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'S/ hehren Schauspiel zu. Wie unendlich, wie allMMd^ Dein Gott, jubelte es in ihr, der Mensch ist MM " sie w und klein, uni die Begriffe richtig fassen zu könn^, ist zu eng, um zu begreifen, was sein Gott ist! zu ihm reden durch seine Werke, und kann er s" hehren Schauspiel zu. Wie unendlich, wie allni^ Lockenscheitel. Die Geheime Räthin hatte eine ganz lange Rede memorirt, mit der sie die Nichte empfangen wollte; Helene trieb es auch zu arg in ihrer Rücksichtslosigkeit! Aber das Wort erstarb auf ihren Lippen als sie, ge wappnet mit der ganzen Autorität der beleidigten und er zürnten Tante, vor dem jungen Mädchen stand! Bei ähnlichen Gelegenheiten hatte Helene übermüthig gescherzt, hatte die Tante gar nicht zu Worte kommen lassen unü hatte schließlich jede Strafpredigt unmöglich gemacht; jetzt stand sie da, bleich und bescheiden, sie streckte der Räthin bittend die Hand entgegen und drückte einen Kuß auf die welke Rechte derselben: „Verzeihe mir, liebes Tantchen, daß ich Dir so große Angst bereitet, mich trifft aber nicht die ganze Schuld!" Sie hatte ganz ruhig und herzlich gesprochen, und doch imponirte die Art und Weise, die an ihr der Tante ganz fremd war, derselben derartig, daß sie mit einem Schlage ihre Rede vergessen hatte und liebevoll Helene in ihre Arme wältigender thun als hier? Dunkel und schläfrig liegt das Thal zu uni^ I in blauen kalten Nebel getaucht harren die bÄ' ist es, als ob der Schöpfer selbst erwache uniuH- voll Gnade auf die Wunder seiner Hände ivHH seliges Empfinden spielt es plötzlich rosa, weißen Häupter, und klarer und bestimmter hcdW turen von dem grauen Morgenhimmel sich ab. 'M und glühender werden die Farbentöne, bis das Gottesauge über die Felsen blickt. — Es der Allmächtige fragen: „Seid ihr dieselben Und ein Helles klares Lächeln verklärt die ehel^M sie können voll Hineinschauen in den fragendem Aufnahme der Kugenotten zu Wertin durch den Kroßen Kurfürsten. (S. 7) schloß: „Gut, daß alles so abgelaufen ist, mein Herz!" sagte sie gütig. „Nun aber schnell zu Bett, damit Du keine Er kältung davon trägst!" Helene war sroh, daß sie heute nicht mehr sprechen durfte. Noch lange lag sie wachend auf den weißen Kissen; aber sie hatte die Lider fest geschlossen, damit die Tante sie für schlafend halten sollte; ihr war so wundersam eigen zu Sinne, und doch konnte sie sich keine Rechenschaft über ihre Gefühle geben. Der nächste Morgen schien alles gut machen zu wollen, was der Tag vorher verbrochen. Die Sonne stieg so leuchtend und voll über die Berge und goß ein solch rosiges Licht über die weißen Gipfel, wie sie es den ganzen Sommer über noch nicht gethan hatte. Helene war beim ersten Tone der Hotelglocke, die den Sonnenaufgang jeden Morgen ankündigt, aus dem Bett ge sprungen, hatte sich in das Shawltuch der Räthin gewickelt und blickte entzückt von dem geöffneten Fenster aus dem - Liebesblick, sie sind ewig treu, ewig dieselben, rein u> wie der Herr sie erschaffen! Und weiter und weiter blickt und strahlt das und wo es hinfällt, da beginnt sich's zu regen. wipfel nicken leise ein „Guten Morgen" hinauf u» , fröhliche Sängerschaar, daß sie den Frühgesaog möge, wenn „der liebe Herrgott durch den Bis hinunter ins Thal beginnt es nun zu zu glühen, immer wärmer werden die Strahlens mann zieht hinaus ins Feld, und vor ihm stE Lerche in den reinen blauen Morgenhimmel. Auch auf dem Wasser wird es lebendig, erste Dampfer sich zu regen, noch schlafminb'U leise mit den grünen Wogen, bis laut die steigen ruft und er plätschernd und schäumend j die Helle Fluth! . Helene schloß ihr Fenster und legte sich si auf ihr Lager. Warum ist plötzlich alle Poesie, dahin, wenn das Treiben der Menschen die Natur verdrängt, fragt sie sich, ja warum?