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Feurr entstanden, aber durch schnelles Eingreifen der im Hofe beschäftigt gewesenen Erntearbetter gelöscht worden war, brach heute früh kurz vor 8 Uhr wiederum in einem neben der Scheune befindlichen Schuppen Feuer aus, welches aber erst bemerkt wurde, als es bereits einen größeren Herd gebildet hatte. Das Feuer verbreitete sich ziemlich schnell und ergriff die Scheune sowie das anstoßende Etollgebäude. Außer der Orts spritze waren Spritzen und Löschmannschaften ouS Spaar, Cölln, Sörnewitz, Brockwitz, Coswig usw. anwesend. Nachdem die Cöllnische Feuerwehr, welche unter Leitung de« Zugführers Seifert mit 6 Mann und einem Rottenführer am Brandplatze erschienen war, zunächst aus einem in der Nähe gelegenen Teiche Wasser gegeben hatte, stellten d:e Cöllnische und Coswiger Feuerwehr gemeinschaftlich zwei Schlauchleitungen von dem am Gasthofe befindlichen Hydranten der Cölln er Wasserleitung her. Nun mehr konnte das Feuer mit fünf Wasserstrahlen erfolgreich be. kämpft werden. Das anstoßende, auch durch Brandgiebel ge schützte Wohnhaus für Arbeiterfamilien wurde daher von Brand schaden bewahrt. Die Bewohner werden aber, da das Mibilar ausgeräumt und dabei doch auch beschädigt wurde, imm«hin Schaden erlitten haben. In der Scheune sind große Heuvor- räthe, sowie im Schuppen und Stallgebäude verschiedene Ge- räthschaften mit verbrannt. Das Vieh konnte gerettet werden. Der angestrengten Arbeit der Feuerwehr- und Löschmannschaften war es zu danken, daß gegen 10 Uhr bereits jede Gefahr be seitigt war. Der Brand soll auch heute wieder durch die er wähnten Knaben, Söhne der im Hause wohnenden Dienstknecht-, verursacht worden sein. Der Besitzer des Gutes war verreist. Von Meißen und Weinböhla aus waren ebenfalls einige Feuer wehrleute mit einem Geräth nach dem Brandplatze abgerückt, sie traten jedoch nicht in Thätigkeit, da genügende Hilfe vor handen war. In Cölln und Zscheila wurde kurz nach Aus bruch des Feuer« mit den Glocken gestürmt. An Zuschauern, welche aus den umliegenden Orten und Cölln-Meißen gekommen waren, fehlte es natürlich nicht, und der Wirth des Zaschen dorf« Gasthofes machte in Folge dessen unerwartet ein sehr gutes Geschäft. — Kundenfang der Dresdner Bank. Die „Deutsche Tagesztg." schreibt unter der Spitzmarke „Kundenfang": „Wie das Publikum aus seinem Besitze von sicheren Staatspapieren herausgcdrängt wird, zeigt folgender lehrreiche Vorgang. Du Dresdner Bank versendet ein hektographirtes Schreiben, welches wörtlich wie folgt lautet: Dresdner Bank. Dresden, den 25. Juli 1899. Herrn hier. Indem wir uns be ¬ ehren, Ihnen einliegend einen ausführlichen Prospekt betr. dir 4prozentrgen, hypothekarisch sicher gestellten und vor 1. Juli 1904 nicht rückzahlbaren Theilschuldverschreibungen der Sächsischen Gußstahlsabrik in Döhlen bei Dresden, welche in den nächsten Tagen zum Cursc von 100^ Prozent zur Subscription ge langen, ru überreichen, gestatten wir uns, zu bemerken, daß diese Tbeilschuldverschreibungen zu den besten dieser Art zu zählen sind und ein ganz vorzügliches Anlagepapicr darstellen. Sollten Sie den Wunsch hoben, einen Tausch von in Jh Besitze befindlichen, niedriger verzinslichen Werthpapieren diese 4prozentigen Theilschuldverschreibungen der Sächsischen Gußstahlsabrik vorzunehmen, so stellen wir uns Ihnen zur Ausführung einer solchen Tauschoperation zur Verfügung und sind zu allen weiteren Auskünften in dieser Richtung jederzeit mit Vergnügen bereit. Hochachtungsvoll Dresdner Bank. — Das Publikum wird also verlockt, seine Staatspapiere und Pfandbriefe, — denn welche anderen Papiere sind niedriger als 4 Prozent verzinslich als Staatspapiere und Pfandbriefe? — zu verkaufen und dafür unsichere Jndustriepapiere einzutauschen. Dos von der Bank offerirte Papier — 4 prozentige Theilschvld- verschreibungen der Sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen — erfreut sich zwar zur Zeit der für die Eisenindustrie äußerst günstigen Konjunktur — die Actien in Berlin notirten am 5. August 301 Prozent, die Schuldverschreibungen werden hier nicht gehandelt —, aber wer garantirt dafür, daß diese günstige Ge schäftslage anhält und daß die Besitzer der Schuldverschreibungen nicht Gefahr laufen, iu schlechten Zeiten einmal garnichts zu erhalten? Eine so große Bank, wie die Dresdner Bank, die mit einem Actienkapital von 130 Millionen Mark arbeitet, sollte es doch unter ihrer Würde halten, Kundenfang zu treiben. Wir können nur unseren schon des öfteren gemachten Vorschlag wiederholen, die Emissionsbanken von den Depositenbanken zu trennen, mit diesem Treiben ein für allemal ein Ende zu machen." — In der vorgestrigen Nacht entleibte sich ein zur Uebung eingezvgener, auf der Prießnitzstraße in Dresden wohnhafter Militärapotheker durch Gift. — Hohenstein-Ernstthal, 8. Aug. In einem Ober- hohndorfer Kohlenschachte verunglückte der 41 Jahre alte Berg zimmerling Kürschner dadurch tödtlich, daß von einem Seilbahn kreuz aus mehrere Hunte ins Rollen gekommen, den Ouerschlag abwärts gelaufen sind und einen Bolzen weggerissen haben, der Kürschner erschlug. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und vier Kinder. — In Reichenau wurde eine Kreuzotter gefangen, in der man 14 Junge fand, ein Beweis, wie stark sich ein solches Reptil vermehren kann. — Aus einem Fläschchen mit Salmiakgeist ließ in G lauchau ein 6jähriger Knabe ein 8jähriges Mädchen trinken. Durch den Genuß des Salmiakgeistes wurde natürlich das Mädchen sofort des Athems beraubt und wäre vielleicht in Erstickungs gefahr gekommen, wenn nicht sofort der in der Nachbarschaft wohnhafte Webermeister H. dem Kinde Seifenwasser zu trinken gegeben hätte. — Altenberg. Durch einen Blitzstrahl getödtet wurde am Sonnabend in der Nähe der Stadt ein mit Erntearbeiten beschäftigter Landmann. Der Blitz fuhr aus einer ganz un scheinbaren Wolke hernieder, so daß von einem eigentlichen Ge witter nicht die Rede sein konnte. Der Strahl ging m die rechte Halsseite, trat zur Brust aus dem Körper heraus, lief an der Uhrkette entlang zur Uhr, dieselbe demolirend und trat abermals in den Leib ein; schließlich gelangte der Blitz durch den Ellbogen in die Erde. Ein bei dem Getödteten zugegen gewesener Hund wurde gleichfalls erschlagen. Be Vermischtes. h gew >ar's i! und das Aussehen des Todten unverändert lassen, Tod durch Elektricität die Züge verzerrt. Der ,, luftleeren Raum. Das Vacuum-Zimmer muß Zelle sein, die in Verbindung mit dem Gefängniß - Ei- ist 8 Fuß hoch, 10 Fuß breit und 10 Futz der vier Seiten hat ein luftdichtes Fenster mit einer WO h SÄ Händler erhalten Extra-Preise. 1 ^gerin Eine neue Hinrichtungsmethode. Regierung hält die amerikanische Hinrichtungso^zM^ Elektricität für überwunden. Wie ein ameiikaniM'M^ richtet, hat man in Japan eine neue moderne ül richtung entdeckt. Sie soll schnell und völligH empfiehlt Martin Vergers BuN Zoll Breite. Dadurch ist dem Vollstrecker der WQ den Gefängnißbeamten die Möglichkeit gegeben, dm richtunzsprozefses zu verfolgen. Die Zelle wird um,; pumpe verbunden, die die Austreibung der Luft a« in 1 Minute und 40 Secunden bewirkt, so °aß gar nicht zur Besinnung kommt und der Tod oh« L stickungdangst augenblicklich eintritt. Man hat Experiment an einem großen Bernhardinerhund »llfiR Tod trat 11/2 Minute nach Bildung des Vacuuvii M Aussehen des Thieres war so ruhig und unverändt>M zunächst nicht an den Tod des Hundes glaubte cuum noch dreißig Minuten andauern ließ. SkM dann von den anwesenden Aerzten festgestellt, d«M schon nach einer halben Minute erfolgt wäre. MW soll folgendes sein: Der Verurtheilte wird entkleide M Luft, die vielleicht in den Falten des Kleide« könnte, kein Hinderniß der Hinrichtung bilden flach auf den Rücken gelegt und die Arme über sammengebunden, um eine volle Expansionsfähigu. i zu ermöglichen. Wenn das Vacuum sich bildet, durch die Contraction der Brust ausgestoßene Zimmer getrieben, und da die Luft fehlt, um du ? - zu ersetzen, wird der Tod augenblicklich herbeigefi?^ Ü Wer Handschuhe kaufen will, der veM^ sich au das Chemnitzer Handschuh-Haus? s 1 Prager Straße 16, nur 1. 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