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chMl ßr RilÄrüß Marandt, Mollen, Siebenteln und die Mmgegenden. Amtsblatt ^gl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Ltadtrath zu Milsdruff sowie für das Rgl. Forstreniamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ^3, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kessclsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. s^chentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Poft bezogen 1 Mk. 55 Pf. 'Me werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Insertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. . Uz Sonnabend, de« 1. Oktober 18»» Jahrg. S7 40. Oktober anher zu bezahlen. Tr. I. A. vr Richter. Im Großherzogthum Sachsen-Weimar herrscht unter der dortigen sozialdemokratischen Partei Erregung wegen Verbots sämmtlicher Versammlungen der Sozial demokraten, welches der neue Minister ides Innern, von Wurmb, erlassen hat: seit seinem Amtsantritte hat der selbe noch jede sozialdemokratische Versammlung, gleichviel, ob politischen oder gewerkschaftlichen Charakters, untersagen lassen. Nunmehr wollen die Sozialdemokraten des Groß- herzogthums trotz des bisherigen Verbots an diesem Sonn abend in allen Städten und sonstigen größeren Ortschaften Versammlungen mit der überall gleichlautenden Tages ordnung: Ist die Sozialdemokratie in Sachsen-Weimar politisch rechtlos? abhalten, daneben wird eine förmliche Ueberschwemmung des Landes mit sozialdemokratischen Flugblättern geplant. Der Rentier Dörfel, in Berlin hat seine in St. Goar am Rhein gelegene prachtvolle Villa Dreyfus als Er holungsstätte zur unbeschränkten Verfügung gestellt. Drey fus soll das Anerbieten angenommen haben. In Holland regen sich mächtig die Sympathien mit dem stammverwandten Boernvolke angesichts dessen gegen wärtiger Bedrängung durch England. Schon mehrfach ist es zu Massenkundgebungen in den Niederlanden zu Gunsten der Boern gekommen, «such sollen viele holländische Offiziere um ihren Abschied ei'ngekommen sein, um in das Heer Transvaals einzutreten. Frankreich. In F rankreich ist nach den verschiedenen Aufregungen der jüngste n Zeit vorerst wieder eine gewisse Ruhe in politischer Beziehung eingetreten; auch der vor Jeder Pferdebcsitzer ist verpflichtet, zu diesem Vormusterungstermine seine sämmt- lichen Pferde zu gestellen, mit Ausnahme a., der Fohlen unter 4 Jahren, b., der Hengste, c., der Stuten, die entweder hochtragend sind oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben, ll., der Pferde, welche auf beiden Augen blind sind, und s-, der Ponnies. In den unter c und -l aufgeführten Fällen ist eine von der unterzeichneten Ortsbehörde ausgefertigte Bescheinigung vorzulegen. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde sind ausgenommen: Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebräuche, sowie Aerzte und Thierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes nothwen digen Pferde. Jedes Pferd ist bei der Vorführung mit einer gut lesbaren Nummer (auf eine kleine Papptafel mit Blaustift geschrieben und an die Halfter gehängt) zu versehen, welche mit der Nummer des Pferdes in dem aufgestellten Ver zeichnisse übereinstimmt. Wilsdruff, den 27. September 1899. Der Bürgermeister. —Bursian. Wilsdruff, am 28. September 1899. Die Geinein-ekrankenversicheruns Bursian. .Krankenkasse Die Beiträge zur Kranken- und Jnvaliditätsversicherung auf das IN. Vierteljahr 1899 sind zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis zum «Abicht auf die noch immer zunehmende Verbreitung der Maul- und > un Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft wird hiermit folgendes Abhaltung öffentlicher Tanzmusik in Ortschaften, in denen die Maul- Klauenseuche ausgebrochen ist, ist verboten. Der Erlaß des gleichen 1s für die den Seuchenorten benachbarten Gemeinden bleibt in jedem »Wlnen Falle Vorbehalten. Besitzern und Pächtern verseuchter Gehöfte und allen in denselben be- »Mtlgten Personen ist der Zmritt zu Tanzsälen anderer Ortschaften unter- IM- Seitens der Ortspolizeibehörden