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gelben Reitjacke haben die erschreckten Feiglinge in Peking den Bluthund, den Gordon, belohnt, der ihnen zu Liebe die freiheitliebenden Söhne unseres Vaterlandeshiuschlachten ließ. Nun, des Himmels Strafgericht hat ihn ereilt, den Henker; wilde Horden aus Afrikas Sande haben ihn niedergemetzelt, wie er es verdiente. Der Himmel ist ge recht. Und so ergehe es den Henkern in Peking!" — Sie wohnten im Hause eines Freundes von San-Io, eines Mannes, der auch Meister vom Stuhle in den« Bunde „Vom großen Messer" war, und einen Tag nach ihrer Ankunft in der Stadt machte San-lo in einer grünen Sänfte mit allem Pomp, den ihm seine reichen Mittel gestatteten, bei dem Vice-König des Landbezirkes von Liang-Kiang, zu dem die Provinzen Kiangsu, Ngan hui und Kiangsi gehören, Besuch. Er kehrte bochbefriedigt von diesem Besuche zurück und zum ersten Male, seitdem sie Peking verlassen, lächelte er beseligt, als er Bredow andeutete: „Unsere Sache steht hier ausgezeichnet, besser als ich dachte, selbst der schlaue Fuchs Li-Hung-Tschang, dem ich nicht über den Weg traue, wird hier nichts mehr zerstören können. Von den 12000 Kandidaten, die sich regelmäßig znr Staatsprüfung hier versammeln, sind mindestens 10000 für unseren heiligen Bund; wie mir meine Agenten be- richteten. Der Himmel redet durch den Mund der Ju gend. Gar bald war es in Nanking bekannt geworden, daß ein echter Nachkomme der Mings in der Stadt an gekommen sei, um an den Gräbern seiner erlauchten Vor fahren zu opfern und die Brüder „Vom großen Messer" sorgten dafür, daß es nicht verschwiegen blieb, wer dieser echte Nachkomme sei — San-lo, der Großmeister ihres geheimnißvollen Bundes. Hier in dieser Residenz des großen Rebellen Hung, der dazu berufen schien, eine neue Dynastie zu schaffen, die ebenfalls eine Fortsetzung des alten Minghausetz werden sollte, wirkte diese Nachricht auf die Gemüther fascinirend. Es war wie ein Freudenfest für die Stadt, als San-lo mit großem Gefolge zum Südthor hinauszog, um die vorgeschriebenen Opferungen au den Gräbern seiner Ahnen zu vollziehen. Eine Menge von hunderttausend Menschen wälzte sich durch die große Allee, die zu den Gräbern führt und in der gigantische Menschen- und Thierstandbilder Wache halten, als wollten sie jedem Unberufenen den Eintritt wehren — eine unheimliche Todtcnstraße. In respektvoller Entfernung blieb die Menge zurück, als San-lo allein den Tempel der Ahnen betrat, um dort zu beten und zu opfern. Nur ein buddhistischer Priester begleitete ihn. Geflissentlich ließ San-lo in den nächsten Tagen im Volk verbreiten, daß ihm das Opfern am Tage nicht ge nüge und daß er einer höheren Weisung zufolge in den nächsten Nächten den Weiheakt noch wiederholen werde. Es sei dies seiner Mutter durch den Geist einer seiner Vorfahren befohlen worden. Er wollte dadurch für seine nächtlichen Besuche, die zum Zwecke seines Vorhabens nöthig waren, einen Vorwand verbreiten und den Folgen einer möglichen Neugier Vorbeugen. Bald begann er nun mit Bredow und seinen ver trauten Dienern sein nächtliches Werk — die Hebung des Schatzes Ming. Mit Fakeln und den nöthigen Geräthen zur Sprengung der Thüren, und zum Ausgraben der Gänge in den Gräbern versehen, still und'schweigsam, selbst wie eine Schaar von Todten. Schneller als selbst San-lo es