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Iw Aund feineres l ' --'ö 'Kühlen vielfach VMd vervollkoin sunienten gerecht wird. Thwd. Fritsch. (^dnd wohlhabende Müller sinkt in das Prole- 1 Klernmuller selbst thun tonnen, uin bessern, das muß bald geschehen; und das vergehen. >,s - U neue verbesserte Mahlmaschincn ,.n»d vervollkommnete Mahlsysteme einführen As das trägt dazu bei, den Mühlenbetrieb zu und der Müller muß, wenn er überhaupt be- ' seinen Verdienst nothwendiger Weise zu erhöhen gierungsverordnungen ein auskömmlicher Verdienst gesichert war. Die Unkosten waren damals gering; die Mahlkunden mußten die Zu- und Abfuhr selbst besorgen, auch in der Mühle selbst aufschütten. Man müllerte mit einfachen Sandsteinen, die ungefähr das Paar 20 Thaler kosteten. Theure Seidengaze kannte man noch nicht. — Heute ist man gezwungen, kostspielige französische Mühlsteine anzu schaffen, von denen das Paar mindestens 480—500 Mk. kostet. Die Mühleneinrichtung ist auch komplizirter und theurer geworden; man verlangt eine viel bessere Reinigung des Getreides und weißeres Mehl. Der Mühlenbäuer, der heute 3 Mk. beansprucht, erhielt damals neben der Kost nur 50 Pfg. täglich. So hat sich Alles geändert. Heute macht in einer kleinen Mühle schon der Werth des Mühlen-Inventars einige tausend Thaler aus, für welche doch die Zinsen, Amortisation und Reparatur-Unkosten aufzubringen sind. — Das Fuhrwerk, das früher überflüssig war, macht jetzt einen bedeutenden Theil der Unkosten aus; und auch die Löhne der Gesellen sind in die Höhe gegangen. Und wir haben trotz alledem bisher nichts zur Er höhung der Mahllöhne gethau — einzelne schüchterne Versuche ausgenommen. Schon im Jahre 1873 wurde von waldeck'schen Müllern auf einer Versammlung in Sachsenhausen der Beschluß gefaßt, den Mahllohn (die Metze) von 10 ans 12 Prozent (also von Vi» auf rund '/«) zu erhöhen, bei Schrotfrucht von 6 auf 8 Prozent (von V,« auf '/12); leider ist dieser Beschluß damals am gegen seitigen Mißtrauen und gegenseitiger Mißgunst gescheitert. — Seit jener Zeit aber haben sich die Perhältnisse zu Ungunsten der Müller noch erheblich verschlimmert. Die Fruchtpreise, wonach sich (bei der Metze) unser Verdienst bemißt, standen damals um ein Drittel höher wie jetzt; dagegen waren die Unkosten niedriger. Wenn dennoch der Mahllohn der nämliche blieb oder gar noch herabgedrückt wurde, so muß es auch dem Beschränktesten einleuchten, daß heute der Müller nichts mehr verdienen und nicht mehr bestehen kann. Es wird eine dankbare Aufgabe für den „Deutschen Müllerbund" sein, hierin Aufklärung zu schaffen und den Kollegen, die es nicht können, das Rechnen beizubringen. Z schaden trifft aber nicht nur die Müller, HArührt das Gemeinwohl. Das Eingehen so sund rechtschaffen bedient werden. Denn leider hat der unverhältnißmäßig herabgedrückte Mahllohu und die daraus entspringende Nothlage manchen Müller verleitet — ja förmlich gezwungen, auf krummen Wege seinen Vortheil zu suchen. Das würde künftig vermieden werden und der Landwirt!) für einen reellen Mahllohn eine reelle Waare verlangen können. Gerade die Landwirthe müssen ein Verständniß dafür haben, wie jeder Stand feines gerechten Lohnes werth ist. Auch sie gehörten ja seither zu den ungerecht Bedrückten und sie haben es verstanden, durch ihren vortrefflich organisirten Bund sich die rechte Würdig ung ihrer Interessen zu erstreiten und ihre Lage zu bessern. Sie werden also die letzten sein, die einem anderen recht schaffenen Stande nicht seine Existenz gönnten. Hier heißt es: „Leben und Leben lassen!" — Daß aber die Mittel- und Kleinmühlen erhalten werden und leistungsfähig bleiben, das liegt am allermeisten im Interesse