ertheilt hatte. Die Glocken läuten, Ge- schützsalveu werden abgegeben. Den Zug eröffnet eine Schwadron Carabinieri mit ihren historischen, mit roth blauem Federbnsch geschmückten Dreispitzem Es folgen Lanzenreiter mit goldschimmernden Helmen und Kom pagnien aller Waffengattungen, weiter Vertreter der Kunst und Wissenschaft, die Generalität, Vertreter von Behörden, Senatoren, Deputirte u. s. w. Nun kommt der Sarg, umgeben von Offizieren und Beamten. Rechts vom Sarge gehen der Ministerpräsident, der erste Vicepräsident des Senats, links der Minister des Aeußeren, der Kammer präsident und der greise Crispi, unmittelbar hinter dem Sarge der Ceremonienmeister- mit der eisernen Krone, dahinter das Leibroß des Heimgegangenen. Sodann folgen König Viktor, seine Vettern, sein Schwiegervater, der Fürst von Montenegro, die übrigen Fürstlichkeiten, Ritter, Botschafter, Minister u. s. w. Den Zug schließen Fahnen des Heeres, zahlreiche Deputationen der Provinz, Vereine und wiederum eine Eskadron. Auf dem Wege, den der Lcichenzug passirt, haben sich ungeheure Menschen mengen angesammelt, Fenster, Balkons und Terrassen sind gedrängt voll. Es herrscht feierliche Stille, Alle stehen entblößten Hauptes. Spalier bildende Truppen halten die Mitte der Straßen frei, auf denen Flaggenmasten mit Cypressenzweigen und Palmen errichtet sind. Die Fenster und Balkons sind mit unzähligen umflorten Fahnen ge schmückt. Die Gas- und elektrischen Lampen sind ebenfalls mit Flor verschleiert und angezündet. Alle Läden sind ge schlossen. Eine gewaltige Volksmenge drängt sich auch hinter dem Militärkordon auf dem Platze vor dem Pan theon. Die Ausschmückung des letzteren ist sehr einfach. Unter dem gewaltigen Portikus sind zwei große Altäre errichtet, auf denen Lampen brennen. Vor den Altären sind Kränze ans Bronze und Blumen niedergelegt. Von dem Mittelbogen gegenüber dem Hauptportal hängt ein lateinisches Kreuz hernieder. Schwarze Fahnen umgeben die Trauerin schrift. Der Katafalk, der sich im Mittelpunkt des Pantheons befindet, ist 7 Meter hoch und wahrhaft prächtig geschmückt. Am Fuße des Katafalks ist ein Baldachin errichtet, von dessen Kuppel hundert Lampen ihren Schein auf den Kata falk werfen. Als der Sarg um 9'/^ Uhr vor dem Pantheon anlangte, wurde von den Fenstern der umliegenden Häuser der Sarg mit einem Blumenregen überschüttet. Die vor den Altären niedergelegten Kränze waren so zahlreich, daß sie den Portikus in einen Garten verwandelten. Dann trugen acht Kürassirunteroffiziere den Sarg ins Pantheon, wo der Erzbischof von Genua ihn empfing. Der König, seine Gemahlin, und Königin Margherita nahmen unter dem Baldachin Platz. Der Leiche wurde von Neuem die Absolution ertheilt. Dann begann eine Messe mit Chor gesängen unter Leitung Mascagnis, deren Wirkung in dem magisch erhellten Raume hinreißend und erschütternd war, kaum ein Ange blieb trocken. Nach der Feierlichkeit wurde der Sarg in einer Nische rechts vom Hochaltar unterge bracht. Die Fürstlichkeiten begaben sich in den Qnirinal, die Straßen wurden bis zum späten Abend vom Publikum besetzt gehalten. — Am Sonnabend wird König Victor Emanuel den Eid auf die Verfassung leisten, am Sonntag wird er die Minister zur ersten Unterzeichnung von Dekreten empfangen. - Während der Leichenfeier ereigneten sich mehrere Unfälle. Unweit der Nationalbank brach eine halbe Stunde, ehe der Mittelpunkt des Zuges mit dem König in Sicht kam, die Tribüne zusammen. Das Geräusch rief in der Menge sofort eine entsetzliche