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lig". sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokatoran fü^ Wilsdruff Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Sonnabend, de« 2. September 18S9 S7. Jahrg ^üttungen unter Benutzung der Dampfwalze werden in nächster Hsch. Zu Nr. 1053k. G. Wilsdruff, den 1. September 1899. Sekr. Busch, Ger.-Vollz. dell/' üll 'N am 31. August 1899. von Schroeter. ausgebrochen. Die Asnigliche Amtshauptmannsehaft Meißen Joseph bei den großen Manövern in Böhmen macht dem Spektakel unter den haßerfüllten politischen Gegnern in dieser von Nationalitätenhader zerklüfteten Provinz ein Ende. Die Demonstrationen gegen das unglückliche Re giment des ebenso willkürlichen, wie parteiischen Minister präsidenten Grafen Thun nehmen kein Ende, und aufrichtige Patrioten beginnen sich mit wirklicher Sorge zu fragen, ob der habsburgischen Monarchie denn wirklich vom Schick sal bestimmt ist, in ein Staatenbündel auseinanderzusallen. Auch wir Deutsche wollen das gewiß nicht wünschen, aber den Anschein gewinnt es wirklich nachgerade, als ob es in so und so viel Jahren einmal dahin kommen könnte. Im Orient wächst die Finanznoth in der Türkei und den kleinen Raubstaaten unheimlich. Mangel an Kleingeld liegt, wie nunmehr festgestellt ist, auch dem gegenwärtigen Fürsten und der Fürstin von Montenegro in Konstantinopel zu Grunde. Fürst Nikita will den Sultan anpumpen und wird auch wohl durch die Vermittelung einer Bank eine Summe erhalten und der Sultan sieht für klingende Münze dann wenigstens eine Zeitlang die Ruhe in dem berüchtigten Grenzgebiet gesichert. Trostlos muß es aber in Montenegro stehen, wenn der Fürst dem Todfeinde jedes Montenegriners, denn das ist der Sultan, seine Aufwartung macht. Frankreich. Im Fortgange des Dreyfus-Pro zesses zu Rennes wurde am Dienstag u. A. auch der ehemalige Kriegsminister Freycinet vernommen. Er sollte sich namentlich über die von den Dreyfusgegnern ausge sprengte Behauptung, es seien allein in Deutschland und England zusammen 36 Millionen Fres, zu Gunsten der Sache Dreyfus' aufgebracht worden, äußern. Er that dies anfänglich in einer Weise, wonach angenommen werden konnte, daß in der That etwas Wahres an diesem un sinnigen Gerücht gewesen sei; als ihn jedoch die Vertheidiger Dreyfus', Labori und Demange, direkt fragten, ob ihm auch nur ein einziges Factum über die angebliche Ver wendung ausländischen Geldes in der Dreyfus-Campagne bekannt sei, mußte Freycinet verneinen. Im Allgemeinen klangen seine Aussagen nicht ungünstig für Dreyfus. Sehr günstig für den Angeklagten nahmen sich die Aussagen des ebenfalls am Dienstag vernommenen ehemaligen zweiten Chefs des Nachrichtenbureaus im Kriegsministerium, Cor dier, aus. Bemerkenswerther Weise suchte der Präsident des Kriegsgerichts, Oberst Jouaust, im Verlaufe der Ver handlung wiederholt, Labori in der Vertheidigung zu be schränken. Hauptmann Tavernier hat vom Kriegsgericht in Rennes Auftrag erhalten, den in der Dreyfusaffaire so vielgenannten Oberstleutnant du Paty du Clam, welcher erkrankt ist, in Anwesenheit des Advocaten Demange zu verhören. Verhaftet wurden in Paris der frühere Re dakteur des „Petit Journal", Üissajoux, welcher dem „Eclair" das Geheimactenstück „Ls c-msllw äs O", über mittelt hatte, und in Caen der Präsident der „Liga der antisemitischen