der einheimischen Landwirthschaft. Denn mit deren Verschwinden würde der Hauptabnehmer des ein heimischen Kornes untergehen, und die Großmühlen, die fast ausschließlich fremdes Getreide vermahlen, würden das Feld allein beherrschen. Ja, diese großkapitalistischen Be triebe würden mit der Zeit eine Art Monopol errichten und sowohl den landwirthschaftlicken Produzenten wie den Konsumenten von ihrer Gnade abhängig machen. Also die Erhaltung der Kleinmühlen liegt im allge meinen Interesse; sie ist eine Frage des National-Wohl standes. Gönne man ihnen darum einen etwas reich licheren Verdienst! Sie werden dadurch in die Lage kommen, mit den Fortschritten der Zeit Schritt zu halten, ihr Werk stets zeitgemäß zu verbessern und so stets das beste Produkt zu liefern, das allen Ansprüchen der Kon- Ein Müller aus dem Fürstenthum Waldeck schreibt: Unsere Lohnsätze stammen aus einer Zeit, wo die Mühlen noch fürstliches Eigenthum waren und durch Re- Rach Veröffentlichung dieses Artikels im „Deutschen Müller" gingen unter anderen folgende Zuschriften ein: Ein thüringischer Müller schreibt uns: Mit dem Aufsatze „Nothwendige Erhöhung der Mahl löhne" haben Sie wieder einmal den Nagel auf den Kops getroffen; besonders das Wort „nothwendige" gefällt mir dabei. Die Ausführungen unterschreibe ich von A bis Z; sie sind mir aus der Seele gesprochen. — Nur in einem Punkte — und zwar dem Kardinal-Punkte — möchte ich etwas weiter gehen. Die beispielsweise an geführte Preiserhöhung von 10—20 Pfg. für den Zentner wäre meines Erachtens nicht genügend. Ich meine, wenn wir gesunde Zustände in der Müllerei erhalten sollen und existeilz- und leistungsfähig bleiben wollen, fo müßte — wenigstens nach den Verhältnissen in unserer Gegend — der Mahllohn mindestens um die Hälfte des jetzigen Be trages erhöht werden — gleichviel ob als Metze oder Bar geld. Ja, auch die um das Doppelte wäre in manchen Gegenden gerechtfertigt, denn man erhält jetzt vielfach eben nur einen halben Mahllohn. Sollte, was ich von Herzen wünsche, mit der Zeit durch deu Deutschen Müllerbund eine einheitliche Regelung der Mahllöhne im ganzen Reiche ermöglicht werden, so würde der Bund sich ein großes Verdienst erwerben und sehr segensreich wirken. Es ist aber hierzu nöthig, daß alle Mittel- und Kleinmüller sich an den Bund anschließen, sonst kann ihnen nicht geholfen werden. Vor allen Dingen aber thut Aufklärung noth; denn das Herabdrücken der Mahllöhne verüben viele Müller nur aus Unverstand und ohne rechte Ursache. Ich habe erprobt, daß es den Mahlkunden auf ein paar Pfennige Mahllohn mehr gar nicht ankommt, wenn sie sonst gut bedient werden. Meine Mühle liegt in der Mitte von zahlreichen Konkurrenzmühlen, die mit wenig Ausnahme ihren Mühlwagen auf die Ortschaften senden. Ich fahre nun schon seit vier Jahren nicht mehr mit dem Kundenwagen und — habe dennoch flott zu mahlen. Ja, meine Kundschaft fährt zum Theil an den Nachbarmühlen vorüber und bringt ihr Mahlgut zu mir. — Auch auf meiner Schneidemühle habe ich — trotz der dicht anliegenden Konkurrenz — die Preise für Lohnschnitt erhöht und habe mehr denn früher zu schneiden. Ja, ich bin im Begriff, auch die Mahlmetze ganz allein zu erhöhen, meinen Kollegen zum Trotz, und ich werde dennoch meine Kund schaft behalten. Denn schließlich kann die Mahlkundschaft olche Leute nur verachten, die sich selber heruntersetzen und lumpig machen. — Ich meine: Wer mit dem Kundenwagen fährt, der stellt seiner Mühle ein schlechtes Zeugniß aus, denn ein tüchtiger und rechtschaffener Müller hat das nicht nöthig. Also: hinweg mit der Zipfelmütze, du alter Müller- Michel! Werde endlich munter und wirf die Schlafmütze m die Kammräder, damit sie