Panik hervor. Die Leute glaubten alles Mögliche und stürmten in wilder Augst durch die Militärreihen hindurch. Soldaten und Zivilisten wälzten sich am Boden. Am Nationaltheater wurde das hinter dem Sarg geführte Pferd König Humberts scheu. Sofort bemächtigte sich der Menge wieder eine Panik. Sie stürzte heulend durch die Kordons und drohte selbst den König mitzureißen, als der Herzog von Aosta, der Graf von Turin und eine Reihe von Offizieren die Säbel zogen und sich um den König schaarten. Dieser äußerte: „Laßt die Leute, es ist nichts", worauf die Menge zurück wich. Die Zahl der Verwundeten beträgt 90 bis 100, darunter viele Frauen und Kinder. Als das Volk im Zug die Fahne der Stadt Prato, der Heimaty Bressi's, gewahrte, durchbrach sie den Karbon und zerfetzte die Fahne unter Pereatrufen auf den Attentäter. Rom, 9. August. Der Papst enpfing heute Nach mittag 4^2 Uhr den Prinzen Heinrich von Preußen, der von dem preußischen Gesandten Frhrn. v. Rotenhau be gleitet War. In Italien geht die An archisten-Razzia infolge des Verbrechens von Monza ruhig weiter. In der Nacht zum Dienstag und im Laufe des letzten Tages sind allein in Rom 52 Personen, die unter dem Verdachte stehen, Anarchisten zu sein, verhaftet wurden. Der Königsmörder Bressi hat zweifellos niehrere Mitschuldige genannt, von denen ein Theil sich auch schon in den Händen der Polizei befindet, zu dem wird versichert, daß das Geständniß Bressis, hinsichtlich des zur Ermordung König Humberts be standenen Complotts bereits beinahe vollständig sei. Wegen Betheiligung des Königsmordes wurden u. A. Jules Amertero in Chiavari zu 8 Monaten Gefängniß und der Apotheker Carlezzi in Perugia zu 17 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Am Mittwoch Nachmittag ist der Eisenbahnzug mit der Leiche König Humberts von Monza nach Rom abgefahren. Das Königspaar reiste bereits am Diestag Abend von Monza nach Rom ab, wo König Viktor Emanuel den Sarg mit der Leiche König Humberts auf dem Bahnhof empfangen und ihn dann nebst den Prmzen des Königlichen Hauses zu Fuß nach dem Pantheon geleiten wird. Oesterreich-Ungarn. Das Ministerium Koerber in Oesterreich will nun doch wieder Experimente mit dem Reichsrath anstellen. In Wiener politischen Kreisen ver lautet, der Ministerpräsident Dr. v. Koerbcr treffe Vor bereitungen, um das Abgeordnetenhaus für Ende September einzuberufen. Belgien. Die Boeren-Mission, welche unter Führung Dr. Fischers zuletzt in Brüssel weilte, hat sich von dort nach Berlin begeben. Ob die Herren der außerordent lichen Boeren-Gesandtschaft an den amtlichen Stellen Berlins empfangen werden, das erscheint bei den ängst lichen Bemühungen der deutschen Regierung, nur ja keinen Anstoß in Berlin zu erregen, allerdings noch etwas zweifelhaft. Der Getreide markt. (Berichtswoche vom 3. Au gust bis 9. August). Der Verkehr auf dem Getreidemarkte wies in der abgelaufenen Berichtswoche eine auffällige Mattigkeit auf, namentlich was die eine Hauptgetreidefrucht, den Weizen, anbetraf. Die Preise für Weizen wiesen denn auch eine entschiedene Tendenz zum Fallen auf. Roggen dagegen bekundete eine größere Festigkeit und wurden in dieser Waare durchschnittlich etwas erhöhte Preise erzielt, Hafer ging etwas schleppend, hielt indessen seinen Preis. Es wurden in Berlin, Hamburg, Leipzig und Mannheim bezahlt per Tonne: Für Weizen 145—170 Mark, für Roggen 154—162 Mark, für Gerste (Futtergerste) 133— 148 Mark, für Hafer 142—156 Mark, für amerik. Mais 121-124 Mark. Der