Volltext Seite (XML)
iW Dienstag, den 29. August 1899 57. Jahrg nieste in 1 ein us- nd s!'^ in« r<;!^ )iw Al-ci Lt Haliden-Versicherungsgesetz. Wenn Hk» . Gnde September oder Anfang Oktober h kgelmäßigen Sitzungen versammelt haben u. A. mit gewissen Ausführungsvor- 1. Januar 1900 in Kraft tretenden neuen Invalidenversicherungs-Gesetze zu befassen haben. Die Vorarbeiten zu der Vorlage sind jetzt schon in An griff genommen worden, und man hofft, daß der entsprechende Entwurf dem Bundesrath recht bald nach dem Wieder zusammentritt wird vorgelegt werden können, damit sich die von den neuen Bestimmungen betroffenen Organe zeitig auf die Neuerungen einrichten können. Amts-Enthebung preußischer Staatsbeamter Die „Nat. Ztg." schreibt: Die Verfügungen, wodurch die- politischen Beamten, welche gegen die Kanalvorlage ge stimmt haben, zur Disposition gestellt werden, sind erfolgt. Vermnthlich wird durch die unerwartete Verzögerung des Schluffes des preußischen Landtages die Bekanntmachung der Maßregel um einige Tage hinausgeschoben. Fürst Hohenlohe war für die Auflösung des preußischen Abgeordnetenhauses. Es wird jetzt durch das Zeugniß eines Landtagsabgeordneten bestätigt, daß Fürst Hohenlohe angesichts der Ablehnung der Kanalvorlage die Auflösung des Abgeordnetenhauses in bestimmte Aussicht genommen hatte. Im Kronrath ist es dann bekanntlich Herrn von Miquel gelungen, die Vertagung dieser Maß nahme durchzusetzen. Der preußische Landtag ist am Sonnabend Nach mittag in gemeinschaftlicher Sitzung beider Häuser durch den Ministerpräsidenten Fürsten Hohenlohe geschlossen worden. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine bereits in lich des links vor der Brücke gelegenen Wiesenflecks, 2., der Schießwiese mit den Rändern an der Back uno dem Mühlgraben abwärts bis an den Fluthgraben, 3., der Badeplatz wiese, 4., des Wiesenranves am Sachsdorfer Wege zwischen der Mühlgrabenbrücke und der Hofemühle sowie des unteren Stadtparkes, ferner die diesjährige Psiaumennutz- ung unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Wilsdruff, am 28. August 1899. Dev Bürgermeister. Bursian. b' L-'Ä lind und üt " S tand M lenM, -it auü Verpachtung von Grummet- NN- j)slanmennntzung. kN och, den 3V. d. M., Nachmittags K Uhr W Schietzhause die Grurnmetnutzungen 1., der Grasräuderrechts und dergersiraße aufwärts von der Brücke bis an den Fluthgraben einschließ- Wien, 25. August. Heute wurden in Graslitz mehrere Verhaftungen vorgenommen. Eine Abordnung des Gemeinderaths mit dem Abgeordneten Hofer an der Spitze verlangte von dem amtirenden Statthaltereirathe die Frei lassung der Verhafteten, weil sonst eine neuerliche Erregung zu befürchten sei. Der Statthaltereirath wies der Ab ordnung die Thür. Der Gemeinderath hielt eine geheime Sitzung ab und sandte ein Telegramm an den Grafen Thun, in dem die Freilassung der Gefangenen verlangt wird. Der Gemeinderath könne sonst für die Aufrechter haltung der Ruhe nicht bürgen und werde insgesammt seine Mandate zurückgeben. — In Saaz wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten be findet sich der Redakteur einer nationalen Zeitung. Zur Los von Rom-Bewegung in Oesterreich. Nach dem Juniheft der Mittheilungen des statistischen Amtes des Wiener Magistrats sind im Jnni ans der römisch- katholischen Kirche 85 Personen (43 Männer, 42 Frauen) ausgetreten. Dagegen traten in die altkatholische Kirche 3 Männer, in die evangelische Kirche beider Bekenntnisse 