für alle Zeiten zermalmt wird. — Kollegen, die Ihr echte Müller seid, werdet end- ich selbständig und laßt nicht länger Euer Gewerbe durch Pfuscher auf den Hund bringen! Wenn so ein Pfuscher, der schon in seinem früheren Berufe nicht rechnen konnte, nicht mitthun will, so laßt ihn weiter murksen; es wird ihm schon bei Zeiten die Lust 7!» A Ä 'M 7>S^ Hs M -sA M Ks m;on in die Wege geleitet. Es betrifft die Ueberhandnahme der Großbetriebe, die ltz^rer Vergünstigungen und durch den rück- Krauch ihrer Kapitalsmacht, ebenfalls unbarm- 1 h Vernichtung der Kleinbetriebe hinarbeiten. Auch eine Vertheuerung des nothwendigsten g- > des Brotes, bewirkt werde, ist nicht nöthig. h d i üanz geringe Preiserhöhung der Mahl- lk AMüller wieder existenzfähig zu machen, eine ^/Mhung, daß sie von dem Konsumenten gar Aden wird. Wenn der Mahllohu für den M 10 bis 20 Pfg. steigt, so kann der Müller mAkömmliches Dasein finden; aus jedes Pfd. aber nur den verschwindenden Lruchtheil aus. Das Brot braucht deswegen also HsMnig theurer zu werden. Jetzt aber sind ^Mcn von zwei Seiten — durch die unsinnige N Awn der Großbetriebe und durch die un- .V^drückerei der Kleinmühlen unter sich — As au eineHungergrenze herab gedrückt; ZAdt haben viele Äühlenbesitzer bei ange- .mit ihrem kostspieligen Werke heute kauni ,AAes Tagelöhners oder Steineklopfers. .HAürdigen Zustand zu beseitigen, muß die I L?Mchaffenen Müller sein. Der neuerdings A) Kleinmüller (Deutscher Müllerbund, die Klärung dieser Verhältnisse mit zu A A Aufgaben gemacht. Er will unter seinen er heute schon gegen 4000 zählt, die der Mahllöhue, natürlich immer deu HAIeu Verhältnissen entsprechend, an- Uk sBn die gewissenlosen Preisschleuderer und kAA vorgehen. Z°ll hierbei niemand werden, am aller- k) AAdwirth und der Bäcker, die die Haupt- sind. Die mäßige Preis-Erhöhung I AsA zu empfinden, und sie haben dafür die ° ve ein gutes Produkt beanspruchen können ^AMge Erhöhung -er Mahllöhne. ! "biM aus der Fachschrift „Deutscher Müller", Leipzig). der Jahrzehnte sind in allen Ge- -A Löhne erhöht und die Preise der Erzeugnisse Z Morden. Handwerker, wie Maurer und Zimmer- ZMer einen Stuudenlohn von 20 bis 25 Pfg. ? !°rdern und erhalten heute 40 bis 50, ja selbst A stunde. Aehnlich ist in allen Berufszweigen '-M gestiegen und der Preis der nothwendigsten ZMrfnisse erhöht worden. Nur ein Gewerbe hat Z^Wung uicht mitgemacht: die Müllerei. Die Andenmühlen malen heute noch zu den nämlichen A-ioie ovr 25 und 30 Jahren. Ja, durch den ^Wettbewerb und durch den Unverstand einzelner gewöhnlich gar keine Müller sind und infolge L ö-oetrieb nicht übersehen und nicht richtig rechnen r»d die Mahllöhne in manchen Gegenden sogar ^"herunter gedrückt und noch niedriger als früher. Auhrt natürlich zu einem argen Mißverhältniß Mn vieler Mühlen. Denn auch in der Müllerei -An-Ansprüche der Gesellen höhere geworden; Ais-Artikel, die der Mühlenbetrieb erfordert, sind ^ Wiegen; die Steuern und Abgaben haben sich Ad allerlei neue Unkosten sind hinzugekommen. Aen produziert auch der Mühlenbetrieb heute A As sonst. Aber nicht genug damit: auch die ( der Kunden haben sich erhöht; sie verlangen unk s»!n^-8 Mxhl als ehedem. Darum bat W ,, g Ih Z Vernichtung der Kleinbetriebe hmarbe> die Kleinmüller selbst thun können >il,.7vcrn, oas muß oato gcs. . M Aung der Mahllöhue. M -' AW HA .8 E-I 2 Der mysteriöse Reisegefährte. Ein Geheimniß und seine Entdeckung von Rivington Pyke. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) 9. Wie erinnerlich, war Mr. Ormrod, al« er von seiner Tochter an dem unheilvollen Sonnabend Morgen fortging, auf dem Wege zur Bahn. Ec hotte Geschäfte, die ihn bis gegen 5 Uhr Nachmittags in Anspruch nahmen. Seit einigen Tagen hatte er bemerkt, daß sein Hut schlecht aussah, und wollte nun in Manchester sich mit einem neuen versehen, da man in Widdon doch theurer und nicht so gut kaufte, wie in dieser größeren Stadt. Ec kannte von früher her ein gutes, solides Geschäft; dorthin lenkte er seine Schritte und stand bald in dem bereits von dem Droschkenkutscher erwähnten Laden. Ein etwas konfuser junger Mann schien die emüze Be dienung und hotte vollauf damit zu thun, einen bereits an wesenden Käufer zu befriedigen. Er bat Mr. Ormrod mit vielen Entschuldigungen, so lange Platz zu nehmen, bis der andere Herr bedient wäre. Mr. Ormrod setzte sich erst eine Weile h>n, Käufer und Verkäufer betrachtend, dann wurde ihm aber die Zeit lang, er stand auf, ging im Laden umher und betrachtete die einzelnen Gegenstände. Bei seinem Rundgang fiel ihm in einer Ecke ein Hut auf; er dachte derselbe wäre vielleicht aus Versehen heruntergesallen und hob ihn deshalb auf -- doch wie wunderte er sich, als er mit goldenen Buch taben die Firma »Cockram-Widdon* in dem Rande des HutrS verzeichnet sah — »os war ja der von ihm erst besuchte Laden. Er drehte den Hut hin und her, da sah er, daß auf dem in wendigen Hutband einige Worte geschrieben, aber jetzt verwischt waren. Er ging dicht ans Licht und konnte nun die beiden Anfangsbuchstaben entziffern: „W" und „ö". Die Schrift schien Mr. Ormrod so bekannt, daß er hin und her sann, wo er dieselbe wohl schon einmal gesehen hätte. Er bog das Band etwa- von dem Hute ab, da fiel ein kleiner Streifen Papier zur Erde und Mr. Ormrod las „Walter Broadhurst!' Er steckte den Zettel schweigend und fast mechanisch in sein« Westen tasche. Weshalb sollte, »« der Hut nicht mehr in WalterS Besttz war, noch sein Name in demselben stehen und ihn als früheren Eigenthümer kennzeichnen? Er hatte ein unklare« Ge fühl, über welches er sich selbst nicht Rechenschaft geben konnte, daß wenn dieser Papicrstreifen in unrechte Hände gelangte, er Walter schaden würde. Kaum hatte Ormrod den Zettel vrr« borgen, als der Kaufmann, der den anderen Kunden befriedigt, ihn nach seinen Wünschen fragte. Er forderte einen neuen Hnt, aber während er verschiedene ausprobirte, wanderten seine Ge danken immer wieder zu Walters Hut zurück. Wie kam der selbe und in so beschädigtem Zustande hierher? Dem Aus sehen nach war es wohl möglich, daß der Hut bei dem Eisen bahnunglück gelitten hatte; aber was in oller Welt hatte Walter bewogen, statt nach Widdon, nach dem 20 Meilen entfernte» Manchester zu gehen? Mr. Ormrod zeigte sich so zerstreut bei dem Einkauf, daß der Verkäufer sich im Htisten übet den sonders Morgenroth. * nicht schon längst geschehen ist, darin liegt Achen des Eingehens so vieler Mühlenbetriebe. iverbe-Zählung ausweist, sind in den letzten "ichl weniger als 8000 Mühlen im Deutschen Und wenn nicht endlich erhöhte Mahl- werden, so ist der weitere Ruin von vielen Menzen unvermeidlich. chMM fiir WNU! st zu Nr. 120. Donnerstag, den 12. Oktober 1899 M FZÄ bedeutet einen gewaltigen Verlust von flögen, denn auch die kleinste Mühle repräsen- UW ansehnliches Kavital. Durch das Ver- LW ' Ar Mühlen wird abermals eine empfindliche V selbstständigen Mittelstand gerissen; der einst S M iZMd wohlhabende Müller sinkt in das Prole- hilft die Umsturzparteien vergrößern. H.K.A An nicht der Wunsch aufrichtiger Volksfreunde KrfÄ ! AEen der Wunsch der Regierenden. Und doch ' V dieser Vernichtungsprozeß seit Jahrzehnten -MArÄ Deshalb darf man erwarten, das alles ge- d^Nr Hebung des Mittelstandes beitragen kann. Z ;-Hebung'vermag, um die Kleinmühlen zu MÄ°ige der Anträge und Eingaben aus Müller- ÄMh «H, Zeh schon in die Wege geleitet. Es betrifft