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eck, Tl- mit klarem 5topf und sicherem Auge, der damit nicht viel mir führt ins Paradies aus der Fremde. Ordnck für Frankreich werden kann. den zur Luther Hetze. Der Schuhmacher ^u, Luther habe drei Meineide geschworen und verwiesen, weil zu prüfen gewesen sei, ob nicht en-, getroffen. ... . Dreyfusprozcß der Dreyfushandel zu Ende ist. Es regt sich, mag mau es noch so leugnen, in immer weiteren militärischen Kreisen, der Löwe hat Blut geleckt, dengroßen Militärs ist Dank den Boisdeffre, Mercier ec. das Ver- ständniß dafür aufgegangen, wie schön es im Staate für sie werden würde, wenn sie den Sieg über das leidige Civil davontragen. Sie werden und wollen nicht ruhen, um keinen Preis. Wenn Dreyfus also, was ja voraus zusehen ist, freigesprochen wird, dann wird es für die Re gierung heißen, mit fester Hand in das militärische Wespen nest Hineingreifen. Noch zögert man, man will Mercier, den ehemaligen Ministerkollege», man will die anderen, mit denen einen doch mehr oder weniger gesellschaftliche Beziehungen verbinden, nicht ohne Weiteres preisgeben, man will- nochmals zu schone» versuchen. Aber man täuscht sich in diesen Merciers und Konsorten. Es ist ihnen lang weilig geworden, den buuten Rock der bürgerlichen Republik zu tragen, ihnen liegt nicht daran, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, denn sie halten sich des Sieges gewiß, des Sieges, der ihnen als Ehrenpreis die Hegemonie des Säbels über das Civil bringen soll. Sie halten solidarisch zusammen, sie nehmen das Bestreben^ sie zu schonen — und nicht mit Unrecht — als Zeichen der Schwäche uud Furcht, und zuversichtlich rechnen sie, das leicht erregbare Franzosenvolk durch patriotische Phrasen doch noch auf stacheln zu können. Wer die Herren dicht vor dem Renner Prozeß gesehen hat, stolz einherschreitend, wie die Sieger, die im nächsten Moment der Volksjubel umrauscheu wird, der muß ein arger Idealist sein, wenn er glaubt, eure moralische Niederlage werde die Herren ducken, zumal sie diese moralische Niederlage vorerst ja mit ziemlicher Sicher heit voraussehen. Es ist ja richtig, wenn man sagt, das Gros des Militärs verhalte sich völlig vassiv. Gewiß, die unteren Offiziere, namentlich in den kleineren Garnisonen. Aber diese unteren Offiziere sind auch nie diejenigen gewesen, die Militärrevolutionen heraufbeschworeu haben, und nur sehr selten ist an ihrem Widerstand eine derartige Bestreb ung gescheitert. Das große militärische Leben bringt es nun einmal mit sich, daß dem Kommandirendeu auch das Offizierkorps zu folgen gewöhnt ist, daß ein geschickter Führer all seine Leute dahin fort- und mitzureißen vermag, wohin er will. Und so wird der alte Oberst wohl Recht behalten mit seiner Behauptung, daß mit den Tagen von Rennes bestenfalls der Anfang vom Ende gekommen, daß aber dieses Ende noch sehr wohl „ein Ende mit Schrecken" "in ^-noe oocy ^mus cs.ycmnv geivmvcu Todten sind glücklich, sondern die Lebenden die durch Christum versöhnt sind mit , iZ. Vater. ^yugus hat ste nicht get . Kbo lw lo gern werden wollten: ewigglücklich! Mcht alle, die glücklich werden wollen, entschließen U wählen, der Christus heißt. Die große Glücksjäger lehnt vielmehr diesen Weg ab ,Mf seine Fa<M" selig zu werden. Da sagt in Weife, der in den Sprüchen Salomos redet: scheint der beste und führt doch zuletzt 1, am allerneuesten Anfang. Schon in Rennes Perier und Mercier zu- Ack viel begangener Weg, auf dem sich uicht ^ Katholiken, sondern auch hochgesinnte Pro- l sich nicht annähernd in Gisela« Gemüthszustand zu versehen, i Das zarte, schüchterne Gefühl ihrer Liebe war allmählich zu einer Leidenschaft h-rangewachs-n. Sie hatte still halten, auS- harren, sich b-ug-n müssen, Reue kennen gelernt und das zehrende Gcfühl der Sehnsucht. Nun plötzlich sah sie sich am Ziel ihrer , heißesten Wünsche, so unvermuthet schnell, daß sie fassungslos war. W e konnte sie jetzt, wo eine jauchzende Freude ihr durch die Adern strömte, ihre Gedanken, ihre führerlos umherschwcifenden Gedanken sammeln, die mit der beschwingten Hoffnung davon flatterten in die Höhe und Helle eines Himmels, an dem ihr Lcbensglück wie eine Sonne strahlte. Sie ging wie betäubt neben dem Fürsten her, gab verwirrte, stockende Antworten, trotz dem der hohe Herr entzückt von ihr war. Er ließ sich von dem Zauber ihrer Persönlichkeit so schnell wie die jüngeren Cavaliere umspinnen, und zuletzt — man befand sich bereits in der großen, zum Herrenhause führenden Kiefernallee — gelang es ihm auch, ein Lächeln und einen kurzen aufstrahlenden Blick ihrer schimmernden Augen aufzufangen. War es ein Wiederschein jenes Blickes, der soeben heimlich über Ulrichs Gesicht fortgehuscht war? Gisela hatte bemerkt, daß Ulrich den Waldarbeiter mit irgend einem Bescheid in sein Haus vorausgeschickt hatte. Er ging, jetzt selbst sein Pferd führend, neben dem Fürsten her, um seinen Mund lag ein weicher freundlicher Zug. Einmal trafen sich ihre Blicke, ihr schoß dabei eine Blut- wellc ins Gesicht; ste sah schnell zur Seite, als sei sic bei einem Unrecht ertappt, während Ulrichs Augen einen Augenblick in zärtlicher Betrachtung an ihren Zügen hingen. Dann aber, wie in schweigendem Einverständniß, rafften sich Beide auf und wandten ihre Aufmerksamkeit dem Fürsten zu, denn nun war das HerrenbaiiS erreicht. Giselas Herz klopfte zum Zerspringen. Sie stand still, als erwarte ste eine Aufforderung, hinein zugehen. Dann besann sie sich auf die Lage und schritt dem Fürsten, der mit einer verbindlichen Handbewcgung ihr den Bor tritt ließ, voraus in das große, feierlich stille HauS hinein. Stimmen und Schritte wiederhallten darin. Ulrich bat den hohen Herrn einzutreten, und Gisela sagte etwas Aehnliches, das aber dem Fürsten nicht recht zum Ber- ständniß kam. Eine außerordentlich befangene, trotzdem reizende junge Frau, dachte er bei sich und sah lächelnd, wie sie sich in einer fast kindischen Unbeholfenheit im eigenen Heim bewegte, zögernd über die Schwelle des Zimmers trat, in der Mitte des selben stehen blieb und sich verlegen umschaute, mit einem Aus druck, als fürchte ste, es sei hier etwas nicht in Ordnung. Und doch sah Alles ringsum so neu und blank aus, als sei noch niemals über den weichen Smyrna ein Fuß geeilt, als habe noch keine Hand die zarten Tüllvorhänge der weit geöffneten, auf eine mit Lorbeer und Oleander grschmückre Terrasse führenden Fenster zurückgeschlagen. Es war ein Prunkgemach, dem da« Leben fehlte. itlitik Beschimpfung Luthers durch die Lugende .Selbstmord" zc Nirgends ein Buch, eine Handarbeit, eine Blume. O doch, dort ein großer, blühender Nelkenstock. „Ah — ein Dianthu«! Da« ist ja ein Prachtexemplar!' rief der Fürst, an den Ständer herantretend. „Wohl Ihre Lieblingsblume, gnädige Frau?' „Ja, Hoheit,' stieß Gisela unter dunklem Erröthen hervor. Eie machte dabei eine kleine Wendung, um nicht von Ulrich angesehen zu werden. Bis zu diesem Moment hatte sie gleich einer Fremden, die hier al« Besuch cingetrcten, noch in Hut und Handschuhen da- gestandcn, als wartete ste, man sollte ihr Platz anbiete,.. Ulrich batte dem Fürsten einen Sessel an« Fenster gerollt. Das mahnte Gisela, was sie selbst zu thun habe. Endlich kam der Hut oom Kopfe herunter und auch der Handschuh von den Fingern. „Gestatte, daß ich Dich davon befreie,' sagte Ulrich, in dem er an Gisela herantrat, ihr die Sachen abnahm und bei Seite legte. E« war das erste an sie persönlich gerichtete Wort in dieser Stunde. Der Fürst lächelte. Diese junge Frau kam ja gar nicht au« dem Erröthen heraus. Seine Anwesenheit schien auf sie eine fast unheimliche Wirkung auszuüben, ein fortwährende« Zagen und Bangen zu erwecken. Ich bin doch kein Menschen fresser, kein Barbar, dachte er bei sich. Kann man ste denn gar nicht aus diesem beklemmenden Zustand- herausbringen und ste vertraulich machen? Und er bemühte sich, alle ihm zu Gebote stehende Liebens würdigkeit zu entfalten und begann wieder lebhaft zu reden. Leicht den Oberkörper vorzebeuzt, knüpfte er an die eben ge machte Bemerkung an und sagte: „Ich theile Ihren Geschmack, meine gnädige Frau, und mit Hhnen und mir ganze Völker, die in der Cultur dieser schönen duftenden Blume gewetteifert und dadurch so viel herrliche Arten erzielt haben. DianthuS b-z-ichnet eine göttliche Blume, eine Ehrenbenennung, die der Nelke «egen ihrer Schönheit und ihres DuftcS zu Theil geworden ist. Bon den Nelken läßt sich Manche« erzählen. Welch eine Menge von Spielarten giebt e«,' warf er arglos hin. Diese Bemerkung trieb Gisela wieder heiße Röthe ins Gesicht. Sie saß dem Fürsten gegenüber, Ulrich ihr zur Seite. Eie onnten, mußten Beide ja nur ein und dasselbe denken. Wenn ihr doch etwas von ihres Geliebten Beherrschung eigen »E Um wäre. Er ging auf das angeregte Gesprächsthema mit dergroß en Gelassenheit ein und erwiderte auf di- Bemerkung de« Fürsten „Wird nicht zur Zeit Homers die Nelke schon erwähnt, Hoheit? so hätte sie diese Scene nicht heroorgerufen. Wunderbar- Füg ung, die sie ihm in dieser Art wieder zugeführt. Ihm wurde das Herz plötzlich weit und warm. Da ging ste vor ihm, seine Geliebte, seine Bivacitas, die ihm einst so viel selige Stunden und dann so herbe« L-id gebracht. Würde der heutige Tag sie ihm zurückschenken? — Mit freudigem Schreck hatte er sogleich als Erstes den goldenen Reif an ihrer Hand erblickt, dessen Fehlen ihn bei ihrem letzten Zusammen treffen so schmerzlich berührt. — Durfte er bald wieder s-m nennen, was ihm einst gehört hatte und so theuer gewesen war — ihr ganzes Selbst, wie es verkörpert dort vor ihm hecwandelt-, ihre liebe Gestalt mit dem schönen Kopf und seinem F-ucrherzen? Wohl, er durfte es, wenn er wollte. Wollte er denn nicht? Gewiß, er wollte. Der erste Schritt dazu war ja gethan. Er hatte sie anerkannt als seine Frau, anerkannt vor der Welt, die der Fürst, das Ohechaupt seiner engeren Heimath, hier ver körperte. Bereute er das? Bereuen! Es breitete sich bei dieser sich selbst gestellten Frage ein Glanz über sei» ganzes Gesicht. Was er soeben noch als höchst schwierig, für Gisela kaum ausführbar, peinvoll auch für sich selbst angesehen hatte, das erschien ihm plötzlich als etwa« ganz Einfaches, al« eine sich schnell und leicht aus sich selbst entwickelnde Nothwendigkelt, in ihrer Folge als etwas wundersam Schönes. . nickenden Bemerkung: „Schon seit langem wird Nantiickwr Seite angestrebt, daß abfällige, wenn o-c-lik an dem Stifter ihrer Konfession ge- "bch geahndet werde", und fügt in einem Schluß- Mle Kritik der historischen Persönlich also für die Zukunft freigegeben." — Ein Hochzeitstag. Roman von H. Palmö-Paysen. Nachdruck verboten. (Schluß.) Ulrich hatte sich geflissentlich zurückgehalten um Giselas willen, auch gebot der enge, bebuschte Weg diese Rücksicht. Er wurde sich nun, nachdem er scharfen Schnitts den gordischen Knoten seines Herzenconflictes zerschnitten, der Tragweite seines Handelns im ganzen Umfange bewußt. Kaum ausgesprochen, hätte er gern das Wort „meine Frau' wieder zurückgenommen. Aber als was hätte er Gisela vorstellen sollen? Als seine Braut? hier, in seines Hauses Nähe, in dem weiten, großen Walde allein, ohne Begleitung? Eins wie das Andere wäre nicht rathsam gewesen. Was nun thun? Sollte ste über seines Hauses Schwelle, fremd wie es ihr noch war, an der Seite des Fürsten eintreten und die ihr so plötzlich aufgedrungene Rolle der Haus- rau spielen? Würde sie das wollen, können, sich der Lage an- >assen, ihre stchtbarlich große innere Bewegung beherrschen, oder rar es besser, durch irgend welche Ausrede sie au« dieser Klemme Herauszureißen? Das erheischte aber eine Besprechung, und zu dieser fehlte Zeit und Gelegenheit. Es blieb nichts Anderes äderet ^""wiefen, weil zu prüfen gewesen sei, oo mcyl / Mn gegen die Religion" vorliegc. Diese Frage is W Mw und der Schuhmacher freigesprochen. Der " o ^. „Pfälzer Bote" berichtet dies triumphirend jütischer'Z Liste Kritik . Mich , . , . j UMlau war seiner Zeit vom Landgericht Ocls .-.tA,'" .es groben Unfugs-Paragraphen zu drei Wochen Mheilt worden. Nagel soll im Gasthause ge- mg ? ' ^eu, Luther habe drei Meineide geschworen nud inlavet begangen. Das Reichsgericht hat jedoch das Wehoben und die Sache nochmals an das Land- ES'um ,aue Menschen, welcher Race, iu?E e ""Khoren mögen: sie wollen glück- glücklich: im Paradiese, wäh- gel^« in ' Hefen Frieden mit dem genoß, der ihm >tungs«°" elngehaucht ihn znm Lebendigen gemacht glücklich^ wir zurückkehren, wollen wir uns hck ? Dreyfus freigesprochen wird, hgfts^^' 6. August. „Und Sie glauben, mit Rennes iubi!»^ H - "un M Ende, wie immer sie kommen möge? v 4ck?^M?Mn, yon „Ende" ist gar keine Rede! U,",!!'Anfang, am allernenesteu Anfang. Schon cktns. üä), daß in Rennes Perier und Mercier zu- werden, da Mercier sich auf diplomatische F während Perier diese Akten als apokryph a Das ist sehr leicht möglich, daß es zu am .! Mn Zwischenfall oder zu einem ähnlichen Lachen aber sei eines versichert: wird Dreyfns ' 0^ lP lliebt sich das Militär uicht zufrieden, MM verdonnert, werden die Revisionisten nicht "" K""'pf tobt weiter fort, ans jeden Fall, > sich einfach nicht um eine Justizfrage um diejenige wer Herr im Lande Militär oder das Civil." Diese Worte sprach ""er ehemaliger französischer Oberst, ein Mam! mistor § i nach Trinitatis. Sal. 14, 12: Es gefällt manchem ein Weg wähl, aber endlich bringet tN »cker ihn zum Tode. ' Relionm u?" üch.. alle Menschen, welcher Race, I. k s MchÄ' spricht Jesns Christus. - Und Alle, tschilp kWM diesen Weg zn gehen, werden erösffb, >ein Wanderung an bereits von einem Hauche Mradiefe empfangen und mehr und mehr, je Ivi Etliche sind den Weg schon zu Ende »< idr das Paradies erreicht, aus dein ihr leise zn den noch Wandernden herüber- .. r.-.-, Wtn M Ehnstus hat sie nicht getäuscht. Sie sind chkejt übrig, al« den Dingen ihren Law zu lassen. Wäre Gsela . " —l schweigend mit einem stummen Gruß an ihm vorüb g:gang-n, i8cß6 M Ml GruM etwas anderes, als zur Hetze gegen ceundlM . fordern? Denn für die Ultramontanen ist „be- mit klarem Kopf nnd sicherem Auge, der damit nicht viel Der Fürst würde sich einige kurze Augenblicke bei ihm auf- Neues gesagt, aber schlagfertig den Nagel auf den Kopf halten, ein Glas Wein zu trinken geruhen und sich, nachdem getroffen. Jede Hoffnung ist geschwunden, daß mit dem der Jagdwagen bespannt und dann — Der Vorgang sollte sich " " nach dieser Voraussetzung vollziehen. Dennoch vermochte Ulrich WjkMlltt sii f WilsiW ^lage zu Nr. 94. Sonnabend, den 12. August 1899 Mn nur stillen, der selber mir das Herze gab; „.-,8 M-ü Brüder Hände füllen und bleibe leer doch niill fk^ Dem Haben steht immer ein größeres KE .Wk^ bas nur Christus ausgleichcn kann. - versuchen andere Wege. Viele hoffen, das auf Erden zu finden, sie überlassen, nach m ^vrt, den Himmel den Engeln und den Spatzen. lobiMn --Ter greift nach einem Siegerkranze vd der nach einem Lorbeerzweig, 1 ...M Ud so wird nach verschied'nem Glanze m isw huscht ein jeder, keiner reich!" hat einmal gesagt: Wenn ich die Stunden den ,we,.in denen ich mich in meinem langen Leben Fucklich befunden habe, so werden kaum vierund- lMauskommen. Nun, das war einer, dem alles .Worden war, was diese Erde bieten kann. Mer jetzt, aber nicht, weil er todt ist, sondern , Aseg am Ende doch Jesus Christus geworden Abe W^llnd Israeliten finden, führt den Namen: gnte nur dann bringt er ans Ziel, wenn er IPäter in den Weg einmündet, welcher Christus . - LwkU'Ä-, s ist das der Fall, längst nicht immer. Dann bvch Zuletzt zum Tode. Denn „des Herzens