geglaubt, fanden sie den mit Gebüsch bestandenen Hügel zwischen dem fünften und sechsten Kaisergrabe, genau wie es die geheimnißvolle Geisterzeichnung angegeben. Sie nahmen auch bald die Thür wahr, die in der ungefähren Mitte des Hügels sich befand und zu der verwitterte mit Moos bewachsene Steiustufen führten. Bredow untersuchte die Festigkeit der Stufen und gab ihnen Stützen, und dann prüfte er den Verschluß der Thür. Sie hatte kein Schloß und mußte gesprengt werden, und gespenstisch unheimlich tönten die Hammerschläge auf die Eisenstangen, die sie zum Aufsprengen der Eisenthür be nutzten. Es war ein schauerliches, durch den grellen Fackel schein beleuchtetes Bild: diese Männer, die hier in der Stille des Kirchhofes sich abmühten, ein Jahrhunderte lang verwahrtes Räthsel zu lösen. So pochte der Geist des gewalthätigen, trotzigen Lebens an die verschlossene Thür des Todes. Endlich, nach zweistündiger Arbeit gelang es ihnen, die Thür aus den Angeln zu heben und der Weg in einen schmalen, engen Gang ward frei, durch den sie bei nahe kriechend vorwärts tappten, bis sie wiederum an eine Thür kamen, die sich aber leicht öffnen ließ Dann gelangten sie in einen hallenahnüchen, gewölbten Naum, in dessen Mitte sich eine riesige Truhe befand. An der Schmalseite dieser Halle war an einem Pfeiler eine gewaltige Bronzetafel befestigt, die eine Inschrift zeigte. San-lo warf sich auf die Steinfliese dieser Halle, bevor er es wagte, seine Blicke zu dieser Inschrift zu er heben und ebenso fielen seine Diener auf ihr Antlitz. Es war ein weihevoller Moment, dem sich auch Bredow nicht entziehen konnte. Hier lag augenscheinlich der geheimnißvolle Schatz der Ming's. Nachdem San-lo sich nun erhoben, nahm er einem Diener die Fackel aus der Hand, beleuchtete die Inschrift und las halblaut mit feierlicher Stimme: „Fluch Dir, der Du unberufen in dieses Heilig thum dringst. Segen Dir, wenn das Blut der Mings in Deinen Adern rollt. Fluch Dir, wenn Du mit frevler Hand als Er oberer den Schatz berührst. Segen Dir, wenn das Blut der Mings Dich zum Erbe der Väter geführt. Fluch Dir, wenn Du selber, ein Mmgsprößling, die Hand nach dem Schatze au-streckst, um Deinen Lüsten zu fröhnen und das Erbe der Väter zu ver geuden, das wir für Zeiten der Noth aufgespart. Segen Dir, wenn Du ihn zum Heil des Vater landes und des Volkes verwendest. Fluch Dir, wenn nur die Eitelkeit, der Ehrgeiz Dich verblendet und Du Dich berufen glaubst, ein Retter des Vaterlandes zu sein, während Du vielleicht nur die Gesinnung eines Tyrannen hast. Segen Dir, wenn Du Dich mit dem Himmel be- rathen hast und der Himmel Dir einen einen großen Geist und ein starkes Herz gegeben. Nur wenn die Fremden ins Land dringen und das Reich, das aus der Verbindung des erhabenen Himmels mit der fruchtbaren Mutter Erde entstanden, zerstückeln wollen, dann ist der Schatz, den wir hinterlassen, zu heben. Aber bedenke wohl, Du Sprößling aus unserm Hause, der Du die hohe Retterthat vollführen willst! Von jedem Gold- und Silberbarren und von jedem Edelstein, den Du findest, sollst Du dereinst im Himmel, in unserem Rathe Rechenschaft ablegen!" „Ich will die Rechenschaft ablegen", bekräftigte San-lo halblaut. Dann wandten sie sich der riesigen Truhe zu, die die Mitte des Raumes ausfüllte und hoben mit vereinten Anstrengungen den Deckel. Nach vieler Mühe gelang es