Rrieg mit Chinn. Endlich ist ein Ereigniß zu verzeichnen, das als ein klärendes in den verworrenen chinesischen Dingen aufzu fassen und das deshalb auch mit großer Genugihnung be grüßt worden ist, die Ernennung des Feldmarschalls Grafen Waldersee, des Schülers und ersten Nachfol gers von Moltke, zum Oberbefehlshaber. Die Ernennung des Grafen Waldersee zum Ober befehlshaber der verbündeten Truvpen in China ist mit Zustimmung sämmtlicher Mächte erfolgt. Die Ernennung hat in der Auslandspresse die denkbar günstigste Aufnahme gefunden. Bemerkenswerther Weise thun sich besonders die Londoner Blätter durch das Lob hervor, das sie dem Grafen Waldersee und seiner Wahl zum Oberstkomman- dircnden aussprechen. England fürchtet in Ostasien eben nur die Konkurrenz Rußlands. So lange die Wünsche und Bestrebungen der Mächte dahin gingen, Rußland mit der Oberleitung der China-Expedition zu betrauen, machte England Schwierigkeiten, ebenso hätte es Rußland nicht zugelassen, daß ein britischer General oder Admiral zum Oberbefehlshaber ernannt worden wäre. Auf Deutschland einigten sich alle Mächte. Das ist sür das junge Reich gewiß ehrenvoll; aber es wird auch empfinden, daß jede Würde ihre Bürde hat. In der Chinaaktion hat Deutsch land nun einmal von allen Mächten die führende Rolle übernommen und daher auch die Pflicht, an dem geinein samen Werke der Expedition hervorragenden An.theil zu nehmen. Den bereits abgesandten und für China bestimmten Truppen werden daher unmittelbar weitere Truppennach- schübe folgen, es sollen noch etwa 20000 Mann bereit gehalten werden. Natürlich kosten diese Truppenentsendungen mit Allem, was drum und dran hängt, furchtbar viel Geld. Deutschland hat sich aber nun einmal für China cngagirl und da erfordert cs seine Ehre, daß es feine Mission so erfüllt, wie es sich gebührt. Bekanntlich Hal sich Deutschland gegen die Uebernahme des Oberbefehls anfänglich gerade so nachdrücklich geweigert, wie es Japan endgültig abgelehnt hat, ein Generalmandat für China zu übernehmen, den vereinigten Bitten Ruß lands und Frankreichs hat sich die deutsche Regierung schließlich doch gefügt, zumal sie sich selber nicht verhehlen konnte, daß die Ausübung des Oberbefehls durch Deutsch land der Chinasache förderlicher sein werde, als wenn irgend eine andere der Verbündeten Mächte den Höchst- kommandirenden gestellt hätte. Der Kaiser von Rußland hat dem Grafen Waldersee persönlich ein Glückwunsch telegramm zur Ernennung zum Oberbefehlshaber geschickt. Nächst Deutschland wird Frankreich an der Leitung des Chinakrieges am meisten betheiligt sein. General Voyron hat durch die Ernennung zum Oberstkommandiren- den der französischen Landtruppen die höchste Würoe em pfangen, die seit Abschaffung des Marschallranges die Republik im Kriegsfälle zu verleihen vermag. Es war hierbei das Verlangen der französischen Regierung maß gebend, Voyron für eine hervorragende Slelle im inter nationalen Kriegsralh deutlich zu kennzeichnen, also etwa als Vicevräses des Raths, da Deutschland den ersten Präsidenten stellt. Die französische Presse spricht gleich der englischen ihre höchste Anerkennung für Waldersee aus, wenngleich es die nationalistischen Blätter nicht unterlassen hervorzuheben, den moralischen Erfolg, den Deutschland durch die Uebertragung des Oberbefehls über alle verbün deten Truppen in China davongetragen hat, hätte auch Frankreich erreichen können, wenn seine Regierung sofort den geeigneten General zum Kontingentsführer ernannt hätte. Die