Liga, Lefsvre. Der Prozeß gegen Kapitän Dreyfus in Rennes dauert weiter, und Niemand vermag auch nur annähernd gewiß einen Schlußtermin anzugeben. Unter vielem Ge zänk und zahlreichen häßlichen Enthüllungen, die das Ehr- die j-IIic' n, Di Dienstag, den 5. dS. Mts, II Uhr Borm. soll in Birkenhain 1 Pferd öffentlich versteigert werden. Versammlung der Bieter: Gasthof daselbst. ruht in guter Hand, ist doch Kaiser Wilhelm der energische Schirmherr des Reiches, und so erklinge es denn zum heutigen Tage weithin durch die deuischen Gauen: Hoch Kaiser und Reichl Unter den Viehbeständen der Gutsgehöfte Cat.-Nr. 80, 92 und 25 von Grnm bach ist die Maul- und Klauenseuche iKesselsdorf-Nossener Straße, 4. bis 6. September zwischen Limbach und Neutanneberg, t 6. und 7. September im Dorfe Limbach, 8. September in Wilsdruff in der Nähe des Königlichen Amtsgerichts, H M 8. bis 11. September zwischen Wilsdruff und Kesselsdorf; i °er Meißen-Wilsdruffer Straße, 11. bis 14. September zwischen Kesselsdorf und Grumbach, HM 15. und 16. September am Gasthofe in Sora, 18. bis 20. September zwischen Sora und Ullendorf. K 29. August 1899. Dringliche Anrtshanptmunnschaft von Schroeter. st °st^K ec HM fiir WKW Tharandt, Nohen, Siebenlehn und die Umgegenden. st politische Rundschau. Unser Kaiser hat die große Herbstparade über das vereinte preußische Gardekorps auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin abgehalten und wird sich demnächst zu den Manövern nach Süddeutschland begeben. Die würt- tembergische Hauptstadt wird besonders der Mittelpunkt des glänzenden militärischen Schauspiels werden. Die Kaiserin leidet noch immer etwas unter den Folgen ihres bedauerlichen Falles in Berchtesgaden, sie muß es sich daher auf den Rath der Aerzte versagen, ihren kaiserlichen Gemahl zu begleiten. Es ist zu hoffen, daß die Unpäß lichkeit bald so weit wenigstens behoben sein wird, daß die hohe Frau nicht mehr an der selbständigen Bewegung im Freien behindert ist. Den Reichstag wird in seiner nächsten Session be kanntlich die Vermehrung der subventionirten deutschen Dampferlinien nach Afrika beschäftigen. In Aussicht ge nommen sind Fahrten um ganz Afrika herum, sowohl von Westen wie von Osten aus. Ein wesentlicher Fortschritt besteht oarin, daß nun die meisten Häfen alle 14 Tage von einem deutschen Dampfer berührt werden. Doch bleiben wir auch damit noch immer weit hinter den englischen Dampfern zurück. Jede Woche geht ein Schnelldampfer sowohl von England wie von Kapstadt ab, außerdem werden noch häufig Zwischendampfer abgelaffen. Ferner fahren diese englischen Dampfer die ganze Linie nur 17 bis 18 Tage, ja öfters hat man in London die Cappost schon am 11. Tage empfangen. Wenn die deutschen Dampfer aver bis Capstadt noch 24 Tage gebrauchen, so können sie eine Concurrenz mit den englischen nicht bestehen. Die rasche Fahrt und die schnelle Aufeinanderfolge ziehen den Verkehr unwiderstehlich an. Die deutsche Reichsregierung hat im Anschluß an die zur Abwehr der Pestgefahr eingerichtete gesundheits polizeiliche Kontrolle der Seeschiffe und die erlassenen Einfuhrverbote, weitere Vorsichtsmaßregeln in die Wege geleitet. Oesterreich-Ungarn. Der frühere Präsident des österreichischen Abgeordnetenhauses, der deutsch-liberale Freiherr v. Chlumecky, ist nach .Ischl zum Kaiser Franz Josef berufen worden; offenbar wünscht der Monarch