ihnen, die Qeffnung der Truhe ganz freizulegen. Aber was sie nun sahen, das lohnte wohl die Anstrengungen solcher Arbeit. Keiner von ihnen hatte je sovielKostbarkeiten beisammen gesehen, weder San-lo, der doch aus einem mit Raritäten und Kleinodien wohlversehenen, vornehmen Hause stammte, noch Bredow, der mancherlei Museen durchwandert, noch einer der Diener, die früher in reichen Mandarinenhäusern gedient. Der Schatz der Ming's lag vor ihren Augen — er war in der That märchenhaft. Gold- und Silberbarren von ungewöhnlicher Größe und Form. Edelsteine, lose und in köstlichen, kunstvollen deten Fassungen, die kostbarsten Elfenbeinschnitzereien, die feinsten Porzellane — ein Werth von vielen, vielen Milli onen Taöls war hier in dieser Truhe aufgespeichert. — Drei Nächte waren sie damit beschäftigt, den Schatz auf zuladen und wegzuschaffen, denn getreu der Weisung jener Inschrift durste Keiner die einzelnen Kleinodien berühren, außer San-lo. Er wollte nicht, daß einer davon Unglück hätte. Nachdem der Schatz wohl verpackt und geborgen in den Karren lag, hinterließ San-lo auf einer großen Per gamentrolle eine Art Quittung in der nun leeren Schatz kammer, also lautend: „Ich, San-lo, Sohn der Kwang-tü aus dem edlen Hause der Ming, nahm Eueren Schatz, um die Schaaren von Kriegern auszurüsten, die nöthig sind, das Land von den fremden Barbaren zu be freien und die Herrlichkeit des altehrwürdigen Ming- Thrones wieder aufzurichten, auf daß das Volk vom Nan-tse-kiang bis zum Pei-Ho glücklich werde. Nichts soll von dem Gold und Silber und Gbel- gestein und Elfenbein in meiner Hand bleiben. Alles soll dem Ruhm und der Ehre des Landes dienen, wie es der Himmel befiehlt. Euer Friedens schatz soll ein Kriegsschatz werden, weil die Zeit reif ist zur Mahd. Und ich, San-lo, Euer Enkel, er habene Geister, bin der Mäher mit Euerem gütigen Beistände." Vor der Abreise von Nanking veranstaltete San-lo noch eine öffentliche Opferung an den Gräbern feiner Ahnen, die wieder ein Fest für das Volk von Nanking wurde. Mit Fahnen und Bannern zogen sie, nach Zünften und Innungen geordnet, vor das Thor und vergnügten sich in ihrer lärmenden, ohrenbetäubenden Weise, sie brannten tausende von Papierfiguren ab und ließen Raketen steigen und dazwischen tönte der Gong und die dumpfe Trommel. Wie ein Herrscher streute San-lo, festlich geschmückt, wie Bredow noch nie gesehen, Geld unter die Menge, die ihm huldigte, als sei er wirklich schon der Herrscher des Landes! IX. Kapitel. Vergebliche Warnungen. Seit dem Auffinden und der Bergung des Schatzes aus den Ming-Gräbern war San-lo viel wortkarger ge worden als zuvor. Es war, wie wenn der Huldigungs jubel der Leute von Nanking feine Sinne ganz gefangen genommen hätte. Er hüllte sich oft in ein düsteres Schweigen, wie ein gekrönter Herrscher, der über folgen schwere Zvkunftspläne mit sich zu Rathe geht. Er be trachtete sich in der That schon, so schien es Bredow, jetzt mehr wie früher als den von der Vorsehung beru fenen Herrscher Chinas. Auch mit Bredow sprach er nur wenig, und selbst dieses Wenige wie geistesabwesend. Er halte von Nanking eine große Bedeckung mit auf die Rückreise genommen, es waren jetzt hundert Leute mit dreißig Karren, die den Reisezug bildeten, eine stattliche Karawane, die in den Städten und auf den Landstraßen, die sie zu passiren hatten, nicht geringes Aufsehen machte. In zwanzig festlich bewimpelten Booten fuhren sie dann durch die Kanäle, und alle Dschunken und Lastschiffe machten ihnen, so schwer es auch wurde, ehrerbietig Platz, denn ein gewaltiges Gerücht schrill ihnen vorauf: San-lo, das Haupt des großen Bundes, kehrt von den Gräbern seiner Ahnen zurück, das Werk der Befreiung beginnt! In allen Städten, an denen sie vorüberfuhren, kamen ihnen Deputationen der Bundesbrüder entgegen, und oft blieb San-lo die halbe Nacht den Booten fern, auf denen sie übernachteten; Bredow ahnte den Zusammenhang, wahrscheinlich präsidirte er den Bundeslogen, wo er die Begeisterung der Bundesbrüder anfachte. In Tientsin auf dem Kaiserkanal bedeutete San-Io Bredow, daß er ihm eine wichtige Mission anzuvertrauen habe. „Bald sind wir in Peking," begann er, „und viel leicht trennen uns nur noch Wochen oder Tage oder Stunden von folgenschweren Känrpfen. Die Kämpfe werden schwer sein, viel Blut wird fließen, aber ich möchte nicht, daß unschuldiges Blut von Frauen und Kindern vergossen wird. Ich bin mit mir lange zu Rathe gegangen und beauftrage Sie, wenn wir in Peking angekommen sein werden, zu den Gesandtschaften Eurer europäischen Mächte zu gehen, und ihnen kund und zu wissen zu thuu, daß sie ehre Frauen und Kinder an die Küste schaffen sollen, am besten auf die Schiffe, die nach der Heimath gehen, denn wenn der Sturm losbrechen wird, dann wird er keinen Unterschied machen zwischen Groß und Klein, und Mann und Weib. Aber ich möchte nur mit Männern kämpfen." Und nun war es, als ob er plötzlich ganz Urchinese geworden wäre, und jede Erinnerung an europäische Formen vergessen hätte, als er in chinesischer Sprechweise fortfuhr: „Geh' hin und melde das Deinen Landsleuten, und vergiß das Eine nicht, daß Du mein Gefangener bist, und ich Dein Wort habe, daß Du in meinen Diensten stehst?" (Fortsetzung folgt.) Lustiges Allerlei. Nebensache. Junge Frau: So, ein fesches Radfahr- costüm und ein schneidiges Rad habeich endlich von meinem Manne bekommen, Mitglied des Clubs radelnder Damen bin ich auch, nun fehlt mir nur noch, daß ich radfahren kann! Der Schuldige. Gendarm: (Abends) „Heda, die Laterne fehlt!" Radfahrer (weiterfahrend): „Na, dann wenden sie sich an den Fremden, der im „Grünen Hirsch" sitzt . . ., dem habe ich das Rad soeben gestohlen!" Im Restaurant. Gast (ungeduldig): „SieKellner, jetzt wart' ich schon so lang! Sind S' doch so gut und fragen S' mich endlich amal, was ich will!" Marienbader Scherzfrage. Was ist das Recht des Stärkeren? usgum nk.MölM:paayM Gastfreundlich. Frau: „Isidor, was hast De ge macht!? Hast De eingeladen zu unsere Soiree Levis und Cohns, die sich spinnefeind sind! Nu' haben se erfahren, daß se sind Veide eingeladen — und nu' haben se Beide absagen lassen!" — Mann: „Sarahleben, wie kannst De verlangen 'n schönem Effect!? Sind wir doch nu' los unsere Verpflichtungen und — 's kost't nichts!" KleinerIrrthum. Mann (seiner Frau eine Todes anzeige vorlesend): „Heute früh 7^ Uhr starb mein theurer Gatte, unser vielgeliebterBruder, Vater, Onkel, Schwager, Schwiegervater und Großvater —" — Fran (unterbrechend: „Ach das Unglück — so Viel' auf einmal!" Ein geheimnißvoller Mensch. Rosenthal: „Ich kenne Sie jetzt seit fünfundzwanzig Jahren, Herr Blumen feld, und grüble fortwährend über ein Räthsel an Ihnen und kann es