Kämpfe bei Tientsin* Unsicher und unzuverlässig sind auch heute noch die Nachrichten über die Lage bei Tientsin, da alle Meldungen aus englischer Quelle stammen, und jedenfalls, sei es in Shanghai oder in London, von der Censur durchfiltrirt werden. Doch scheint es, daß die vereinigten Truppen — ob gezwungen oder freiwillig, ist nicht zu ersehen — bei Peitsang, der ersten Bahnstation auf der Linie Tientsin- Peking, ein Gefecht geliefert haben. Es liegen darüber folgende Meldungen vor: Tientsin, 5. Aug. Das Treffen bei Peitsang be gann heute früh 3^ Uhr. Die Chinesen wurden aus den Verschanzungen vertrieben. Tic Russen verloren 500 Todtc, die Engländer 50, auch die Deutschen und Japaner hatten große Verluste, die noch unbekannt sind. Der Weg nach Peking wird nunmehr für offen gehalten. . London, 9. Aug. Der amerikanische Cousui m Tschifu meldet nach Washington über die Lage in Tientsin: Der britische (!) Vormarsch über Peitsang ist von Neuem durch die infolge der Dammdurchstechungen verursachten Ucberschwemmnngen aufgehalten. Das chinesische Südcorps bedroht bei seinem Vorrücken beständig die Verbindungen zwischen Tientsin und Taku. Das in Shanghai erlassene Verbot der Lebensmittelansfuhr beeinträchtigt erheblich die Verpflegung. Die Verluste des Expeditionskorps am Sonn ¬ tag betrugen 600 Russen, 400 Japaner, 120 Engländer und 60 Amerikaner. Der Feind hält das rechte Ufer gegenüber Peitsang. Dev Tvansvaalkvieg. Vom südafrikanischen Kriegsschauplätze liegen einige reckst interessante Nachrichten vor. Lord Roberts bedauert, wieder einmal melden zu müssen, daß die Boeren klüger und energischer waren als seine eigenen Truppen. Ju Elandsriver wurde die britische Garnison unter Oberst leutnant Hoarc nach zehntägigem Widerstande gefangen genommen. Das ist für England in der Thal eine recht bedauerliche Meldung. Nicht daß die Gefangennahme der Leute Hoarcs von besonderem Gewicht für den Fortgang des Krieges wäre, der Verlust ist ärgerlich, aber er ließe sich schon verschmerzen. Was die Roberts'sche Nachricht in London erbittert hat, ist nicht der Verlust an sich, sondern die Möglichkeit desselben. Man sagt ganz richtig, was muß das für eine Heeresleitung sein, die trotz der Riesenmenge verfügbarer Truppen eine bedrängte Ab- theilung zehn Tage lang im Stich läßt und ihre Gefangen nahme durch einen nummerisch so schwachen Gegner er möglicht. Auch sonst liegen wenig erfreuliche Nachrichten für England vor. Die Boeren greifen mit bestem Erfolge alle englischen Proviantzüge an, so daß die Verpflegung der britischen Truppen in Pretoria große Schwierigkeiten macht. Es hat sich daher die Nothwendigkeit umfassender und energischer Maßregeln gegen die Boeren zur Ver hütung weiterer Erschwerung der Verproviantirung heraus gestellt. Es fragt sich nur, ob das Nothwendige auch erreicht und durchgeführt werden wird. 500 Boeren, die sich nördlich von Pretoria gezeigt haben, flößen den Eng ländern Besorgniß ein, da sie glauben, daß sich die Boeren Pretorias mit jenen 500 vereinigen werden. Der Boeren- general Dewet hat ungehindert den Vaalflutz überschritten. Kurz, die Boeren setzen den Briten so schlimm zu, daß Lord Kitchener hat kommen müssen, um wieder Ordnung zu schaffen. Auch General Buller hat sich als Retter eingestellt und ist mit seinen Leuten, ohne Widerstand zu finden, nach Amersfoort vorgedrungen. Wenn sich nun alle englischen Streitkräfte nordöstlich von Pretoria ver einigt haben werden, dann wird es ihnen wohl gelingen, die