und der von ihnen mit der Beauf- Mgung Tanzvergnügungen Beauftragten ist die Durchführung dieser Vstreng zu überwachen. ^Handlungen werden, soweit nicht nach den bestehenden gesetzlichen Vor- Strafen einzutreten haben, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder ent- Mstrafe geahndet werden. "-am 27. September 1899. königliche Amtshauptmannschaft. ( I. V. vr. Müller. Viehbeständen der Gehöfte Nr. 119 von Grumbach, Nr. 9 und 15 und Nr. 20 von Kesselsdorf ist die Maul- und Klauenseuche ^igl. Amtshauptmannschaft Meißen, den 27. Sept 1899 I. V. vr. Müller. Tr. u Viehbeständen der Gehöfte Nr. 14 von Kaufbach und Nr. 32 von ' d,' s die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, wogegen dieselbe Krank- -O. Viehbeständen Nr. 81 und 82 von Grumbach wieder erloschen ist. "'gl. Amtshauptmannfchaft Meißen, am 28 Sept 1899. ^Mische Rundschau. in einem Theile der Tagespresse Gerüchte »Mt Crisis in den leitenden Berliner lfto^isen ausgetaucht. Speziell soll es sich Nw, ? Gegensatz zwischen dem Reichskanzler m Ue und dem Vicepräsidenten des Staats- iHIKnanzminister Dr. v. Miquel, handeln, wie weiter behauptet wird, mit dem I Ariern der Canalvorlage und der hierdurch ikMming des Verhältnisses der Staatsre- M vMsxrvativen zusammenhüngt. Herr v. l-ein versöhnliches Entgegenkommen der k ,2°er den konservativen sein, während Fürst K'E, ch darauf besteht, daß namentlich der innerhalb der konservativen Partei gegenübergetrelen werden müsse. Was Wh rAien etwa Wahres ist, das läßt sich bestimmt beurtheilen, indessen scheint, Wichen der jüngsten Zeit zu urtheilen, WhA Berliner Regierungsregionen doch eine bestehen, nur daß sich deren Weiter- "/chl Voraussagen läßt. Uebrigens „hört" Wh"8 - daß nicht der Kanzler, sondern der Zuspitzung des Verhältnisses zwischen und den Conservativen beigetragen M?re sei die Maßregelung der oppositionellen in der Hauptsache auf Herrn v. UVMren, der auch den betreffenden königlichen M'^nethabe. dem Senat als Staatsgerichtshof eingeleitete Hochverraths- prozeß regt die Gemüther einstweilen nicht sonderlich auf. Dafür macht der Arbeiterstreik in den Schneider'schen Eisenwerken zu Le Creuzot, bekanntlich die größten in Frankreich, einigermaßen von sich reden. Die Streikenden veranstalteten u. A. am Dienstag Abend vor dem Schlosse ihres Arbeitgebers lärmende Kundgebungen und verlangten hierbei, daß Schneider sein Abgeordneten-Mandat niedcr- lege, eine wirklich „greßartige" Unverschämtheit. — Die Hiobspost von der angeblichen Niedermetzelung der fran zösischen militärisch-wissenschaftlichen Forschungsexpedition Foureau-Lamy in der Oase Air durch die Tuaregs ist unbegründet; Nachrichten, die den Militärbehörden in Algier aus der Sahara zugegangen sind, bestätigen die Ankunft der Expedition Foureau-Lamy am Tsadsee. In Thann im Elsaß fand am Dienstag die Be erdigung des französischen Senators Scheurer-Kestner, dessen Leiche von Paris dorthin übergeführt worden war, unter großer Betheiligung weiterer Kreise statt. Scheurer- Kestner war es bekanntlich, der seinerzeit die Initiative zur Einleitung der Revision des Dreyfus-Prozesses ergriff. Der Getreidemarkt. Die Lage des Getreide marktes hat sich in der letzten Berichtswoche (22. bis 29. September) ziemlich gebessert, da in allen Getreideländern, Amerika nicht ausgenommen, die Marktzufuhren geringer waren, als man erwartet hatte. Die Weizen-und Roggen preise stiegen daher auch zeitweise um 1 bis 2 Mark die Tonne, konnten sich aber, da aus die Preissteigerung hin das Angebot wuchs, nicht lange halten. Immerhin konnte ^s,.Ordnung des Königlichen Kriegsministeriums wird auch in diesem Jahre des Pferdebestandes vorgenommen werden. l dk» 1 WM M. ImniltG 8 Ur 88 Amten auf dem hiesigen Marktplatze Oi'issx-si'i'S- Die angeordnete Ortsfperre ist wegen der erhöhten Seuchengefahr aufs Strengste durchzuführen. Es wird insbesondere, um Mißverständnissen vorzubeugen, darauf hingewiesen, daß jedes Treiben von Klauenvieh nach Wilsdruff und aus Wilsdruff streng ver boten ist. Dev Stadtrat h. Bursian, Bürgermeister.