nicht herausbringen." — Blumenfeld: „Was ist es denn, Herr Rosenthal? — Rosenthal: „Lieber Herr Vlumenfeld, wer trägt denn eigentlich Ihre frisch ge waschenen Hemden?" Plausibel. Bettler: „Bitte schön um eine kleine Gabe." — Herr: „Wie! (Lrst^ gestern habe ick Ihnen etwas gegeben und heute kommen Sie schon wieder?" — Bettler: „Entschuldigen Sie gütigst, aber essen denn der gnädige Herr nicht auch alle Tage zu Mittag?" Aus dem Examen. Professor: „Also, Herr Can ditat, wie würden Sie im vorliegenden Falle entscheiden?" — Kandidat: „Ich würde den Angeklagten wegen Dieb stahl verurtheilen!" — Professor: „So?! Ich würde ihn freisprechen!" — Kandidat: „Auch nicht übel!" Zwischen Offiziersfrauen. Frau v. T.: Wie geht's denn Ihrer Tochter Grete Frau Oberst?" — Frau v. N-: „Ich danke, sie steht jetzt in Straßburg!" Berliner Dienstboten. Madame: „Warum ver ließen Sie Ihre letzte Stellung?" — Köchin: „Dat is mir denn doch gleich 'n Biskeu zu stark! Ick habe Sic doch noch nicht jefragt, warum Ihre letzte Köchin von Ihnen wejejangen is!" EinmuthigerMann. Advocat: „Nach dem, was Sie mir erzählen, ist Ihre Frau im Unrechte!" — Herr: „Bitte, Herr Doctor, ihr das gefälligst selbst zu sagen!" Räthsel. Es wohnt eine Dame aus lustiger Höh', Sic hat eine starke Lunge. Sie theilt deine Freude, sie theilt dein Weh' Mit ihrer lauten Zunge. Sie ist getaust und doch Christin nicht: Biele Speise kann sic vertragen: Sic thut zwar pünktlich ihre Pslicht, Und wird doch immer geschlagen. Auflösung folgt in nächster Nr. Auflösung des Räthsels aus Nr. 94. ILsrst, ILnscksr, Kirne, Wllck, Kliers, Vlrle, Itutie. li» uep-er. Gewerbliches Schirtzwesen. Herslellnng v-m geschuhten Waarcnzeichenbildcrn c ENguetts) ohne »Zustim NlttNg des Schuhinhabers ist strafbar. Originalmittheilnng vom Pntcntbnreau Sack"), Leipzig. Einer Brauerei ist ein ENgnctt für Flaschenbiere als Waarenzeichen geschuht. Diese ENguetts hatten sich beim Publikum eingesührt, d. h. die damit bezeichnete Bicrsortc wurde viel gekauft. Bon einem Unbekannten an eine Druckerei wurde Auftrag ertheilt, unter Ueberreichnng eines echten ENguetts, 4000 solcher ENguetts zu liefern; jedoch wurde hierbei zur Be dingung gemacht, daß einige geringfügige Aendcrungen am Etiguettbilde vorgcnommen werden sollten und auch vorgcnommen wurden. Die solcher Art verändert gestalteten Etiguctts gelangten zur Fertigstellung, wurden aber von dem betreffenden Besteller nicht abgeholt. Seitens der Druckerei wurden die ENguetts aufgehoben und schiießlich beauftragte einer der Druckerennhaber einen Reisenden, die liegengebliebenen ENguetts an Flaschenbierhandle r zu vertreiben. Dmckereiinhaber rind Reisender wurden wegen Beihilse au der Verlegung eines Waarcuzeichcnschupes angeklagt und verurtheilt. Die Anfertigung und der Vertrieb von geschilpten ENguetts ohne Zustimmung des Schupinhabers ist als Beihilfe zu einem demnächst mit diesen Waarenzeichenbildern von einem Dritten begangenen Vergehen Hegen das Markenschutzgesep auszufassen und Hal dies im vorliegendem Falle auch durch Beweisausnahmc sestgestellt werden können, weshalb seitens des Reichsgerichtes die gegen das Urtheil erhobene Revision unter Auslegung der Kosten verworfen wurde. Der Verfasser ist gern bereit, den Abonnenten dieser Zeitung kostenlos Auskünfte auf dem Gebiete deS gewerblichen Schupwcsens zu ertheilen.