Hand voll Boeren zu unterwerfen, wenn diese Hand voll Haudegen nicht durch eine geschickte Schwenkung vor der Front des britischen Riesenheeres ganz plötzlich ver schwindet, dessen rückwärtige Verbindungslinien gänzlich zerstört und die englische Heeresleitung doch wieder nöthigt die Concentration der Truppen aufzugeben. Auvze Chronik. Berlin, 9. August. Der Kommandant des Kreuzers „Bussard" meldet aus Aden: Die bei dem am 7. d. M. gemeldeten Kesselunfall schwerverletzten Heizer Müller und Fischer sind ihren Verletzungen erlegen. „Bussard ver längert seinen Aufenthalt in Aden UNI einige Tage. Wolkenbrüche. Budapest, 9. August. Im Comitat Barcsa gingen fürchterliche Wolkenbrüche mit Orkan nieder. Sämmtlichc Schiffe sind ausgetreten und haben großen Schaden angerichtet. Eine große Anzahl Personen sind verunglückt. Nach amtlicherMittheilung ist der imEppendorfer Krankenhaus bei Hamburg untergebrachle Steward (Auf wärter) vom englischen Dampfer „Rosario" doch an der Pest erkrankt. Indessen ist sein Befinden befriedigend, und die getroffenen Vorsichtsmaßregeln lassen hoffen, daß der Fall vereinzelt bleibe. Die Zahl der Typhusfälle in Oberschlesien hat jetzt 500 überschritten. 36 Fälle sind tödtlich verlaufen. Durch Einbruch in das katholische Pfarrhaus Gollub (Westpreußen) wurden Geld und Werthpapiere im Be trage von 23000 M. gestohlen. Eine hübsche Ueberraschung hat das holländische Sanitäts- und Kirchenschiff, daß vor den gefährlichen Sand bänken an der holländischen Küste krenzt, den beiden letzten mit Truppen nach China gehenden Transportschiffen zu Theil werden lassen. Auf der Höhe von Dünkirchen wurden die beiden deutschen Dampfer „Phönicia,, und „H- H. Meier" znm Beidrehen durch Flaggensignale veranlaßt. Das Kirchenschiff ließ darauf mehrere Boote zu Wasser, die iilit Bier, Genever, Tabak und Cigarren beladen waren. Der holländische Capitän überreichte diese Gaben an die Kommandeure der deutschen Truppen, damit sie als Erfrischungen auf der langen Seereise an die Mannschaften vertheilt werden. Die Gaben waren von Amsterdamer und Rotterdamer Großkaufleuteu gespendet. Eine Tragödie auf See. Ein Selbstmord und außerdem ein erheblicher Unfall ereigneten sich während der dritten Fahrt des Hamburg-Amerika-Dampfers „Deutschland" von Cherburg nach New-Aork. Der vierte Offizier, v. Thiele erschoß sich aus verletztem Ehrgefühl, nachdem er vom Kapitän einen ernsten Verweis dafür er halten hatte, daß er auf Wache eingeschlafcu war. Ein Maschinenbrnch zwang das Schiff bald darauf, zur Repa ratur auf hoher See Halt zu machen, wodurch eine Ver spätung von 14 Stunden entstand. Vaterländisches. iMütheilunqcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen^ Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Uulchnften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 10. August 1900. - — noch wenige Stunden trennen nus von dem Beginn des kommenden Sonntag stattfindenden 2. vater ländisch en Ortsfestes mitvolksthümlichem Turnen in unserer Stadt. Unsere aktive Türnerschaar ist jetzt hart an der turnerischen Arbeit, um mit Erfolg sich an den Wettübungen zu betheiligen. Der Festplatz vor dem Schützenhaus hat bereits sein festliches Gewand an gelegt, wie überhaupt die erforderlichen Baulichkeiten zum Turnen fertig gestellt sind. Das das Fest beehrendePublikum wird sowohl durch die turnerischen, wie sonstigen Veran staltungen sich aufs Angenehmste amüstrcn können; das ausführliche Programm ist im Jnseratentheil zum Abdruck