den Rath dieses erfahrenen Parlamentariers und Politikers in der gegenwärtigen schwierigen inneren poli tischen Lage in Oesterreich zu hören. Man darf wohl erwarten, daß Herr von Chlumecky dem Kaiser die unhalt baren Verhältnisse, wie sie sich unter dem Thun'schen Miß- regime herangebildet haben, ungeschminkt darstellen und namentlich auf die wachsende nationale Bedrängniß der Deutschen Hinweisen wird. Weitergehende Schlüsse aus der Berufung Chlumecky's nach Ischl zu ziehen, wäre in dessen vermuthlich verfehlt. Die Zustände in Oesterreich bleiben höchst uner freulich; nicht einmal die Anwesenheit des Kaisers Franz «us Dsl n und st and ,jg!s A !N lK m, A Amtsblatt 8^ Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff jt list-' § ' L" HPV, - A Mm s-danfeste! der Tag von Sedan gekommen und , Ä^hen alle wahrhaft deutschen Herzen mit —vi LMriotischer Erinnerung an vie größte A That deutscher Geschichte seit vielen * ' ^Allerdings, unser Volk ist schon längst A! Uhuellenden stolzen Empfindens, in wel- t, Alljährliche Feier des zweiten September iB L c in die Werktagsstimmung zurückgekehrt, eiD^ Völker wie der Einzelnen mit seltenen i Erbrechungen bildet, und dementsprechend , Sedanfest in immer geringeren! Maße l br ande noch unter lautem Jubel und Ent- ntcl", h M Glanzes begangen. Aber wenngleich i ^"dan durch den Einfluß der Verhältnisse nir ', "" seinem ursprünglichen äußerlichen Prunk den/ seinem festlichen Getön eingebüßt hat, ar, v, l I Ein auserlesener nationaler Gedenk- und r 'Ä tzv Diejenigen, die nach wie vor stolz auf nM, D.affenthaten unseres tapferen Heeres WE i dieselben wie durch die opferwillige Hin- M'äv ^/Ev Vaterlandes errungene Größe, Macht M v E Vaterlandes sind. Auf dem blutigen MD, Sedan stieg in Wahrheit die strahlende vergeblich ersehnten deutschen Einheit in ^MvE der eigentliche Grundstein zum neuen ese Mrmit die jahrhundertalte Schmach der a VMi^vnd Ohnmacht Deutschlands getilgt — — Md? « Zur Geburtsstätte des neuen deutschen Kaiserthums, der achtunggebieten- ^.deutschen Volkes geworden! D^-Me können wir die so bedeutsame Er- ali^Mj^ Sedan auch diesmal inmitten der Seg- UNV' begehen, der trotz mancher noch un- ltc ikj.?rr Weltpolitik auch für fernerhin gesichert x , M sich gerade das Verhältniß zwischen WÄ ^.vUem besiegten ehemaligen Gegner von iiMhr gebessert, eine Wendung der Dinge, " ^^Ersönliche Verdienst Kaiser Wilhelms ll. Ms äste Monarch erst vor Kurzem durch der Vogesen sehr wohl gewürdigten ^französischen Schulschiffes „Iphigenie" »v» selner ritterlichen Gesinnung gegen- den Franzosen gegeben. Diese ver- vi'^^ unseres Kaisers gegenüber Frank- st bdiglich in das System der ganzen ' - ? erfolgreich geführten Friedenspolitik, „Triumphe feiert, trotz der Haager M das Walten dieser Politik erkennen Mv unserem hehrsten Gedenktage, an die wieder dankbar an. Aber zugleich r Niw erneut daran, daß wir Deutsche Schutze unserer heiligen nationalen vor nun neunundzwanzig Jahren so v »h "En und zu deren Wahrung das deutsche i '4 E Andere zu bedrohen, immer scharf wohlan, dies deutsche Schwert, es MAbtanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, ne Lundberg, Huhndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- 'Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, M^Steinbach bei Kessclsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile.