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leihung des Fürstentitels an den deutschen Botschafter in Paris, Grafen zu Münster, ist erfolgt unter gleichzeitiger Namens-Aenderung. Graf Georg Herbert zu Münster- Ledeburg Frhr. v. Grotthaus führt fortan nach der „Nordd. Allg. Zeitung" den Namen eines Fürsten von Derneburg. Derneburg ist ein Besitzthum des Grafen Münster im Regierungsbezirk Hildesheim. Graf Münster besitzt nach der „Kreuz-Ztg." Rittergut Ledenburg, Dornum, Derneburg, Binder, Antensburg und Kniestedt, sämmtlich in der Provinz Hannover. Uebereinstimmend wird her vorgehoben, daß die Auszeichnung des 79jährigen deutschen Botschafters in Paris nicht nur eine Anerkennung ist für die Anbahnung freundlicher Beziehungen zwischen Frank reich und Deutschland, sondern auch für die Thätigkeit des Grafen Münster als Delegirten auf der Friedens- Conferenz, wo er es verstanden hat, alle Friktionen zwischen deutschen und französischen Delegirten zu verhüten. Aus Wilhelmshöhe wird berichtet, daß der Kaiser am Dienstag den Feldjäger-Oberlieutenant Freiherrn von Strombeck, welcher einen eigenhändigen Brief der Königin von England an den Kaiser überbrachte, empfing. Die Königin hatte den Freiherrn von Strombeck in Osborne empfangen. Derselbe berichtete, daß das Befinden und Aussehen der hohen Dame ganz vortrefflich sei. In der innern Politik des größten deutschen Bundes staates beginnt es wieder lebendig zu werden. Das preußische Abgeordnetenhaus tritt demnächst zu sammen, um die wichtige Frage des Mittelland-Kanals von neuem zu berathen. Wie der kürzlich erschienene 2. Theil des Kommissionsberichts beweist, hat die Re gierung im Punkte der Kompensationen das weitgehendste Entgegenkommen an den Lag gelegt. Denjenigen Gegen den, die eine direkte Benachtheiligung von dem Mittclland- Kanal zn befürchten haben, d. i. Oberschlcsten und dem Lippethal, wurde die bindende Zusicherung genügender Er satzleistung gemacht. Damit ist das wesentlichste Hinder niß, welches der verfassungsmäßigen Bewilligung des Kanal plans bisher entgegenstand, aus dem Wege geräumt und die Hoffnung auf Einigung der Betheiligten ein gut Theil näher gerückt. Der Entwurf des neuen deutschen Weinge setzes ist nunmehr festgestellt und enthält in 16 Para graphen Bestimmungen, die im Vergleich zu dem jetzt geltenden Recht fast durchweg Verschärfungen bedeuten. Auch die Strafbestimmungen sind schärfer als die gegen wärtig geltenden Gesetze. Auf vorsätzliche Zuwiderhand lungen kann neben Gefängnitzstrafe bis zu fünf Jahren auch auf den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Bei fahrlässiger Zuwiderhandlung ist auf Ge- fängniß bis zu 6 Monaten neben Geldstrafen zu erkennen. Auch kann in gewissen Fällen auf Einziehung der Ge tränke erkannt werden. Der in Lübeck versammelte deutsche Tischlertag beschloß die Gründung eines Schutzverbandes deutscher Tischler-Jnnungen gegen unberechtigte Forderungen der Gesellen, er sprach sich ferner einstimmig für die Zwangs- Innungen aus. Straßburg i. E. Die Vorbereitungen zur bevor stehenden Kaiserparade bilden hier das Tagesgespräch. Dieselbe wird durch Zusammenziehen großer Truppen massen ein glanzvolles Schauspiel werde», wie es hier nur einmal bei Lebzeiten des alten Kaisers im Jahre 1886 bei seiner letzten Anwesenheit im Elsaß stattgefunden. Am 2. September versammelt sich wohl das stärkste Corps der deutschen Armee bei Straßburg zur am 4. September vor dem Kaiser stattstndcnden großen Parade. Im Jahre 1886 defilirten 30000 Mann vor Kaiser Wilhelm I. Man hört noch heute die Straßburger gerne von diesem glänzenden Tage sprechen. Gegenwärtig weilen englische Schulmänner in Deutschland, um das deutsche Schulwesen, namentlich aber die höheren Schulen, kennen zn lernen. Das Kultus ministerium hat hierzu bereitwilligst seine Erlaubniß ertheilt. Oesterreich-Ungarn. Kaum noch zn zählen sind die Kundgebungen, wie sie jetzt in Oesterreich gegen die neuen Verbrauchssteuern veranstaltet werden. Der letzte Montag brachte in Wien allein 14 Einspruchsversamm- lungcu, worunter eine ausschließlich für Fraucu von Eiscnbahnbeamten bestimmt war. Sie waren alle massen haft besucht. Auch in vielen anderen österreichischen Städten finden fortwährend Protestversammlungcn statt. Ferner fordert der Reichsrathsabgeorduete Bareuther in einer Zuschrift an die „Ostdeutsche Rundschau" auf, das Vor gehen der Regierung, das der splitternackteste Verfassungs- bruch sei, mit dem unnachgiebigsten, rücksichtslosesten Wider stande zu beantworten. Es handle sich um einen Kampf auf Tod und Leben zwischen den Deutschen und den Slaven in Oesterreich. Frankreich. Der vor dem Kriegsgericht zu Rennes spielende Drcyfusprozeß lieferte bis jetzt wenig. Neues, weil die Verhandlung, über die geheimen Aktenstücke in den letzten Tagen hinter verschlossenen Thüren stattfaud. Inzwischen streiten sich die Parteien in Frankreich über die Schuld oder Unschuld des Hauptmannes Dreyfus heftig weiter, es besteht aber kaum ein Zweifel, daß Dreyfus freigesprochen werden wird, da er das berüchtigte Schrift stück nicht geschrieben hat und im Uebrigen seine Schuld mindestens unklar ist. Der Prozeß wegen des Attentats auf König Mlan ist um 20 Tage vertagt worden. Das britische Parlament wurde am 9. d. M. mit einer Thronrede geschlossen. Die Thronrede beschäftigt sich auch mit der an die Königin gerichteten Petition britischer Unterthanen fin Transvaal und sagt: „Die Lage meiner Unterthanen in der südafrikanischen Republik ist unvereinbar mit den Versprechungen gleicher Behandlung, auf die meine Bewilligung der innern Unabhängigkeit für die Republik sich gründete. Die hierdurch verursachte Un ruhe ist eine beständige Quelle der Gefahr für den Frieden und die Wohlfahrt meiner Herrschafts-Gebiete in Süd- I 57. Jahrg. Sonnabend, den 12. August 1899 Marie Findeisen geb. Völkel aus Mockethal ist heute als aus den Orten Neukirchen, Steinbach bei Mohorn, Blankenstein, Heb ist ^-nzem-rnle ^oigenoes erwavm. Lisas Eu- scheint es sicher, daß der Westen, namentlich s o Süge»? fE 2. d« das doch Die an« > y Lokalblatt für Wilsdruff, ^alde . "^""eberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, ^bera Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- 8- Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdvrs, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen. Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. nz rnd^ rd BMI chsM GL dEi 12 E,I «arte, R. -sund' ver kA c Sch"^ -men xrna»-: es AM «kN k ü -UllM, gUIlNM" UUVIUU.VN, Ulv 'en n 5' dagegen ist der Stand der Dinge in M Cherson nach wie vor sehr unbefriedigend. 