77 Personen (44 Männer, 33 Frauen) ein. Als Konfes sionslose werden 23, als zum Judenthum übergetreten vier Personen verzeichnet. Dagegen sind aus dem Judenthum im Juni 44 Personen ausgetreten. Den Verlauf der Be wegung in Wien ersieht man aus den folgenden amtlichen Ziffern: Im März traten aus der katholischen Kirche 133 Personen aus, im April 229, im Mai 176 und im Juni 85. - Bis jetzt wirken in Oesterreich im Dienste der Be wegung 13 Vikare; die Anstellung weiterer Vikare ist in Aussicht genommen. — Wie „der weltliche Arm" der römischen Kirche in Oesterreich zu Hülfe kommt und Schergen dienste leistet, zeigt folgender „Hausdnrchsnchungsbefehl" an Herrn B. in Cilli, den wir in vollem Wortlaut wieder geben: „Nachdem Sie dringend verdächtig sind, im Besitze der mit Erkenntniß des Landgerichts Graz vom 16. Jan. 1899 verbotenen, im Verlage von Carl Braun in Leipzig erschienenen Druckschriften: 1) „Protestant, der herrlichste Ehrenname", 2) „Die Wahrheit wird auch frei machen, ein Wort für die Bibel", 3) „Was thut noth? Glaube, evangelischer Glaube" — zu sein und dieselben weiter zu verbreiten, und zu besorgen steht, daß Sie diese Druck schriften auf eine der Untersuchung hinderliche Weise weg- Kratt getretene kaiserliche Verordnung, welche in Hinblick auf das Auftreten der Pest in Portugal die Einfuhr von Leibwäsche, getragenen Kleidungsstücken, ge brauchtem Bettzeug usw. aus diesem Lande nach Deutsch land bis auf Weiteres verbietet. Im Uebrigen herrscht bei den obersten preußischen Medizinalbehörden wie im Reichsgesundheitsamte die Auffassung vor, daß es gelingen werde, die vom westlichsten Europa her drohende Pestge fahr den Reichsgrenzen fern zu halten. Es giebt noch immer Blätter, welche auf ein Ein greifen der deutschen Regierung in die Dreyfus-Angelegen heit hindrängen. Dazu schreibt der „Hamburger Korre spondent": Wenn immer wieder verlangt wird, die Deutsche Regierung möge Dokumente veröffentlichen, welche die Un schuld von Dreyfus beweisen sollen, so ist darauf zu er widern, daß Dokumente dieser Art schon aus dem Grunde nicht vorhanden sind, weil Deutschland eben mit Dreyfns nie und nirgends etwas zu thuu gehabt hat. Irgendwo sollen sie doch zusammenkommen, der deutsche und der russische Kaiser nämlich Nachdem die Meldungen von einer Begegnung am dänischen Königs hofe rund heraus für unwahr erklärt sind, soll die Be grüßung nach dem Czaren-Besuch in Darmstadt erfolgen. Warten wir's ab! Neue unliebsame Zwischenfälle werden aus verschiedenen österreichischen Städten berichtet: Einen gewaltigen Skandal gab es in der steierischen Hauptstadt Graz. Ein Manen- Fähnrich Schüch von Glückfelden und der Stndent Lichten egger geriethen in einem Cafä in Streit, weil der Student über den Säbel des Fähnrichs gestolpert war. Der Streit setzte sich draußen fort, als Schüch seinem Gegner eine Ohrfeige gab, der mit Stockschlägen antwortete. Nunmehr zog der Fähnrich blank und verwundete den Studenten am Kopf und an der Hand, er mußte aber sofort vor einer großen andrängenden Menschenmenge in ein Haus flüchten. stn° b'" ^wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. Gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktton Martin Berger daselbst. ein« M schaffen könnten, so erlasse ich diesen Hausdurchsuchungsbe fehl zum Zweck der Auffindung der Druckschriften. Da gegen steht Ihnen das Beschwerderecht an die Rathskammer des hiesigen K. K. Kreisgerichts zu. Doch hemmt die Be schwerde nicht die Vornahme. K. K. Kreisgericht Cilli, Ab- theilung VM, vom 30. Mai 1899. Der Untersuchungs richter (Name unleserlich)." — Welche Stimmung selbst in Tirol, dem Lande der „Glaubenseinheit" herrscht, zeigt Brief aus Innsbruck, dem wir einige beachtenswerthe Ai lassungen entnehmen: „Seit 20 Jahren ist die katholische Partei in Oesterreich unermüdlich thätig, Oesterreich zu Amtsblatt Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. ^slitische Rundschau. Kaiser in seiner Rede bei der Einweihung L „M die Gefallenen am 18. August auch der ^Wchen Soldaten auf eine ehrenvolle Weise ^"Maß-Lothringen sehr angenehm berührt. Reichslande noch viele Veteranen, die als 1870 im Felde standen und, wenn auch sM tapfer gefochten haben. Die Erinnerung -b. alten Soldaten heute noch fort, und ^"cnnung aus dem Munde des ritterlichen Men zwiespältigen Herzen überaus wohl und Möhnend. z^erdem sehen die Elsaß-Loth- " Weiteres Zeichen der versöhnenden Politik ^"ber Frankreich, die ihnen sehr sympathisch aiger- iS?"" sie auch nicht mehr eine Rückkehr zu r ?? so wünschen sie doch, daß beide Staaten . Hj Mchchaftljcheu BezielM zu einander stehen. M MRe kürzlich ein schwedisches Geschwader, gelben dem Kaiser seine Ankunft Gewässern mitgetheilt. Der Kaiser sandte ft??ural folgendes Begrüßungs-Telegramm: -Mellenz herzlich für den freundlichen Gruß 'j?d?dischen Kameraden nnd hoffe, daß das Mn - ? Geschwader mit meiner Marine im Mn lEr und Hafen Tage intimster Kamerad- ^srden, welche beitragen werden, die Be- !i/..^arinen weiter zu befestigen. Wilhelm I. K. bäAnglist. Die Kaiserin befindet sich un- hat ihr der Leibarzt abgerathen, »n. Wsanövern und Paraden in Süddeutschlcmd wir hören, hängt die Unpäßlichkeit mit der Kaiserin zusammen. Mit diesen Worten begrüßte am W ^'Aachnüttag der Kaiser den Fürsten Herbert er Berliner Sieges-Allee, wohin der Letztere Mtzij -"uderen hohen Personen zur Enthüllung Mk»t Mandbilber geladen war. Zuerst ward Ml des deutschen Kaisers Karl IV. enthüllt, MdZ^andenburg von Otto den Faulen kaufte M regierte. Als Begleitbüsten sind Erzbischofs Dietrich Porlitz von Magde- r^MVäflichen Hofmeisters Klaus von Bismarck, Ahn des Bismarck'schen Geschlechts. MM. "E — als Zeichen für den Kauf — die Geldtasche. Der Kaiser meinte dabei Mj? "^Miquel, die Hand auf dem Geldbeutel". Mstr M ist als gepanzerter Ritter dargestellt. WiMAlerlichkeit wurde dann das prächtige MiMMchs des Großen enthüllt, eine Ehreu- WiiM Garde-Regimentes zu Fuß aus Potsdam ."F'Kapelle war aufgestellt Die Seiteu- den Feldmarschall Grafen Schwerin, M bei Prag den Heldentod starb nnd den ° ,?^unn Sebastian Bach dar. Am Sonntag bullten Denkmäler außerordentlich zahl- Nach mehrstündigem Skandal konnte er sich erst unter dem Schutz einer Sichcrheitswache entfernen. In Reichenberg in Böhmen und anderen Städten gab es große Protest- Demonstrationen gegen die Zuckersteuer. Auch da kamen allerlei Rempeleien vor. Die Erregung im Graslitzer Be zirk hat nur wenig nachgelassen; kleinere Zusammenstöße kommen noch häufiger vor. Die Behörden arbeiten auf Vertuschung hin, aber die Dinge sind dafür zu weit gediehe». eivkN. l: MM" crh°>^ chMM ßr MMM Marandt, Nossen, Siebenteln und die Mmgegenden. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Halde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ? Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdors, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg.