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über, der an einem Tische saß und an Aas KöHtenkLoster in Kiew. (S. 7.) runden, kohlschwarzen Augen hatten Anna Müller nach sechzehn langen Jahren ih^ D ^elb du heute wieder aufsuchen würde." „Ich heiße nicht mehr Anna Müller, „D-r steh'. D weist maA einc^ Dins, sein sreni^ haiitirtc^ dabei hin ns tretende kenm" tirolcl einen » Anna mit betrübtem Blick. „Aha — Du bist verheirathet — na, Des' sich Glück wünschen! Wie heißt er denn, AnN^ Luigi?" „Anna — so wahr ich lebe, es ist Ant Geigenmacher aufspringend, und beide Hände, ergreifend, küßte er sie zärtlich auf die bleiches bat er sie, doch Hut und Mantel abzulcgen und, zu machen, und während die Nichte seiner Aus» leistete, rief er in Heller Freude: „Gottlob, d" da bist, Anna — das hätte ich mir nicht träl». richtete mir, wes halb man sie fort geschickt hatte, und als ich daraufhin sagte, Frau von Hartenau scheine eine alberne, launen hafte Persönlichkeit zu sein, ward Frau Schäfer heftig und erklärte, Frau von Hartenau sei in jeder Hinsicht eine Dame, was sich nicht von jeder Frau behaup ten lasse! Sie wer den einsehen, daß mir nach dieser Aeußerung nichts andres übrig blieb, als Frau Schäfer zu erklären, sie müsse mein Haus gleich am nächsten Morgen verlassen Als der Doktor in der Villa Halden eintraf, kam die Hausfrau ihm lebhaft entgegen. „Ich kann mir denken, was Sie herführt, Herr Doktor," begann sie hastig, „und Sie müssen gestehen, daß meinerseits recht viel Selbstbeherrschung dazu gehört, um Sie dies wenig liebenswürdige Benehmen, welches ich seit gestern Abend von Seiten dreier Persönlich keiten erfuhr, nicht entgelten zu lassen." „Ich verstehe sie nicht völlig, gnädige Frau," entgegnete der Arzt verblüfft. „Nur Geduld — Sie werden mich alsbald begreifen. In erster Linie nimmt sich's Frau von Hartenau heraus, meine Haushälterin, die ich ihr aus Menschenliebe als Pflegerin überlasse, Knall und Fall wieder fortzuschicken — Herr von Hartenau hat nichts Eiligeres zu thun, als die alberne Grille seiner Frau zu unterstützen und mir Frau Schäfer wie einen losen Pfennig wiederzusenden, und um das Maß meiner Geduld vollends zu erschöpfen, bricht Frau Schäfer bei ihrer Rückkunft einen Streit mit mir vom Zaune und verläßt infolge dessen nein Haus heute in aller Frühe für immer —" „Sie sehen mich erstarrt, gnädige Frau — die Haus hälterin ist fort?" „Auf und davon, Herr Doktor. Was sie alles sagte, als sie heimkchrte, weiß ich nicht mehr, ich hatte aber den Eindruck, sie sei ent weder b etrun ken oder verrückt! Sie be- Mit diesem wenig ausgiebigen Bescheid Doktor zufrieden geben; er kehrte in den ,M' theilte Frau von Hartenau mit, ivas er in Erfüll und erschöpfte sich gleich dem Ehepaar in N darüber, was es mit Frau Schäfer für eine während die junge Frau sich's nicht ausredcn ließ, habe ein Interesse an St. Georgen und befindest schon auf dem Wege dorthin. Zehntes Kapitel. Auf der breiten wohlgepflegten LandstMH Mürzzuschlag nach Spital führt, wanderte an ciiB Maiabcnd eine dichtverschleierte Fran müden 2D Eine kleine Handtasche, welche die Frau trug, D hin, daß sie eine Reisende sei; jetzt hatte sie die al des kleinen Ortes, welcher einen beliebten Sonn"-- für die erholungsbedürftigen Großstädter bildet, a nach kurzem Zögern bog sie in eine Seitengasse ein bald darauf vor einem kleinen Hause, über dessen nick gnng: , genau i" vor E o, daß»? liehe» verlad Val<! fragt- jetzt MD t liebevoll freundlichen Ausdruck; jetzt heftete -f wartungsvoll auf die Fremde, die leise den !! und ihren Schleier zurückschlug, worauf sie uiN Lächeln fragte: „Kennst Du mich wirklich nichl zu lesen stand: „Luigi Valtrini, Geigenmacher". Einen tiefen Seufzer ausstoßend, öffnete die, Thür und sah sich einem kleinen weißhaarigen W einer und würde ich ihr den Gehalt für das laufende Vierteljahr sofort auszahlen." „Die Entlasfung nehme ich an, das Gehalt nicht," sagte die Person kurz und bündig; „ich kann nur das Geld, welches ich durch geleistete Dienste verdient habe, beanspruchen — leben Sie wohl, gnädige Frau und nehmen Sie meinen Dank für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir in den fünf Jahren meines Hierseins erwiesen haben." „Und so ist sie heute wirklich abgereist?" forschte der Doktor. „Jawohl — gegen zehn Uhr — der Diener kann Ihnen sas Nähere mittheilen, wenn Sie es interessirt, Herr Doktor, aber ich möchte kein Wort mehr über die ärgerliche Geschichte reden." Als der Arzt sich bald darauf empfahl, fragte er den Diener, der ihm die Hausthür öffnete, ob er vielleicht wisse, nach welcher Richtung Frau Schäfer gereist sei. „Ja, Herr Doktor," versetzte der Mann, „Frau Schäfer fragte mich, wann der von Pontebba kommende Schnellzug in Bruck eintreffe, und als ich ihr sagte, zwischen zehn und elf Uhr Vormittags, meinte sie, dann wolle sie ein Billet nach Bruck lösen, was sie auch that, denn ich begleitete sie auf den Wunsch der gnädigen Frau zur Station und gab ihre Koffer auf." „Er hieß Schäfer — er ist todt," murnD.^^ Onkel — er hat mich nicht glücklich gemacht,/ es ihm nicht nach — ich habe ihm verziehen".-^ o „Du armes Kind — es thut mir leid, '