5kjh, 7 verhältnißmäßig hohen russischen Getreide- Bch ^ Ausfuhrgeschäft ei» unbedeutendes, doch Häfen, der kleinen Zu- ^L^WOsonderlich. b Rundschau. EK B'at dem deutschen Botschafter in Paris, l Fürstentitel verliehen. Die Ver ag-n'tks 7""' namenmm m ocniemgen oes AMv- lE v ««d der Krim, günstiger anssallen, als man - " 1 ""d Zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pog bezogen 1 Mk. 55 Pf. ersaht " werden Montags, Mittwochs und Freitags bis svätestens Mittags 12 Udr angenommen. — Fnsertionsvreis 10 Vf«, pro viergespaltene Corpuszeile. , Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktton Martin Berger daselbst. Zwangsversteigerung. G Grundbuche auf den Namen Julius Moritz Munkel eingetragene V. Baustelle — Folium 28 des Grundbuchs für Röhrsdorf, vormals M Antheils, Nr. 143 des Flurbuchs, — Im 7,6 ar groß, mit 42,80 Steuer und geschätzt auf 600 Mark — Pfg. soll im hiesigen Amtsgericht Ersteigert werden und es ist 'na ein'^ ^ ^°^«garn eine Normalernte hat. Im Süden men Spaniens schwach, die Nord-Jtal ens be> -»^.Süd-Italiens giM dagegen zu gerechtfertigten >> A Der Weizenertrag Frankreichs wird Ziffer - 1bis 126 Millionen Hektoliter geschätzt. In ^lden 130 Mill. Hektoliter erwartet, was gegen Ih. Art geradezu einzig dastehende Ernte desVor- > Minderertrag von 40 bis 50 Mill. Hektoliter s^rse. Nach englischen Berechnungen wäre die Weizen auf 870 Mill. Hektoliter zu taxiren greine Milliarde im vergangenen Jahre. Da ; ^di« Hektoliter beträgt,^ resultirt ein chlM für MMU Marandt, AoM, Sreöenteßn und die Umgegenden. «p-clto——- , rlwa 30 Mill., das aus Vorräthcn leicht ge- k '«nn. Ueberdies stehen Ende des Jahres schon Ernten in Argentinien und Australien zur Ver- die Ernten Europas auf 478 Mill., der ' Ä "'n 603 Mill, geschätzt werden, so ergiebt sich " « "»ik " ^25 Ntill., welches durch Import gedeckt In der letzten Campagne wurden aus den V m 131 Mill. Hektoliter, 1897/98 sogar 150 s'^li^ 'in ^Weizen herangezogen. Nach den jüngsten 'ÄiÄ > Rußland sollen die Ernte-Ergebnisse in en, namentlich in denjenigen des Asow- es lvtarkt blieb fest. Da der Getreidemarkt üsAfl von der Weizeuernte beherrscht wird, so sei chn M Aizenernte Folgendes erwähnt. Was Eu- und"'^ - en dck z E// England, Frankreich, Belgien und Holland utter".^ riite haben, daß der Osten, insbesondere Rn- und die Türkei starke Ausfälle beklagen der 19. August 1899, Bormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 30. August 1899, Bormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans, anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschreiberet des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Wilsdruff, den 26. Juni 1899. königliches Amtsgericht. vr. Gangloff. Schneider. rke« ss>W"* ry»noer,en geo. sottet aus wwaelyat in yeuie an durch Rücktritt der bisherigen Hebamme erledigten 32. Hebammen vaclk^I^diw. Birkenhain und Limbach mit dem Wohnsitz in Neukirchen in mit worden. NM ^^stiche Amtshauptmannschaft Meißen, in, am 8. August 1899. I. A.: lw. Müller. Tr. Amtsblatt ^sl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Ltadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. 1Getreidemarkt. Va« K Wird um diese Zeit des Jahres der Ge- Meisten durch die eben in den meisten Ländern »r»?ktreideernte beeinflußt, man kann aber sagen, ryte einen wesentlichen Einfluß auf die Ge- ! ^tzt gerade nicht ausgeübt hat. Es wird ^L'^V^weinen eine gute oder doch mittelgute Ernte Geg^ t^vem Wetter eingebracht, aber die Gesammt- Wird in diesem Jahre wegen der Ernteaus- w einigen Staaten Nordamerikas und , Men Rußlands etwas geringer geschätzt als sodaß die Landwirthe und Getreide- flache haben, mit ihren Angeboten zu drängen. k Mist gaben deshalb auch nur ganz wenig Markt blieb fest. Da der Getreidemarkt